Die Frage nach der Unabhängigkeit von Dichtung stellt sich heute wie vor Hunderten von Jahren. Mäzene, damals freilich adelige Gönner, zogen Dichter an ihre Höfe. Diese Monographie fragt nach dem Verhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit anhand eines historischen Ausschnittes und einer Landhschaft: Thüringen um 1200.
Jeder kennt den Sängerkrieg auf der Wartburg, den Wettstreit der Poeten um die Gunst der thürinigischen Landgrafen. Hier wird nicht nur diese Legende untersucht - vielmehr geht es um die Strategien von Literaturförderung am Beispiel des thüringer Hofes im Hochmittelalter. Welche Absichten sind heute noch für die Förderung der Literaten erkennbar? Eine Spurensuche anhand einschlägiger Forschungsliteratur und mit Bezug zu den Quellen mittelalterlicher Texte, seien es Chroniken, Minnelyrik oder Epen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Reflexionen zur höfischen Gönnerforschung
- Literarisches Mäzenatentum im Mittelalter - Entstehung und Verbreitung
- Historischer und prosopographischer Hintergrund der Literaturförderung
- Entwicklung der Literaturförderung in Thüringen
- Dichter am Fürstenhof und ihre Texte
- Die Wahl der Stoffe - Antikenrenaissance und dynastisches Interesse
- Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das literarische Mäzenatentum der Thüringer Landgrafen zwischen 1170 und 1217. Ziel ist es, die Entstehung, den Umfang und die Interessenschwerpunkte dieser Förderung zu beleuchten und den Einfluss der Landgrafen auf die Entwicklung der mittelhochdeutschen Literatur zu analysieren.
- Entstehung und Entwicklung des höfischen Mäzenatentums in Thüringen
- Die Rolle der Landgrafen als Förderer der Literatur
- Die Auswahl der literarischen Stoffe und ihre Bedeutung
- Die Beziehung zwischen Politik und Literatur am thüringischen Hof
- Vergleich der Literaturförderung mit anderen Kunstformen am thüringischen Hof
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des literarischen Mäzenatentums im Mittelalter ein und stellt die Forschungsfrage nach den Motiven und Auswirkungen der Förderung von Literatur durch die Thüringer Landgrafen. Methodische Reflexionen beleuchten die Herausforderungen der Forschung und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise. Es folgt ein Überblick über die historische und politische Situation in Thüringen und die Entwicklung der Landesherrschaft. Weitere Kapitel befassen sich mit den am thüringischen Hof tätigen Dichtern und ihren Werken, der Auswahl der literarischen Stoffe und der Verbindung zwischen den literarischen Interessen der Landgrafen und ihrer politischen Ziele.
Schlüsselwörter
Literarisches Mäzenatentum, Thüringer Landgrafen, Mittelalter, mittelhochdeutsche Literatur, höfische Kultur, Literaturförderung, politische Geschichte, Antikenrenaissance, dynastisches Interesse.
- Quote paper
- Holger Reiner Stunz (Author), 2000, Das literarische Mäzenatentum der Thüringer Landgrafen zwischen 1170 und 1217 als Beispiel literarischer Interessenbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120446