Thailand: Binnenwirtschaft und Binnenwirtschaftspolitik


Hausarbeit, 1997

21 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Marktsituation Asiens bzw.Thailands aus der Sicht deutscher Unternehmen

3. Wirtschaftsübersicht und Wirtschaftszweige
3.1 Primäre Wachstumsbereiche Thailands
3.1.1 Landwirtschaft
3.1.1.1 Zum Fischfang
3.1.1.2 Zum Umweltschutz
3.1.1.3 Zur landwirtschaftlichen Produktion
3.1.2 Leicht- und Schwerindustrie
3.1.2.1 Zur Energieförderung
3.1.2.2 Zu Bauwirtscgaft und Infrastruktur
3.1.2.3 Zur industriellen Produktion
3.1.3 Dienstleistungen

4. Binnenwirtschaftspolitik
4.1 Geschäftsabwicklung und Marktbearbeitung
4.2 Steuerung der Regierung

5. Die Entwicklung in den 90ern
5.1 Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarkt (und Familienpolitik)
5.2 Preise und Inflation
5.3 Bildungswesen
5.3.1 Forschung und Entwicklung
5.3.2 Schulbildung
5.4 Außenhandel
5.4.1 Import
5.4.2 Export
5.5 Dezentralisierung und Regionalisierung

6. Zukunftsperspektiven

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Thailand (Land of the Free)

1. Einleitung

„Trotz der Reformen der Monarchen Mongkut (1851-1868) und Chulalongkorn (1868-1910), verursachte die westliche Einflußnahme auf Thailands Wirtschaft einen politischen Konflikt zwischen den herrschenden Monarchen und neuen Gruppen der Gesellschaft. 1932 wurde die absolute Monarchie durch die konstitutionelle ersetzt, die bis heute existiert. Der König spielt aber nach wie vor eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben der Politik und wirkt in schwierigen Zeiten als Stabilisator. (König Bhumibol regiert seit 1946!).”[1]

In Thailand hat sich in den letzten Jahren einiges in der Binnenwirtschaft und auch der Politik

verändert. Diese Entwicklung möchte ich in meiner Arbeit unter Einbeziehung der Sichtweise deutscher Unternehmer erklären und zusätzlich versuchen, die derzeitige Weltmarktlage der Thailändischen Wirtschaft darzustellen.

2.Die Marktsituation Asiens bzw. Thailands aus der Sicht deutscher Unternehmen

Asien hat eine Zeit der rasanten Entwicklung und Industrialisierung hinter sich. Geblieben ist eine Region, die wirtschaftlich großen Reiz ausübt, wobei man solche Punkte wie die Verschiedenartigkeit der Völker und der Kulturen und das unterschiedliche Bildungsniveau der einzelnen Staaten aber nicht vergessen sollte zu erwähnen. Eine Zusammenarbeit mit diesen Staaten muß also individuell vonstatten gehen.

Der südostasiat. Markt bietet heute Rahmenbedingungen, die in Europa und den USA in der Form nicht mehr vorliegen (z.B. einige volkswirtsch. Faktoren wie niedrige Steuern, hohe Sparquoten, starke Nachfrage nach Konsumgütern, hoch motivierte Arbeitskräfte...).

Eine intensive, häufig auch kulturelle Bindung zwischen den einzelnen asiat. Staaten sollte aber nicht aus dem wirtsch. Blickfeld geraten, da diese Bindung in der asiat. Wirtschaft eine große Rolle spielt. Die einzelnen Staaten werden auch künftig ihre Standortunterschiede sinnvoll und arbeitsteilig zu nutzen wissen. So ist eine weitere Verstärkung der politischen und wirtsch. Zusammenarbeit der Länder absehbar.

Nach der derzeitigen Meinung vieler Wiwiss. wird der asiat. Raum auch in der Zukunft die treibende Kraft in der Weltwirtschaft sein. Werden für die Zukunft ähnliche Wachstumsraten zugrundegelegt, wie für die Vergangenheit bereits Fakt geworden, zeigt sich anhand der Strukturdaten (vgl. Abb.1), daß es zu Beginn des nächsten Jahrtausends in dieser Region mehr als 400 Millionen Konsumenten mit einem den europäischen und amerikanischen Verhältnissen vergleichbaren Einkommen geben wird.

In diesem Zusammenhang ist das schwache Engagement deutscher Unternehmen um so kritischer zu betrachten (lediglich 8% seines Außenhandels wickelt Deutschland heute mit Asien ab), sind es doch gerade die Mitgliedsstaaten der ASEAN , die zunehmend mit Deutschland zusammenarbeiten wollen.

Häufig fehlen den deutschen KMU die finanziellen Möglichkeiten, ein umfassendes Fachwissen über das Gastland und die entsprechende Risikobereitschaft, um in den asiat. Markt miteinzusteigen. Auch der 1993 gegründete APA der deutschen Wirtschaft, der durch das "Asienkonzept" der Bundesregierung unterstützt wird, reicht zur Beseitigung dieser vorherrschenden Probleme KMU nicht aus.

Abb.1: Strukturdaten ausgewählter südostasiatischer Länder

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte B13-14/95, S.7

Was die o.a. Tabelle auch aufzeigen soll, das ist die starke Position Thailands innerhalb der asiat. Region. Es würde sich also für deutsche KMU rentieren, gerade in diesem Bereich zu investieren, und den zukünftigen Konsumenten auch zukünftige Märkte zu erschließen, da hier zu günstigen Bedingungen produziert werden kann und viele Daten auf einen in der Zukunft hohen Konsum der thailändischen Bevölkerung hinweisen.

Beachtenswert sind in diesem Zusammenhang auch die exportorientierte Wirtschaftspolitik Thailands, die Investitionen auf dem Gebiet der Zukunftsbranchen, das wachsende Engagement für neue Technologien und das damit verbundene technisch aufgeschlossene Denken, sowie der rapide steigende Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften.

Will ein deutsches Unternehmen auf dem asiat. Markt Fuß fassen, so muß es, unter Einbeziehung aller mit dem ausländischen Markt verbundenen Fakten und nachdem es eine Marktnische entdeckt hat, zunächst einmal über seine Wettbewerbsfähigkeit (also Preis, Produkt und nicht-preisliche Faktoren) einige Überlegungen anstellen, bevor es mit der Markterschließung beginnen kann. Je flexibler ein Unternehmen ist, desto größer sind seine Chancen eine Nische oder sogar ein einzelnes Marktsegment erfolgreich abzudecken.

Da der Wettbewerb der Unternehmen bereits auf dem Inlandsmarkt beginnt, bedingt durch das Eindringen ausländischer Konkurrenz in nunmehr ungeschützte Marktnischen, sehen sich die Unternehmer gezwungen, selbst auf dem ausländischen Markt aktiv zu werden, was noch verstärkt wird durch:

1. den sich ständig vergrößernden Differenzierungswettbewerb,
2. die wachsende Bedeutung des Markteintrittszeitpunktes, und
3. den Wandel im Beschaffungsverhalten internationaler Unternehmen, deren Zulieferer ihre

Leistungen auch an den ausländischen Firmenstandorten anbieten müssen, um konkurrenz-

fähig zu bleiben.[2]

Zusammenfassend sei gesagt, daß die in naher Zukunft hoffentlich vermehrte Präsenz von deutschen Unternehmen auf dem asiati. Markt branchenabhängig ist und zusätzlich von der Flexibilität der Unternehmen und der Segmentierung des Marktes beeinflußt wird.

3. Wirtschaftsübersicht und Wirtschaftszweige

Thailand wird erwartungsgemäß im Zuge der weiteren Globalisierung der Weltwirtschaft in wirtsch. und auch in wissenschaftlicher Hinsicht eine der taktangebenden Regionen der Welt sein. Wachsende Wirtschaftskraft geht mit einer wachsenden politischen Rolle einher.

Während in Asien eine großangelegte wirtsch. Veränderung vonstatten geht, müssen sich die „alten” Wirtschaftsmächte wie die USA und Deutschland ersteinmal umorientieren. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind den Großmächten Probleme entstanden bei dem Versuch, mit den wirtsch. Erfolgen des Großraumes Asien mithalten zu wollen.

Eine Umstellung auf die veränderte geopolitische Situation muß aber schon in nächster Zeit gewährleistet sein, um die Zusammenarbeit mit der gesamten Region und insbesondere Thailand zum wechselseitigen Vorteil ausbauen zu können!

Die Regierung Deutschlands hat in ihrem Asienkonzept schon 1993 die wachsende Bedeutung des asiat. Raumes für die deutsche Politik deutlich zu machen versucht.[3]

Aufgrund des rasanten Wachstums in der Region Asiens kommt der wissenschaftlich-technologischen Entwicklung und dem Bildungssektor eine Schlüsselrolle für jegliche Außenhandelstätigkeit zu, so daß Deutschland besonders in diesem Bereich um eine Zusammenarbeit bemüht sein muß.

Der asiat.-pazifische Raum wird in den nächsten Jahrzehnten als Produktionsstandort und Absatzmarkt auch der Maßstab für die Konkurrenzfähigkeit aller Unternehmen sein, dabei sollte aber beachtet werden, daß die internationale wirtsch. Entwicklung zu einer Mischung aus Wettbewerb und Kooperation führt.

Wie bereits aufgezeigt war Thailands Wirtschaft mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 8,2% in der letzten wirtsch. Dekade, aber einer 10%-igen Zuwachsrate pro Jahr in den Jahren 1988-90 eine der dynamischsten unter den Entwicklungsländern. Seit 1991 ist ein leichter Rückgang des Wachstums zu verzeichnen, 1994 lag die Rate nur noch bei ca. 8,6 % (Vgl.Abb.2 und 3).[4]

Abb.2: Thailand : einige wirtschaftliche Daten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte B13-14/95, S.7

Abb.3: Makroökonomische Daten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: AW Länderblatt Thailand, Außenhandelskammer Österreich,1997

Aus den o.a. Aufstellungen wird ebenfalls ersichtlich, daß Thailand eine für ein Entwick-lungsland erstaunlich hohe Kaufkraft aufweist, die jedoch, wenn man die Auslandsverschul-dung als Fakt gegenüberstellt, an Geldmenge und Aussagekraft verliert.

Bemerkenswert ist auch die Menge der ausländischen Investitionen, die hier bereits mit 30 % angegeben ist. Das bedeutet, wenn man beispielsweise einmal die oben erwähnten 8% der Investitionen im Asienraum zu dieser Zahl in Bezug setzt, daß Deutschland von diesen 30% einen nur sehr geringen Anteil an Investitionen in Thailand gegenwärtig tätigt.

In Abbildung 3 ist außerdem zu erkennen, daß bei einer relativ gleichbleibenden Arbeitslo-senquote, die Inflationsrate recht hohen Schwankungen ausgesetzt ist, was in geringem Maße auch der asiat. Finanzkrise zuzuschreiben sein könnte ( die sich gerade auf dem Gebiet der Makroökonomischen Daten zumindest 1994 viel deutlicher abzeichnen müßte).

Primäre Wachstumsbereiche Thailands sind:

- Bauwirtschaft und Infrastruktur,
- Tourismus,
- Umweltschutz,
- Energie und Energiegewinnung,
- industriell-gewerbliche Produktion,
- agro-industrielle Produktion und
- landwirtschaftliche Produktion.

Nachfolgend möchte ich die einzelnen Wirtschaftszweige Thailands -diese wiederum aufgespalten in einzelne Sektoren- aufzeigen und erklären, beginnend mit der großzügigen Aufteilung in die Wirtschaftszweige der Landwirtschaft, Leicht-,und Schwerindustrie und den Dienstleistungsbereich. Ich werde versuchen den Text durch Fakten in Form von statistischen Zahlen (soweit vorhanden) zu unterlegen.

Landwirtschaft

Der Landwirtschaftszweig ist aufzuteilen in seine einzelnen Bereiche, den Fischfang, den Umweltschutz und natürlich die landwirtschaftliche Produktion.

Zum Fischfang: Die Fischerei liefert seit Beginn der thailändischen Geschichte einen großen Teil des Eiweißes zur Volksernährung. Gefangen werden alle in thailändischen Gewässern vorkommenden Gattungen, die in irgendeiner Form nahrungsmitteltechnisch weiterverarbeitet werden können und zwar auch durch die Nutzung der Flüsse und anderer Binnengewässer.

Thailand nimmt heute die dritte Stelle aller Fischlieferanten im asiat. Raum ein.

Der Fischfang wird jedoch durch drei entscheidende Einflüsse stark gehemmt:

1. Die nationalen Gewässer werden überfischt und durch städtische und industrielle Abwässer stark verdreckt.
2. Zeitweise steigen die Treibstoffpreise, was sich natürlich auch auf das Wachstum des Fischfangs in verheerender Form auswirkt.
3. Die Fangaktivitäten sind begrenzt durch die sog. exklusiven ökonomischen Zonen, die von den Nachbarländern festgelegt wurden, und deren Verletzung ständig zur

[...]


[1] Außenhandelskammer Österreich, AW-Länderblatt THAILAND, L 72 / August 1996

[2] Vgl.: IV. Markterschließung Südostasiens "Möglichkeiten, Chancen und Restriktionen der Markterschließung Südostasiens durch Klein- und Mittelbetriebe"

[3] Vgl.: Initiative des BMBF zur Konkretisierung des Asienkonzepts der Bundesregierung, Perspektiven der

Zusammenarbeit in Bildung Forschung und Innovation, via Internet vom 27.10.1995

[4] Vgl. AW Länderblatt Thailand, Außenhandelskammer Österreich, 1997

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Thailand: Binnenwirtschaft und Binnenwirtschaftspolitik
Hochschule
Hochschule Bremen  (Japanologie)
Veranstaltung
Ostasienwirtschaft 2
Note
3,0
Autor
Jahr
1997
Seiten
21
Katalognummer
V12047
ISBN (eBook)
9783638180443
ISBN (Buch)
9783640462803
Dateigröße
608 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand. 261 KB
Schlagworte
Thailand, Wirtschaft, Politik
Arbeit zitieren
Sonja Wendel (Autor:in), 1997, Thailand: Binnenwirtschaft und Binnenwirtschaftspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12047

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