Gegenstand dieser Untersuchung ist die Fragestellung, ob bei Bestehen einer typisch stillen Beteiligung einer deutschen Kapitalgesellschaft an einer luxemburgischen Kapitalgesellschaft und gleichzeitiger Schachtelbeteiligung an derselben Gesellschaft das internationale Schachtelprivileg des DBA Luxemburg auch auf die Vergütungen aus der typisch stillen Beteiligungen Anwendung findet und somit eine Freistellung dieser Vergütungen in Deutschland erfolgen muss. In einem gesonderten Abschnitt werden die Neuregelungen zur Gesellschafter-Fremdfinanzierung (§ 8a KStG) untersucht. Gegebenenfalls kann durch die Anwendbarkeit dieser Vorschrift auch auf ausländische Tochterkapitalgesellschaften ohne steuerliche Anknüpfungspunkte in Deutschland eine weitgehende Freistellung der besagten Vergütungen aufgrund rein innerstaatlicher Regelungen erzielt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Deutsche Bankentöchter in Luxemburg
- Der Finanzplatz Luxemburg und seine Bedeutung für deutsche Banken
- Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
- Zivil- und steuerrechtliche Grundlagen der Stillen Gesellschaft
- Hybride Finanzierungsformen und stille Beteiligung
- Die stille Gesellschaft im deutschen Recht
- Gesellschaftsrecht
- Begriff und Wesen
- Erscheinungsformen
- Abgrenzung gegenüber anderen Rechtsverhältnissen
- Partiarisches Darlehen
- Metageschäft
- Unterbeteiligung
- Steuerrecht
- Einkünftequalifikation
- Steuersubjekteigenschaft
- Atypisch stille Gesellschaft
- Typisch stille Gesellschaft
- Gesellschaftsrecht
- Die stille Gesellschaft im luxemburgischen Recht
- Gesellschaftsrecht
- Steuerrecht
- Steuersubjekteigenschaft
- Einkünftequalifikation
- Steuerliche Behandlung in Luxemburg
- Ebene der Tochtergesellschaft
- Ebene der Muttergesellschaft
- Die stille Gesellschaft im DBA Luxemburg
- Entstehung und Aufbau des DBA Luxemburg
- Grundsätze der Abkommensanwendung
- Abkommensberechtigung der stillen Gesellschaft
- Einkünftequalifikation der Vergütungen aus typisch stillen Beteiligungen
- Allgemeine Einordnung
- OECD-MA
- Deutsche Abkommenspraxis
- Einordnung im DBA Luxemburg
- Einbeziehung in den Dividendenbegriff
- Ausschüttende Person
- Deutsche Sicht
- Luxemburgische Sicht
- Allgemeine Einordnung
- Gewährung des Schachtelprivilegs für Vergütungen aus typisch stillen Beteiligungen im DBA Luxemburg
- Schachtelprivileg im Quellenstaat
- Schachtelprivileg im Wohnsitzstaat
- Auswirkungen des § 8a KStG
- Einführung
- Anwendungsbereich
- Umqualifizierung mit Wirkung für Anteilseigner
- Fiktive Anwendung auf ausländische Tochter
- Europarechtliche Vorgaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die steuerliche Behandlung von Einkünften aus typisch stillen Beteiligungen deutscher Gesellschafter an luxemburgischen Kapitalgesellschaften. Dabei werden sowohl die abkommensrechtlichen als auch die nationalen Aspekte betrachtet.
- Steuerliche Behandlung stiller Beteiligungen im deutschen und luxemburgischen Recht
- Anwendung des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und Luxemburg
- Einkünftequalifikation der Vergütungen aus stillen Beteiligungen
- Schachtelprivileg im Kontext stiller Beteiligungen
- Europarechtliche Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Problemstellung und führt anschließend in die Thematik der deutschen Bankentöchter in Luxemburg ein. Es werden die zivil- und steuerrechtlichen Grundlagen der stillen Gesellschaft in Deutschland und Luxemburg dargestellt, einschließlich der Abgrenzung zu anderen Rechtsformen. Die steuerliche Behandlung in Luxemburg auf Ebene der Tochter- und Muttergesellschaft wird analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Anwendung des deutsch-luxemburgischen Doppelbesteuerungsabkommens, insbesondere auf die Einkünftequalifikation und die Gewährung des Schachtelprivilegs. Die Auswirkungen des § 8a KStG und europarechtliche Vorgaben werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Stille Beteiligung, Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), Luxemburg, Deutschland, Einkünftequalifikation, Schachtelprivileg, § 8a KStG, Europarecht, Steuerrecht, Gesellschaftsrecht.
- Arbeit zitieren
- Adrian Lohmann (Autor:in), 2004, Steuerliche Behandlung von Einkünften aus typisch stillen Beteiligungen deutscher Gesellschafter an luxemburger Kapitalgesellschaften aus Abkommenssicht und nationaler Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120662