Aus der Beurteilung: […] In einem ersten Abschnitt versucht Frau Kozlova eine Einordnung der theoretischen Grundlagen zum Selbstkonzept. […] Einen grundlegenden Erklärungshintergrund bildet für die sie Frage von Segementierungsstrategien bezüglich des individuellen Kaufverhaltens. Hier möchte sie aufzeigen, dass eine Orientierung an demographischen Einflussgrößen, dem Lebenszyklus sowie kultur- und schichtspezifischen Aspekten keine hinreichende Strategie darstellt. Dementsprechend rekurriert sie auf persönlichkeitsspezifische Faktoren und stellt die Theorie zum Selbstkonzept in den Mittelpunkt ihrer Erörterungen. Sie diskutiert differenziert die entsprechenden Facetten dieses Konzepts und geht sowohl auf die historische Entwicklung, Fragen der Selbstaufmerksamkeit, des Selbstwertgefühls, Selbstdiskrepanztheorie etc. ein. Einen zusätzlichen Bogen spannt sie durch Hinweise auf eine Lifstsyle-Typologie als Möglichkeit einer Segmentierungsstrategie sowie Auswirkungen der Meinungsführerschaft. Sie hat wie angeführt den Versuch unternommen grundlagen- und praxisorientierte psychologische Konzepte aufeinander zu beziehen. Dabei hat sie sich speziell Aspekten des Selbst (i.w.S.) zugewandt und in diesem Kontext überzeugend ihre psychologischen Kenntnisse zur Geltung gebracht. Sie stellt unter Beweis, dass sie sich souverän in diesem Gegenstandsbereich zu bewegen weiß. Ihre Ausführungen sind logisch aufeinander bezogen und transparent aufbereitet. Sie argumentiert kritisch und versteht es immer wieder die erwähnte Beziehung zwischen Grundlagen und Anwendung zu verdeutlichen. Man muss konstatieren, dass Sie ein ausgezeichnetes Verständnis für psychologische Sachverhalte vermittelt. Wenn Schwachstellen anzumerken sind, dann betrifft dies in erster Linie die empirischen Sachverhalte. Zwar verweist sie anzahlreichen Stellen auf entsprechende Befunde, man hätte sich aber gewünscht, dass diese differenzierter in ihren Befunden abgebildet werden. Man hat sich als Leser gewünscht, dass die Darstellung durch entsprechende Analysen (statistische Hinweise) ergänzt worden wäre. Gleichzeitig wird sie nur partiell ihrem Anspruch gerecht, die im Titel der Arbeit verankerte Interdependenz zwischen Selbstbild und Lebensstil differenzierter auszuarbeiten. […] Insgesamt bleibt aber der Eindruck vorherrschend, dass eine gelungene Bearbeitung des gestellten Themas vorliegt. […]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Persönlichkeitstheoretische Grundlagen
- Klinische Psychologiekonstrukte
- Geschlechtsrollen-Selbstkonzept
- Differenzielle Psychologie
- 3. Segmentierung der Konsumenten bzw. Einflussfaktoren auf das Kaufverhalten
- 3.1 Demographische Einflussgrößen und Lebenszyklus
- 3.2 Kulturelle und schichtspezifische Einflüsse
- Kultur
- Subkultur
- Soziale Schicht
- 3.3 Selbstkonzepttheorie
- Gibt es das Selbst?
- Herkunft des Selbst
- Bedeutung und die Rolle des Selbst und der Identität
- Informationsquellen für das Selbst
- Kontinuität des Selbst
- Selbstaufmerksamkeit
- Selbsteinschätzung und Selbstachtung
- Selbstdiskrepanztheorie (kognitive Dissonanz): wahres und ideales Selbst
- Selbstwertgefühl (self-esteem)
- Konsum und das Selbst: der Mensch ist, was er konsumiert
- Das erweiterte Selbst
- Geschlechtsspezifisches Verhalten
- 3.4 Lifestyle-Typologie als Sonderform der Segmentierungskriterien
- 3.5 Meinungsführer
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss des Selbstkonzepts auf das Konsumverhalten. Es wird geprüft, ob eine Konsumententypologie basierend auf natürlichen Gruppierungen existiert und inwieweit das Kaufverhalten vom Selbstbild geprägt wird.
- Das Selbstkonzept als zentrale Persönlichkeitstheorie
- Einfluss demographischer, kultureller und schichtspezifischer Merkmale auf das Konsumverhalten
- Die Rolle des Lebensstils in der Konsumenten-Segmentierung
- Der Einfluss von Meinungsführern auf Kaufentscheidungen
- Zusammenhang zwischen Selbstbild und Kaufverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Konsumverhalten und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit.
Kapitel 2 (Persönlichkeitstheoretische Grundlagen): Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien der Persönlichkeitspsychologie und deren Relevanz für das Verständnis von Konsumverhalten. Es werden unterschiedliche Definitionen von Persönlichkeit vorgestellt und die Debatte um die Erblichkeit von Persönlichkeitsmerkmalen diskutiert.
Kapitel 3 (Segmentierung der Konsumenten): Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Ansätze der Konsumenten-Segmentierung, beginnend mit demographischen Kriterien und der Berücksichtigung kultureller und sozialer Schichten. Der Schwerpunkt liegt auf der Selbstkonzepttheorie und deren Anwendung in der Konsumentenforschung. Weiterhin wird die Lifestyle-Typologie und der Einfluss von Meinungsführern behandelt.
Schlüsselwörter
Selbstkonzepttheorie, Konsumverhalten, Konsumenten-Segmentierung, Persönlichkeitspsychologie, Demographie, Kultur, Soziale Schicht, Lebensstil, Meinungsführer, Kaufentscheidung, Selbstbild.
- Arbeit zitieren
- Olga Kozlova (Autor:in), 2008, Selbstkonzepttheorie - Interdependenz zwischen Persönlichkeit (vor allem Selbstbild), Lebensstil und Konsum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120672