Die derzeitige Ausgestaltung von schulischem Unterricht ist seit geraumer Zeit Gegenstand von Kritik. So wird beanstandet, dass die Schule lediglich ein Ort der abstrakten Wissensvermittlung sei und ihren Hauptauftrag, optimale Lernprozesse zu initiieren, aus dem Blick verloren habe (vgl. Dubs, 1995, S. 889). Um die Schüler zu befähigen derzeitige und zukünftige Lebenssituationen zu bewältigen, fordern Wissenschaftler die Abkehr von reglementiertem Unterricht, der sowohl Schülerinteressen ignoriert als auch Aktivität und Neugier unterdrückt. Es wird nachdrücklich auf den operativen Charakter von Erkenntnisprozessen hingewiesen (vgl. Buddensiek, 1979, S. 13).
Eine Möglichkeit zumindest temporär von passiv rezeptivem Unterricht Abstand zu gewinnen, ist der Einsatz von Lernspielen. Ein Lernspiel ist eine Synthese zwischen den beiden Kategorien Spiel und Lernen und damit eine eigene Form. Es ist zunächst zu untersuchen inwieweit Lernspiele tatsächlich bedeutungsvolles Lernen anregen können und für welche Lernbereiche sie sich möglicherweise eignen. Nach der Entscheidung für den Einsatz eines Lernspiels muss festgelegt werden, mit welchen Medien der Einsatz erfolgen soll. Dabei sind verschiedene medienspezifische Effekte zu beachten, die sich förderlich oder hinderlich auf den Lernprozess auswirken können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Lernen mit Spielen
- 2.1 Der Lernbegriff
- 2.1.1 Das Wesen von „Lernen“ im Theorievergleich
- 2.1.2 Definition des Lernbegriffs und Zwischenfazit
- 2.2 Der Spielbegriff
- 2.2.1 Allgemeines zur Spielforschung
- 2.2.2 Wesensmerkmale des Spiels
- 2.3 Das Lernspiel
- 2.3.1 Bedingungen für das Lernen im Simulationsspiel
- 2.3.2 Argumente für die Verwendung von Simulationsspielen im Unterricht
- 2.3.3 Besonderheiten des Planspiels
- 2.4 Leitfaden zum Einsatz von Lernspielen
- 2.1 Der Lernbegriff
- 3 Lernen in multimedialen Umgebungen
- 3.1 Grundlegenden Annahmen der Cognitive Theory of Multimedia Learning
- 3.1.1 Annahme der Existenz zweier getrennter Verarbeitungskanäle
- 3.1.2 Kapazitätsbegrenzung des Arbeitsgedächtnisses
- 3.1.3 Notwendigkeit der aktiven Informationsverarbeitung
- 3.1.4 Gültigkeit der Cognitive Load Theory
- 3.2 Darstellung der Cognitive Theory of Multimedia Learning
- 3.2.1 Charakteristika der Gedächtnisstationen
- 3.2.2 Beschreibung der Verarbeitungsprozesse
- 3.3 Implikationen aus der Cognitive Theory of Multimedia Learning
- 3.1 Grundlegenden Annahmen der Cognitive Theory of Multimedia Learning
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Instrument der Untersuchung: Das Strategiespiel Ökolopoly / Ecopolicy
- 4.1.1 Aufbau von Ökolopoly / Ecopolicy
- 4.1.2 Spielende und Ergebnis
- 4.1.3 Gestaltung der Lernspielrepräsentationen
- 4.2 Erstellung des Testbogens
- 4.2.1 Lernzielbeschreibung und Aufgabenzahl
- 4.2.2 Aufgabenkonstruktion und Bewertungsmaßstab
- 4.2.3 Fragebogen zum Spieldesign
- 4.3 Durchführung der Untersuchung
- 4.3.1 Organisation der Datenerhebung
- 4.3.2 Durchführungsbeschreibung der Datenerhebung
- 4.4 Auswertung der Erhebungsdaten
- 4.4.1 Statistische Auswertungsverfahren
- 4.4.2 Statistische Auswertung der Erhebungsdaten
- 4.4.3 Darstellung der Ergebnisse
- 4.1 Instrument der Untersuchung: Das Strategiespiel Ökolopoly / Ecopolicy
- 5 Schlussbetrachtung
- 5.1 Zusammenfassung der Inhalte
- 5.2 Kritische Würdigung der Arbeit
- 5.2.1 Ansatzpunkte aus dem Lernspiel und der Vorgehensweise
- 5.2.2 Einflüsse aus der Auswertung des Spielprojektes
- 5.2.3 Allgemeine Bewertung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher medialer Repräsentationen von Lernspielen auf den Lernerfolg. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich des Brettspiels Ökolopoly und der Lernsoftware Ecopolicy. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Effektivität verschiedener Medien im Kontext von Lernspielen zu gewinnen.
- Der Einfluss verschiedener Medien (Brettspiel vs. Lernsoftware) auf den Lernerfolg
- Die Anwendung und Bedeutung der Cognitive Theory of Multimedia Learning im Kontext von Lernspielen
- Die Gestaltung und Evaluation von Lernspielen
- Analyse der Lernergebnisse und deren Interpretation
- Kritische Reflexion der Methodik und der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher medialer Repräsentationen von Lernspielen auf den Lernerfolg. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit.
2 Lernen mit Spielen: Dieses Kapitel behandelt grundlegende Konzepte des Lernens und des Spielens. Es werden verschiedene Lerntheorien vorgestellt und der Begriff des Lernspiels definiert. Es werden die Wesensmerkmale von Spielen erläutert und die Bedingungen für effektives Lernen im Kontext von Simulationsspielen diskutiert. Der Abschnitt beleuchtet die Vorteile von Lernspielen im Unterricht und bietet einen Leitfaden für deren Einsatz.
3 Lernen in multimedialen Umgebungen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML). Die Kernaussagen der Theorie werden detailliert erklärt, darunter die Annahme getrennter Verarbeitungskanäle für auditive und visuelle Informationen, die Kapazitätsbeschränkung des Arbeitsgedächtnisses und die Notwendigkeit aktiver Informationsverarbeitung. Es werden die Implikationen der CTML für die Gestaltung von multimedialen Lernmaterialien diskutiert.
4 Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, die durchgeführt wurde, um die Forschungsfrage zu beantworten. Es werden das Lernspiel Ökolopoly/Ecopolicy, die Gestaltung der Lernspielrepräsentationen, der Aufbau des Testbogens, die Durchführung der Untersuchung und die statistischen Auswertungsverfahren detailliert dargestellt. Die Ergebnisse der Datenauswertung werden vorgestellt, jedoch ohne detaillierte Schlussfolgerungen zu ziehen.
Schlüsselwörter
Lernspiele, Ökolopoly, Ecopolicy, Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML), Lernerfolg, multimediale Lernumgebungen, empirische Untersuchung, Spielforschung, Lernbegriff, mediale Repräsentationen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Diplomarbeit: Auswirkungen unterschiedlicher medialer Repräsentationen von Lernspielen auf den Lernerfolg
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen verschiedener medialer Repräsentationen von Lernspielen auf den Lernerfolg. Im Fokus steht ein Vergleich zwischen dem Brettspiel Ökolopoly und der Lernsoftware Ecopolicy.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die Arbeit untersucht, wie sich unterschiedliche Medien (Brettspiel vs. Lernsoftware) auf den Lernerfolg im Kontext des Lernspiels Ökolopoly/Ecopolicy auswirken.
Welche Theorien werden angewendet?
Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML). Diese Theorie liefert den theoretischen Rahmen für die Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher medialer Repräsentationen auf den Lernprozess.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Lernen mit Spielen, Lernen in multimedialen Umgebungen, Empirische Untersuchung und Schlussbetrachtung. Die Kapitel behandeln grundlegende Lerntheorien, die CTML, die Methodik der empirischen Untersuchung mit Ökolopoly/Ecopolicy, die Auswertung der Ergebnisse und eine kritische Reflexion.
Welches Lernspiel wird untersucht?
Die Untersuchung konzentriert sich auf das Lernspiel Ökolopoly/Ecopolicy, welches in zwei Versionen (Brettspiel und Lernsoftware) eingesetzt wird, um den Einfluss verschiedener medialer Repräsentationen auf den Lernerfolg zu analysieren.
Wie wurde die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung beinhaltet die Entwicklung eines Testbogens zur Erfassung des Lernerfolgs, die Durchführung der Datenerhebung mit beiden Versionen des Lernspiels und die statistische Auswertung der erhobenen Daten. Die Methodik wird detailliert im Kapitel 4 beschrieben.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der statistischen Auswertung der erhobenen Daten. Detaillierte Schlussfolgerungen werden jedoch erst in der Schlussbetrachtung gezogen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen, bewertet die Methodik kritisch und zieht Schlussfolgerungen hinsichtlich der Effektivität verschiedener Medien im Kontext von Lernspielen. Sie beleuchtet auch Ansatzpunkte für zukünftige Forschung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lernspiele, Ökolopoly, Ecopolicy, Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML), Lernerfolg, multimediale Lernumgebungen, empirische Untersuchung, Spielforschung, Lernbegriff, mediale Repräsentationen.
Welche Kapitel werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert die folgenden Kapitel: Kapitel 2 (Lernen mit Spielen), das grundlegende Konzepte von Lernen und Spielen erläutert; Kapitel 3 (Lernen in multimedialen Umgebungen), das die CTML im Detail beschreibt; und Kapitel 4 (Empirische Untersuchung), das die Methodik und Ergebnisse der durchgeführten Studie präsentiert.
- Quote paper
- Dipl. Hdl. Claudia Kommichau (Author), 2008, Die Auswirkungen unterschiedlicher medialer Repräsentationen von Lernspielen auf den Lernerfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120792