In dieser Arbeit wird gezeigt, dass der empirisch gemessene Multiplikatoreffekt von Fiskalpolitik für Deutschland zwar statistisch signifikant, aber nur von geringer Größe ist. So führt z. B. eine Erhöhung der Staatsausgaben um einen Euro innerhalb des ersten Jahres zu einem positiven Effekt von 1,37 Euro auf das Bruttoinlandsprodukt, eine Steuererhöhung zu einem negativen Effekt von -0,62 Euro. Mittelfristig geht der positive Effekt der Staatsausgabenerhöhung gegen null, während sich der negative Effekt der Steuererhöhungen weiter auf -1,63 Euro verstärkt. Diese vergleichsweise geringen Effekte sind vor allem auf die Reaktionen der Politikinstrumente untereinander zurückzuführen. Gegenfinanzierungsmaßnahmen und schnelle Rücknahmen von Politikmaßnahmen tragen wesentlich zu dem geringen Multiplikatoreffekt bei. Es wird auch gezeigt, dass der Keynesianische Staatsausgabenmultiplikator bei 2,44, der Steuereinnahmenmultiplikator bei -1,78 liegt, wenn man diese politökonomischen Reaktionsmuster ausblendet. Die Analyse basiert auf einem strukturellen VAR (vektorautoregressiven) Modell. Die konjunkturellen Effekte werden am Beispiel der im Dezember 2003 beschlossenen Steuerreform auf das Bruttoinlandsprodukt in den folgenden Jahren untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fiskalpolitik – Ursprung und Ausgestaltung
- Keynesianismus – Entstehung der Fiskalpolitik
- Ausgestaltung der Fiskalpolitik
- Instrumente der Fiskalpolitik
- Fiskalpolitik auf dem Einnahmesektor
- Fiskalpolitik auf dem Ausgabensektor
- Subventionen als Instrument der Fiskalpolitik – Beschreibung und Bewertung
- Die gegenwärtige Fiskalpolitik der deutschen Bundesregierung am Beispiel des Vorziehens der Steuerreform
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gegenwärtige Fiskalpolitik der deutschen Bundesregierung, insbesondere im Kontext des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs und der damit verbundenen Steuermehreinnahmen. Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten des Umgangs mit diesen Mehreinnahmen und beleuchtet die Rolle der Fiskalpolitik, insbesondere von Subventionen, in der Konjunkturpolitik.
- Entwicklung und Ausgestaltung der Fiskalpolitik
- Keynesianische Theorie und ihre Relevanz für die heutige Wirtschaftspolitik
- Subventionen als Instrument der Fiskalpolitik
- Analyse der gegenwärtigen Fiskalpolitik Deutschlands
- Der Multiplikatoreffekt von Fiskalpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den starken Wirtschaftsaufschwung in Deutschland und die daraus resultierenden Steuermehreinnahmen. Es wird die Frage aufgeworfen, wie die Regierung diese Mittel einsetzen sollte. Das Kapitel über Fiskalpolitik beleuchtet den Ursprung in der Keynesianischen Theorie und erläutert verschiedene Instrumente, inklusive Subventionen. Die Arbeit geht detailliert auf die Vor- und Nachteile von Subventionen ein.
Schlüsselwörter
Fiskalpolitik, Keynesianismus, Subventionen, Steuerreform, Wirtschaftswachstum, Konjunkturpolitik, Multiplikatoreffekt, Staatsausgaben, Steuereinnahmen, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Iryna Shakhray (Autor:in), 2008, Die gegenwärtige Fiskalpolitik der deutschen Bundesregierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120843