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Zur Shop-Startseite › Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit

Formen der Konfliktbewältigung im Mittelalter

Titel: Formen der Konfliktbewältigung im Mittelalter

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2006 , 21 Seiten , Note: 2,0

Autor:in: MA Dietmar Mezler (Autor:in)

Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Um die mittelalterlichen Formen der Kommunikation in Konfliktfällen zu verstehen, darf man diese nicht mit den Begriffen und Vorstellungen des heutigen Rechtsystems besetzten. Durch die unreflektierte Beurteilung der mittelalterlichen Gesellschaft aus der Sicht unseres heutigen Rechtsverständnisses, bei dem der moderne Staat das Monopol legitimer Gewaltanwendung für sich beansprucht , entsteht nur ein verklärtes und falsches Bild von mittelalterlichen Denkstrukturen und Rechtspflege, das keineswegs der historischen Realität entspricht.

Das Ziel dieser Hausarbeit ist es herauszustellen, dass das gesellschaftliche Leben des Mittelalters in erster Linie geregelten Abläufen oder Ritualen unterworfen war. Die Vorstellung des Mittelalters als gewalttätige, blutrünstige Epoche, die sich durch Gesetzlosigkeit und Willkür einzelner Personen oder Gruppen auszeichnete, soll widerlegt werden. Hierzu beginne ich mit der Argumentation von Gerd Althoff, der in seinen Untersuchungen zu mittelalterlichen Konfliktsituationen Regeln und Rituale erkennt, die auf die Vermeidung unnötiger Gewalt und Sicherung des innerparteiischen Friedens abzielen. Es zeigt sich, dass das Mittelalter hierfür bestimmte Institutionen besaß, z.B. Vermittler, deren Funktion allgemein anerkannt gewesen ist.

Neben den friedlichen Konfliktlösungen existierten im Mittelalter Formen gewaltsamer Konfliktbeendigungen. Bezug nehmend auf die Arbeit von Werner Mayer beschäftige ich mich im zweiten Abschnitt der Arbeit mit der Rolle der Burg in mittelalterlichen Denkstrukturen. Hierbei interessiert mich im besonderen Maße ihr symbolischer und strategischer Wert bei Konflikten.

Im nächsten Teil untersuche ich bildliche Quellen. Bei der Auswahl der Beispiele konzentrie-re ich mich auf Zeugnisse eidgenössischer Historiographie: die Schweizer Bilderchroniken. Einer knappen Vorstellung der Tschachtlanchronik und der Berner Chronik, folgen Illustrationen, die die Stadtübergabe und Kapitulation eidgenössischer Gegner dokumentieren.

Der abschließende Absatz befasst sich mit problematischen Fragestellungen und zeigt einer-seits mögliche weiterführende Überlegungen, andererseits aber auch Grenzen wissenschaftlicher Untersuchungen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Zur Einleitung
  • 2. Gütliche Konfliktbewältigung
    • 2.1. Vermittler
    • 2.2. Deditio
  • 3. Gewaltsame Konfliktbeendigung
    • 3.1. „Natürliche\" Auflassungsmodi einer Burg
      • 3.1.1. Verlegung des Standortes
      • 3.1.2. Wirtschaftlicher Niedergang
      • 3.1.3. Territorialpolitischer Druck
      • 3.1.4. Sozialer Umbruch
      • 3.1.5. Kulturwandel
    • 3.2. Burg als strategisches Objekt
    • 3.3. Nach der Übernahme einer Burg
    • 3.4. Burgenbruch als Strafe
  • 4. Untersuchung bildlicher Quellen
    • 4.1. Die Tschachtlanchronik
    • 4.2. Große Burgunderchronik / Zürcher Schilling
    • 4.3. Stadtübergabe- und Kapitulationszenen der Tschachtlanchronik
      • 4.3.1. Abb.1. Verhandlungen
      • 4.3.2. Abb. 2. Verhandlungen
      • 4.3.3. Abb. 3. Kapitulation
      • 4.3.4. Abb. 4. Strafaktion
    • 4.4. Stadtübergabe- und Kapitulationszenen der Berner Chronik
      • 4.4.1. Abb. 5. Schlüsselübergabe
      • 4.4.2. Abb. 6. Abzug der Besatzung
      • 4.4.3. Abb. 7. Freier Abzug
  • 5. Schluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit untersucht mittelalterliche Konfliktbewältigungsformen und widerlegt das gängige Bild des Mittelalters als gewalttätige Epoche. Sie zeigt, dass geregelte Abläufe und Rituale das gesellschaftliche Leben prägten und Institutionen wie Vermittler zur Konfliktlösung beitrugen. Die Arbeit analysiert sowohl friedliche als auch gewaltsame Konfliktbeendigungen, wobei die Rolle der Burg im Mittelpunkt steht.

  • Friedliche Konfliktlösung im Mittelalter
  • Die Rolle von Vermittlern und Ritualen
  • Gewaltsame Konfliktbeendigung und die Bedeutung von Burgen
  • Analyse mittelalterlicher Bilderchroniken als Quellen
  • Konfliktbewältigung im Kontext von Ehre und gesellschaftlichem Rang

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung betont die Notwendigkeit, mittelalterliche Konfliktformen nicht mit modernen Rechtsbegriffen zu interpretieren. Kapitel 2 beleuchtet die gütliche Konfliktbewältigung, die auf Regeln und Ritualen beruhte und oft durch Vermittler unterstützt wurde. Kapitel 3 behandelt gewaltsame Konfliktbeendigungen und die strategische Bedeutung von Burgen. Kapitel 4 analysiert bildliche Quellen, insbesondere Schweizer Bilderchroniken, die Stadtübergabe und Kapitulationen darstellen.

Schlüsselwörter

Mittelalter, Konfliktbewältigung, gütliche Konfliktlösung, gewaltsame Konfliktbeendigung, Vermittler, Burg, Ehre, Rangordnung, Bilderchroniken, Schweizer Historiographie, Rituale.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Formen der Konfliktbewältigung im Mittelalter
Hochschule
Universität Kassel  (Geschichte)
Veranstaltung
Eine Frage der Ehre: Ehrenvorstellungen und Ehrkonflikte im Mittelalter
Note
2,0
Autor
MA Dietmar Mezler (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
21
Katalognummer
V120888
ISBN (eBook)
9783640251186
ISBN (Buch)
9783640251315
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gewalt im Mittelalter Eidgenössische Historiographie Schweizer Bilderchroniken Tschachtlanchronik Berner Chronik
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
MA Dietmar Mezler (Autor:in), 2006, Formen der Konfliktbewältigung im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120888
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Leseprobe aus  21  Seiten
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