Wenn ich über das Thema „Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“ nachdenke, dann fallen mir gleich etliche meiner Kollegen ein! „Das ist doch nicht mehr normal, was wir alles wissen müssen!“ oder „Früher war alles besser!“. Ich habe eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und arbeite immer noch in Teilzeit bei einer Sparkasse. Nach meiner Ausbildung habe ich 2 Jahre (38,5 Stunden pro Woche) als „Springer im Geschäftsstellenbereich“ gearbeitet. Heute Kassierer, morgen Geschäftsstellenleiter, übermorgen ½ Tag Kassierer der Geschäftsstelle A, die andere Tageshälfte Servicekraft der Geschäftsstelle B. Da habe ich so einige Kollegen kennen gelernt, die gelegentlich nicht mehr wussten, wo ihnen der Kopf steht. Mich will ich da natürlich nicht ausnehmen...
„Die Zunahme der psychischen Störungen im Erkrankungsgeschehen hat schon seit einigen Jahren die Arbeitswelt erreicht. Dies zum einen in den Krankheitsfolgen: jeder 12. Ausfalltag wegen Krankheit ist mit einer psychischen Diagnose verbunden. Ihr Anteil an den Krankheitstagen hat sich seit Beginn der Neunzigerjahre mehr als verdoppelt...“ Das sagt wohl einiges. Hat mich jemals jemand nach „meiner Psyche“ gefragt? Die HNO Ärztin hat es mal in Erwägung gezogen, das ich wegen Stress und Unzufriedenheit auf der Arbeit so oft erkältet bin. Wie genau werden zu diesem Thema Statistiken erstellt? Ich frage mich: Was genau sind eigentlich psychische Belastungen am Arbeitsplatz? Auf diesen Punkt möchte ich als erstes eingehen. Weiter möchte ich mich mit der Erfassung von Daten beschäftigen. Wer erfasst die Daten und wie ist aktuell der Stand der Dinge?
Gliederung
1. Einleitung
2. Psychische Belastungen
2.1 Allgemeine Definition
2.2 Psychische Belastungen am Arbeitsplatz
2.3 Mögliche Folgen für die Gesundheit
3. Die Erfassung von Daten
3.1 Das ASCA-Modul F
3.2 Ergebnisse der ASCA-Untersuchungen:
4. Zusammenfassung
5. Literaturhinweise
1. Einleitung
Wenn ich über das Thema „Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“ nachdenke, dann fallen mir gleich etliche meiner Kollegen ein! „Das ist doch nicht mehr normal, was wir alles wissen müssen!“ oder „ Früher war alles besser! “. Ich habe eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und arbeite immer noch in Teilzeit bei einer Sparkasse. Nach meiner Ausbildung habe ich 2 Jahre (38,5 Stunden pro Woche) als „Springer im Geschäftsstellenbereich“ gearbeitet. Heute Kassierer, morgen Geschäftsstellenleiter, übermorgen ½ Tag Kassierer der Geschäftsstelle A, die andere Tageshälfte Servicekraft der Geschäftsstelle B. Da habe ich so einige Kollegen kennen gelernt, die gelegentlich nicht mehr wussten, wo ihnen der Kopf steht. Mich will ich da natürlich nicht ausnehmen...
„Die Zunahme der psychischen Störungen im Erkrankungsgeschehen hat schon seit einigen Jahren die Arbeitswelt erreicht. Dies zum einen in den Krankheitsfolgen: jeder 12. Ausfalltag wegen Krankheit ist mit einer psychischen Diagnose verbunden. Ihr Anteil an den Krankheitstagen hat sich seit Beginn der Neunzigerjahre mehr als verdoppelt...“[1] Das sagt wohl einiges. Hat mich jemals jemand nach „meiner Psyche“ gefragt? Die HNO Ärztin hat es mal in Erwägung gezogen, das ich wegen Stress und Unzufriedenheit auf der Arbeit so oft erkältet bin. Wie genau werden zu diesem Thema Statistiken erstellt? Ich frage mich : Was genau sind eigentlich psychische Belastungen am Arbeitsplatz? Auf diesen Punkt möchte ich als erstes eingehen. Weiter möchte ich mich mit der Erfassung von Daten beschäftigen. Wer erfasst die Daten und wie ist aktuell der Stand der Dinge?
2. Psychische Belastungen
2.1 Allgemeine Definition
Als psychische Belastung wird „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse" bezeichnet, "die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken."[2] Hier wird also deutlich, dass psychische Belastungen positiv wie auch negativ sein können. Es sind eben „alle erfassbaren Einflüsse von außen“.
Ganz wichtig ist hier noch die Abgrenzung zur psychischen Beanspruchung. Diese ist nämlich „die individuelle, zeitlich unmittelbare und kurzfristige Auswirkung der psychischen
Belastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.“[3]
2.2 Psychische Belastungen am Arbeitsplatz
Schon die ganz alltäglichen Arbeitsbedingungen führen zu psychischen Belastungen. Ich will natürlich weiter nur noch auf die „negativen psychischen Belastungen“ eingehen.
Es fängt bei den täglichen Arbeitsaufgaben und der Organisation an. Die Arbeitszeit (Schichtarbeit, Nachtarbeit, Pausengestaltung), Unterbrechungen aus ganz unterschiedlichen Gründen, Termindruck, Monotonie (z.B. am Fließband), eine große Verantwortung, die man mit einer Aufgabe eventuell hat -dies sind nur einige Beispiele aus dem ganz Alltäglichen, die das Endergebnis, die Erledigung einer Aufgabe, extrem beeinflussen können.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist der Arbeitsplatz an sich. Lärmbelästigung, Raumklima, schlechtes Licht, enge Räume...
Weiter spielen soziale Beziehungen eine große Rolle! Wie ist das soziale Arbeitsklima? Vielleicht gibt es Vorurteile gegenüber älteren Kollegen, Ausländern oder gegenüber bestimmten Religions-zugehörigkeiten. Eventuell wird die Arbeit mancher Kollegen nur mangelhaft anerkannt. Befristete Arbeitsplätze und somit die Angst um den eigenen Arbeitsplatz, dass ist für viele Beschäftige leider Alltag. Neid kann ebenfalls eine große Rolle spielen. Wie ist das Führungs- und Gruppenverhalten? Es ist möglich, dass es verbale oder sogar körperliche Gewalt gibt.
Ein weiterer Aspekt kann die Qualifizierung eines Angestellten oder Arbeiters sein. Vielleicht ist er überqualifiziert und absolut unterfordert, mit dem, was er alltäglich tut. Anders herum ist natürlich auch eine Überforderung denkbar.[4] Alle diese unterschiedlichen Aspekte sind also psychische Belastungen für einen Menschen. Die nachfolgende Grafik soll uns noch einmal bildlich vor Augen führen, durch welche Bedingungen sich Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz besonders belastet fühlen. Die Untersuchungen wurden von dem wissenschaftlichen Institut der AOK (WidO) durchgeführt.
[...]
[1] BKK Gesundheitsreport 2005 (Krankheitsentwicklungen - Blickpunkt Psychische Gesundheit), Seite 64
[2] vgl. Karl Wenchel, 2000, Seite 14
[3] Karl Wenchel, 2000, Seite 15
[4] vgl. www.who-tag.de, gelesen am 06.06.2007
- Arbeit zitieren
- Mira Lischka (Autor:in), 2007, Psychische Belastungen am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121008