Die Theodizee-Debatte des 18. Jahrhunderts am Beispiel von Kleists Erzählung "Das Erdbeben in Chili". Unter genauerer Betrachtung von Leibniz, Kant und Voltaire


Hausarbeit, 2019

9 Seiten, Note: 2,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Am 1. November 1755 ereignete sich in Lissabon eine der bis dato gravierendsten Naturkatastrophen in der europäischen Geschichte. Das Erdbeben von Lissabon zerstörte nicht nur große Teile der portugiesischen und damit einer christlichen Hauptstadt, sondern auch das Welt- und Gottesbild des 18. Jahrhunderts. Die neuen Gedanken der Aufklärung und der daraus resultierende Pantheismus schwächte die Kirche als Institution und den Glauben an einen biblischen Gott.

Die Theodizee-Frage widmet sich nun der Frage, warum ein Gott das Böse und Leid zulässt, wenn er doch, nach
christlicher Vorstellung, die höchste Macht besitzen müsste und gleichzeitig barmherzig sei. Vordenker und Begründer des Begriffes "Theodicee" war der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz. Er leitete diesen Begriff von den griechischen Nomen theós (Gott) und díke (Gerechtigkeit) ab und versuchte in seinem 1710 veröffentlichten Essay "Die Theodizee von der Güte Gottes, der Freiheit des Menschen und dem Ursprung des Übels" zu beweisen, dass das Bösen nicht der Güte Gottes widerspreche und dass die bestehende Welt die beste aller möglichen Welten sei.

Nicht nur von Kants Schriften, sondern auch vom Erdbeben in Lissabon, sowie der entstandenen Debatte beflügelt schrieb Kleist 1806 die Novelle "Erdbeben in Chili", welches im September 1807 erstmals im Tübinger "Morgenblatt für gebildete Stände " unter dem Titel "Jeronimo und Josephe" veröffentlicht wurde. Den späteren, uns bekannten, Titel wählte Kleist weil er den Fokus nicht mehr auf die Liebesgeschichte der Protagonisten, sondern auf die Naturkatastrophe legen wollte.

Im Folgenden wird zunächst der Theodizee-Diskurs unter besonderer Beachtung von Leibnitz, Voltaire und Kant betrachtet um im Anschluss die Gedanken dieser Philosophen auf die Novelle zu beziehen. Dabei liegt der Fokus auf der Interpretation des Erdbebens, sowie der des Massakers. Diese Thematik ist wohl die meist erforschte in der Sekundärliteratur zu Kleists Das Erdbeben in Chili. Trotzdem und auch gerade deshalb werde ich mich seltener auf eine bestimmte Interpretation stützen. Zum Schluss soll das Erklärungsmuster des Zufalls dem gegenübergestellt werden. Dabei wird in dieser Hausarbeit auch die Existenzfrage Gottes nicht ausgelassen.

Details

Titel
Die Theodizee-Debatte des 18. Jahrhunderts am Beispiel von Kleists Erzählung "Das Erdbeben in Chili". Unter genauerer Betrachtung von Leibniz, Kant und Voltaire
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
2,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
9
Katalognummer
V1211356
ISBN (eBook)
9783346645364
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theodizee-Debatte, 18. Jahrhundert, Kleist, Erzählung, Das Erdbeben in Chili, Leibniz, Kant, Voltaire
Arbeit zitieren
Fabian Hirschfeld (Autor:in), 2019, Die Theodizee-Debatte des 18. Jahrhunderts am Beispiel von Kleists Erzählung "Das Erdbeben in Chili". Unter genauerer Betrachtung von Leibniz, Kant und Voltaire, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1211356

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