Die praktische grundlegende Fragestellung ist, ob ein betriebswirtschaftlich
geführtes Unternehmen aus der Militärischen Strategiedefinierung lernen kann
und in wieweit bestehen Parallelen.
Um Parallelen und gemeinsame Grundkonzepte aus dem militärischen und
betriebswirtschaftlichen Bereich zu finden werden Überlegungen und
Denkmodelle durchgespielt, die auf den ersten Blick vielleicht grotesk bzw. aus
der Luft gegriffen erscheinen mögen, da kriegerisches Handeln i. d. R. moralisch
verwerflich erscheint oder zumindest in bestimmten Maße kritisch betrachtet
werden muss. Ohne Zweifel bestehen signifikante Unterschiede zwischen
ökonomischen und militärischen Denkweisen. Ein Krieg ist in seiner Extremform
schwerlich durch einen Handlungsrahmen einzuengen, während Unternehmen in
einer Volkswirtschaft durch Restriktionen und Kontrollmechanismen innerhalb
eines vorgegebenen Rahmens agieren und funktionieren sollten.
Ziel dieser Arbeit ist es den Übergang und die Grundlagen des strategischen
Denkens vom militärischen in den betriebswirtschaftlichen Bereich zu beleuchten.
Es wird nach gehaltvollen zeitlosen Prinzipien gesucht und versucht eine
möglichst logisch konsistente Entwicklung der Strategiekompetenz in die
Gegenwart aufzuzeigen. Am Ende stellt sich die Frage nach den
Entwicklungstendenzen und Herausforderungen an die Strategische
Unternehmensplanung für die Zukunft heutiger Unternehmen im globalen
wirtschaftlichen Wettkampf und in wieweit es sinnvoll ist militärisch strategisches Denken in den unternehmerischen Strategieentwicklungsprozess mit
einzubinden...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation
- 1.2 Ziel dieser Arbeit
- 2. Die Bedeutung des Planungsbegriffs in unserer heutigen Zeit
- 2.1 Die Entstehung und Entwicklung des Planungsbegriffs
- 2.2 Betriebswirtschaftliche Definitionsansätze des Planungsbegriffs
- 2.3 Der Planungsprozess
- 2.4 Die Bedeutung der Planung für die Entwicklung von Strategien
- 2.4.1 Eingrenzung der Planung in eine zeitliche und hierarchische Struktur
- 2.4.1.1 Differenzierung der strategischen von der operativen Planung
- 2.4.1.2 Differenzierung der strategischen von der taktischen Planung
- 2.4.1 Eingrenzung der Planung in eine zeitliche und hierarchische Struktur
- 2.5 Planung als Grundvoraussetzung für Strategien
- 3. Die Eigenschaften Strategischen Verhaltens
- 3.1 Der Ursprung des Strategiebegriffs
- 3.2 Das Übergreifen der Strategie auf andere gesellschaftliche Bereiche
- 3.3 Wesentliche Merkmale strategischer Planung
- 4. Allgemeine Beziehungen zwischen Unternehmens- und Militärstrategie
- 4.1 Entstehung der Methodik im militärischen Bereich
- 4.2 Grundlegende Unterschiede zwischen Militär- und Unternehmensstrategie
- 4.2.1 Militärstrategie ist stets antagonistisch
- 4.2.2 Kriege sind zeitlich begrenzte Vorhaben
- 4.2.3 Militärstrategie ist stets Element eines Subsystems
- 5. Sunzi: „Die Kunst des Krieges“ ein 2500 Jahre altes Meisterwerk
- 5.1 Die Kunst des Krieges – die erste bekannte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Strategiebegriff
- 5.2 Die chinesische Philosophie einer erfolgreichen Kriegsführung
- 5.3 Maxime für das erfolgreiche Führen eines Kampfes
- 6. Clausewitz: „Vom Kriege“ der Grundstein des Strategiedenkens und Entscheidungsfindung zu unsicheren Zeiten
- 6.1 Die Intention von Carl von Clausewitz für das Verfassen dieser Schrift
- 6.2 Taktik und Strategie in „Vom Kriege“
- 6.2.1 Die Notwendigkeit der Anpassung
- 6.2.2 Angriff und Verteidigung
- 6.3 Strategische Grundsätze
- 6.3.1 Elemente der Strategie
- 6.3.2 Dynamik der Strategie
- 6.4 Die Tugenden der Strategie
- 6.5 Der Zweck der Strategie im Kriege
- 7. Die Spieltheorie der 40er Jahre
- 7.1 Die Entstehung der Spieltheorie
- 7.2 Grundannahmen der Spieltheorie
- 7.3 Erläuterung der Grundfunktionsweise der Spieltheorie anhand der beiden gängigsten Beispiele
- 7.3.1 Das Gefangenendilemma
- 7.3.2 Das Nash Gleichgewicht
- 7.4 Die Kooperative Spieltheorie
- 7.5 Zusammenfassung und Beurteilung der Spieltheorie
- 8. Die „Ten Schools of Thought“ von Henry Mintzberg
- 8.1 Ausgangspunkt der Überlegungen zu den „Ten Schools of Thought“
- 8.2 Die zehn Denkschulen als Kategorisierung des Strategischen Managements
- 8.3 Beurteilung und Gebrauch der Ten Schools of Thought
- 9. Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensstrategie
- 9.1 Die Unternehmensstrategie wächst langsam aus den Kinderschuhen heraus
- 9.2 Unsicherheit heißt nicht gleich Gefahr
- 9.3 Regeln brechen als Erfolgskonzept
- 9.4 Die Bedeutung der Globalisierung für die Strategische Planung
- 9.5 Die Suche nach einem Konstrukt welches eine wirklich sichere Strategie beschreibt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung des Strategiebegriffs, ausgehend von seinen militärischen Ursprüngen bis hin zur Anwendung in der modernen strategischen Unternehmensplanung im globalen Wettbewerb. Das Hauptziel ist die Analyse von Parallelen und Unterschieden zwischen militärischer und betriebswirtschaftlicher Strategieentwicklung und die Beurteilung der Übertragbarkeit militärischen Denkens auf die Unternehmenspraxis.
- Die historische Entwicklung des Strategiebegriffs
- Vergleich von Militär- und Unternehmensstrategie
- Einfluss klassischer Strategiedenker (Sun Tzu, Clausewitz)
- Die Rolle der Spieltheorie in der Strategieentwicklung
- Mintzbergs "Ten Schools of Thought" und ihre Anwendung in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Motivation der Arbeit und benennt das übergeordnete Ziel: die Untersuchung der Übertragbarkeit militärisch geprägten Strategiedenkens auf die moderne Unternehmensplanung im globalen Wettbewerb. Es wird die Notwendigkeit einer solchen Betrachtungsweise im Kontext der expansiven Geschäftstätigkeiten von Unternehmen seit den 1960er Jahren begründet.
2. Die Bedeutung des Planungsbegriffs in unserer heutigen Zeit: Das Kapitel beleuchtet die grundlegende Bedeutung von Planung für die Strategieentwicklung. Es wird die historische Entwicklung des Planungsbegriffs erörtert, verschiedene betriebswirtschaftliche Definitionsansätze vorgestellt und der Planungsprozess detailliert dargestellt. Die unterschiedlichen Planungsebenen (strategisch, taktisch, operativ) werden unterschieden und ihre Beziehung zueinander erklärt. Schließlich wird die essentielle Rolle der Planung als Grundlage für bewusste Strategien hervorgehoben.
3. Die Eigenschaften Strategischen Verhaltens: Dieses Kapitel untersucht den Ursprung des Strategiebegriffs in der griechischen und französischen Militärgeschichte, seine Ausweitung auf andere gesellschaftliche Bereiche und die wesentlichen Merkmale strategischer Planung. Es werden die charakteristischen Eigenschaften strategischer Entscheidungen (Bedeutung, Verantwortung, Ebene, Langfristigkeit) und Mechanismen der strategischen Kontrolle (Prämissen-, Durchführungs- und strategische Überwachung) erläutert.
4. Allgemeine Beziehungen zwischen Unternehmens- und Militärstrategie: Das Kapitel vergleicht grundlegende Merkmale von Militär- und Unternehmensstrategien und beleuchtet sowohl Gemeinsamkeiten als auch signifikante Unterschiede, beispielsweise hinsichtlich des antagonistischen Charakters von Militärstrategien und der zeitlichen Begrenzung von Kriegshandlungen im Gegensatz zur langfristigen Ausrichtung von Unternehmensstrategien.
5. Sunzi: „Die Kunst des Krieges“ ein 2500 Jahre altes Meisterwerk: Dieses Kapitel analysiert Sunzis „Die Kunst des Krieges“ als früheste bekannte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Strategiebegriff. Es werden zentrale Thesen und Konzepte wie die Bedeutung der Planung, der Zeitvorteil, die Schonung von Ressourcen, die Wichtigkeit der Feindbeobachtung und die Kunst der Täuschung detailliert erläutert und ihre Relevanz für die moderne Unternehmensstrategie diskutiert.
6. Clausewitz: „Vom Kriege“ der Grundstein des Strategiedenkens und Entscheidungsfindung zu unsicheren Zeiten: Das Kapitel behandelt Clausewitz' „Vom Kriege“ als fundamentalen Beitrag zum Strategiedenken. Es werden seine Intentionen beim Verfassen des Werkes, seine Konzepte von Taktik und Strategie, die Notwendigkeit der Anpassung an sich ändernde Bedingungen, die Bedeutung von Angriff und Verteidigung, strategische Grundsätze (Konzentration der Kräfte, Überraschungsmoment, Dosierung der Energie), die Tugenden der Strategie (Führung, Mut, Moral, Standhaftigkeit) und der Zweck der Strategie im Krieg detailliert analysiert.
7. Die Spieltheorie der 40er Jahre: Dieses Kapitel stellt die Spieltheorie als mathematischen Ansatz zur Konfliktlösung vor. Es erläutert ihre Entstehung, Grundannahmen, und Funktionsweise anhand des Gefangenendilemmas und des Nash-Gleichgewichts. Die Unterschiede zwischen kooperativer und nicht-kooperativer Spieltheorie werden ebenfalls beleuchtet und die Anwendungsmöglichkeiten in der Strategieentwicklung diskutiert.
8. Die „Ten Schools of Thought“ von Henry Mintzberg: Das Kapitel beschreibt Mintzbergs Kategorisierung des strategischen Managements in zehn Denkschulen (Design-, Planungs-, Positionierungs-, Unternehmerische-, Kognitive-, Lern-, Macht-, Kultur-, Umwelt- und Konfigurationsschule). Für jede Schule werden die zentralen Annahmen und Prämissen sowie Stärken und Schwächen erläutert. Der Fokus liegt auf der Synthese dieser Ansätze in der Konfigurationsschule und der daraus resultierenden dynamischen Sichtweise auf Strategieentwicklung.
9. Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensstrategie: In diesem Kapitel wird ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensstrategie gegeben. Die zunehmende Komplexität und Unsicherheit des globalisierten Umfelds wird diskutiert, und die Bedeutung von Flexibilität, Innovationsfähigkeit und dem „Brechen von Regeln“ für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen hervorgehoben. Die Rolle der Szenariotechnik zur Bewältigung von Unsicherheit und die Herausforderungen durch die Globalisierung werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Unternehmensstrategie, Militärstrategie, strategische Planung, Planungsprozess, Sun Tzu, Clausewitz, Spieltheorie, Nash-Gleichgewicht, Mintzberg, Ten Schools of Thought, Globalisierung, Wettbewerbsvorteile, Unsicherheit, Anpassungsfähigkeit, Innovation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Unternehmens- und Militärstrategie
Was ist der Hauptfokus dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung des Strategiebegriffs, von seinen militärischen Ursprüngen bis zur Anwendung in der modernen strategischen Unternehmensplanung. Sie analysiert Parallelen und Unterschiede zwischen militärischer und betriebswirtschaftlicher Strategieentwicklung und beurteilt die Übertragbarkeit militärischen Denkens auf die Unternehmenspraxis.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Strategiebegriffs, einen Vergleich von Militär- und Unternehmensstrategie, den Einfluss klassischer Strategiedenker (Sun Tzu, Clausewitz), die Rolle der Spieltheorie in der Strategieentwicklung, Mintzbergs "Ten Schools of Thought" und deren praktische Anwendung, sowie einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensstrategie.
Welche klassischen Strategiedenker werden behandelt und warum?
Die Arbeit behandelt Sun Tzu ("Die Kunst des Krieges") und Clausewitz ("Vom Kriege"). Sie werden behandelt, weil ihre Werke als grundlegende Beiträge zum Strategiedenken gelten und ihre Konzepte auch heute noch für die Unternehmensstrategie relevant sind.
Welche Rolle spielt die Spieltheorie in der Arbeit?
Die Spieltheorie wird als mathematischer Ansatz zur Konfliktlösung vorgestellt. Es werden ihre Grundannahmen, Funktionsweise (am Beispiel des Gefangenendilemmas und des Nash-Gleichgewichts) und Anwendungsmöglichkeiten in der Strategieentwicklung diskutiert.
Was sind die "Ten Schools of Thought" nach Mintzberg und welche Bedeutung haben sie?
Mintzbergs "Ten Schools of Thought" kategorisieren das strategische Management in zehn Denkschulen. Die Arbeit erläutert die zentralen Annahmen, Prämissen, Stärken und Schwächen jeder Schule und legt den Fokus auf die Synthese dieser Ansätze in der Konfigurationsschule und deren dynamische Sichtweise auf Strategieentwicklung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in neun Kapitel gegliedert: Einleitung, Bedeutung des Planungsbegriffs, Eigenschaften strategischen Verhaltens, Beziehungen zwischen Unternehmens- und Militärstrategie, Sun Tzu, Clausewitz, Spieltheorie, Mintzbergs "Ten Schools of Thought", und Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensstrategie. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung im Text.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Unternehmensstrategie, Militärstrategie, strategische Planung, Planungsprozess, Sun Tzu, Clausewitz, Spieltheorie, Nash-Gleichgewicht, Mintzberg, Ten Schools of Thought, Globalisierung, Wettbewerbsvorteile, Unsicherheit, Anpassungsfähigkeit, Innovation.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass militärisch geprägtes Strategiedenken für die moderne Unternehmensplanung im globalen Wettbewerb relevant ist. Sie betont die Bedeutung von Flexibilität, Innovationsfähigkeit und dem "Brechen von Regeln" für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen angesichts zunehmender Komplexität und Unsicherheit.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Themen Unternehmensstrategie, Militärstrategie und strategisches Management interessiert. Sie eignet sich insbesondere für Studenten und Wissenschaftler im Bereich Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften und Management.
Wo finde ich das vollständige Inhaltsverzeichnis?
Das vollständige Inhaltsverzeichnis mit detaillierter Untergliederung der Kapitel ist im HTML-Dokument enthalten.
- Quote paper
- Diplom-Betriebswirt Dennis Hauptmann (Author), 2007, Die Entstehung und Entwicklung des historisch militärisch geprägten Strategiebegriffs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121261