Die Situation in unserer Gesellschaft ist paradox: Einerseits erlauben uns die Massenmedien tagtäglichen Einblick in die tödlichen Ereignisse wie Krieg, Terrorismus und Naturkatastrophen an vielen Brennpunkten dieser Welt. Der Tod wird sozusagen direkt in unser
Wohnzimmer geliefert, sei es nachrichtenjournalistisch-neutral oder „pervertiertübertrieben“ aufbereitet. Andererseits werden Sterben und Tod im eigenen Umfeld immer weiter institutionalisiert, „man stirbt den 'weißen Tod' in der Klinik“, persönliche Erfahrungen
mit dieser Thematik sind selten.
Dieses Abschotten gegenüber den Themen „Tod und Sterben“ findet ein jähes Ende, sobald beispielsweise die engere Familie von einem Todesfall belastet wird. Plötzlich steht der Tod gewissermaßen wieder im Wohnzimmer, diesmal allerdings nicht als Information aus fernen Welten, die sich mit dem Fernseher abschalten lässt, sondern nun geradezu als leibhaftige Erscheinung, die eine intensive Auseinandersetzung fordert. Die fehlenden Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit dem Tod vergrößern die Hilflosigkeit der Hinterbliebenen. Und als wäre der Tod eines nahen Menschen nicht schon Herausforderung genug, wird es erst so richtig kompliziert, wenn Kleinkinder unter den Trauernden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Trauernde und belastete Kinder - eine Herausforderung
- Betreuung traumatisierter Kinder in der peritraumatischen Phase
- Kindliche Todesvorstellungen und Trennungsschmerz
- Kleinkinder bis 3 Jahre
- Vorschulkinder, 3 bis 6 Jahre
- Grundschulkinder, 6 bis 9 Jahre
- Schulkinder, 9 bis 12 Jahre
- Jugendliche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wichtigsten Erkenntnisse der kindlichen Trauerreaktionen und der Befindlichkeiten von Kindern in Notfallsituationen. Ziel ist es, Mitarbeitern der Basiskrisenintervention Hilfestellung zu geben, da sowohl Eltern als auch Ersthelfer oft überfordert sind mit trauernden und belasteten Kindern, insbesondere in der peritraumatischen Phase.
- Kindliche Trauerreaktionen und deren Besonderheiten
- Betreuung traumatisierter Kinder in der peritraumatischen Phase
- Umgang mit kindlichen Todesvorstellungen
- Die Rolle von Erwachsenen in der Trauerbewältigung von Kindern
- Herausforderungen für Mitarbeiter der Basiskrisenintervention
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die paradoxe Situation, in der der Tod in den Medien allgegenwärtig ist, persönliche Erfahrungen damit aber selten. Es wird die Hilflosigkeit der Hinterbliebenen, besonders bei betroffenen Kleinkindern, hervorgehoben und die Bedeutung der kindlichen Fragen im Umgang mit dem Tod betont. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Betreuung traumatisierter Kinder in der peritraumatischen Phase, wobei die Unterschiede zu erwachsenen Reaktionen und die Problembewältigungskapazität von Kindern in Notsituationen thematisiert werden. Die Herausforderungen der Kontaktaufnahme mit verängstigten Kindern werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Kindliche Trauer, Basiskrisenintervention, Peritraumatische Phase, Todesvorstellungen, Traumabewältigung, Notfallseelsorge, Krisenintervention, Problembewältigungskapazität, kindliche Entwicklung, Betreuung traumatisierter Kinder.
- Arbeit zitieren
- Timo Grünbacher (Autor:in), 2009, Basiskrisenintervention in der Betreuung von Kindern und kindliche Todeskonzepte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121363