Das Ziel dieser Bachelorthesis ist es, die deutsche Abtreibungspolitik und dessen Einflussfaktoren genauer zu betrachten, um herauszufinden, welche Faktoren dazu führten, dass es trotz vieler Proteste und großer medialer Aufmerksamkeit nicht zu einer völligen Streichung des § 219a StGB kam, wie es von einigen Parteien und den Pro-choice Akteur:innen gefordert wurde. Dabei liegt der Fokus auf dem Einfluss der nicht-staatlichen Akteur:innen.
Der § 219a StGB war Pro-choice Akteur:innen schon lange ein Dorn im Auge. Der Fall um Kristina Hänel und ihr Entschluss das Gerichtsurteil nicht hinzunehmen, sondern bis vor das BVerfG zu ziehen, gab der Debatte eine neue Brisanz. Im Zuge dessen organisierten die Pro-choice Akteur:innen zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen, welche eine große mediale Aufmerksamkeit erreichten und dazu verhalfen, den § 219a StGB auf die politische Agenda zu setzen. Die Prochoice Akteur:innen nutzten diese Gelegenheit, um sich für eine völlige Abschaffung des Strafrechtsparagrafen einzusetzen.
Sie wollten es nicht länger tolerieren, dass Ärzt:innen für die Veröffentlichung von Informationen strafrechtlich belangt werden können. Zudem führte die umstrittene Rechtslage dazu, dass sich Ärzt:innen unsicherer wurden, ob sie Schwangerschaftsabbrüche in ihren Praxen anbieten sollten, wodurch Frauen im Umkehrschluss immer weniger Möglichkeiten hätten, Abtreibungen durchführen zu lassen. Die Abstimmung im Bundestag führte allerdings nur zu einer Ergänzung des § 219a StGB, nicht zu einer völligen Streichung.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 3. Methodik
- 4. Durchführung des Untersuchungskonzepts
- a) Hypothese 1
- b) Hypothese 2
- c) Hypothese 3
- 5. Diskussion
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorthesis analysiert den andauernden Konflikt um das Werbeverbot des §219a StGB im Kontext der Abtreibungsgesetzgebung in Deutschland. Die Arbeit untersucht den Einfluss nicht-staatlicher Akteur:innen, insbesondere der Pro-choice-Bewegung, auf die politische Entscheidungsfindung und die Liberalisierung des §219a StGB. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, warum die Pro-choice-Bewegung trotz ihrer Bemühungen nicht eine vollständige Streichung des §219a StGB erreichen konnte.
- Die deutsche Abtreibungspolitik und ihre historischen Wurzeln
- Der Einfluss von Moralpolitik auf die politische Entscheidungsfindung
- Die Rolle nicht-staatlicher Akteur:innen in der politischen Arena
- Die Mobilisierung von Ressourcen und die Erzeugung von politischem Druck
- Die Herausforderungen für die Pro-choice-Bewegung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand und die Relevanz des Themas vor. Sie skizziert den historischen Kontext des §219a StGB und die Kontroversen um die Abtreibungsgesetzgebung in Deutschland. Außerdem wird die Forschungsfrage formuliert, die die Arbeit zu beantworten versucht.
- Kapitel 2: Definitionen: Dieses Kapitel definiert die wichtigsten Begriffe, die im Kontext der Arbeit relevant sind, wie beispielsweise "Abtreibung", "Werbeverbot", "Pro-choice" und "Pro-life".
- Kapitel 3: Methodik: Dieses Kapitel erläutert die wissenschaftliche Methodik, die für die Bearbeitung des Themas verwendet wird. Es beinhaltet die theoretischen Grundlagen und die methodischen Ansätze, die zur Untersuchung des Einflusses von nicht-staatlichen Akteur:innen auf die Abtreibungsgesetzgebung angewandt werden.
- Kapitel 4: Durchführung des Untersuchungskonzepts: In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt. Es werden die Hypothesen, die im Rahmen der Arbeit aufgestellt wurden, anhand von Daten und Analysen überprüft.
- Kapitel 5: Diskussion: Die Diskussion setzt die gewonnenen Ergebnisse in Bezug zu den theoretischen Rahmenbedingungen und den aktuellen wissenschaftlichen Diskursen. Sie analysiert die Gründe für die fehlende vollständige Streichung des §219a StGB und beleuchtet die Herausforderungen für die Pro-choice-Bewegung.
Schlüsselwörter
Abtreibungsgesetzgebung, §219a StGB, Werbeverbot, Pro-choice, Pro-life, Moralpolitik, nicht-staatliche Akteur:innen, politische Entscheidungsfindung, Ressourcenmobilisierung, öffentlicher Druck, politische Agenda, Liberalisierung, Einflussfaktoren.
- Quote paper
- Julia Müller (Author), 2021, Das Werbeverbot des § 219a StGB. Einfluss nicht-staatlicher Akteur:innen auf die Abtreibungsgesetzgebung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1214627