Selber oder selbst - ist das nicht dasselbe? Ist es egal, welche Form man benutzt? Liegt es an regionalen Gründen, welche Form bevorzugt wird? Oder sind es qualitative Gründe, so dass die eine Form umgangssprachlich und die andere Form schriftsprachlich ist? Selbst der Duden ist sich nicht einig, warum welche Form gewählt wird. Die vorliegende Arbeit geht dem Phänomen auf den Grund. Dabei wird die Verwendung der beiden Wörter untersucht.
Zunächst wird ein etymologischer Überblick erfolgen, bevor die beiden Wörter auf ihre Wortart und Verwendungsweisen innerhalb der deutschen Sprache hin beleuchtet werden. Durch diesen zweiten Schritt soll eine Eingrenzung stattfinden, um anhand der identischen Wortartverwendung der Wörter zu ergründen bzw. zu vermuten, warum manchmal das eine und viel häufiger das andere benutzt wird. Ein zusammenfassendes Fazit inklusive eines Ausblicks schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Etymologie
- 3 Wortverwendung
- 3.1 Wortartbestimmung
- 3.2 Verwendungsweisen als eigenständige Wörter
- 3.3 Wortinterne Verwendungen
- 3.4 Semantische Rollen bei wortinternem Gebrauch
- 4 Eigenständige Verwendung bei beliebiger Austauschbarkeit
- 4.1 Stilistische Unterschiede
- 4.2 Regionale Unterschiede
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung der Wörter „selber“ und „selbst“ im Deutschen. Ziel ist es, den scheinbar willkürlichen Gebrauch beider Wörter zu klären und die Gründe für ihre unterschiedliche Verwendung zu ergründen. Dabei werden etymologische, grammatische und semantische Aspekte beleuchtet.
- Etymologische Entwicklung von „selber“ und „selbst“
- Wortartbestimmung von „selber“ und „selbst“ (Pronomen, Adverb, Partikel)
- Unterschiede in der Verwendung von „selber“ und „selbst“
- Stilistische und regionale Variationen im Gebrauch
- Funktion der Wörter in verschiedenen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Unterschieden in der Verwendung von „selber“ und „selbst“ anhand von Zitaten von Friedrich Dürrenmatt und Thomas Mann vor. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Gebrauch regional oder stilistisch bedingt ist oder ob tiefere grammatische Unterschiede vorliegen. Die Arbeit kündigt eine etymologische Untersuchung, eine Analyse der Wortarten und Verwendungsweisen sowie ein Fazit an.
2 Etymologie: Dieses Kapitel beleuchtet die gemeinsame etymologische Wurzel beider Wörter im althochdeutschen Demonstrativpronomen „selb“. Es wird jedoch gezeigt, dass „selbst“ und „selber“ heute als separate Wortstämme betrachtet werden, deren Funktionen sich teilweise überschneiden. Die Entwicklung von „selbst“ aus der früh erstarrten Genitivform von „selb“ im Ostmitteldeutschen wird im Detail erläutert, ebenso wie die Entwicklung von „selber“ aus der stark flektierten Nominativform. Es wird herausgestellt, dass „selbst“ die jüngere Form ist und „selber“ im Neuhochdeutschen zwar zunächst gebräuchlicher war, aber zunehmend von „selbst“ verdrängt wird.
3 Wortverwendung: Kapitel 3 befasst sich mit der Wortartbestimmung von „selbst“ und „selber“. Es wird aufgezeigt, dass die traditionelle Einordnung als Demonstrativpronomen zwar weit verbreitet ist, aber auch Einwände aufgrund der Nicht-Deklinierbarkeit der Wörter laut werden. Die Debatte wird weitergeführt, ob die Wörter als Adverbien oder Partikel zu klassifizieren sind. Der Duden und andere Quellen werden zitiert, um die verschiedenen Standpunkte darzulegen. Der Kompromissvorschlag, die Wörter als skalare Adverbien und identifizierende Fokuspartikeln zu bezeichnen, wird vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Selber, selbst, Demonstrativpronomen, Adverb, Partikel, Fokuspartikel, Etymologie, Wortartbestimmung, Sprachgebrauch, regionale Varianz, stilistische Varianz, deutsche Grammatik.
Häufig gestellte Fragen zur deutschen Verwendung von "selber" und "selbst"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Verwendung der deutschen Wörter „selber“ und „selbst“. Sie untersucht die etymologischen, grammatischen und semantischen Aspekte, um die scheinbar willkürliche Verwendung beider Wörter zu erklären und die Gründe für ihre unterschiedliche Verwendung zu ergründen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die etymologische Entwicklung beider Wörter, ihre Wortartbestimmung (Pronomen, Adverb, Partikel), die Unterschiede in ihrer Verwendung, stilistische und regionale Variationen sowie ihre Funktion in verschiedenen Kontexten. Die Analyse umfasst auch die Einordnung der Wörter als skalare Adverbien und identifizierende Fokuspartikeln.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die die Forschungsfrage stellt; ein Kapitel zur Etymologie; ein Kapitel zur Wortverwendung, einschließlich Wortartbestimmung und semantischen Rollen; ein Kapitel zur eigenständigen Verwendung und den stilistischen und regionalen Unterschieden; und abschließend ein Fazit und Ausblick.
Wie wird die Etymologie von "selber" und "selbst" behandelt?
Das Kapitel zur Etymologie verfolgt die gemeinsame althochdeutsche Wurzel „selb“. Es differenziert jedoch die Entwicklung von „selbst“ aus der früh erstarrten Genitivform im Ostmitteldeutschen und „selber“ aus der stark flektierten Nominativform. Es wird die historische Entwicklung und der heutige Status als separate Wortstämme mit teilweise überlappenden Funktionen erläutert.
Wie wird die Wortartbestimmung von "selber" und "selbst" behandelt?
Die Wortartbestimmung ist ein zentraler Punkt der Analyse. Die Arbeit diskutiert die traditionelle Einordnung als Demonstrativpronomen und die Einwände aufgrund der Nicht-Deklinierbarkeit. Es werden alternative Klassifizierungen als Adverbien oder Partikel diskutiert, unter Berücksichtigung von Duden und anderen Quellen. Die Arbeit schlägt den Kompromiss vor, die Wörter als skalare Adverbien und identifizierende Fokuspartikeln zu bezeichnen.
Welche stilistischen und regionalen Unterschiede werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht stilistische und regionale Unterschiede in der Verwendung von „selber“ und „selbst“. Es wird analysiert, ob der Gebrauch regional oder stilistisch bedingt ist oder ob tiefere grammatische Unterschiede vorliegen. Konkrete Beispiele und Quellen werden herangezogen um diese Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: selber, selbst, Demonstrativpronomen, Adverb, Partikel, Fokuspartikel, Etymologie, Wortartbestimmung, Sprachgebrauch, regionale Varianz, stilistische Varianz, deutsche Grammatik.
Welche Quellen werden zitiert?
Die Arbeit zitiert den Duden und andere relevante Quellen zur Wortartbestimmung und Sprachverwendung. Sie verwendet Zitate von Friedrich Dürrenmatt und Thomas Mann in der Einleitung zur Einführung der Forschungsfrage.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit und der Ausblick werden im letzten Kapitel präsentiert und fassen die Ergebnisse der etymologischen, grammatischen und semantischen Analysen zusammen. Es wird ein Ausblick auf weitere Forschungsfragen gegeben.
- Arbeit zitieren
- Pascal Heberlein (Autor:in), 2021, Die Verwendung der Wörter "selber" und "selbst", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1214668