Als Mario Van Peebles 1993 seinen schwarzen Western „Posse – Die Rache des Jessie Lee“ veröffentlichte, hätte das die Wende im populären Kino werden können. Er wollte ein Genre erobern, das weißer nicht konnte.
Doch erreichte er nicht das, was er mit diesem Film hätte erreichen können. Van Peebles stellte den Anspruch an seinen Western als erster historiengetreu zu sein. Er wollte vergessene, wenn nicht sogar ignorierte Geschichte des Wilden Westen zeigen.
Doch leider ist er auch an diesem Anspruch gescheitert. Er greift zwar Themen auf wie der schwarzen Besiedlung des Westen, aber ansonsten sehen wir typische Westernstories und Stereotypen – einziger Unterschied: Sie sind schwarz.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Black Western
- 2.1 Der schwarze Western oder Schwarze im Western
- 2.2 Schwarze im Wilden Westen
- 2.3 Mario Van Peebles und seine Historientreue
- 3.0 Der weiße Cowboy mit dem schwarzen Gesicht
- 3.1 Die Stereotypen
- 3.2 Jessie Lee und seine Posse
- 3.2.1 Jessie Lee (Mario Van Peebles) – der gefühlskalte Rächer
- 3.3 Jessie Lee gegen „El Cigarillo“
- 4.0 Auch der schwarze wilde Westen schimmert weiß
- 4.1 Alles nur geklaut?
- 4.2 Die glorreichen Sechs
- 4.3 Sergio Leone hat seine Spuren hinterlassen
- 4.3.1 Das Duell - Showdown jedes Westerns
- 4.3.2 Der alte Mann - ein Beobachter?
- 5.0 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Mario Van Peebles' Film "Posse - Die Rache des Jessie Lee" (1993) im Kontext des New Black Cinema der 1990er Jahre. Sie untersucht den Versuch, das Western-Genre mit einer schwarzen Perspektive neu zu interpretieren und die historische Rolle Schwarzer im Wilden Westen aufzuarbeiten. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit der Film historische Genauigkeit erreicht und ob er gängige Stereotypen überwindet.
- Die Darstellung Schwarzer im Western-Genre und die Entwicklung des "Black Western"
- Die historische Realität der Schwarzen im Wilden Westen im Vergleich zur filmischen Darstellung
- Die Stereotypisierung und ihre Überwindung (oder Nicht-Überwindung) in "Posse"
- Der Einfluss klassischer Western auf "Posse"
- Mario Van Peebles' Intentionen und der Erfolg seines Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Film "Posse" als potentiellen Wendepunkt im populären Kino, der jedoch sein Potential nicht voll ausschöpfte. Van Peebles' Anspruch, einen historisch genauen schwarzen Western zu schaffen, wird vorgestellt, ebenso wie die kritische Auseinandersetzung mit der Frage, ob der Film tatsächlich gängige Western-Stereotypen überwindet oder sie lediglich mit schwarzen Darstellern besetzt.
2.0 Black Western: Dieses Kapitel unterteilt die Darstellung Schwarzer im Western-Genre in drei Phasen: die "race movies" der 1920er bis 1940er Jahre, Mainstream-Filme der 1960er Jahre, die sich mit Bürgerrechten auseinandersetzen, und die "blaxploitation"-Filme der 1970er Jahre. Es analysiert die jeweiligen Stärken und Schwächen dieser Darstellungen und zeigt auf, dass "Posse" zwar im Kontext des Neo-Westerns steht, aber nicht den ersten schwarzen Western darstellt.
2.1 Der schwarze Western oder Schwarze im Western: Der Abschnitt beleuchtet die historische Präsenz Schwarzer im Wilden Westen, die von der Geschichtsschreibung und dem Hollywood-Kino lange ignoriert wurde. Er betont die hohe Anzahl Schwarzer, die in den Westen zogen, und die Existenz schwarzer autonomer Siedlungen. Die Rolle Schwarzer Soldaten in der Armee wird ebenfalls behandelt. Dies steht im starken Kontrast zu den üblichen Darstellungen im Western.
2.2 Schwarze im Wilden Westen: Der Fokus liegt hier auf der tatsächlichen historischen Rolle von Schwarzen im Wilden Westen, im Gegensatz zu ihrem filmischen Bild. Es werden Beispiele für vergessene schwarze Helden genannt und die Diskrepanz zwischen Realität und gängiger Darstellung aufgezeigt. Die Aussage, dass im realen Wilden Westen weniger Rassenschranken existierten als in den Filmen, wird diskutiert.
2.3 Mario Van Peebles und seine Historientreue: Dieser Abschnitt analysiert Van Peebles' Ansatz und seine Zielsetzung mit "Posse". Sein Anspruch, einen historisch korrekten schwarzen Western zu schaffen, der die vergessene Geschichte Schwarzer im Wilden Westen aufarbeitet, wird detailliert erläutert und mit seinen eigenen Worten belegt. Der Abschnitt befasst sich mit der Frage, ob der Film tatsächlich diesen Anspruch erfüllt.
3.0 Der weiße Cowboy mit dem schwarzen Gesicht: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Stereotypen in "Posse" und untersucht, ob und wie Van Peebles diese Stereotypen in seinem Film verwendet oder hinterfragt.
4.0 Auch der schwarze wilde Westen schimmert weiß: Hier wird der Einfluss klassischer Western auf "Posse" untersucht, insbesondere die Anlehnung an bekannte Motive und Erzählstrukturen. Die Frage, ob "Posse" lediglich eine Kopie oder eine eigenständige Interpretation des Genres darstellt, steht im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Black Western, New Black Cinema, Mario Van Peebles, Posse, Rassendarstellung, Stereotypen, Historische Genauigkeit, Wilden Westen, Schwarze Geschichte, Cowboy, Rassismus, Genrekonventionen.
Häufig gestellte Fragen zu "Posse - Die Rache des Jessie Lee"
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text ist eine umfassende Inhaltsangabe und Analyse des Films "Posse - Die Rache des Jessie Lee" (1993) von Mario Van Peebles. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Analyse, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung des Films im Kontext des New Black Cinema und der Frage, wie er das Western-Genre mit einer schwarzen Perspektive neu interpretiert und die historische Rolle Schwarzer im Wilden Westen darstellt.
Welche Themen werden im Film und Text behandelt?
Der Text analysiert die Darstellung Schwarzer im Western-Genre, die Entwicklung des "Black Western", die historische Realität der Schwarzen im Wilden Westen im Vergleich zur filmischen Darstellung, die Stereotypisierung und ihre Überwindung (oder Nicht-Überwindung) in "Posse", den Einfluss klassischer Western auf "Posse", sowie Mario Van Peebles' Intentionen und den Erfolg seines Ansatzes. Es werden auch die "race movies", Mainstream-Filme der 1960er Jahre und "blaxploitation"-Filme der 1970er Jahre im Kontext der Darstellung Schwarzer im Western beleuchtet.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung und endend mit einer Zusammenfassung. Die einzelnen Kapitel behandeln verschiedene Aspekte des Films und des "Black Western"-Genres. Jedes Kapitel wird im Text zusammengefasst. Zudem enthält der Text ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte sowie ein Glossar mit Schlüsselbegriffen.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig für das Verständnis des Textes?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Black Western, New Black Cinema, Mario Van Peebles, Posse, Rassendarstellung, Stereotypen, Historische Genauigkeit, Wilder Westen, Schwarze Geschichte, Cowboy, Rassismus, Genrekonventionen.
Welche Frage steht im Mittelpunkt der Analyse?
Die zentrale Frage der Analyse ist, inwieweit "Posse" historisch genau ist und ob der Film gängige Stereotypen überwindet oder sie lediglich mit schwarzen Darstellern besetzt. Es wird untersucht, ob Van Peebles' Anspruch, einen historisch korrekten schwarzen Western zu schaffen, erfüllt wird.
Welche historischen Aspekte werden behandelt?
Der Text behandelt die historische Präsenz Schwarzer im Wilden Westen, die oft von der Geschichtsschreibung und dem Hollywood-Kino ignoriert wurde. Er beleuchtet die hohe Anzahl Schwarzer, die in den Westen zogen, die Existenz schwarzer autonomer Siedlungen und die Rolle Schwarzer Soldaten. Die Diskrepanz zwischen der Realität und der gängigen filmischen Darstellung wird hervorgehoben.
Wie wird der Einfluss klassischer Western auf "Posse" behandelt?
Der Text analysiert den Einfluss klassischer Western auf "Posse" und untersucht, inwieweit der Film bekannte Motive und Erzählstrukturen übernimmt oder ob er eine eigenständige Interpretation des Genres darstellt. Die Frage nach einer möglichen Kopie oder einer eigenständigen Interpretation steht im Mittelpunkt.
Was ist der "Black Western"?
Der "Black Western" beschreibt Versuche, das Western-Genre mit einer schwarzen Perspektive neu zu interpretieren und die historische Rolle Schwarzer im Wilden Westen aufzuarbeiten. Der Text untersucht die Entwicklung dieses Genres und ordnet "Posse" in diesen Kontext ein.
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- Dipl.Des. Antje Wolter (Author), 2001, To shoot holes in the myth of the Wild White West, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121511