Der Diskurs über die Themen Altern und Rente führt gerade bei jungen Menschen oft zu einer Themenverdrossenheit.
Und auch Fragen zu dem demografischen Wandel führen in den Medien häufig zu einer Berichterstattung in der „die bereits in reichhaltiger Weise vorhandene wissenschaftliche Evidenz [zu diesen Themen] meist auf der Strecke bleibt“ (Kruse, A., Wahl, H., 2009).
Deshalb sind nicht nur weitere Forschungserkenntnisse, sondern auch die wissenschaftlich korrekte Verbreitung derer von großer Relevanz.
Nicht zuletzt bilden die nicht erwerbstätigen Rentner einen Anteil von rund 22 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Dieser Anteil vergrößert sich aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der niedrigen Geburtenrate in Deutschland immer weiter. Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden eine Sekundäranalyse des Datensatzes, welcher der Studie „Rente und Altern“ zugrunde liegt, durchgeführt und Hypothesen erprobt.
I. Einführung
Der Diskurs über die Themen Altern und Rente führt gerade bei jungen Menschen oft zu einer Themenverdrossenheit.
Und auch Fragen zu dem demografischen Wandel führen in den Medien häufig zu einer Berichterstattung in der „die bereits in reichhaltiger Weise vorhandene wissenschaftliche Evidenz [zu diesen Themen] meist auf der Strecke bleibt“ (Kruse, A., Wahl, H., 2009).
Deshalb sind nicht nur weitere Forschungserkenntnisse, sondern auch die wissenschaftlich korrekte Verbreitung derer von großer Relevanz.
Nicht zuletzt bilden die nichterwerbstätigen Rentner einen Anteil von rund 22 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Dieser Anteil vergrößert sich aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der niedrigen Geburtenrate in Deutschland immer weiter (vgl. Statista, 2020).
Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden eine Sekundäranalyse des Datensatzes, welcher der Studie „Rente und Altern“ zugrunde liegt, durchgeführt und Hypothesen erprobt.
Vom 15. bis zum 23. Januar 2020 befragte die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH für das Bundespresseamt n = 1.538 deutsche Erwachsene, darunter insgesamt 630 Rentner.
Diese Überquotierung wird für repräsentative Ergebnisse über einen Gewichtungsfaktor linearer Angleichung korrigiert.
Die Stichprobe war eine kombinierte Festnetz- und Mobilfunk-Stichprobe, für welche Befragte ab 18 Jahren zufällig ausgewählt wurden.
Die Zufallsauswahl der Haushalte erfolgte proportional zur Zahl der Bevölkerung in den regionalen Schichten, dann wurde zufällig eine Person im Haushalt für die Befragung ausgewählt.
Die Studie ist inhaltlich in fünf Abschnitte gegliedert: Politische Rahmenbedingungen, Altersvorsorge, Lebenssituation, Lebensstile und soziale Integration/Demographie.
II. Theoretischer Hintergrund
II.1 X[2]-Test
Auch zu dem Thema „Lebensstil und -situation im Alter“ wurde in den Sozialwissenschaften bereits einiges erforscht.
Andreas Kohl et al. sehen das Altern als eine Chance: „Die Alten verfügen über das Wissen und die Erfahrung, die zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen sind“ (S.6, 2012).
Laut einer Studie zur ambulanten Altenpflege und -betreuung in der Deutschschweiz steigt mit zunehmendem Alter sogar die Wahrscheinlichkeit, zur Gruppe der Lebenszufriedenen zu gehören (vgl. Bennet & Riedel, 2013, S. 21-26).
An dieser Stelle bietet es sich an, durch einen X[2]-Test mit Variablen unseres Datensatzes zu prüfen, ob diese Hypothese vorläufig angenommen werden kann.
II.2 T-Test
Um Lebenszufriedenheit zu erreichen ist auch finanzielle Absicherung notwendig. Plausibel wäre es, wenn Menschen, die stabil im Leben stehen und sich auch im Alter finanziell gut abgesichert fühlen, eher eine große Familie haben und/oder über viele soziale Kontakte verfügen. Personen, die sich finanziell eher schlecht abgesichert fühlen, wohnen wahrscheinlich mit weniger Personen in einem Haushalt zusammen. Dieser mögliche Unterschied ist anhand eines T-Tests überprüfbar.
II.3 Regression/Korrelation
Im Alter spielt das (Un)abhängigsein von anderen eine große Rolle. Viele Menschen, vor allem sozial Engagierte, sehen, dass man so Menschen in der Umgebung leicht zur Last fallen kann. Die wissenschaftliche Frage ist nun: Wie hängt der Wunsch, auf keine Hilfe angewiesen zu sein mit den aktuellen sozialen Kontakten, in unserem Fall den Freunden, zusammen?
II.4 Einfaktorielle Varianz
Es ist auch interessant den Wunsch auf keine Hilfe angewiesen zu sein in Zusammenhang mit weiteren Variablen zu betrachten.
Es gibt Menschen, die im entsprechenden Alter in Rente gegangen sind. Andere wählten frühere oder sogar spätere Zeitpunkte. Logisch erscheint es, dass Menschen, die über das Rentenalter hinaus arbeiteten, auch ein größeres Bedürfnis nach Unabhängigkeit haben. Dieser Vergleich über mehr als 2 Populationen hinweg ist mithilfe einer einfaktoriellen Varianzanalyse überprüfbar.
III. Methode
Dieser Forschungsbericht dokumentiert die Sekundäranalyse des Datensatzes der Studie „Rente und Alter“, welche vom Bundespresseamt im GESIS Datenarchiv zum Download zur Verfügung gestellt wurde.
Zur telefonischen Befragung wurde ein standardisierter Fragebogen mit 40 Variablen verwendet.
Zuerst wurde der Datensatz auf Fehler überprüft. Einige Skalenniveaus wurden fälschlicherweise als nominal angezeigt. Dies wurde individuell durch Abgleichen mit dem Fragebogen korrigiert.
III.1 X[2] Test
Folgende Forschungsfrage wird in Anlehnung an ältere Studien formuliert:
FF1: Ist die Lebenszufriedenheit abhängig von dem Alter der Personen?
H1ungerichet: Die Variablen sind abhängig voneinander. Das Alter wirkt sich auf die Lebenszufriedenheit aus.
Bevor nun der X[2]-Test durchgeführt werden kann, müssen zuerst die Voraussetzungen geprüft werden.
Idealerweise werden nominal oder ordinal skalierte Daten verwendet. Die uV (VB) besitzt ein ordinales Skalenniveau da die Altersabschnitte in 11 Ausprägungen zusammengefasst wurden. Die Frage der aV (V24) lautet: Wie zufrieden sind Sie mit ihrem Leben?
Die ordinale 4er-Antwortskala geht von 1 „sehr zufrieden“ über 2 „zufrieden“ und 3 „weniger zufrieden“ bis 4 „überhaupt nicht zufrieden“.
Die Werte beider Variablen werden umcodiert, um Ausprägungen zusammenzufassen. VB_re wurde zu 3 Ausprägungen zusammengefasst: 1=jung, 2=mittel, 3=alt. V24_re wird umcodiert zu 1=eher zufrieden und 2=eher unzufrieden.
Somit ist auch die Bedingung der überschaubaren Anzahl an Ausprägungen gegeben.
Die Bedingungen, dass es pro Zelle mindestens eine Beobachtung gibt und weniger als 20% der Zellen eine erwartete Häufigkeit kleiner als 5 haben, lassen sich erst nach dem Test überprüfen.
Bereits erfüllt sind die Voraussetzungen, dass die Beobachtungen unabhängig voneinander sind (keine Messwiederholungen oder Ähnliches) und jede Person genau einer Zelle zuordenbar ist.
III.2 T-Test
Folgende weitere Forschungsfrage ergibt sich aus dem oben genannten Forschungsinteresse:
FF2: Unterscheiden sich Menschen, die sich im Alter finanziell gut abgesichert fühlen und Menschen, die sich schlecht abgesichert fühlen hinsichtlich der Personenanzahl in ihrem Haushalt?
H1gerichtet: Je besser sich Menschen finanziell im Alter abgesichert fühlen, mit desto mehr Menschen wohnen sie aktuell in zusammen.
Die uV (V6) beschreibt also das Empfinden der finanziellen Absicherung im Alter. Die ordinale 4er-Skala von 1 „sehr gut abgesichert“ über 2 „gut abgesichert“ über 3 „nicht so gut abgesichert“ bis 4 „überhaupt nicht abgesichert“ wird umcodiert, sodass der Überschaubarkeit halber nur die Ausprägungen 1 „eher gut abgesichert“ und 2 „eher schlecht abgesichert“ auf einem nominalen Messniveau abgebildet werden.
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- Arbeit zitieren
- Giulia Torella (Autor:in), 2020, Sekundäranalyse zu der Studie "Rente und Alter". Eine Untersuchung anhand verschiedener SPSS-Methoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1215221
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