Das 15. Jahrhundert in Europa war geprägt durch eine wachsende und bewusst wahrgenommene Ausbreitung des Islams, die, neben vielen anderen Staaten, in erster Linie das ungarische Reich direkt bedrohte. Nach seinen frühen Erfolgen und Siegen etablierte sich der ungarische Staatsmann und Heerführer Johann Hunyadi über die Jahre hinweg zu einem wichtigen Hoffnungsträger für sein Heimatland, vor allem aber auch in byzantinischen Kreisen. Er konnte der Gefahr, die von den Osmanen ausging, weitaus besser begegnen als viele seiner Zeitgenossen. Seinen Aufstieg und seinen Ruf als "athleta Christi" erlangte Hunyadi durch seine zahlreichen Verdienste und sein Geschick. Der Mythos, der ihn aber nach seinem Tod fortan umgeben sollte, hatte sich erst durch sein Wirken in der Belagerung von Belgrad durch die Osmanen im Sommer 1456 in Gänze herausgebildet. Nach dem Fall und der Eroberung der so prestigeträchtigen Stadt Konstantinopel durch die Osmanen im Jahr 1453 ging ein Aufschrei durch die christlich-abendländische Welt . Der Entsatz der Stadt Belgrad konnte den nach Ungarn und in das Herz Europas gerichteten Expansionsbestrebungen der Osmanen schließlich für einige Zeit Einhalt gebieten.
In der vorliegenden Arbeit soll deshalb auch eine Kontextualisierung und Einordnung der Geschehnisse um die Stadt Belgrad in die politisch-militärische Gesamtbiographie und die Laufbahn Johann Hunyadis erfolgen. Dazu wird zunächst die grundlegende Situation Europas in der Mitte des 15. Jahrhunderts erläutert. Der Begriff "Türkengefahr" wird erklärt und anhand der Geschichte und des Aufstiegs des Osmanischen Reiches näher beleuchtet und begründet. Danach folgt die Darstellung verschiedener relevanter abendländischer Staaten hinsichtlich ihrer Geschichte und historischer Gegenwart sowie ihrer inneren und äußeren Konflikte, Bestrebungen und tatsächlichen Entwicklungen. Im zweiten Teil richtet sich der Blick dann auf Johann Hunyadi. Hier wird einmal der Werdegang des ungarischen Staatsmannes und Heerführers bis zur Schlacht von Belgrad im Jahr 1456 betrachtet. Dieser letzten Episode seines Lebens wird dann noch einmal besondere Aufmerksamkeit geschenkt, vor allem im Hinblick auf Auswirkungen auf Europa sowie Ursachen, Folgen und Rezeption des Wirkens Hunyadis bei der Schlacht. Danach erfolgt die Einordnung in Hunyadis Gesamtleben und das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung, Ziel und Aufriss der Arbeit
- 1. Hinführung zum Thema und Fragestellung der Arbeit
- 2. Quellen- und Literaturverzeichnis
- II. Zur politischen Situation Europas in der Mitte des 15. Jahrhunderts
- 1. Darlegung des Begriffes der „Türkengefahr”
- 2. Grundlegende Konstellation der europäischen Länder
- III. Zur Laufbahn Johann Hunyadis bis 1456
- IV. Zur Bedeutung der Schlacht von Belgrad 1456 für Europa und Hunyadi
- 1. Ablauf der Schlacht sowie Ursachen und Folgen des Wirkens Hunyadis
- 2. Anschließende Ereignisse und Rezeption der Schlacht und Hunyadis
- V. Fazit: Einordnung der Geschehnisse um Belgrad in Hunyadis Gesamtbiografie
- VI. Quellen- und Literaturverzeichnis
- 1. Quellen
- 2. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschehnisse um die Stadt Belgrad im Jahr 1456 und ordnet sie in die politisch-militärische Biographie Johann Hunyadis ein. Sie analysiert die Bedeutung dieser Ereignisse für Europa und Hunyadis Laufbahn, unter Berücksichtigung der damaligen politischen Situation Europas und der Bedrohung durch das Osmanische Reich.
- Die "Türkengefahr" als politischer und ideologischer Faktor im Europa des 15. Jahrhunderts
- Die Rolle Johann Hunyadis als Heerführer und Hoffnungsträger im Kampf gegen die Osmanen
- Die Schlacht von Belgrad 1456: Ursachen, Verlauf und Folgen für Europa und Hunyadi
- Die Rezeption Hunyadis in der Geschichte und die Entstehung seines Mythos
- Die Einordnung der Belgrader Ereignisse in die Gesamtbiografie Johann Hunyadis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt das Thema und die Fragestellung der Arbeit vor. Sie führt in die politische Situation Europas im 15. Jahrhundert ein und beleuchtet den Begriff der "Türkengefahr". Zudem wird Hunyadis Aufstieg als "athleta Christi" beschrieben, der sich durch seine Verdienste und seinen Sieg bei der Belagerung von Belgrad 1456 festigte.
Kapitel II behandelt die politische Situation Europas in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Es analysiert den Begriff der "Türkengefahr" im Kontext der osmanischen Expansion und der europäischen Reaktion, insbesondere nach dem Fall Konstantinopels 1453. Zudem beleuchtet es die grundlegende Konstellation der europäischen Länder in dieser Zeit.
Kapitel III widmet sich der Laufbahn Johann Hunyadis bis zur Schlacht von Belgrad 1456, indem es seinen Werdegang als ungarischer Staatsmann und Heerführer darstellt.
Kapitel IV befasst sich mit der Bedeutung der Schlacht von Belgrad 1456 für Europa und Hunyadi. Es beschreibt den Verlauf der Schlacht, analysiert die Ursachen und Folgen des Wirkens Hunyadis und beleuchtet die anschließenden Ereignisse und die Rezeption der Schlacht und Hunyadis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen "Türkengefahr", "Johann Hunyadi", "Belgrad", "Schlacht von Belgrad 1456", "Osmanisches Reich", "Europa" und "politisch-militärische Biographie". Sie untersucht den Aufstieg Hunyadis als Hoffnungsträger im Kampf gegen die osmanische Expansion und analysiert die Bedeutung der Belgrader Schlacht für Europa und Hunyadis Laufbahn.
- Arbeit zitieren
- Christian Schaller (Autor:in), 2014, Einordnung der Geschehnisse um die Stadt Belgrad 1456 in die politisch-militärische Biographie Johann Hunyadis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1215573