Qualitätskriterien guter Evaluation Sozialer Arbeit

Wie gelingt eine sinnvolle und wirksame Evaluation in der Sozialen Arbeit?


Hausarbeit, 2021

19 Seiten, Note: 2.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Funktionen, Formen und inhaltliche Schwerpunkte einer Evaluation
2.1 Differenzierungen nach Zwecken
2.2 Differenzierung nach Arten
2.3 Inhaltliche Schwerpunkte

3 Die Evaluationsstandards der Deutschen Gesellschaft für Evaluation

4 Verfahrensschritte und Methoden

5 Relevanz für die Soziale Arbeit
5.1 Ursachen und Anlässe für das expandierende Interesse an Evaluation
5.2 Evaluation und Professionalität in der Sozialen Arbeit

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Der Begriff Evaluation hatte in früheren Zeiten nicht immer so viel Zuspruch bekommen, wie es mittlerweile der Fall ist und hat sich in den Alltag der Sozialen Arbeit erfolgreich eingeordnet.

Aus diesem Grund beschäftigt sich die Hausarbeit mit der Fragestellung, welche Qualitätskriterien für eine Gute Evaluation der Sozialen Arbeit sorgen, und wie diese sinnvoll und wirksam gelingen kann.

Viele verschiedene Arbeitsbereiche der Sozialen Arbeit sehen eine gut durchgeführte Evaluation als nützlich an, um Informationen und Einschätzungen, mit deren Hilfe es möglich ist, dass sich Fachkräfte mit fachlichen Fragen auseinandersetzen können und sie somit ihre Arbeit legitimieren und vor allem zielgerichtet verbessern können.

Bereiche der Sozialen Arbeit die Evaluation befürworten sind unter anderem das Jugendamt bezüglich der Hilfeplanung, Wohneinrichtungen und/oder Tagesgruppen, um gemeinsame Programme mit Fachkräften zu praktizieren. Ebenfalls nutzen Kindertagesstätten Evaluation, damit verschiedene Faktoren positiv nach außen hin wirken können, sodass es bei den Eltern ankommt, auch die Mitwirkenden des Jugendhilfeausschusses nutzt sie, um Themen rund um Finanzierungen zu beobachten und schließlich damit arbeiten zu können. (vgl. Merchel, 2019, S.9)

Zu Beginn werden allgemein die Funktionen, sowie die vielfältigen Formen und inhaltlichen Schwerpunkte der Evaluation aufgeführt. Differenzieren kann man dabei nach Zwecken und inhaltlichen Schwerpunkten einer Evaluation, sowie nach verschiedenen Arten.

Das darauffolgende Kapitel handelt von den Evaluationsstandards der Deutschen Gesellschaft für Evaluationen, die sich unterstützend auf Evaluationen auswirken, um Sicherung und Entwicklung der Qualität zu ermöglichen. Zusätzlich befasst sich diese Arbeit mit den einzelnen Verfahrensschritten und den dazugehörigen Methoden, um den konkreten Ablauf zu planen und passende Methoden und Instrumente auszuwählen.

Im Anschluss geht sie näher auf die Relevanz für die Soziale Arbeit ein, indem verschiedene Anlässe aufgeführt werden. Hierbei werden Hintergründe für das immer wachsende Interesse an Evaluation beschrieben und auf das Thema der Professionalität eingegangen.

Diese Arbeit wird durch das Fazit im letzten Kapitel abgeschlossen, in dem ein Resümee der beschrieben Themen erfolgt und die Fragestellung der Hausarbeit beantwortet wird, indem ausführlich beschrieben wird, welche Qualitätskriterien zur einer guten Evaluation führen und wie diese sinnvoll und wirksam erfolgen kann.

2 Funktionen, Formen und inhaltliche Schwerpunkte einer Evaluation

Eine Evaluation lässt sich genauer als „Bewertung“ oder „Auswertung“ übersetzen und beschreibt ein „systematisiertes und transparentes Vorgehen der Datensammlung zu einem bestimmten Gegenstandsbereich/Sachverhalt mittels intersubjektiver und gültiger Erhebungsverfahren, das auf der Basis vorher formulierter Kriterien eine genauere Bewertung des Gegenstands/Sachverhalts ermöglichen und in der Praxis verwertbare Diskussions- und Entscheidungshilfen zur Verbesserung bzw. Weiterentwicklung des untersuchten Gegenstands/Sachverhalts liefern soll“ (zit. Merchel, 2019, S. 20)

Evaluation dient dazu, ein verbesserstes Handlungswissen für die Praxis zu erzielen und ist somit ebenfalls eine Form des Bewertens mittels des Erarbeitens von Kriterien und Maßstäben. Diese Bewertung basiert auf Grundlagen einer systematisierten Gewinnung an Informationen, die wiederum zu einer praktischen Erkenntnisgewinnung führt. Evaluation ist in einen organisationalen Zusammenhang integriert und dient der Qualitätsentwicklung. (vgl. Merchel, 2019, S. 13ff)

Funktionen der Evaluation sind vielfältig und beziehen sich auf die Fragestellung was man mit Evaluation bewirken kann. (vgl. Böttcher, 2020, S. 1554) Die Funktionen sind bei Planung und Durchführung von Evaluationen einsetzbar. Die Funktion der Kontrolle ist immer vorhanden und lässt sich nicht vermeiden. Kontrollevaluationen richten sich an die Zielerreichung, das Aufwand- Nutzen- Verhältnis, intersubjektive Aufgabenerfüllung und die dabei vorhandene Kompetenz. (vgl. Merchel, 2019, S.34)

Eine weitere Funktion ist der Erkenntnisgewinn für Steuerungsentscheidungen. Durch die Evaluation ist es möglich, Strukturen und Prozesse zielgerichteter zu gestalten. Die Förderung von Entwicklungen lässt sich ebenfalls als Funktion einordnen und ermöglicht eine erweiternde Transparenz, sodass Wege geschaffen werden, Dialoge zwischen Beteiligten und Interessenträgern herzustellen. Diese Funktion ist entwicklungsfördernd und innovativ. Evaluation ist eine Komponente von Lernprozessen, da sie reflektierende, sowie bewertende Prozesse beinhaltet und mit Betrachtung von Konsequenzen zusammenhängt.

Die Legitimation durchgeführter Maßnahmen ist die vierte Funktion die Merchel aufführt. Mithilfe von Evaluationen lassen sich Leistungen und Erfolge, sowie Wirkungen von Programmen aufführen, welche anschließend nach außen hin vorgestellt werden können. (vgl. Merchel, 2019, S. 34)

Erwartungen, die sich an eine Evaluation richten, werden in bestimmten Formen konzeptionell und methodisch spezifiziert. Diese Formen lassen sich nach Zwecken, Arten und inhaltlichen Schwerpunkten unterscheiden und sind durch ihre Festlegung zur anschließenden Einbettung in einen sozialen oder organisatorischen Rahmen, für etwaige nachfolgende Fragestellungen sowie für durchzuführende Datenerhebungen relevant. (vgl. Merchel, 2019, S. 41)

2.1 Differenzierungen nach Zwecken

In der Evaluationsmethodologie unterscheidet man zwischen den Zweck- Typen der summativen und der formativen Evaluation. (vgl. Merchel, 2019, S. 41). Eine Methodologie wird als die Lehre und Theorie der entsprechenden Methoden bezeichnet, hier in Bezug auf Evaluation. (vgl. Wenninger 2001 in Hussy et al. 2015, S. 10)

Bei dem Zweck- Typ der summativen Evaluation handelt es sich um eine Einstufung zum Verlauf, sowie zu Resultaten und Wirkungen des jeweiligen Programmes. Sie orientiert sich im Allgemeinen auf Sachverhalte, die aus dieser Betrachtungsweise am Ende des Programmes oder Maßnahme überprüft werden. Diese Untersuchungsgegenstände sind zum einen die Angemessenheit der strukturellen Zustände des Programmes und die Zusammengehörigkeit des realen Verlaufs und die des geplanten, sowie der Bewertung der einzelnen Elemente des ganzen Prozesses in Betracht auf alle sachlichen Anforderungen und die Zufriedenheit der Beteiligten. Zum anderen zählen bewusste, als auch unbewusste Effekte des Programmes hinsichtlich der Adressaten, der Organisation, sowie das entsprechende Umfeld dazu. Ebenso wird das Aufwand- Nutzen-Verhältnis als Sachverhalt der summativen Evaluation aufgeführt und beschreibt die Wirtschaftlichkeit der Durchführung und der erzielten Effekte des Programmes.

Die summative Evaluation hat als Aufgabe, die Erfahrungen des Programmes der Beteiligten inklusive der Adressaten, sowie erforderlichenfalls das Umfeld systematisch aufzunehmen und diese anschließend datenbasiert auszuwerten. Dieser Zweck- Typ erfolgt meistens am Ende eines Programmes, um Nachhaltigkeiten von Effekten und Nebenfolgen festzustellen. Jedoch ist festzustellen, dass nach längerer Wartezeit immer mehr Faktoren hinzukommen, die berücksichtigt werden müssen. Ein Weiterer Grund für die Einsetzung am Ende ist der Erhalt von Entscheidungshilfen für Diskussionen zur Fortsetzung, Veränderung oder Beendigung.

In Gegenüberstellung zur summativen Evaluation dient die formative Evaluation zur Rückmeldung des Programmes innerhalb des Verlaufs. Der Fokus hierbei liegt auf dem Prozess und den dazugehörigen Zwischenresultaten, die mit einzelnen Etappen des Verlaufs verknüpft sind. Die gesamten Beteiligten sollen Rückmeldungen über den Verlauf, sowie über die Zwischenergebnisse des Programmes erhalten, um ihr Bestreben nach Modifikation zu unterstützen.

Evaluationen können aus unterschiedlichsten Perspektiven in den beiden beschriebenen Zweckrichtungen interpretiert werden, jedoch gibt es häufig eine Tendenz zu einer dieser Typen die verwendet wird, da es sonst Auswirkungen auf das Evaluationskonzept geben könnte. Anzumerken ist, dass ein Überlagerungsbereich existiert, bei dem unterschiedliche Zuordnungen vorkommen können, auch hier ist die Sicht der jeweiligen Perspektive mit einzubeziehen. (vgl. Merchel, 2019, S. 42ff)

2.2 Differenzierung nach Arten

Evaluation lässt sich anhand von zwei Merkmalen differenzieren. Zum einen wird unterschieden in interne und externe Evaluation, mit der Unterscheidung danach, aus welcher Position der Personen eine Evaluation durchgeführt wird. Zum anderen gibt es die Fremdevaluation oder Selbstevaluation, bei denen die Unterscheidung darin liegt, zu welchem Verhältnis die Evaluationspersonen zu dem jeweiligen evaluierend Prozesses stehen.

Eine interne Evaluation findet statt, wenn innerhalb einer Organisation Konstellationen von dort Tätigen gesteuert wird. Die externe Evaluation hingegen wird von außen wahrnehmenden Personen durchgeführt. Bei Festlegung einer dieser Arten, gibt es dabei entweder stärkere „fremdperspektivische“ oder „selbstperspektivische“ Tendenzen.

Eine „fremdperspektivische“ Evaluation liegt vor, sobald ein Auftrag besteht, dass ein/e interne/r Evaluator/in die für die Programme oder Angebote der Organisation evaluieren soll. Man spricht hier von einer sogenannten internen Fremdevaluation. Bei einer solchen Art der Evaluation wird die Rolle des Evaluierenden von einer Person ausgeführt, die zwar Teil der Organisation ist, jedoch aber nicht im Geschehen integriert ist. Ob die evaluierende Person als Unterstützung oder als Kontrolle aus Sicht der Organisationsmitglieder gesehen wird, ist abhängig davon, welche Position und welche Art Auftrag im Rollengefüge der Mitglieder vertreten wird.

Die „selbstperspektivische“ Evaluation wird von den Fachkräften innerhalb ihrer Arbeitszeiten selbst geplant, sowie umgesetzt und untersucht von ihnen eigenständig ausgewählte Bestandteile der Praxis. Ziel dabei ist eine Optimierung der eigenen praktischen Tätigkeit, mit der Einbindung von methodischem Wissen der empirischen Sozialforschung mit Anpassung an den Untersuchungsgegenstand, sowie am Erkenntnisinteresse.

Von „kollegialer Fremdevaluation“ spricht man, wenn diese von Fachkräften aus dem identischen Handlungsfeld durchgeführt wird, die jedoch aber nicht in derselben Organisation oder im selben Arbeitsbereich tätig sein müssen, wodurch der Aspekt der Fremdheit deutlich wird. Vorteile dabei sind, dass eine hohe Sachkenntnis vom Arbeitsfeld, sowie eine deutlich hohe ausgeprägte Distanz zu internen Handlungs- und Interpretationsmustern der Praxistierenden Mitgliedern liegt.

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Details

Titel
Qualitätskriterien guter Evaluation Sozialer Arbeit
Untertitel
Wie gelingt eine sinnvolle und wirksame Evaluation in der Sozialen Arbeit?
Hochschule
Hochschule Fulda
Veranstaltung
Sozialmangement
Note
2.3
Autor
Jahr
2021
Seiten
19
Katalognummer
V1215825
ISBN (eBook)
9783346643285
ISBN (Buch)
9783346643292
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialmangement, soziale arbeit, Qualitätskriterien, Evaluation, sinnvolle und wirksame Evalution, gute Evaluation
Arbeit zitieren
Nele Sorian (Autor:in), 2021, Qualitätskriterien guter Evaluation Sozialer Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1215825

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