In dieser Arbeit soll sich alles um Jacob Grimms wohl berühmtestes sprachwissenschaftliches Werk drehen – die „Deutsche Grammatik“ von 1819, mit der er zu einem der angesehensten Germanisten Deutschlands wurde. Besonders der zweite und dritte Teil der „Deutschen Grammatik“ , die den Titel „Von der Wortbildung“ tragen, sollen im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Schwerpunktmäßig soll Grimms Wortbildungslehre genauer untersucht und mit Theorien der gegenwärtigen Morphologie verglichen werden, wobei auch auf das Verständnis des Genus eingegangen werden soll. Ein zentrales Anliegen dieser Arbeit ist die Frage nach der aktuellen Relevanz von Jacob Grimms sprachwissenschaftlichen Auffassungen, die rund zweihundert Jahre älter sind als die linguistischen Theorien der heutigen Zeit. Die Frage ist, inwieweit solch alte Theorien heute überhaupt noch tragbar sind, da sich innerhalb der vergangenen zwei Jahrhunderte nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Gesellschaft und die ganze Welt stark verändert haben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Über Jacob Grimms „Deutsche Grammatik“
- Grundgedanke und Entstehungsgeschichte
- Das Organismuskonzept
- Teile und Aufbau
- Wirkung
- Die Lautverschiebungen
- Ablaut
- Zu Jacob Grimms Lehre von der Wortbildung
- Die innere Wortbildung durch Laut und Ablaut
- Die äußere Wortbildung durch Mehrung der Wurzel
- Ableitung - Derivation
- Zusammensetzung - Komposition
- Eigentliche vs. uneigentliche Zusammensetzung
- Zusammensetzung aus verschiedenen Wortarten
- Genus
- Die Lehre von der Wortbildung in der gegenwärtigen Morphologie
- Diachronie vs. Synchronie: Definition der Wortbildungslehre früher und heute
- Die neuen Aufgabenfelder der Wortbildungslehre
- Lehnwortbildung
- Pragmatik
- Nominationsforschung
- Lexikographie
- Neue Erkenntnisse
- Derivation
- Explizite Derivation
- Präfigierung
- Suffigierung
- Kombinatorische Derivation
- Implizite Derivation
- Explizite Derivation
- Komposition
- Aspekte zur Klassifikation von Komposita
- Arten von Komposita
- Determinativkomposita
- Kopulativkomposita
- Possessivkomposita
- Kurzwortbildung
- Zusammenfassung: Grimms Ansichten heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jacob Grimms Wortbildungslehre in der „Deutschen Grammatik“ und vergleicht sie mit der gegenwärtigen Morphologie. Das zentrale Anliegen ist die Bewertung der aktuellen Relevanz von Grimms vor über 200 Jahren entwickelten Theorien im Kontext heutiger linguistischer Ansätze. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen in der Sprachwissenschaft und die Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen auf die Betrachtung von Wortbildung.
- Grimms „Deutsche Grammatik“: Grundgedanke und Aufbau
- Vergleich von Grimms Wortbildungslehre mit modernen morphologischen Theorien
- Die Rolle des Genus in Grimms Werk und in der modernen Linguistik
- Diachronischer und synchronischer Ansatz in der Wortbildungslehre
- Aktuelle Relevanz von Grimms sprachwissenschaftlichen Auffassungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik ein und betont die Bedeutung von Jacob Grimms Werk für die Germanistik. Die Kapitel zu Grimms „Deutscher Grammatik“ untersuchen den Grundgedanken, die Entstehungsgeschichte, den Aufbau und die Wirkung des Werkes, insbesondere bezüglich der Lautverschiebungen und des Ablauts. Die folgenden Kapitel befassen sich detailliert mit Grimms Lehre von der Wortbildung, sowohl der inneren Wortbildung durch Laut und Ablaut als auch der äußeren Wortbildung durch Ableitung und Zusammensetzung, inklusive einer Betrachtung des Genus. Die darauf folgenden Abschnitte vergleichen Grimms Ansätze mit der modernen Morphologie, einschließlich neuer Aufgabenfelder wie Lehnwortbildung, Pragmatik, Nominationsforschung und Lexikographie. Die Kapitel beleuchten die Konzepte der Derivation und Komposition im Detail.
Schlüsselwörter
Jacob Grimm, Deutsche Grammatik, Wortbildung, Morphologie, Derivation, Komposition, Genus, Diachronie, Synchronie, historische Sprachwissenschaft, moderne Linguistik, Lehnwortbildung, Pragmatik.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Warnke (Autor:in), 2008, Jacob Grimms Wortbildungslehre aus der Sicht der gegenwärtigen Morphologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121699