Mit ihrem Bundestagswahlsieg am 27.September 1998 befreite sich die SPD nicht nur aus mehr als 16 Jahren Opposition, sondern auch aus dem „35-Prozent-Turm“ schlechter Wahlergebnisse, aus dem die Partei nicht herauszukommen schien. Die „Enkelgeneration“, wie die Politiker um Oskar Lafontaine, Gerhard Schröder, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Rudolf Scharping oder Rudolf Dreßler genannt werden, weil sie zu Glanzzeiten Willy Brandts als seine „Enkel“ in die Partei eintraten, hatte ihre letzte Chance genutzt, von den glanzlosen Oppositionsbänken doch noch in die Regierungsverantwortung aufzurücken, die sie allenfalls landespolitisch innegehabt hatten.
Der Wahlsieg 1998 ersparte aber auch der Sozialdemokratischen Partei eine Rosskur, wie sie bei einer Wahlniederlage in jedem Fall nötig geworden wäre. Eine neue Politkergeneration hat so Zeit gewonnen, sich öffentlich zu profilieren und auch dringend notwendige Korrekturen in der Organisation der Partei können nun ruhiger durchgeführt werden.
Diese Arbeit will den Weg nachzeichnen, den die SPD nach der Wiedervereinigung bis zur Übernahme der Bundesregierung und darüber hinaus gehen musste. Welche Gründe führten zu den Wahlniederlagen 1990 und 1994 und warum kam es 1998 zu einem überzeugenden Wahlerfolg ? Besonders wichtig ist mir aber auch der Blick in die Zukunft der Partei. Wie wird sich der enorme Verlust an Mitgliedern auswirken, wie stellt sich die Partei auf die neuen technischen Möglichkeiten (Stichwort Internet) ein ? Kann die propagierte „Netzwerkpartei“ ähnlich funktionieren wie die „Mitgliederpartei“ oder muss die SPD der fortlaufenden Individualisierung anders begegnen, damit sie in der Gesellschaft weiter verankert bleibt ?
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Beleuchtung der organisatorischen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Partei und auf einem Blick auf die unterschiedlichen Wahlkämpfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die SPD nach der Wiedervereinigung
- Vorgeschichte
- Oskar Lafontaine
- Björn Engholm und Rudolf Scharping
- Die Doppelspitze Lafontaine und Schröder
- Die SPD im Bundestagswahlkampf 1990
- Die Landtagswahlen als Vorwahlen
- Die Wahlkampfzentrale (KAMPA)
- Die,,Neue Mitte“
- Kurzanalyse
- Die SPD in der Regierungsverantwortung
- Die Mitgliederentwicklung der SPD
- Parteifinanzen
- Koalitionsfähigkeit und Machtbasis
- Parteireform
- Parteiprogrammatik
- Die SPD nach der Wiedervereinigung
- Schlußbetrachtung und Ausblick
- Abkürzungsverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Weg der SPD nach der Wiedervereinigung bis zur Übernahme der Bundesregierung. Sie analysiert die Gründe für die Wahlniederlagen von 1990 und 1994 sowie den überzeugenden Wahlerfolg von 1998. Darüber hinaus wird der Fokus auf die zukünftige Entwicklung der Partei gelegt, insbesondere die Auswirkungen des Mitgliederschwunds und die Anpassung an neue technische Möglichkeiten. Die Arbeit untersucht die organisatorischen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Partei sowie die unterschiedlichen Wahlkämpfe.
- Die SPD nach der Wiedervereinigung
- Die Landtagswahlen als Vorwahlen
- Die Mitgliederentwicklung der SPD
- Parteireform
- Die Rolle der „Netzwerkpartei“ in der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung skizziert die Ausgangssituation der SPD nach der Wiedervereinigung und die Zielsetzung der Arbeit. Sie stellt die zentrale Frage nach den Gründen für den Wahlerfolg der SPD im Jahr 1998 und beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die Partei in Zukunft steht.
- Die SPD nach der Wiedervereinigung: Dieser Abschnitt zeichnet die Geschichte der SPD nach der Wiedervereinigung nach. Er beleuchtet die Vorgeschichte der Partei und die Rolle von Oskar Lafontaine als Kanzlerkandidat im Wahlkampf 1990.
- Die Landtagswahlen als Vorwahlen: Dieser Abschnitt untersucht die Bedeutung der Landtagswahlen für die Bundespolitik und analysiert die Rolle der Wahlkampfzentrale (KAMPA) und die Strategie der „Neuen Mitte“ der SPD.
- Die Mitgliederentwicklung der SPD: Dieser Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen, denen die SPD in Bezug auf ihre Mitgliederentwicklung gegenübersteht.
- Parteifinanzen: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Finanzierung der SPD.
- Koalitionsfähigkeit und Machtbasis: Dieser Abschnitt analysiert die Koalitionsfähigkeit der SPD und ihre politische Machtbasis.
- Parteireform: Dieser Abschnitt beleuchtet die Notwendigkeit von Reformen innerhalb der SPD.
- Parteiprogrammatik: Dieser Abschnitt untersucht die Programmatik der SPD.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die SPD nach der Wiedervereinigung, die Organisation und die Fähigkeiten der Partei, die unterschiedlichen Wahlkämpfe, die Mitgliederentwicklung, die Finanzierung und die Notwendigkeit von Reformen. Wichtige Themen sind die Rolle der „Netzwerkpartei“ in der Zukunft und die Anpassung der SPD an die neue technologische Landschaft. Die Arbeit beleuchtet auch die politischen Strategien und den Einfluss von wichtigen Persönlichkeiten wie Oskar Lafontaine, Gerhard Schröder, Björn Engholm und Rudolf Scharping auf die Partei.
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- Diplom-Politikwissenschaftler Dennis Buchner (Author), 2001, Die Enkel auf dem Weg zum Erbe - Zur Gegenwart und Zukunft der SPD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12175