Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den Tendenzen der Gesellschaftskritik innerhalb des dramatischen Schaffens des spanischen Theatermachers Federico García Lorcas auseinander.
Exemplarisch wurden dazu die drei Werke Bluthochzeit, Yerma und Bernarda Albas Haus ausgewählt.
Da sich Lorca in diesen Werken mit Problemen befasst, deren Ursprung immer innerhalb gesellschaftlicher Normierungen und Moralvorstellungen wurzelt und die drei Stücke zusammen die Trilogie der spanischen Erde formen, sollen sie auch in dieser Arbeit in Bezug
zueinander gesetzt und zusammen behandelt werden.
Nach der Darlegung des internationalen Forschungsstandes werden in den Abschnitten drei und vier sowohl die biografischen als auch die historischen Aspekte behandelt, die zu der sozialkritischen Einstellung des Autors beitrugen.
Zu behandelnde Fragen sind dabei: Mit welchen Einflüssen wurde der Autor bereits in seiner Kindheit und Jugend konfrontiert, die ein Interesse für gesellschaftliche Missstände hervorriefen? Inwieweit kann die Homosexualität García Lorcas als Motivation für die
Schaffung eines gesellschaftskritischen Theaters betrachtet werden? Welchen Einfluss haben das Heimatland und dessen politische Entwicklung auf Lorca und seine künstlerische Produktion, auch wenn dieser nicht explizit als politischer Theatermacher betrachtet werden
kann?
Zudem wird im fünften Abschnitt der Arbeit Lorcas Bedeutung für das spanische Theater erörtert und der Autor innerhalb der europäischen Theaterlandschaft verordnet, da er zu den wichtigsten Dramatikern des spanischen Theaters zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts
zählt.
Zu thematisierende Fragestellungen sind dabei: Welche Entwicklung war im spanischen Theater zur Zeit Lorcas erkennbar? Wie kann das dramatische Schaffen García Lorcas darin eingeordnet werden? Wie lässt sich der Dramatiker im europäischen Theater positionieren?
Wodurch ist sein Theater im Speziellen gekennzeichnet? Hierbei soll auch erörtert werden, wie die vom Autor angestrebte Erneuerung des Theaters umgesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. García Lorca in der internationalen Wissenschaft
- 3. Der biographische Hintergrund
- 3.1 Zum Leben des Autors
- 3.2 Lorca und die Kultur der Homosexualität
- 4. Das historische Geschehen
- 4.1 Spanien zur Zeit Lorcas: Der spanische Bürgerkrieg, die Zweite Republik, Franco
- 4.2 Die patriarchalische Gesellschaftsordnung und das bäuerliche Leben
- 5. Das Theater in Spanien und bei Lorca
- 5.1 Das spanische Theater zu Lorcas Zeit
- 5.2 Das Werk des Autors in der europäischen Theaterlandschaft zu Beginn des 20. Jh.
- 5.3 Elemente des Traditionellen in García Lorcas Theater
- 5.4 Klassifizierung des Lorcaschen Theaters
- 5.5 Zwischenresümee
- 6. Werkanalyse von Bluthochzeit, Yerma und Bernarda Albas Haus
- 6.1 García Lorcas Begriff der Gesellschaftskritik
- 6.2 Bluthochzeit, Yerma, Bernarda Albas Haus - Allgemeine Merkmale
- 6.3 Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und zu den ersten Inszenierungen
- 6.3.1 Bluthochzeit
- 6.3.2 Yerma
- 6.3.3 Bernarda Albas Haus
- 6.4 Rückbezüge zur antiken Tragödie sowie zum Theater des Goldenen Zeitalters in Lorcas Trilogie
- 6.5 Inhalt
- 6.5.1 Bluthochzeit
- 6.5.2 Yerma
- 6.5.3 Bernarda Albas Haus
- 6.6 Werkaufbau
- 6.6.1 Bluthochzeit
- 6.6.2 Yerma
- 6.6.3 Bernarda Albas Haus
- 6.7 Die verwendete Sprache und die lyrischen Elemente
- 6.7.1 Bluthochzeit
- 6.7.2 Yerma
- 6.7.3 Bernarda Albas Haus
- 6.8 Die Figuren und ihre Bedeutung
- 6.8.1 Bluthochzeit
- 6.8.2 Yerma
- 6.8.3 Bernarda Albas Haus
- 6.9 Bluthochzeit, Yerma und Bernarda Albas Haus García Lorcas Kritik an gesellschaftlichen Konstrukten
- 6.9.1 Bluthochzeit
- 6.9.2 Yerma
- 6.9.3 Bernarda Albas Haus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die gesellschaftskritischen Tendenzen im dramatischen Werk Federico García Lorcas, fokussiert auf die drei Stücke "Bluthochzeit", "Yerma" und "Bernarda Albas Haus". Ziel ist es, die Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und Konventionen in diesen Werken herauszuarbeiten und zu analysieren.
- García Lorcas Leben und Wirken im Kontext der spanischen Gesellschaft
- Analyse der patriarchalischen Strukturen in den ausgewählten Dramen
- Die Rolle der Frau in Lorcas Stücken und deren gesellschaftliche Einschränkungen
- Untersuchung der stilistischen Mittel und der Sprache Lorcas
- Der Einfluss der spanischen Geschichte und Kultur auf Lorcas Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 und 3 beleuchten den Kontext des Werkes, beginnend mit García Lorcas Position in der internationalen Forschung und seiner Biografie, inklusive seiner Beziehung zur Kultur der Homosexualität. Kapitel 4 beschreibt das historische Spanien Lorcas Zeit, die politische Situation und die vorherrschende patriarchalische Ordnung. Kapitel 5 widmet sich dem spanischen Theater und Lorcas Position darin. Die detaillierte Werkanalyse in Kapitel 6 untersucht die drei Dramen einzeln und vergleichend, unter Berücksichtigung ihrer Entstehungsgeschichte, ihres Aufbaus, der Sprache und der Figuren. Die einzelnen Kapitel zu "Bluthochzeit", "Yerma" und "Bernarda Albas Haus" innerhalb von Kapitel 6 konzentrieren sich auf die Darstellung der gesellschaftlichen Kritik in den jeweiligen Stücken.
Schlüsselwörter
Federico García Lorca, Gesellschaftskritik, Spanien, Patriarchat, Frauenrolle, Theater, Bluthochzeit, Yerma, Bernarda Albas Haus, Tragödie, spanische Literatur, Symbolismus.
- Arbeit zitieren
- Magistra Angewandte Kulturwissenschaften Steffi Bojahr (Autor:in), 2007, Gesellschaftskritische Tendenzen im dramatischen Werk García Lorcas am Beispiel von "Bluthochzeit", "Yerma" und "Bernarda Albas Haus", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121781