Wodurch grenzte sich Kleists Werk „Penthesilea“ so stark von der damaligen Klassik ab, dass es entweder euphorische Begeisterung oder aber Ablehnung auslöste und zu so kontroversen Debatten führte? Bei der Beantwortung dieser Fragen gerät immer wieder der Begriff des Antiklassizistischen in den Fokus. Um die Frage beantworten zu können, ob Penthesilea als antiklassizistische Tragödie verstanden werden muss, werden in dieser Hausarbeit eingehend diejenigen Charakteristika untersucht, welche Kleists Trauerspiel von anderen zeitgenössischen Werken unterscheiden.
Im ersten Kapitel dieser Arbeit wird als theoretische Grundlage der Begriff der antiken Tragödie, welche sowohl Kleist als auch Klassikern wie Goethe als Vorlage diente, anhand von Gustav Adolf Seecks Forschungsliteratur definiert. Im Anschluss wird Penthesilea im Kontext der antiken Tragödie betrachtet, mit besonderem Augenmerk auf Euripides’ Werken Medea, Hippolytos und Bakchen. Für die Analyse wird hier besonders die Literatur Jochen Schmidts herangezogen. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Hauptthema der Arbeit, dem Antiklassizistischen in Penthesilea. Um die Charakteristika herauszuarbeiten, werden die Forschungsergebnisse Werner Fricks, Jochen Schmidts und Walter Müller-Seidels hier besonders beachtet, da sie sich in außerordentlichem Maße mit den antiklassizistischen Wendungen Kleists befassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bezüge der Penthesilea zur antiken Tragödie
- Die antike Tragödie
- Bezüge zur antiken Tragödie in Penthesilea
- Penthesilea als antiklassizistische Tragödie
- Penthesilea als „Anti-Iphigenie“
- Goethes Iphigenie auf Tauris
- Penthesilea und Iphigenie im Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob Heinrich von Kleists Penthesilea als antiklassizistische Tragödie zu verstehen ist. Sie untersucht die Charakteristika von Kleists Werk, die es von anderen zeitgenössischen Dramen der Weimarer Klassik abgrenzen und in den Kontext der antiken Tragödie stellen.
- Definition der antiken Tragödie und ihre Relevanz für Kleists Werk
- Analyse der antiklassizistischen Elemente in Penthesilea
- Vergleich von Penthesilea mit Goethes Iphigenie auf Tauris
- Ausarbeitung der Rolle von Gewalt und Affekt in Kleists Tragödie
- Verortung von Kleists Werk im Spannungsfeld zwischen Klassik und Anti-Klassik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die antike Tragödie als theoretische Grundlage, indem es auf Gustav Adolf Seecks Forschungsliteratur zurückgreift. Im Anschluss werden die Bezüge von Penthesilea zur antiken Tragödie untersucht, insbesondere im Kontext der Werke Euripides'.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Hauptthema der Arbeit: dem Antiklassizistischen in Penthesilea. Dabei werden die Forschungsergebnisse von Werner Frick, Jochen Schmidt und Walter Müller-Seidel herangezogen, die sich intensiv mit den antiklassizistischen Aspekten von Kleists Werk auseinandersetzen.
Im letzten Kapitel wird Penthesilea Goethes Iphigenie gegenübergestellt. Hierbei wird Goethes Protagonistin zunächst mit Hilfe von Mario Leis' Ausarbeitung des Werkes charakterisiert, um sie dann im Vergleich zu Penthesilea zu analysieren. Auch hier dienen Fricks, Schmidts und Müller-Seidels Forschungsarbeiten als Grundlage.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der antiken Tragödie, des Antiklassizismus, der Gewalt und des Affekts, sowie mit dem Vergleich von Kleists Penthesilea mit Goethes Iphigenie auf Tauris. Der Fokus liegt auf der Analyse der Charakteristika von Kleists Werk im Kontext der Weimarer Klassik und der antiken Tragödie.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2018, "Penthesilea" von Heinrich von Kleist als antiklassizistische Tragödie in besonderer Konkretisierung der Iphigenie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1217867