Seit einigen Jahren fühlen sich Eltern und externe Beobachter immer mehr in ihrer Meinung bestärkt, dass das Leben der Jugendlichen zunehmend von einer Suche nach Abenteuer, Risiko und Erlebnis bestimmt ist und diese Suche die Entwicklung jener Lebensphase entscheidend prägt. Teilweise wird einem sogar der Eindruck vermittelt, dass die Faszination an den drei Bereichen ein für unsere Zeit modernes Phänomen darstellt. Die Jugendlichen selbst geben verschiedene Gründe bezüglich der vermehrten Lust nach Abenteuer & Co. an und nennen z.B. Langeweile, Suche nach dem „Kick“ oder einfach Spaßhaben als mögliche Ursachen. Von Seiten der Erwachsenen hingegen wird oft der Vergleich zu Selbstmördern oder Verrückten gezogen, da scheinbar willentlich Gefahren eingegangen werden und deren Folgen von den Jugendlichen nicht bedacht werden. Fakt ist, dass zwischen diesen beiden „Parteien“ ein Konflikt festzustellen ist und die eine Seite das Geschehen als „völlig normal“ betrachtet, während die andere Seite es für absolut inakzeptabel hält und infolge dessen nicht tolerieren will.
Um dieser Suche nach Abenteuer, Risiko und Erlebnis gerecht zu werden, bedienen sich die Jugendlichen hauptsächlich zweier Bereiche. Zum einen wird der Trendsport als ein geeignetes Mittel angesehen, um die eigenen Bedürfnisse in ausreichendem Maße stillen zu können, zum anderen werden jedoch auch Aktivitäten beobachtet, welche deutlich von der Norm abweichen und deren Ausübung zumeist illegal ist. S-Bahn-Surfen, Car-Crashing etc. sind hier nur einige Beispiele, welche diesem Bereich zuzuordnen sind.
Dass die beschriebene Problematik nicht nur den Freizeitbereich der Jugendlichen betrifft sieht man daran, dass man auch in der schulischen Erziehung seit einiger Zeit
der Frage gerecht werden will, ob und wie man die Bereiche Abenteuer, Risiko und Erlebnis bestmöglich in den Schulalltag integrieren kann und sich dadurch den veränderten Bedingungen anpasst. Bisher wurde eine „Thematisierung von riskanten Bewegungsaktivitäten in Schule und Verein oder im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe von der deutschen Sportpädagogik traditionell eher vernachlässigt“ (GISSEL/SCHWIER 2003, S. 7).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Aufbau der Arbeit
- 2. Abenteuer, Risiko und Erlebnis – Begriffsklärung, Zusammenhang und Bedeutung
- 2.1 Abenteuer
- 2.2 Risiko
- 2.3 Erlebnis
- 2.4 Die Synthese von Abenteuer, Risiko und Erlebnis
- 2.5 Abenteuer, Risiko und Erlebnis im täglichen Leben
- 2.6 Die Verknüpfung mit dem Sport
- 3. Was ist Trendsport?
- 3.1 Der Begriff „Trend“
- 3.2 Der Begriff „Sport“
- 3.3 Der Begriff „Trendsport“
- 3.4 Beispiele einiger ausgewählter Trendsportarten
- 3.4.1 Snowboarding
- 3.4.2 Inline-Skating
- 3.4.3 Freeclimbing
- 3.5 Fazit
- 4. Eine Generation im Wandel – Zeitalter der Extreme?
- 4.1 Der Reiz des Risikos in unserer Gesellschaft
- 4.2 Die entscheidende Bedeutung des Sports
- 4.3 Vom Traditions- zum Trendsport
- 4.4 Der Wandel des Trendsports selbst
- 5. Die besondere Stellung der Jugendlichen
- 5.1 Jugendliche auf der Suche nach sich selbst
- 5.2 Die Freizeit und der Konsum der Jugendlichen
- 5.3 Die Rolle der Medien
- 5.4 Trendsport als Lebensstil
- 5.5 Ist die Suche nach Abenteuer, Risiko und Erlebnis männlich?
- 6. Warum suchen Jugendliche bei der Ausübung von Trendsport freiwillig nach Abenteuer, Risiko und Erlebnis?
- 6.1 Das Sensation Seeking
- 6.2 Das Flow Erlebnis
- 6.3 Angstlust und Angstüberwindung
- 6.4 Die eigenen Grenzen austesten
- 6.5 Flucht aus dem Alltag
- 6.6 Weitere Gründe
- 6.7 Fazit
- 7. Mögliche negative Aspekte der Abenteuer-, Risiko- und Erlebnissuche
- 7.1 Folgen einer zu starken Extremisierung
- 7.2 Jugendliche am Rande der Legalität
- 7.3 Reelle Gefahr im Trendsport? Der kalkulierte Wahnsinn
- 8. Pädagogische Konsequenzen durch die aufgezeigte Entwicklung
- 8.1 Erziehen durch Abenteuer, Risiko und Erlebnis
- 8.2 Die Thematisierung des Trendsports
- 8.3 Trendsport in der Schule. Was auswählen?
- 8.4 Wie sollen Abenteuer, Risiko und Erlebnis vermittelt werden?
- 8.5 Präventionsarbeit durch Schule, Eltern und Verein
- 8.6 Grundzüge der Erlebnispädagogik
- 8.7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Abenteuer, Risiko und Erlebnis für Jugendliche, insbesondere im Kontext von Trendsportarten. Sie analysiert die Motive jugendlicher Risikobereitschaft und beleuchtet die Rolle von Trendsport im Lebensstil Jugendlicher. Die Arbeit betrachtet sowohl positive als auch negative Aspekte dieser Entwicklung und leitet daraus pädagogische Konsequenzen ab.
- Bedeutung von Abenteuer, Risiko und Erlebnis in der Jugendphase
- Trendsportarten als Ausdruck jugendlicher Bedürfnisse
- Motive und Ursachen für die Suche nach Risiko und Abenteuer
- Positive und negative Folgen risikoreichen Verhaltens
- Pädagogische Handlungsansätze im Umgang mit dem Thema
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt den Forschungsansatz. Kapitel 2 klärt die Begriffe Abenteuer, Risiko und Erlebnis und untersucht deren Vorkommen im Alltag sowie den Bezug zum Sport. Kapitel 3 definiert den Begriff "Trendsport" und nennt Beispiele. Kapitel 4 betrachtet den gesellschaftlichen Wandel und den Einfluss des Sports. Kapitel 5 fokussiert die Jugendlichen und ihren Lebensstil im Zusammenhang mit Trendsport. Kapitel 6 analysiert die Motive für die freiwillige Suche nach Abenteuer, Risiko und Erlebnis im Trendsport.
Schlüsselwörter
Jugendliche, Abenteuer, Risiko, Erlebnis, Trendsport, Sensation Seeking, Flow-Erlebnis, Risikobereitschaft, Pädagogik, Prävention, Schule, Freizeit.
- Arbeit zitieren
- Carsten Römer (Autor:in), 2008, Trendsportarten. Jugendliche auf der Suche nach Risiko, Abenteuer und Erlebnis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121788