Kritische Diskussion um die Aktualität der Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik


Examensarbeit, 2008

69 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik
1.2 Zielsetzung der Arbeit und konzeptionelles Prozedere

2. Das Leben und Werk Maria Montessoris
2.1 Biographie
2.1.1 Italien im 19. Jahrhundert
2.1.2 Kindheit und Adoleszenz
2.1.3 Die Studienzeit und ihr Weg zur Pädagogik
2.1.4 Das Leben in San Lorenzo und die Eröffnung des Kinderhauses Casa dei Bambini
2.1.5 Die Kriegszeit und ihre letzten Jahre
2.2 Die Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik
2.2.1 Ihre anthropologisch-pädagogischen Grundlagen
2.2.2 Die vorbereitete Umgebung
2.2.3 Das Montessori-Material
2.2.4 Die Rolle des Lehrers

3. Die Aktualität der Montessori-Pädagogik in der heutigen Zeit
3.1 Die Montessori-Renaissance
3.2 Die Montessori-Pädagogik in den Richtlinien NRW
3.3 Die Bedeutung der Montessori-Pädagogik in der heutigen Schulpädagogik
3.3.1 Die veränderte Kindheit
3.3.2 Die veränderte Bedeutung und Aufgabe der Schule
3.3.3 Die Bedeutung der Montessori-Pädagogik
3.4 Die Montessori-Pädagogik in der heutigen Regelschule

4. Die Montessori-Pädagogik in der Kritik
4.1 Montessoris anthropologisch-pädagogischen Grundlagen in der Kritik
4.1.1 Naturalismus
4.1.2 Individualismus
4.1.3 Intellektualismus
4.2 Die Rolle des Lehrers innerhalb der Montessori-Pädagogik in der Kritik
4.3 Die Montessori-Pädagogik innerhalb der heutigen Schulpraxis in der Kritik

5. Zusammenfassung

6. Bibliographie

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Einsatzzylinder

Abbildung 2: Holzbrettchenkasten

Abbildung 3: Goldenes Perlenmaterial

Abbildung 4: Metallene Einsatzfiguren

Abbildung 5: Sandpapierbuchstaben

Abbildung 6: Globen

1. Einleitung

1.1 Einführung in die Thematik

„Die Menschheit kann auf eine Lösung ihrer Probleme, unter denen die dringlichsten Friede und Einheit sind, nur dann hoffen, wenn sie ihre Aufmerksamkeit und Energie auf die Entdeckung des Kindes sowie auf die Entwicklung der großen Potenzialität der in ihrer Bildung begriffenen menschlichen Personalität konzentriert.“[1]

Dieses Zitat der Reformpädagogin Maria Montessori (1870-1952) enthält in nuce ihre pädagogische Idee von der grundlegenden Reform der kindlichen Erziehung und somit ihrer Meinung nach die Lösung sämtlicher menschlicher Probleme sowie die Verbesserung des damaligen Schulsystems. Sie erarbeitete die Natur und Entwicklung des Kindes und erstrebte die Förderung dessen Entwicklungspotenziale. Mit ihrer Methode entwickelte sie ein Bild davon, wie die Integration des Kindes in die Schule und in das gesellschaftliche Leben aussehen sollte. Wie auch andere Reformpädagogen um die Jahrhundertwende herum verlangte Montessori eine Neueinschätzung der Kindheit und somit eine Neugestaltung der Pädagogik.

Mit ihrer „Pädagogik vom Kinde aus“[2] stellt Montessori die kindlichen Bedürfnisse in den Fokus allen Handelns. Sie ermöglicht den Kindern neue Lerngelegenheiten und Erfolgserlebnisse und will ihnen zu einem selbständigen und selbsttätigen Handeln verhelfen.

Doch wie sieht die montessorische Pädagogik heute, 56 Jahre nach ihrem Tod, aus? Kann sie noch heute Lösungsansätze für aktuelle Bildungsdiskussionen bieten? Inwieweit können Montessoris Ideen noch heute in den Regelunterricht integriert werden? Oder hat sie doch erheblich an Aktualität eingebüßt?

1.2 Zielsetzung der Arbeit und konzeptionelles Prozedere

Diese Arbeit dient dem Zweck, die Grundprinzipien der Pädagogik Maria Montessoris darzustellen und diese auf ihre Aktualität hin kritisch zu überprüfen.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei Teile: Im ersten Teil werden die Grundgedanken der montessorischen Pädagogik dargestellt. Auf deren Grundlage wird es im zweiten Teil um die Aktualität derselben in der heutigen Zeit gehen. Im dritten Teil werden die Hauptkritikpunkte an der Montessori-Pädagogik beleuchtet.

Eingeleitet wird der erste Teil (Kapitel 2.1) mit einer Biographie Montessoris. Schon hier wird deutlich, welche Entwicklung ihre pädagogischen Ideen durchlaufen haben.

Die darauf folgende Schilderung im Kapitel 2.2 konzentriert sich auf die Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik. Angesetzt wird dabei im Kapitel 2.2.1 bei ihren anthropologisch-pädagogischen Grundlagen, die den Ausgangspunkt für das weitere Verständnis dieser Arbeit bilden. In diesem Abschnitt werden zentrale Schlüsselbegriffe ihrer Entwicklungspsychologie dargestellt.

In den anschließenden Kapiteln 2.2.2 bis 2.2.4 wird es um die vorbereitete Umgebung, die Lehrerrolle innerhalb der montessorischen Pädagogik und um die von Montessori entwickelten Entwicklungsmaterialien gehen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Montessori-Material gelegt, da dieses einen bedeutsamen Stellenwert in der Montessori-Pädagogik einnimmt. Alle Materialien werden anhand eines Beispiels exemplarisch vorgestellt.

Im zweiten Teil dieser Arbeit wird es im dritten Kapitel um die Aktualität der Montessori-Pädagogik gehen. Dabei werden zuerst in Kapitel 3.1 die Gründe für die heutige Montessori-Renaissance dargelegt. Anschließend wird die Pädagogik in Kapitel 3.2 auf ihre Relevanz hin innerhalb der Richtlinien für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen überprüft. Ferner wird ihre Bedeutung in der heutigen Schulpädagogik in Kapitel 3.3 unter Berücksichtigung der heutigen veränderten Bedeutung von Kindheit und Schule näher beleuchtet. Weiterhin wird in Kapitel 3.4 dargelegt, wie die montessorische Methode in den Regelunterricht integriert werden kann.

Der dritte Teil konzentriert sich in Kapitel 4 auf die Kritik an der Montessori-Pädagogik. Dabei stehen in Kapitel 4.1 zunächst Montessoris anthropologisch-pädagogischen Grundlagen in der Kritik. Der Fokus liegt hier auf der üblichen Kritik des Naturalismus, Individualismus und Intellektualismus. Die Kapitel 4.2. und 4.3 werden sich dann mit der Kritik an der Lehrerrolle und der Aktualität auseinandersetzen.

Zwei Formalitäten seien zum Schluss noch erwähnt: zum einen machte das Studium der Werke Montessoris deutlich, dass die Pädagogin stets von der „Lehrerin“ oder der „Erzieherin“ spricht. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass ihrer Zeit nur weibliche Personen in Montessori-Einrichtungen erzogen oder lehrten. In dieser Arbeit jedoch wird ebenfalls die männliche Form einbezogen (z.B. „der Lehrer“, „die Lehrperson“). Wie ich selbst bei Hospitationen in einer Montessori-Grundschule in Krefeld beobachten konnten, gibt es heutzutage ebenso viele Montessori-Lehrer wie -Lehrerinnen.

In diese Arbeit fließen stellenweise Erfahrungen meinerseits ein, die ich im Umgang mit der Montessori-Pädagogik gemacht habe. Ich besuche seit November 2007 (bis Juni 2009) einen Montessori-Zertifikatskurs für Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen als Lehrerfortbildung über die Montessori-Pädagogik in der Sekundarstufe, der an der Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld angeboten wird. In diesem Rahmen habe ich bereits Hospitationen in einem Montessori-Kinderhaus sowie in einer Montessori-Grundschule absolviert sowie zahlreiche „Tage der offenen Tür“ in Montessori-Einrichtungen besucht. Diese Erfahrungen und Beobachtungen fließen – wo es sinnvoll erscheint – in diese Arbeit mit hinein und bilden generell den Ausgangspunkt für mein Interesse, meine Staatsarbeit über die Montessori-Pädagogik zu verfassen.

2. Das Leben und Werk Maria Montessoris

2.1 Biographie

Um die Pädagogik Maria Montessoris zu verstehen, um nachvollziehen zu können, warum sie mit einer so großen Vehemenz ihre Ziele verfolgt und entgegen aller Widerstände ihren Berufsweg durchsetzt, ist es unumgänglich, ihre Biographie näher zu beleuchten. Ihr pädagogisches Handeln sieht das Kind im Zentrum aller Bemühungen, welches seinerzeit stark kritisiert wird. Oswald/Schulz-Benesch bringen ihr Tun auf den Punkt: „Sie habe auf das Kind weisen wollen, aber man habe auf ihren Zeigefinger gestarrt, anstatt auf das Kind […].“[3]

2.1.1 Italien im 19. Jahrhundert

Italien ist vor der Jahrhundertwende ein durch und durch rückständiges Land.[4] Es herrscht eine große Armut vor, während im 19. Jahrhundert die Franzosen und ab 1848 die Österreicher das Land beherrschen. Es gibt weder Bürgerrechte noch eine freie Presse oder ein modernes Schulsystem. „Eine politische Bürokratie, die ständig über ihre eigenen Füße stolperte, machte jeden Fortschritt unmöglich“[5], so schreibt Kramer.

Als Italien 1870 schließlich durch die Bewegung des Risorgimento zu einer territorialen Einheit wird, ändert sich zwar die politische Struktur, die soziale bleibt davon jedoch unberührt. Immer noch steht nur einer Minderheit das Wahlrecht zu und die ansässige Politik ist abhängig von zentralstaatlichen Vorschriften. Auch zwischen den Bürgern herrscht immer noch eine spürbare Ungleichheit vor: während den Reichen des Landes gewisse Vorrecht zuteil werden, leben die Bauern und Arbeiter fortwährend in großer Armut. Kramer drückt diese Situation wie folgt aus:

„Die Vereinigung hatte weder politische Demokratie noch soziale Revolution mit sich gebracht. Tatsächlich war das Problem der Gleichheit nie erwogen worden. Die unterschiedlichen Klassen waren starr geschichtet, und es gab scharfe Abgrenzungen zwischen Nord und Süd, städtischen Geschäftsleuten und ländlichen Gutsbesitzern, Monarchisten und Republikanern, den Befürwortern eines losen Staatenbundes und denen, die eine starke Zentralregierung wünschten – und außerdem bestand ein ständiger Konflikt zwischen Kirche und Staat, zwischen Katholiken und atheistischen Liberalen darüber, wer über die Jugenderziehung und folglich über den Geist der Jugend bestimmen sollte.“[6]

Um 1875 jedoch gibt es einen Regierungswechsel von den Rechten an die Linken. Durch die kooperative Arbeit von Liberalen und Konservativen tritt das Modell trasformismo hervor, welches sich fundamentale Reformen wie den Ausbau des Wahlrechts, die Konstruktion der bürgerlichen Freiheiten sowie den Ausbau des öffentlichen Schulwesens zum Ziel setzt.[7] „Selbst gemäßigte Reformer erkannten, daß der Schlüssel zu wirksamen Veränderungen im Erziehungswesen lag.“[8] So werden auch staatliche Schulen errichtet, Gesetze zur Elementarschulpflicht für Mädchen und Jungen verabschiedet und das neue öffentliche Schulwesen konzipiert:

„Das neue öffentliche Schulsystem bestand aus vier Grundschuljahren, auf die vom Alter von zehn Jahren an die Sekundarschule folgte, von der es zwei Züge gab. Die klassische Form waren fünf Jahre ginnasio (Gymnasium, Unterstufe), auf die drei Jahre liceo (Oberstufe) folgten; dann war man auf den Eintritt in die Universität vorbereitet. Die Alternative war eine siebenjährige naturwissenschaftlich-technische Ausbildung, im Gegensatz zur klassischen höheren Schule „modern“.“[9]

Trotz aller Zielsetzungen sieht es zum Ende des Jahrhunderts hin dennoch wenig anders aus: der Großteil der Bevölkerung besteht immer noch aus Analphabeten und Kinderarbeit ist fortwährend aktuell. „Sowohl die früheren Hoffnungen der Reformer als auch ihre spätere Enttäuschung hatten ihre Wirkung auf die Erziehung Maria Montessoris als Frau und auf ihre Laufbahn als Sozialreformerin.“[10]

2.1.2 Kindheit und Adoleszenz

Maria Montessori wird am 31. August 1870 in Chiaravalle in der italienischen Provinz Ancona geboren. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern Alessandro Montessori, einem konservativem Beamten und früherem Soldaten, und Renilde Montessori, geborene Stoppani, die Veränderungen positiv gegenüber steht, welche Tatsache Maria in ihrem späteren Leben noch beeinflussen soll.[11] Während ihr Vater als „ein altmodischer Herr mit konservativem Naturell und militärischen Gewohnheiten“[12] charakterisiert wird, gilt ihre Mutter für die damalige Zeit als besonders klug und gebildet. Sie ist es auch, die ihrer Tochter den späteren Weg in ihr Berufsleben ebnet, denn Maria – so gibt Kramer zu verstehen – erlebt „eine Kindheit, die sie stark und selbstsicher genug machte, um ihr Leben nach einem solchen Vorbild zu gestalten und nicht nach der traditionellen Frauenrolle.“[13] Ihrem Vater Alessandro widerstreben jedoch ihre Bemühungen, ihren Bildungsweg zielstrebig und ehrgeizig zu verfolgen und sich den sozialen Grenzen, wie sie damals in Italien für die Frauen bestehen, zu widersetzen. Im Gegensatz zu seiner Frau unterstützt er seine Tochter in keiner Weise.

Im Jahre 1875 zieht die fünfjährige Maria mit ihren Eltern von ihrem ländlichen Wohnsitz in die Großstadt Rom. Dies bringt für das Mädchen viele Veränderungen mit sich, denn dort sollen ihr alle Möglichkeiten einer späteren guten Ausbildung geboten werden.

Mit sechs Jahren wird Maria in eine öffentliche Schule eingeschult. Dort lernt sie neben dem Lesen und Schreiben – wie es auf dem Land üblich ist – zusätzlich noch Naturwissenschaften, Geschichte, Erdkunde und Geometrie. Doch „selbst in den Schulen einer Stadt wie Rom war das System nicht dazu angetan, den Verstand der Kinder zu entfalten oder ihre Phantasie anzuregen.“[14] Schon bald zeigt sich ihre Neigung und Begabung zur Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern und deshalb entschließt sie sich im Alter von 12 Jahren zu einem Wechsel auf eine technisch-naturwissenschaftliche Sekundarschule.[15] Jedoch herrscht in dieser Schule „ein System, wie es gar nicht besser geeignet sein konnte, um Individualität zu unterdrücken, aber die Individualität Marias konnte es nicht zunichte machen.“[16] Denn wie Kramer im Weiteren darstellt, entwickeln sich ihre pädagogischen Ideen erst durch die Tatsache, dass sie erlebt, wie eine schulische Erziehung nicht sein sollte.[17]

Im Jahre 1886 schließt Maria die Schule mit guten Zensuren ab. Aufgrund ihres großen Interesses für die biologischen Wissenschaften entscheidet sie sich dazu, Medizin zu studieren. Dies löst in ihrer Familie eine große Empörung hervor, hat dies doch zu dieser Zeit in Italien noch nie eine Frau getan. Ihr Vater missbilligt diese Entscheidung in höchster Form, auch wenn er ihr dies nicht grundsätzlich verbietet, während ihre Mutter sie in ihren Bemühungen unterstützte. Doch soll es zu einem Medizinstudium zunächst gar nicht kommen, wie im nächsten Abschnitt näher erläutert wird.

2.1.3 Die Studienzeit und ihr Weg zur Pädagogik

Wie Oswald/Schulz-Benesch darlegen, sei der Entschluss, Medizin zu studieren, Maria ganz ‚plötzlich’ in den Sinn gekommen, als sie eine arme Frau mit ihrem Kind auf dem Arm, welches einen roten Pappstreifen in der Hand hielt, sieht.[18] „Sie fühlte sich zum Studium des Menschen und zur Verantwortung für ihn innerlich hingeführt“[19], so Helming. Es gelingt ihr, ein Gespräch mit Guido Bacceli, einem Professor für Medizin an der Universität Rom, zu führen, doch trotz der Reformen im Bildungssystem ist es Maria nicht erlaubt, ein Medizinstudium zu beginnen.

Trotz dieser Tatsache versucht Maria dennoch, ihr Ziel über Umwege zu erreichen: sie schreibt sich im Herbst 1890 an der Universität Rom für die Fächer Physik, Mathematik und Naturwissenschaften ein. Nach 2 Jahren beendet sie ihr Studium mit hervorragenden Noten und dem Diploma di licenza, welches sie zu einem Medizinstudium befähigt. Das Literaturstudium gibt keine genauen Informationen darüber her, welche Instanzen Montessori durchlaufen muss, um zum Studium zugelassen zu werden. Quellen belegen, dass sie sich sogar an den Papst wendet, um ihr Ziel zu erreichen, jedoch lassen sich keine konkreten Ausführungen dazu finden. „Wir wissen nur, daß sie es mit einer für sie charakteristischen Beharrlichkeit erreichte.“[20]

Maria wird als eine sehr fleißige und wissbegierige Studentin beschrieben. Während andere Kommilitonen die Vorlesungen oft nicht besuchen, sitzt die junge Frau sogar nachts über ihren Büchern, um bestmögliche Noten zu erzielen. Wie Helming erläutert, ist dies ganz selbstverständlich für sie, wie Montessori selbst einmal betont: „Wir sind nicht dazu geboren, uns einfach des Lebens zu freuen.“[21] Dennoch erregt die Tatsache, dass Maria als erste Frau Italiens Medizin studiert, Aufsehen bei den anderen Studenten und sie steht stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.[22]

Durch ihrem Fleiß und Ehrgeiz gewinnt sie während ihres Studiums Preise und Stipendien, die ihr schon in ihrer Studienzeit praktische Erfahrungen in Kliniken ermöglichen.[23] In den letzten zwei Jahren ihres Studiums konzentriert sich die junge Frau auf die Kinderheilkunde und arbeitet als Assistenzärztin in einem Kinderkrankenhaus, wodurch sie „zur Expertin für Kleinkinderkrankheiten“ wird.[24]

Im Frühling 1896 reicht Montessori ihre Doktorarbeit mit dem Thema „Ein klinischer Beitrag zum Studium des Verfolgungswahns“[25] ein. Am 10. Juli desselben Jahres erhält sie als erste Frau Italiens den Doktorgrad laurea. Sie schließt ihr Studium mit hervorragenden Noten ab.[26]

Nach ihrem Studienabschluss wird Montessori Assistenzärztin in einem Krankenhaus in San Giovanni und gründet gleichzeitig eine eigene Praxis.[27] Nach einer weiteren Assistenzstelle in der Chirurgie eines Männerkrankenhauses kommt die junge Frau 1897 für eine Forschungsarbeit an die Psychiatrische Klinik der Universität Rom, die ihren nachfolgenden Berufsweg nachhaltig beeinflussen soll. Sie beschäftigt sich dort mit geistig behinderten Kindern und der Diagnose und Therapie von Nerven- und Geisteskrankheiten. Bei einem Besuch in einer psychiatrischen Kinderklinik kommt es zu einem Erlebnis, das als Schlüsselereignis für ihr späteres pädagogisches Handeln interpretiert werden kann:

„Man hatte sie in einen Raum geführt, wo eine Gruppe schwachsinniger Kinder wie Gefangene gehalten wurde; sie bekamen niemanden außer einander zu sehen und taten nichts; sie starrten in die Luft, schliefen und aßen das Essen, das ihnen die Wärterin brachte. Diese erzählte Dr. Montessori mit Abscheu, daß die Kinder sich nach dem Essen auf den Boden warfen und nach schmutzigen Brotbrocken grapschten. Maria Montessori hörte zu und dachte über die Kinder nach, die nach den Brotbrocken griffen, sie in den Händen quetschten und im Mund herumbewegten. Sie sah sich in dem kahlen, leeren Raum um. Und ihr ging auf – nicht als geheimnisvolle Offenbarung, sondern in einem Akt problemlösender Intelligenz, der durch ihr Verständnis für Kinder und eine glückliche Überschneidung von Verstand und Intuition möglich wurde –, daß die Kinder nicht nach Brot hungerten, sondern nach Erfahrungen. In ihrer Umgebung war nichts, was sie berühren, befühlen oder woran sie ihre Hände und Augen üben konnten. Sie hatten nichts zum Spielen, nichts zu tun. Sie griffen nach dem einzigen Spielzeug, das ihnen in den Weg kam, nach dem einzigen Mittel, das sie von ihrer schrecklichen Langeweile befreien konnte.“[28]

Diese Erfahrung inspiriert die junge Ärztin so sehr, dass sie beginnt, sich mehr mit den Bedürfnissen geistig behinderter Kinder auseinanderzusetzen. Bei ihren Forschungen trifft sie auf die Untersuchungen von Jean-Marc-Gaspard Itard (1775-1834) und Edouard Séguin (1812-1880).[29] Die beiden Pädagogen setzen sich ihrer Zeit mit geistig behinderten Kindern auseinander und entwickeln für die Arbeit mit diesen Sinnesmaterialen. Bei ihren Forschungen stützen sie sich vor allem auf die Ideen Rousseaus, für den „die Sinneserfahrung die Grundlage alles Wissens“[30] darstellt. Für ihn steht nicht das Gelernte im Vordergrund, sondern der eigentliche Lernprozess. Der Erzieher soll gemäß Rousseau die Natur des Kindes zu verstehen lernen, ein Begriff, der auch von Montessori in ihren späteren Studien aufgegriffen wird.

Maria Montessori wird zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal aufmerksam auf die Erziehungswissenschaften. Die Theorien Rousseaus, Itards und Séguins bilden den Ausgangspunkt ihrer Pädagogik. Sie konzentriert sich auf deren Materialien und verbessert und ergänzt diese für ihre Forschungen.

Nach der Teilnahme an zahlreichen medizinischen Kongressen, bei denen sie ihre Forschungsergebnisse zur Erziehung geistig behinderter Kinder vorstellt und immer wieder für die Rechte derselben plädiert, wird sie im Jahre 1900 für zwei Jahre Direktorin des Institutes Scuola Ortofrenica, an der sie Lehrer ausbildet und weitere Studien zur Beobachtung und Erziehung geistig zurückgebliebener Kinder betreibt.[31] Sie entwickelt auch weiterhin auf den Theorien Itards und Séguins entworfene Materialien. „Diese beiden praktischen Jahre haben mich zuerst und hauptsächlich auf dem Gebiet der Pädagogik heimisch gemacht“[32], so Maria Montessori selbst.

Montessoris Forschungen sind von Erfolg gekrönt: ihre Materialien gewährleisten, dass die geistig behinderten Kinder dieselben Fähigkeiten erwerben wie gesunde Kinder in den gleichen Schulstufen.[33]

Im Jahre 1901 verlässt die angehende Pädagogin das Institut, gibt ihre Praxis auf und schreibt sich wieder an der Universität Rom ein, um Anthropologie, Experimentalpsychologie und Erziehungsphilosophie zu studieren.[34] Dieser Rückzug geschieht laut Kramer jedoch nicht aus einer Veränderung der Interessen, sondern weil sie einen unehelichen Sohn – Mario – zur Welt bringen muss. Der Junge wird unmittelbar nach der Geburt auf das Land zu einer Pflegefamilie gebracht. Maria besucht ihn regelmäßig, bekennt sich jedoch erst viele Jahre später zu ihrem Sohn, denn ein uneheliches Kind würde das Ende ihrer Karriere bedeuten. Es hätte „Maria Montessoris sämtliche Zukunftshoffnungen beendet, jede Möglichkeit, den Beitrag zu leisten, den sie mittlerweile als den wahren Zweck ihres Lebens ansah.“[35]

2.1.4 Das Leben in San Lorenzo und die Eröffnung des Kinderhauses Casa dei Bambini

Der Ausgangspunkt für das spätere Phänomen ‚Montessori-Pädagogik’ ist die Errichtung des ersten Kinderhauses. Im Jahre 1906 bekommt Montessori das Angebot für die Leitung einer Kindertagesstätte, die in einem neuen Wohngebiet in Rom erbaut werden soll.[36] Obwohl sie eigentlich Medizinerin ist, reizt die Frau diese Aufgabe sehr. Denn nun kann sie ihre pädagogischen Erkenntnisse und Ideen an gesunden Kindern erproben. Am 06.01.1907 wird schließlich das Kinderhaus Casa dei Bambini im römischen Vorort San Lorenzo eröffnet. Montessori selbst sieht ihre Arbeit lediglich darin, ihre 50 Kinder zwischen zwei bis sechs Jahren in ihrem Umgang mit dem didaktischen Material und Spielzeug zu observieren und Veränderungen wahrzunehmen.[37]

In der Arbeit mit den Kindern macht Montessori eine bedeutende Erfahrung, dessen Phänomen sie später Polarisation der Aufmerksamkeit nennt:

„Als ich meine ersten Versuche unter Anwendung der Prinzipien und eines Teils des Materials, die mir vor vielen Jahren bei der Erziehung schwachsinniger Kinder geholfen hatten, mit kleinen normalen Kindern von S. Lorenzo durchführte, beobachtete ich ein etwa dreijähriges Mädchen, das tief versunken war in der Beschäftigung mit einem Einsatzzylinderblock, aus dem es die kleinen Holzzylinder herauszog und wieder an ihre Stelle steckte. Der Ausdruck des Mädchens zeugte von so intensiver Aufmerksamkeit, daß er für mich eine außerordentliche Offenbarung war. Die Kinder hatten bisher noch nicht eine solche auf einen Gegenstand fixierte Aufmerksamkeit gezeigt. Und da ich von der charakteristischen Unstetigkeit der Aufmerksamkeit des kleinen Kindes überzeugt war, die rastlos von einem Ding zum anderen wandert, wurde ich noch empfindlicher für dieses Phänomen.“[38]

Zu Anfang beobachtet Montessori die Beschäftigung des Mädchens nur und gewinnt die Erkenntnis, dass das Kind seine Arbeit immer wieder wiederholt. Um ihre Konzentration zu testen, stellt die Frau das Kind mit ihrem Stuhl auf einen Tisch. Dieses jedoch lässt sich nicht stören, auch nicht, als Montessori die übrigen Kinder bittet, laut zu singen. Maria zählt 44 Übungen, als das kleine Mädchen ihr Spiel schließlich unabhängig aller Störungen beendet. „Und das Mädchen schaute zufrieden um sich, als erwachte es aus einem erholsamen Schlaf. Mein unvergesslicher Eindruck glich, glaube ich, dem, den man bei einer Entdeckung verspürt.“[39]

Inspiriert durch diese neue Entdeckung, die sie auch bei fast allen anderen Kindern feststellt, entwickelt sie immer wieder neues Material, um den Kindern alltägliche Fertigkeiten nahe zu bringen. Diese stellen sich als sehr lernwillig dar und fordern sie sogar dazu auf, ihnen lesen und schreiben beizubringen. Montessori „war der Meinung, daß es nur des genauen Hinschauens bedürfe, damit das Kind ihr seine Bedürfnisse signalisiere. Für sie ist das Kind der ‚Lehrmeister’.“[40]

Wie Raapke darstellt, verändern sich die Kinder ebenso in sozialer Hinsicht: sie werden gesellig, entwickeln ihre eigene Persönlichkeit, sind aktiv und lebhaft, fröhlich und glücklich. Dieses Phänomen wird von Montessori später Normalisierung genannt.[41]

Die pädagogischen Ideen Montessoris werden bald weltbekannt: neben Kinderhäusern in ganz Italien werden Montessori-Gesellschaften in den USA, England und Australien gegründet. Im Jahre 1909 führt die Pädagogin ihren ersten nationalen Ausbildungskurs durch, in dem sie Lehrerinnen und Lehrer in ihre Ideen und die Materialarbeit einführt. Ihr Konzept wird weltweit berühmt, ihre Arbeit dementsprechend groß und so lässt sie sich 1909 im Alter von 24 Jahren aus der Ärzteliste streichen, um sich ganz ihrer pädagogischen Arbeit widmen zu können.[42]

Ihr 1909 in Italien veröffentlichtes Buch Il Metodo wird 1912 erstmals in den USA publiziert. Ihre Methode löst schnell Begeisterung aus und zahlreiche Kinderhäuser werden gegründet. Montessori selbst sieht darin jedoch ein Problem, stellt die USA nämlich ein Land dar, in dem sie bis zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Vortrag über ihre Gedanken gehalten hat. Sie hat Angst davor, dass ihre Ideen missverstanden und ihr Material falsch angewendet würden. Aus diesem Grund hält sie 1913 ihren ersten internationalen Ausbildungskurs ab.[43] Nach zahlreichen Reisen in die ganze Welt, vielen Vorträgen über ihre Methode und vielen Besuchen in Kinderhäusern lässt sich die Pädagogin im Jahre 1916 in Barcelona nieder. Auch dort werden auf der Grundlage ihrer Methode Kinderhäuser und Schulen gegründet.

Auf ihren Reisen nach Italien lernt Montessori Mussolini kennen, der ihre Arbeit zwar zu unterstützen scheint, doch sein wirkliches Interesse liegt lediglich darin, „als einer der großen Führer großer Nationen der Welt anerkannt zu werden.“[44]

Wegen der äußerst schwierigen politischen Lage in ganz Europa erleidet Montessori viele Rückschläge: in Italien versuchen die Faschisten, „die in aller Welt berühmte Pädagogin als Beispiel nationaler italienischer Leistung hinzustellen“,[45] aufgrund dessen die Frau dem Land den Rücken kehrt. Doch auch in Spanien werden aufgrund von Kirchenfeindlichkeit ihre Schulen geschlossen.

2.1.5 Die Kriegszeit und ihre letzten Jahre

Mit Beginn des Nationalsozialismus im Jahre 1933 befindet sich die Montessori-Pädagogik auf dem Tiefpunkt: bestehende Einrichtungen werden geschlossen, Montessori-Pädagogen verfolgt und ihre Bücher verbrannt.[46]

Der im Jahre 1936 ausbrechende Bürgerkrieg in Spanien zwingt Montessori dazu, nach Holland zu fliehen. In diesem Land findet die Pädagogin eine große Anhängerschaft ihrer Methode vor.[47]

Doch auch ihre Internation in Indien bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 hält sie nicht davon ab, weiterhin ihrer Tätigkeit nachzugehen: sie verbreitet dort ihre Pädagogik, vollzieht ihre Ausbildungskurse und gründet Kinderhäuser. „Bis Montessori 1949 nach Holland zurückkehrt, hat sie in Indien ein blühendes Montessori-Erziehungswesen aufgebaut.“[48]

Im Jahre 1949 kehrt die Pädagogin nach Holland zurück, von wo sie trotz ihres mittlerweile hohen Alters zahlreiche Reisen in verschiedene Länder unternimmt. Den Höhepunkt ihrer Karriere stellt wahrscheinlich der Friedensnobelpreis dar, den sie 1949 erhält. Bei einem Vortrag in Amsterdam nennt sie erstmalig den Satz, der später zum Leitspruch ihrer Pädagogik werden sollte: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ [49]

Am 6. Mai 1952, als sie sich eine Ruhepause im holländischen Noordwijk aan Zee gönnt, ehe sie sich auf eine große Reise nach Afrika begeben will, stirbt Montessori im Alter von 81 Jahren. „Maria Montessori ist tot. Ihr Geist der Liebe zu den Kindern, der Hingabe an den Menschen aber lebt fort.“[50]

2.2 Die Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik

2.2.1 Ihre anthropologisch-pädagogischen Grundlagen

Montessoris Pädagogik baut auf dem Prinzip der „Hilfe zum Leben“[51] auf. Um ihre Gedanken nachvollziehen zu können, ist es unumgänglich, sich mit ihrem Menschenbild, ihrer Auffassung von der menschlichen Entwicklung und der Bedeutung der Umwelt für dieselbe zu befassen. Gemäß ihrer Vorstellung ist das Kind der „Lehrmeister“[52] seiner selbst und der „Baumeister des Menschen“[53]. Für dessen Entwicklung sei lediglich die Unterstützung der Erwachsenen nötig. Die Entfaltung wird dabei jedoch nicht durch äußere Umstände beeinflusst, sondern sie richtet sich nach einem inneren Bauplan, den jeder Mensch besitzt.[54] Die Aufgabe der Erwachsenen ist dabei lediglich, dem Kind eine vorbereitete Umgebung nach pädagogischen Richtlinien zu gestalten, in der sich das Kind frei entfalten und entwickeln kann.

[...]


[1] Montessori, zit. n. Fuchs (2003), S. 7.

[2] Fuchs (2003), S. 9.

[3] Montessori, zit. n. Oswald/Schulz-Benesch (2006), S. 196.

[4] Vgl. Kramer (1995), S. 21.

[5] Ebd.

[6] Ebd., S.22.

[7] Vgl. ebd., S. 22f.

[8] Ebd., S. 23.

[9] Ebd.

[10] Ebd., S. 24.

[11] Vgl. ebd., S. 26f.

[12] Ebd., S. 25.

[13] Ebd., S. 28.

[14] Ebd., S. 32.

[15] Vgl. ebd., S. 37.

[16] Ebd., S. 38.

[17] Vgl., ebd.

[18] Vgl. Oswald/Schulz-Benesch (2006), S. 183.

[19] Helming (1992), S. 11.

[20] Kramer (1995), S. 42.

[21] Montessori, zit n. Helming (1992), S. 11.

[22] Vgl. Kramer (1995), S. 43.

[23] Vgl. ebd., S. 48f.

[24] Ebd., S. 58.

[25] Ebd., S. 59.

[26] Vgl., ebd.

[27] Vgl., ebd. S. 61.

[28] Ebd., S. 71f.

[29] Vgl. ebd., S. 72ff.

[30] Ebd., S. 77.

[31] Vgl. ebd., S. 110.

[32] Montessori (1924), S. 30.

[33] Vgl. Kramer (1995), S. 111.

[34] Vgl. ebd., S. 117.

[35] Ebd., S. 115.

[36] Vgl. Esser/Wilde (1989), S. 20.

[37] Vgl. Kramer (1995), S. 138f.

[38] Montessori (1976), S. 69.

[39] Ebd., S. 70.

[40] Esser/Wilde (1989), S. 23.

[41] Vgl. Raapke (2001), S. 179f.

[42] Vgl. Esser/Wilde, S. 24.

[43] Vgl. ebd., S. 25.

[44] Kramer (1995), S. 339.

[45] Oswald/Schulz-Benesch (2006), S. 192.

[46] Vgl. Esser/Wilde (1989), S. 27.

[47] Vgl. ebd.

[48] Oswald/Schulz-Benesch (2006), S. 194.

[49] Kramer (1995), S. 427f.

[50] Oswald/Schulz-Benesch (2006), S. 195f.

[51] Helming (1992), S. 16.

[52] Esser/Wilde (1989), S. 23.

[53] Montessori (1989), S. 13.

[54] Vgl. Hoverath/Knauf (1991), S. 7.

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Kritische Diskussion um die Aktualität der Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
69
Katalognummer
V121853
ISBN (eBook)
9783668110694
ISBN (Buch)
9783668110700
Dateigröße
669 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kritische, diskussion, aktualität, grundprinzipien, montessori-pädagogik
Arbeit zitieren
Anna Sarah Bossmann (Autor:in), 2008, Kritische Diskussion um die Aktualität der Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121853

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