Die unter den Schlagworten „Neue Medien“ und „Digitalisierung“ seit einigen Dekaden
stattfindende Medienrevolution ist eine allumfassende Umwälzung.
Produktion und Distribution von Waren werden quer durch alle Branchen neu organisiert.
Filme streifen ihre anfällige analoge Erscheinung ab und werden von hochauflösenden
Kameras auf Festplatten gespeichert, von Computern prozessiert um schließlich über
Datenautobahnen direkt in die Kinos beziehungsweise die Wohnzimmer gestreamt zu
werden. (...)
„Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wann immer wir eine neue
Technologie anwenden oder wahrnehmen, wir uns ihr mit Leib und Seele
ausliefern. Wann immer wir fernsehen oder ein Buch lesen, nehmen wir diese
Ausweitung von uns selbst in unser individuelles System auf und machen die
Erfahrung eines Verschließens oder einer Verschiebung der Wahrnehmung.“
Im folgenden sollen die kulturellen Konsequenzen dieser Verschiebung der Wahrnehmung
anhand von Beispielen aus der narrativen Praxis verdeutlicht werden.
Zuerst soll das vorgestellte Zusammenspiel von Medien und Wahrnehmung anhand zweier
historischer Medienrevolutionen, nämlich der Erfindung des Teleskops und des Mikroskops
und deren Spuren in der Literatur an einem Beispiel exemplarisch veranschaulicht werden.
Im weiteren Verlauf soll der Zusammenhang zwischen bildproduzierenden beziehungsweise
bildprozessierenden Medien, menschlicher Wahrnehmung und deren Auswirkungen anhand
einiger Beispiele aus der Filmgeschichte im Kontext der digitalen Medienrevolution
verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gullivers Reisen
- Neue Medien -> Neue Blicke -> Neue Menschen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die kulturellen Konsequenzen von Medienrevolutionen. Sie analysiert, wie technologische Veränderungen unsere Wahrnehmung der Welt beeinflussen und wie sich dies in narrativen Praktiken widerspiegelt.
- Der Einfluss von Medien auf die menschliche Wahrnehmung
- Analyse von Medienrevolutionen anhand historischer Beispiele (Teleskop, Mikroskop)
- Die Rolle von bildproduzierenden und -prozessierenden Medien
- Interpretation von "Gullivers Reisen" im Kontext von Medienrevolutionen
- Die Beziehung zwischen Medien, Wahrnehmung und kulturellen Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung behandelt die umfassende Wirkung der Medienrevolution und zitiert McLuhan zur Bedeutung von Medien als Einflussfaktoren auf unsere Wahrnehmung. Das Kapitel Gullivers Reisen untersucht den Roman von Jonathan Swift unter medienwissenschaftlichen Aspekten, wobei der Fokus auf den Reisen nach Lilliput und Brobdingnag liegt und die Rezeption mikroskopischer Bilder im 17. Jahrhundert miteinbezogen wird. Ein weiterer Abschnitt widmet sich dem Zusammenhang zwischen bildproduzierenden Medien, Wahrnehmung und den Auswirkungen der digitalen Medienrevolution.
Schlüsselwörter
Medienrevolution, Wahrnehmung, digitale Medien, Gullivers Reisen, Mikroskop, Teleskop, Medienwissenschaft, kulturelle Konsequenzen, Jonathan Swift.
- Arbeit zitieren
- Christian Schliebs (Autor:in), 2008, Gullivers Holodeck, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121950