Die sportliche Jugendkultur erlebte in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Wandel. Wo früher der institutionalisierte Vereinssport nahezu alle jugendlichen Sporttreibenden angezogen hat, entscheiden sich heute viele junge Menschen für selbstorganisierte, kreative Sportarten wie z.B. das Skateboarden. Ohne Zweifel sind auch die traditionellen Vereine nach wie vor ein Anziehungspunkt für sehr viele Jugendliche, sie haben aber Konkurrenz bekommen, die sich durch vollkommen andere Ausgestaltungen im Trainingsprozess sowie im Wettbewerb auszeichnen. Diese Unterschiede möchte ich aufzeigen und deren Bedeutung für die Entwicklung von Jugendlichen verdeutlichen. Es stellt sich die Frage, wie sich Jugendliche Selbst- und Welterfahrung aneignen. Hier ist zu überprüfen, wie sich diese Erfahrungen nach den unterschiedlichen Auffassungen von Sport und Bewegung unterscheiden.
Schließlich soll die Bedeutung eines selbstentwickelnden und eigenverantwortlichen Lernens im Schulsport untersucht werden. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus einem offenen Unterricht, in den die Schüler eigene Ideen einbringen und auch das Ergebnis offen bleibt gegenüber einem Lernen, das unter vorgegebenen Richtlinien und Zielen abläuft?
Zunächst werde ich die „Lebenseinstellung“ der Jugendlichen - ihre Wertvorstellungen und ihre Einstellung gegenüber der Gesellschaft, in der sie leben - beschreiben, um auf dieser Basis die Sport- und Bewegungskultur der Heranwachsenden zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lebenswelt von Jugendlichen
- Selbstentwickelndes Lernen oder anleitendes Lehren
- Sport in der Freizeit
- Sport in der Schule
- Subjektive Erfahrungen im Sportunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der sportlichen Jugendkultur und dessen Auswirkungen auf das Lernen und die Entwicklung von Jugendlichen. Es wird der Einfluss unterschiedlicher Lernmethoden im Sport, sowohl im selbstorganisierten als auch im institutionalisierten Kontext, beleuchtet.
- Wandel der sportlichen Jugendkultur
- Selbstentwickelndes Lernen im Sport
- Anleitendes Lehren im Sport
- Subjektive Erfahrungen im Sportunterricht
- Soziale Verantwortung und Engagement Jugendlicher
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel der sportlichen Jugendkultur, vom traditionellen Vereinssport hin zu selbstorganisierten Sportarten, und benennt die zentrale Forschungsfrage nach der Aneignung von Selbst- und Welterfahrung durch Jugendliche in verschiedenen Sportkontexten.
Die Lebenswelt von Jugendlichen: Dieses Kapitel beleuchtet die soziologische Perspektive auf die Jugendkultur und deren Einfluss auf die Sport- und Bewegungskultur. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf die Jugendphase und deren Entwicklungstrends diskutiert, inklusive der These der Entstrukturierung der Jugendphase und der daraus resultierenden Diversität in den Sportarten und Bewegungskulturen verschiedener Jugendlicher.
Selbstentwickelndes Lernen oder anleitendes Lehren: Dieses Kapitel vergleicht selbstentwickelnde Lernprozesse in der Jugendsport-Szene (z.B. Skateboarding) mit dem anleitenden Lehren im traditionellen Vereinssport und im Schulsport. Es werden die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden im Hinblick auf die Entwicklung der Jugendlichen erörtert.
Schlüsselwörter
Selbstentwickelndes Lernen, Jugendkultur, Sport, Bewegung, Vereinssport, Schulsport, Selbstorganisation, institutionalisierter Sport, Subjektive Erfahrung, Soziale Verantwortung.
- Quote paper
- Reiner Kapinus (Author), 2006, Selbstentwickelndes Lernen im Sport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121957