Gentechnologie


Seminararbeit, 2005

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Von Finken und Erbsen

2 Gentechnologie im engeren Sinn
2.1 Was ist das?
2.2 Wo begegnet sie uns?
2.2.1 Rote Gentechnik
2.2.2 Grüne Gentechnik
2.2.4 Weiße oder graue Gentechnik

3 Segen oder Sündenfall?
3.1 Chancen der Gentechnik
3.2 Gefahren der Gentechnik

4. Ethische Bedenken

Literaturverzeichnis

1 Von Finken und Erbsen

„Die Vererbungslehre, die Evolutionstheorie und die Genetik verbinden sich in der Gegenwart zu jener Synthese, von der aus die Schicksalsfragen an die Zukunft der Menschen auf diesem Planeten gestellt werden.“ (Rathmayr 2005, S.71)

Die Grundlagen für diese Theorien wurden von drei bedeutenden Männern, die dafür in die Geschichte eingingen, aufgestellt. Ihre Namen waren Gregor Johann Mendel, Charles Darwin und Joseph Muller. (vgl. ebd.)

Charles Darwin, der 1809 in England geboren wurde, ging für seine Thesen zur Evolution in die Geschichtsbücher ein.

Auf seiner fünfjährigen Weltreise, sammelte er, besonders auf den Galapagosinseln, viele Fossilien, Insekten und Gesteinsproben. Nach seiner Rückkehr analysierte er diese Funde und stellte seine Vermutungen zum Ablauf der Evolution auf.

1859 veröffentlichte er diese Überlegungen in seinem Werk „On the Origin of species“, auch um Wallace, der eine ähnliche Theorie aufgestellt hatte, zuvorzukommen. Das Buch war nach kurzer Zeit komplett ausverkauft. (vgl. de.wikipedia.org)

Die grundlegendsten und bis heute gültigen Aussagen sind jene der natürlichen Auslese („natural selection“), des ständigen Wettkampfes der Lebewesen um Lebensraum und Nahrung („struggle for life“) und das Überleben des Stärkeren und Besseren („survival of the fittest“). (vgl. Natura 1991, S.355)

Er erntete aber auch viel Kritik, besonders von der Kirche, die auf ihrer Schöpfungsgeschichte beharrte, und auch von vielen anderen Wissenschaftlern seiner Zeit und auch der heutigen. Bis heute ist es in einigen Staaten der USA verboten, in den Schulen seine Theorie zu lehren. Dennoch wurde ihm zu Ehren eine Art von Finken auf den Galapagosinseln nach ihm benannt.

Der zweite bedeutende Mann war ein Augustinermönch aus Tschechien namens Mendel.

„Mendels Ausführungen gingen in die Geschichte als sogenannte Mendelsche Gesetze ein und wurden zum Grundstein der Vererbungslehre, die auch einen eigenen Namen bekam: Genetik.“ (Cernaj 1997, S. 43)

Er experimentierte mit Erbsen und stellte anhand seiner Ergebnisse drei Gesetze auf. Zu diesen Experimenten kam er eigentlich nur durch Zufall, da sein Hobby die Pflanzenzucht war. Mendel stellte konkrete Regeln auf, nach denen bestimmte Merkmale einer Generation auf die Nächste übertragen werden. Da es noch keine Möglichkeiten zur Überprüfung seiner Überlegungen gab, wie das Mikroskop, konnten seine Beobachtungen erst 40 Jahre später bewiesen werden. Außerdem wurde erst dann festgestellt, dass die Annahmen auf alle Lebewesen zutreffen, die sich auf sexuelle Art fortpflanzen. (vgl. ebd., S. 41 ff.)

Später wurde eines seiner Gesetze durch den Wissenschaftler Morgan eingeschränkt.

Auch Muller verhalf der Gentechnologie zu neuen Erkenntnissen. Der amerikanische Biologe und Gentechniker, der 1890 geboren wurde, bekam 1946 den Nobelpreis für Medizin für eine bahnbrechende Entdeckung.

Er bemerkte, dass Röntgenstrahlen zu Mutationen, zu Veränderungen an Erbgut führen können und klassifizierte verschiedene Arten dieser Mutationen. Auch galt er als Verfechter der Evolutionstheorie nach Darwin. (vgl. de.wikipedia.org)

2 Gentechnologie im engeren Sinn

2.1 Was ist das?

Die Gentechnologie ist ein Zweig der Biotechnologie. Die Biotechnologie beschäftigt sich mit der technischen Nutzbarmachung biologischer Prozesse. Sie hat das Ziel, sich Mikroorganismen zunutze zu machen, um industrielle Produkte zu produzieren. Beispiele dafür sind die Bierherstellung oder die Abwasserreinigung. (vgl. Lünzer 1999)

„Gentechnologie beschreibt die Summe aller Methoden, die sich mit der Isolierung, Charakterisierung, Vermehrung und Neukombination von Genen auch über die Artgrenzen hinweg beschäftigen. Ihre wichtigste Grundlage ist die Universalität des genetischen Codes, d.h. alle Organismen verwenden die gleiche genetische Sprache.“ (Fischbach 1995) Deshalb ist es auch möglich, die Grenzen zwischen den Arten zu durchbrechen und Lebewesen zu erschaffen, die in der Natur bisher nicht vorkamen.

2.2 Wo begegnet sie uns?

Die Gentechnologie kann in drei große Anwendungsgebiete unterteilt werden: in die rote Gentechnik, die in der Medizin Verwendung findet, die grüne Gentechnik, die sich mit der Landwirtschaft beschäftigt und die graue oder weiße Gentechnik, die in der Mikrobiologie und der Umweltschutztechnik eingesetzt wird. (vgl. de.wikipedia.org)

2.2.1 Rote Gentechnik

Einer der Bereiche, der am wenigsten umstritten ist, ist die Herstellung von Medikamenten durch gentechnologische Verfahren. Eines der ersten Präparate war das Insulin. Vorher musste es aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen oder Rindern gewonnen werden. Nun ist es möglich, dass Kolibakterien Insulin produzieren, das mit dem menschlichen identisch ist. Weiters wird der Faktor VIII, der für die Behandlung der Bluterkrankheit notwendig ist, gentechnisch hergestellt. Früher war das Risiko einer HIV-Infizierung groß, da Spenderblut dazu benötigt wurde. Auch Impfstoffe konnten durch die Gentechnologie viel sicherer gemacht werden. (vgl. Cernaj 1997, S. 93 ff.) Inzwischen können auch Interferone, zur Krebstherapie, und verschiedene Hormone künstlich hergestellt werden.

Weitere Medikamente versucht man dadurch zu gewinnen, dass man Nutztiere gentechnisch manipuliert. Außerdem werden sie als „Krankheitsmodelle“, indem sie mit Krankheiten wie Krebs oder Schizophrenie infiziert werden, zur Forschung gezüchtet. (vgl. Lünzer 1999)

Außerdem werden in Tieren menschenähnliche Organe gezüchtet, um sie dann in Menschen zu transplantieren. Diesen Vorgang nennt man „Xenotransplantation“. Sie dienen sozusagen als Ersatzteillager für Organe. (vgl. Schreckenberg 2003)

Um auch präventiv handeln zu können, versucht man Gene ausfindig zu machen, die die Ursache für Krankheiten sind. So kann man bei manchen Krankheiten bereits vorher etwas dagegen unternehmen oder dem Patienten zumindest die Augen darüber öffnen.

Ein inzwischen fast routinemäßig durchgeführtes Verfahren ist die pränatale Diagnostik, um kranken Erbanlagen auf die Spur zu kommen und sich im Fall eines positiven Befundes eventuell gegen das Kind zu entscheiden. (vgl. Cernaj 1997, S. 82 f.) Bei dieser Methode werden verschiedene Untersuchungen am Embryo im Mutterleib durchgeführt.

Für manche Krankheiten, die mit herkömmlichen Methoden nicht mehr heilbar sind, da ein Gen geschädigt ist oder fehlt, konnten dank der Gentechnologie auch neue Therapien entwickelt werden. Eine dieser Therapiemöglichkeiten ist die Gentherapie. Dabei unterscheidet man zwischen der somatischen Gentherapie, wo versucht wird, das fehlende Gen in den Körper ein zu schleusen, und der Keimbahntherapie, die allerdings bisher nicht zugelassen ist, da die Veränderung des Gens auch die Nachkommen betreffen würde. (vgl. Cernaj 1997, S. 129 ff.) Eine andere Therapieform ist die Stammzelltransplantation, wo noch nicht ausdifferenzierte Zellen in krankes Gewebe transplantiert werden um es zu regenerieren. (vgl. BATS 2005)

2.2.2 Grüne Gentechnik

Auch in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion träumen Wissenschaftler von „perfekten“ Pflanzen. Viele dieser Träume sind noch Zukunftsmusik, andere konnten bereits verwirklicht werden.

„Die Ziele der Zucht von Nutzpflanzen sind seit alters her Qualitätsverbesserung, Ertragssteigerung und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit.“ (Fischbach 1995)

Zur Widerstandsfähigkeit zählen Resistenzen gegen Krankheiten, Herbizide, Insekten und gegen Umwelteinflüsse wie Kälte, Hitze … Dadurch möchte man den Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln reduzieren und die Pflanzen optimal an die jeweilige Standorte und Witterungsbedingungen anpassen. (vgl. ebd.)

Weiters möchte man Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Wirkungen, z.B. Reis mit Vitamin A, auf den Markt bringen und Pflanzen zur Produktion von Rohstoffen und Enzymen verwenden. Bereits jetzt kann Chymosin zur Käseherstellung von Hefe statt von Kälbern produziert werden. (vgl. Weber 2001)

Auch Nutztiere werden nicht verschont. So werden beispielsweise in Hühner Wachstumshormone eingeschleust oder Schweine gegen die Schweinegrippe resistent gemacht. (vgl. Cernaj 1997, S. 166 f.) Allgemein gesagt möchte man ausgewählte Qualitätseigenschaften fördern, spezifische Resistenzen und Leistungssteigerungen erzielen. Dadurch erhofft man sich einen verminderten Einsatz von Hilfsmitteln wie Medikamente für Tiere… Andererseits versucht man die Leistung durch gentechnische Hormon und Futterzusatzstoffe zu verbessern. (vgl. BATS 2005) Nutztiere sollen Futter besser verwerten, Milch, die identisch mit der menschlichen Muttermilch ist, erzeugen oder verschiedene Arten von Milch produzieren. (vgl. Lünzer 1999) Weiters erhofft man sich die Probleme der intensiven Tierhaltung zu lösen und die Produktion von industriellen Werkstoffen durch Tiere. (vgl. Umweltinstitut München 2004)

2.2.4 Weiße oder graue Gentechnik

Dieser eher kleine Bereich umfasst die Umweltmikrobiologie und Umweltschutztechnik. Dazu gehören Einsätze von Bakterien zur Reinigung von Abwässern, Mikroben zur Reinigung von Böden oder auch die biologische Schädlingsbekämpfung und vieles mehr. (vgl. Münchener Rück)

[...]

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Details

Titel
Gentechnologie
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck  (Institut für Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Historisch-anthropologischer Bereich. Einführung
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V121977
ISBN (eBook)
9783640271535
ISBN (Buch)
9783640271603
Dateigröße
386 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gen, genetik, mais, soja, forschung, nachteile, vorteile, wissenschaft, biologie
Arbeit zitieren
Sigrid Lang (Autor:in), 2005, Gentechnologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121977

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