Ziel dieser Arbeit ist es, die Werke "Diario de un emigrante" (Miguel Delibes) und "Gallego" (Miguel Barnet) auf ihre Darstellung der Emigration zu untersuchen und hierbei drei übergeordnete Aspekte hervorzuheben: Den psychoanalytischen, bzw. soziologischen Aspekt, den linguistischen Aspekt und den politischen.
Vor der Analyse der beiden Werke werden die spanische Emigration und die beiden Autoren vorgestellt. Die Beschreibung der spanischen Emigration im 19. und 20. Jahrhundert dient in dieser Arbeit als Basis für die später folgende Untersuchung der Emigration in den Werken. Ebenfalls angebracht ist das Eingehen auf die Biographie der Autoren, da beide auf ihre Weise politische Schriftsteller sind.
In den Arbeiten wird die Migration in verschiedene Etappen eingeteilt und die Gesundheit von Migranten untersucht. Ebenso wird ihr Verhalten im Umgang mit der neuen Umgebung und der Kultur des aufnehmenden Landes nachvollzogen. Neben diesem besonders auf der Psychoanalyse basierenden Aspekt werden die Werke auch auf die Sprache untersucht. Eine weitere Fragestellung lautet daher, in wieweit sich das Spanische den regionalen Varietäten anpasst, ohne die Herkunft der Protagonisten, ihre aktuelle Situation in der neuen Heimat und ihren psychologischen Entwicklungsstand in Bezug auf die Migration zu vergessen. Hierbei wird auf der Ebene der Protagonisten erneut die Psychoanalyse eine Rolle spielen, doch soll vor allem untersucht werden, in wieweit es den beiden Autoren gelungen ist, die beiden Varietäten in dem jeweiligen Buch darzustellen.
Die politische Aussage der Werke ist der dritte Aspekt, unter dem die Bücher untersucht werden. Der Kubaner Miguel Barnet ist für seine Regimetreue bekannt, so dass auch von "Gallego" angenommen wird, dass es sich um ein politisch motiviertes Werk handelt, das im Zeichen der kubanischen Ideologie steht. Im Gegensatz hierzu liegt die Vermutung nahe, dass Miguel Delibes' "Diario de un emigrante" vielschichtiger ist, und neben einer nicht politisch motivierten Migration und deren Beschreibung, auf einer weiteren Ebene durchaus kritische Stimmen in Bezug auf das Leben in den 50er Jahren unter Franco versteckt sind. Die Fragestellung, ob und wenn ja, in wieweit die beiden Werke politisch motiviert, bzw. in sich politisch sind, ist die, mit der sich das letzte Kapitel auseinandersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die spanische Auswanderung nach Amerika
- Miguel Delibes
- Biographie und Werke
- Delibes und Kastilien
- Delibes und die politische Situation Spaniens
- Delibes' Diarios
- Miguel Barnet
- Biographie und Werke
- Barnet und die kubanische Politik
- La novela-testimonio: Eine Gattung in der Diskussion
- Hintergründe und Form von Diario de un emigrante und Gallego
- Migration in der Sicht der Psychoanalyse und der Soziologie
- Migration in den untersuchten Werken
- Die Vorbereitung der Migration
- Die Überfahrt
- Die Zeit in der neuen Heimat
- Die ersten Monate
- Die folgende Zeit
- Die Rückkehr
- Krankheiten
- Linguistische Aspekte
- Diario de un emigrante
- Gallego
- Politische Aspekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die spanische Emigration des 20. Jahrhunderts anhand der Werke zweier spanischsprachiger Autoren: Miguel Delibes (Diario de un emigrante) und Miguel Barnet (Gallego). Ziel ist es, die Erfahrungen der spanischen Emigranten aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und die Darstellung von Migrationsprozessen in der Literatur zu analysieren.
- Darstellung der spanischen Emigration im 20. Jahrhundert
- Vergleich der Migrationserfahrungen in den Werken von Delibes und Barnet
- Analyse der literarischen Gestaltung von Migrationsthemen
- Einbezug soziologischer und psychoanalytischer Perspektiven auf Migration
- Untersuchung linguistischer Aspekte in den ausgewählten Texten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Vorbemerkungen setzen die Thematik der Auswanderung in den Kontext der heutigen medialen Darstellung. Das erste Kapitel behandelt die spanische Auswanderung nach Amerika im Allgemeinen. Die Kapitel 2 und 3 widmen sich den Biografien und Werken von Miguel Delibes und Miguel Barnet, analysieren deren Bezug zu Kastilien bzw. Kuba und beleuchten die jeweilige politische Situation. Kapitel 4 vergleicht die Hintergründe und Formen der beiden Romane. Kapitel 5 betrachtet die Migration aus soziologischer und psychoanalytischer Sicht. Die Kapitel 6 und 7 analysieren die Migrationserfahrungen in den Romanen, einschliesslich der linguistischen Aspekte. Kapitel 8 untersucht die politischen Aspekte der Emigration.
Schlüsselwörter
Spanische Emigration, 20. Jahrhundert, Miguel Delibes, Miguel Barnet, Diario de un emigrante, Gallego, Migrationsliteratur, Soziologie der Migration, Psychoanalyse der Migration, Linguistik, politische Aspekte der Migration.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Frese (Autor:in), 2008, Die spanische Emigration des 20. Jahrhunderts aus Sicht spanischer und lateinamerikanischer Autoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122033