Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Ist Structure from Motion in der Lage, die oftmals sehr teuren und zeitaufwändigen Photogrammetrie-Projekte zur Erstellung von dreidimensionalen Architekturmodellen abzulösen? Zur Beantwortung dieser wird zunächst eine kurze Einführung in digitale 3D-Modelle in der digitalen Kunstgeschichte gegeben. Am Beispiel von Schloss Versailles wird erläutert, wie diese schon heute zum Einsatz kommen. Anschließend wird die Technologie SfM im Detail erläutert und von herkömmlichen photogrammetrischen Verfahren abgegrenzt. Es folgt die Beschreibung des für diese Arbeit erstellten Anwendungsfalls zur digitalen 3D-Rekonstruktion des Diana Tempels in München im Stil der Renaissance. Anhand der Erkenntnisse aus Forschung, aktuellem Einsatz von digitalen 3D-Modellen in Versailles und dem digitalen 3D-Modell des Dianatempels wird abschließend im Fazit die Forschungsfrage beantwortet und ein Ausblick für die weitere Forschung gegeben.
Die aktuellen Zeiten der digitalen Revolution sind geprägt durch ein stark exponentielles Wachstum. So zeigen beispielsweise Forschungen zu der Entwicklung der technologischen Speicherkapazität, dass sich diese von 2,64 Mrd. Gigabytes im Jahr 1986 innerhalb von 60 Jahren mehr als verhundertfacht hat, auf rd. 294,98 Mrd. Gigabytes im Jahr 2007. Während im Jahr 1986 noch nahezu 100% der Informationen analog gespeichert wurden, so wurden im Jahr 2007 bereits fast 94% der Informationen digital abgesichert. Dies verdeutlicht sowohl das exponentielle Wachstum der verfügbaren Speicherkapazitäten allgemein als auch die Entwicklung der digitalen Technologien. Der Beginn des „digitalen Zeitalters“ wird im Jahr 2002 vermutet, als es erstmals möglich war mehr Informationen digital als analog zu speichern.
Diese Entwicklungen sind auch für die Kunstgeschichte äußerst interessant. So werden in der digitalen Kunstgeschichte heute bereits digitale 3D Modelle historischer Architektur für die Visualisierung und Interpretation von Architekturrekonstruktionen verwendet. Laut Lutteroth und Hoppe besteht dieser digital unterstützte architekturhistorischer Diskurs bereits seit etwa 25 Jahren. Dennoch werden viele Potenziale aktuell noch nicht ausgenutzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Digitale 3D-Modelle in der digitalen Kunstgeschichte
- Das Schloss Versailles 3D-Projekt
- Structure from Motion
- Structure fom Motion Beispiel: Diana Tempel in München
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Technologie Structure from Motion und ihren möglichen Anwendungsgebieten in der digitalen Kunstgeschichte. Sie untersucht, ob diese Technologie in der Lage ist, die oft teuren und zeitaufwändigen Photogrammetrie-Projekte zur Erstellung von dreidimensionalen Architekturmodellen abzulösen.
- Digitale 3D-Modelle in der Kunstgeschichte
- Einsatzgebiete von digitalen 3D-Modellen in der Architektur
- Structure from Motion als alternative Methode zur Photogrammetrie
- Der Diana Tempel in München als Anwendungsbeispiel
- Potenziale und Herausforderungen von Structure from Motion in der digitalen Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik der digitalen Revolution und deren Bedeutung für die Kunstgeschichte ein. Sie stellt die Forschungsfrage der Arbeit und den Aufbau des Textes dar.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet den Einsatz von digitalen 3D-Modellen in der digitalen Kunstgeschichte und ihre Rolle in der Visualisierung und Interpretation von Architekturrekonstruktionen. Es wird die Entwicklung von 3D-Modellen in verschiedenen Disziplinen, wie z.B. der Architektur und Archäologie, erläutert.
- Kapitel 3: Das Schloss Versailles 3D-Projekt wird als Beispiel für den Einsatz von digitalen 3D-Modellen in einem Großprojekt vorgestellt und die Potenziale dieser Technologie aufgezeigt.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel erläutert die Technologie Structure from Motion im Detail und grenzt sie von herkömmlichen photogrammetrischen Verfahren ab.
- Kapitel 5: Es wird ein Anwendungsfall zur digitalen 3D-Rekonstruktion des Diana Tempels in München im Stil der Renaissance beschrieben.
Schlüsselwörter
Digitale Kunstgeschichte, 3D-Modellierung, Structure from Motion, Photogrammetrie, Architekturrekonstruktion, Diana Tempel, Schloss Versailles, Visualisierung, Interpretation
- Arbeit zitieren
- Lisa Marie Wolf (Autor:in), 2022, Structure from Motion - Mögliche Einsatzgebiete in der digitalen Kunstgeschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1220517