Der Einfluss der IFRS auf die handelsrechtliche Rechnungslegung ist unverkennbar
und wird mit zunehmender Internationalisierung der Kapitalmärkte immer stärker. In
Deutschland sind die handelsrechtlichen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
für die steuerliche Gewinnermittlung bei bestimmten Gewerbetreibenden nach wie
vor maßgeblich (§ 5 Abs. 1 EStG). Die damit verbundene Maßgeblichkeitsdebatte
hat mit dem zunehmenden Einfluss der IFRS auf die handelsrechtliche Rechnungslegung
eine noch größere Bedeutung gewonnen. Der aktuelle Stand in dieser Debatte
wird zunächst im zweiten Abschnitt aufgezeigt.
Aufgrund der Kopplung der Handelsbilanz mit der Steuerbilanz stellt sich spätestens
seit der EU-Verordnung vom Juni 2002 die Frage, inwieweit die IFRS für die steuerliche
Gewinnermittlung überhaupt geeignet sind. Die grundsätzliche Eignung der
IFRS hierfür soll im zweiten Teil anhand allgemeiner Anforderungen an die steuerliche
Gewinnermittlung überprüft werden.
In Abschnitt drei wird der aktuelle Einfluss der IFRS auf die steuerliche Gewinnermittlung
de lege lata aufgezeigt und anhand des im vorangegangenen Abschnitt konstruierten
Beurteilungsrahmens überprüft. Die zukünftige Bedeutung der IFRS bei
einer europäisch konsolidierten Bemessungsgrundlage und im Rahmen des bilanziellen
Kapitalschutzes wird im vierten Abschnitt besprochen. Eine Zusammenfassung
mit Ausblick beschließt die Arbeit.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. IFRS und die steuerliche Gewinnermittlung
- 2.1 Stand der deutschen Maßgeblichkeitsdebatte
- 2.2 Systemtauglichkeit der IFRS
- 2.2.1 Entscheidungsneutralität
- 2.2.2 Durchführungsorientierte Effizienz
- 2.2.3 Verfassungsprinzipien
- 2.2.4 Zwecksetzung
- 3. Aktueller Einfluss der IFRS auf die steuerliche Gewinnermittlung
- 3.1 Anknüpfung der IFRS im Rahmen der Zinsschranke
- 3.2 IFRS im Rahmen von Funktionsverlagerungen
- 3.3 BilMoG, eine Annäherung an die IFRS
- 3.4 IFRS im REITG
- 4. Zukünftiger Einfluss der IFRS auf die steuerliche Gewinnermittlung
- 4.1 Kapitalerhaltung und Solvenztests
- 4.2 Bedeutung der IFRS in einer CCCTB
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der International Financial Reporting Standards (IFRS) auf die steuerliche Gewinnermittlung in Deutschland. Sie beleuchtet die aktuelle und zukünftige Relevanz der IFRS im deutschen Steuerrecht.
- Der Einfluss der IFRS auf die deutsche Steuerdebatte
- Die Systemtauglichkeit der IFRS im Kontext des deutschen Steuerrechts
- Die aktuelle Anwendung der IFRS in verschiedenen Bereichen der Steuergesetzgebung
- Der zukünftige Einfluss der IFRS, insbesondere im Hinblick auf die CCCTB
- Die Auswirkungen der IFRS auf Kapitalerhaltung und Solvenztests
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein. Kapitel 2 analysiert den Stand der deutschen Debatte um die Bedeutung der IFRS und deren Systemtauglichkeit unter verschiedenen Gesichtspunkten. Kapitel 3 befasst sich mit dem aktuellen Einfluss der IFRS auf die steuerliche Gewinnermittlung, betrachtet deren Einbindung in die Zinsschranke, Funktionsverlagerungen, das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) und das REITG. Kapitel 4 wendet sich dem zukünftigen Einfluss der IFRS zu, mit besonderem Fokus auf Kapitalerhaltung, Solvenztests und die Bedeutung im Kontext einer Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB).
Schlüsselwörter
IFRS, Steuerliche Gewinnermittlung, Bilanzrecht, Steuerrecht, CCCTB, BilMoG, REITG, Zinsschranke, Funktionsverlagerungen, Kapitalerhaltung, Solvenztests, Maßgeblichkeitsdebatte, Systemtauglichkeit.
- Arbeit zitieren
- Marco Piltz (Autor:in), 2008, Die steuerliche Gewinnermittlung unter dem Einfluss der IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122163