Die Kommunikation von Gehörlosen


Hausarbeit, 2005

16 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Gehörlosigkeit
2.1. Definition
2.2. Mögliche Ursachen
2.3. Auswirkungen der Gehörlosigkeit

3. Die Kommunikation von Gehörlosen
3.1. Einteilung untersch. Kommunikationsmöglichkeiten
3.2. Die Deutsche Gebärdensprache

4. Pro und Contra der Gebärdensprache
4.1. Gebärden in der Geschichte der Gehörlosenpädagogik
4.2. Vorteile der Deutschen Gebärdensprache
4.3. Die Grenzen der Gebärdensprache
4.4. Bilinguale Gehörlosenpädagogik

5. Fazit

6. Literatur

1. Einleitung

Wenn wir uns im Zug von jemandem verabschieden wollen und durch ein geschlossenes Fenster kommunizieren möchten, merken wir bald, wie beschränkt unsere Möglichkeiten sind, uns dem anderen mitzuteilen. Da wird gewunken, lautlos gerufen, mit dem Kopf genickt, oder eine Kusshand gemacht, aber trotz gutem Sichtkontakt kommt nur eine behelfsmäßige Verständigung zustande. Wenn uns die gesprochene Sprache nicht zur Verfügung steht, fällt unser Austausch an Informationen sehr rudimentär aus.

Wie sieht das aber bei Menschen aus, die von Geburt an oder durch eine Krankheit gehörlos sind? Welche Ursachen gibt es dafür und welche Auswirkungen hat das auf die Verständigung? In meiner Hausarbeit möchte ich zunächst allgemein über Gehörlosigkeit schreiben und dann zur Gebärdensprache übergehen- auf ihre Merkmale, Grenzen und eventuellen Anerkennungsschwierigkeiten.

2. Gehörlosigkeit

2.1 Definition

Bezeichnung für die vollständige Unfähigkeit, Höreindrücke zu empfangen oder zu registrieren. Die Gehörlosigkeit ist entweder angeboren oder geht auf Ertaubung zurück. Sie wird verursacht durch organische Schäden des Ohres oder durch Schäden derjenigen Gehirnbereiche, die die Sinnesempfindungen des Ohres auswerten.“[1] Als gehörlos gelten also Menschen, die infolge einer schweren Schädigung des Gehörs auch bei Einsatz technischer Hörhilfen keine oder nur sehr begrenzte Höreindrücke haben. Es lässt sich hierzu eine Abgrenzung, wenn auch von Wisotzki als recht unscharf bezeichnete, zur Schwerhörigkeit machen: „Schwerhörige verfügen über eine mehr oder weniger gute Hörfähigkeit, und schwerhörige Kinder erlernen die Lautsprache ihrer Umgebung ebenso wie nicht hörgeschädigte Kinder, jedoch mit unterschiedlichen Einschränkungen in ihrer Sprach- und Sprechfähigkeit.“[2] In Deutschland leben etwa 60.000 Gehörlose. Das sind ca. 0,1% der Bevölkerung. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 600 Kinder taub geboren. (vgl. medicine worldwide, 2002)

2.2 Mögliche Ursachen

Es gibt viele Ursachen, die zu Hörschäden bzw. Gehörlosigkeit führen können. Diese kann man nach dem Zeitpunkt des Auftretens unterteilen: pränatale, perinatale und postnatale Ursachen. In der nachfolgenden Tabelle habe ich die Ursachen nach dem Zeitpunkt des Eintretens geordnet. (vgl. Biesalski in Ruoß, S. 21, sowie Wisotzki in Bleidick, S.35)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kritischer Faktor ist also der Zeitpunkt des Auftretens der Gehörlosigkeit. Eine von Geburt an bestehende oder in den ersten Lebensjahren auftretende Gehörlosigkeit macht eine natürliche Sprachentwicklung unmöglich. Wenn der Hörverlust später eintritt, droht die bis dahin mehr oder weniger erlernte Sprache sich zurück zu entwickeln. Natürlich kann die Gehörlosigkeit auch erst im Erwachsenenalter auftreten. In diesem Altersabschnitt entstehen Hörschädigungen seltener durch Krankheiten. Die beiden häufigsten Ursachen für eine Hörstörung bei Erwachsenen sind die Lärmschwerhörigkeit und die Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit). Besonders die Presbyakusis kann einen bis zur Gehörlosigkeit fortschreitenden Verlauf haben. (vgl. Wisotzki in Bleidick, S.35f.) Im nächsten Abschnitt gehe ich allgemein auf die Auswirkungen einer Gehörlosigkeit ein.

2.3 Auswirkungen der Gehörlosigkeit

Die weitreichenste Auswirkung der Gehörlosigkeit besteht in einer Einschränkung der Kommunikation, da Sprachlaute akustisch nicht wahrgenommen werden können. Nicht nur die Lautsprachentwicklung ist eine Folge der Gehörlosigkeit, sondern auch ein fehlender kommunikativer Austausch von Eltern und Kind, der für die Gesamtentwicklung des Kindes wichtig ist, vor allem da 90% aller gehörlosen Kinder hörende Eltern haben (vgl. Ruoß, S. 102). Welche Möglichkeiten der Kommunikation gibt es also für Gehörlose?

[...]


[1] Vgl. Fachgebärdenlexikon Psychologie, Stickwort: Gehörlosigkeit

[2] Vgl. Bleidick et.al.: Einführung in die Behindertenpädagogik

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Kommunikation von Gehörlosen
Hochschule
Universität Hamburg  (Institut für Behindertenpädagogik)
Veranstaltung
Medizinische Grundlagen
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V122194
ISBN (eBook)
9783640270590
ISBN (Buch)
9783640270378
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunikation, Gehörlosen, Medizinische, Grundlagen
Arbeit zitieren
Julia Brückmann (Autor:in), 2005, Die Kommunikation von Gehörlosen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122194

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