Ein Wirtschaftssystem kann sich ohne Handel und Warentransport nicht etablieren. Auch für das antike Rom, das durch sein autonomes Städtesystem ein mit der Zeit beeindruckendes Staatsgebilde entwickelte, waren Handel und der Transport von Gütern wichtige, Existenz-bedingende Faktoren. Besonders gut waren die Bedingungen für den Handel, während der römischen Kaiserzeit, als das Römische Weltreich auf dem Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung angelangt war und der komplette Mittelmeerraum mit den angrenzenden Küstenregionen während des augusteischen Friedens der Herrschaft der Römer unterworfen war. Vielerlei Handelsrouten existierten.
Es lohnt sich, einen Blick auf die Bedingungen des römischen Warenverkehrs zur Kaiserzeit zu werfen. Zunächst geht es dabei um den Landhandel und die Frage, welche Güter überhaupt unter welchen Voraussetzungen und über welche Distanzen transportiert wurden. Transport und Handel waren nicht nur über die berühmten Römerstraßen möglich. Das Mittelmeer und große Flüsse ermöglichten den Römern den Transport ihrer Waren auch über das Wasser. Hierbei soll unser Augenmerk auf den Strukturen, der Organisation und den Kosten des Seehandels liegen. Für die römische Elite war es von entscheidender Bedeutung, das Volk gut zu ernähren, zumindest so gut, dass die Plebejer nicht auf die Idee kamen, Aufstände anzuzetteln. Die über das Meer erfolgende Versorgung Roms mit Getreidelieferungen wird als annona bezeichnet; sie machte einen der größten Teile des Seehandels aus.
Eine Vielzahl archäologischer Funde erlaubt die Rekonstruktion der römischen Schiffe. Des-halb stellt meine Arbeit das klassische römische Handelsschiff, die Corbita, genauer vor, um einen Eindruck von der Größe dieses Schiffstyps und seiner Frachtmöglichkeiten zu geben. Abschließend beschäftige ich mich mit der Frage, ob und warum einer der beiden Handelswege bevorzugt wurde. Die vielfältigen Hindernisse und Abhängigkeiten des Handels im römischen Kaiserreich sind ein weiteres Thema meiner Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Landhandel
- Strukturmerkmale des Landhandels
- Waren als Transportgüter
- Seehandel
- Strukturmerkmale des Seehandels
- Annona
- Kosten
- Der Aufbau eines römischen Handelsschiffs am Beispiel der corbita
- Rolle und Bedeutung des Handels in der römischen Kaiserzeit
- Land- und Seehandel im Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Voraussetzungen und Bedingungen des Handels in der römischen Kaiserzeit. Der Fokus liegt dabei auf den Strukturen und der Organisation von Land- und Seehandel sowie auf der Frage, welche Güter unter welchen Bedingungen transportiert wurden.
- Strukturelle Unterschiede zwischen Land- und Seehandel
- Die Rolle des Handels in der römischen Wirtschaft und Politik
- Der Transport von Waren über Land und See
- Die Bedeutung der Annona für die Versorgung Roms
- Herausforderungen und Risiken des Handels im römischen Kaiserreich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Bedeutung des Handels für die römische Kaiserzeit heraus. Der Landhandel wird im zweiten Kapitel analysiert, wobei der Fokus auf die Strukturmerkmale, die Transportgüter und die Herausforderungen des Landhandels liegt. Im dritten Kapitel wird der Seehandel beleuchtet, mit detaillierten Informationen über die Strukturmerkmale, die Organisation, die Kosten und die Bedeutung der Annona. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Rolle und Bedeutung des Handels in der römischen Kaiserzeit, während das fünfte Kapitel einen Vergleich zwischen Land- und Seehandel vornimmt. Das Fazit bietet eine zusammenfassende Einschätzung der wichtigsten Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Landhandel, Seehandel, Transport, Waren, Annona, Corbita, römische Kaiserzeit, Infrastruktur, Wirtschaft, Politik, Mittelmeer, Römerstraßen, Handelsrouten, Logistik, Preise, Kosten.
- Arbeit zitieren
- Wendel Overlack (Autor:in), 2019, See- und Landhandel in der Römischen Kaiserzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1223328