In der Arbeit wird analysiert, inwieweit sich das Aufkommen und der Verlauf der Studentenproteste der späten 1960er Jahre mit der Theorie der Gelegenheitsstrukturen erklären lässt. Dabei wird sich auf die Theorie der Gelegenheitsstrukturen nach Sidney Tarrow bezogen, der Eisingers auf Institutionen fokussierte Theorie um weitere Faktoren ergänzt hat.
In einem ersten Schritt werden dafür die Anfänge und der Verlauf der Studentenproteste umrissen und anschließend die Grundzüge der Theorie der Gelegenheitsstrukturen nach Tarrow beschrieben. Dann werden die Gelegenheitsstrukturen zu den Anfängen der Studentenproteste anhand der vier Dimensionen, zwischen denen Tarrow unterscheidet, sowie der Verlauf der Proteste analysiert. Im Anschluss werden mögliche Kritikpunkte an der Theorie der Gelegenheitsstrukturen aufgegriffen und ein Ausblick auf die zukünftige Anwendung der Theorie gegeben.
Wie kam es dazu, dass ausgerechnet Ende der 1960er Jahre eine so große Protestwelle in der Bundesrepublik Deutschland aufkam? Lag es allein an den Fähigkeiten und den Bemühungen der Aktivist*innen oder spielten auch externe Faktoren eine Rolle? Ralf Dahrendorf sagte einmal, dass der Bewegung von 1968 fast so viele Ursachen zugeschrieben werden können wie dem Krebs. Die Politikwissenschaft hat jedoch festgestellt, dass soziale Bewegungen nicht zufällig entstehen, sondern Gemeinsamkeiten aufweisen, und entwickelte einige Theorien zur Erklärung dieser. Ein populärer Ansatz zur Erklärung des Aufkommens und des Verlaufs von sozialen Bewegungen ist die Theorie der Gelegenheitsstrukturen. Ihre Prämisse lautet, dass bestimmte äußere Faktoren das Aufkommen von sozialen Bewegungen begünstigen. Begründet wurde diese Theorie 1973 von Peter Eisinger und wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten von vielen weiteren Wissenschaftler*innen modifiziert und erweitert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Studentenproteste der späten 1960er Jahre
- Theorie der Gelegenheitsstrukturen
- Analyse der Studentenproteste
- Grad der Offenheit der politischen Institutionen
- Stabilität der politischen Bindungen
- Einflussreiche Verbündete
- Konflikte zwischen Eliten
- Verlauf der Proteste
- Kritik an der Theorie der Gelegenheitsstrukturen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Studentenproteste der späten 1960er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland anhand der Theorie der Gelegenheitsstrukturen. Sie zielt darauf ab, die Ursachen für das Aufkommen und den Verlauf dieser Proteste zu verstehen und deren Bedeutung für die deutsche Gesellschaft zu beleuchten.
- Die Rolle des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in der Entstehung der Studentenbewegung
- Der Einfluss der politischen und gesellschaftlichen Situation der späten 1960er Jahre auf die Studentenproteste
- Die Anwendung der Theorie der Gelegenheitsstrukturen zur Erklärung des Aufkommens und Verlaufs der Proteste
- Die Kritik an der Theorie der Gelegenheitsstrukturen und deren Grenzen
- Die Bedeutung der Studentenproteste für die deutsche Gesellschaft und ihre nachhaltigen Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen einleitenden Überblick über die Studentenproteste der späten 1960er Jahre und ihre Bedeutung für die deutsche Gesellschaft. Kapitel 2 beleuchtet die gesellschaftliche und politische Ausgangssituation sowie den Verlauf der Studentenproteste. Kapitel 3 beschreibt die Grundzüge der Theorie der Gelegenheitsstrukturen nach Tarrow. Kapitel 4 analysiert die Gelegenheitsstrukturen im Kontext der Studentenproteste anhand der vier Dimensionen, zwischen denen Tarrow unterscheidet, sowie den Verlauf der Proteste. Kapitel 5 greift mögliche Kritikpunkte an der Theorie der Gelegenheitsstrukturen auf.
Schlüsselwörter
Studentenproteste, Bundesrepublik Deutschland, Sozialistischer Deutscher Studentenbund (SDS), Theorie der Gelegenheitsstrukturen, politische Gelegenheitsstrukturen, soziale Bewegung, 1968, Protestkultur, politische Kultur, gesellschaftlicher Wandel, Studentenbewegung, Opposition, außerparlamentarische Opposition, Vietnamkrieg, kalter Krieg, Notstandsgesetze, autoritär, repressiv, politische Partizipation, Partizipationsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Regina Grimm (Autor:in), 2021, Die Studentenproteste der späten 1960er, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1223357