Das Thema „Schulgewalt“ ist vor allem in der näheren Vergangenheit immer wieder Anlass für öffentliche Diskussionen gewesen: Verrohen die Schüler? Ist Schule heute gefährlich? Sollte es härtere Maßnahmen geben? Viele andere Fragen standen und stehen immer noch zur Debatte. Diese Arbeit analysiert, wie man Aggression, Gewalt und aggressives Verhalten zuerst einmal überhaupt definiert, um sich ein Bild zu verschaffen, wovon häufig eigentlich geredet wird. Anschließend werden Geschlecht, Herkunft, Sozialisation und Alter betrachtet. Diese Faktoren spielen hinsichtlich der Gewalt und des aggressiven Verhaltens an Schulen eine wichtige Rolle, geben sie doch Einblicke in die Hintergründe der Schüler und offenbaren die tatsächlichen Gründe für das Aggressionspotenzial mancher Schülerinnen und Schüler bzw. relativieren diese abweichenden Haltungen. Hierbei werden auch die Opfer betrachtet, wie sie sich gebärden und wie sie in diesen Kreis der Gewalt geraten. Auch die Schule an sich kann aggressives bzw. gewaltförmiges Handeln produzieren. Verschiedene Aspekte, wie die Lage der Schule und deren Gestaltung, die Schul- und Klassengröße, die Schulform und auch das Verhalten der Lehrkräfte stehen dabei im Fokus des Interesses. Eine knappe Schilderung, wie Schulgewalt in den Medien geschildert wird, bildet den nächsten Punkt dieser Arbeit um am Ende auf Präventions- bzw. Interventionsmaßnahmen einzugehen, wobei nebst allgemeinen Änderungsvorschlägen auch konkrete Programme vorgestellt werden.
2 Begriffsklärung und Grundannahmen
Beinahe täglich kann man den Medien entnehmen, dass irgendwo auf der Welt zur „Gewalt“ gegriffen wurde. Besonders im Zusammenhang mit Schulen, die als sogenannte „Problemschulen“ deklariert werden, wird dieses Wort nur allzu häufig genannt. Dabei werden in vielen Fällen Begriffe wie Gewalt, Aggression oder Aggressivität synonym verwendet, ohne auf die Unterschiede Rücksicht zu nehmen. Im folgenden Abschnitt wird nun differenziert beschrieben, worum es sich denn handelt, wenn man die diversen Vokabeln benutzt.
Dabei soll vor allem geklärt werden, ab wann welcher Begriff zu benutzen ist und ob diese gleichbedeutende Verwendung überhaupt irgendwann gerechtfertigt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung und Grundannahmen
- Aggression
- Aggressivität
- Gewalt
- Körperliche Gewalt
- „Gewalt“ oder „Aggression“ gegen Gegenstände?
- Psychische Gewalt
- Strukturelle Gewalt
- Fazit
- Aggressives Verhalten an Schulen - Die Bedeutung von Geschlecht, Herkunft, Sozialisation und Alter
- Aggressionspotenzial bei Jungen und Mädchen
- Die Hormonhypothese bzw. biologische Komponenten
- Die Evolutionshypothese
- Die Geschlechterrollen-Hypothese
- Aggressionen und Gewalt bei Mädchen
- Herkunft und Sozialisation
- Lebensumfeld und Erziehung
- Lebensumfeld
- Erziehung
- Die Familie
- Die Schule
- Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
- Die Art der Aggressionen/Gewalt
- Gründe für das andere Gewaltverhalten bei Ausländern - Überprüfung der Richtigkeit der Ergebnisse
- Lebensumfeld und Erziehung
- Alterstypische Besonderheiten
- Aggressionen und Gewalt in unterschiedlichen Altersabschnitten
- Der Einfluss der Gleichaltrigengruppen
- Das Opferverhalten
- Individuelle Besonderheiten der Opfer
- Anzeichen des Opferseins
- Folgen und Bedingungen des Opferseins
- Fazit
- Aggressionspotenzial bei Jungen und Mädchen
- Der Einfluss der Schule auf das Aggressionsverhalten der Schüler
- Lage und bauliche Beschaffenheit der Schule
- Schul- und Klassengröße
- Schulform
- Lehrerverhalten
- Fazit
- Schulgewalt in den Medien - Eine Auswahl
- Präventions- und Interventionsmaßnahmen
- Definition der Präventions- und Interventionsmaßnahmen
- Primäre Prävention
- Sekundäre Prävention
- Tertiäre Prävention
- Institutionelle und schulorganisatorische Änderungen
- Schulprofil und Schülerpartizipation
- Kooperation von Eltern und Schule
- Änderung von Unterricht
- Interventionsprogramm nach Olweus
- Konfrontative Pädagogik
- Konfrontatives Soziales Training (KST)
- Coolness Training (CT)
- Fazit
- Definition der Präventions- und Interventionsmaßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht aggressives Verhalten und Gewalt an Schulen. Ziel ist es, die Ursachen und das Ausmaß dieser Problematik zu analysieren und mögliche Handlungsoptionen aufzuzeigen. Die Arbeit berücksichtigt dabei verschiedene Einflussfaktoren und beleuchtet Präventions- und Interventionsmaßnahmen.
- Definition und Abgrenzung von Aggression und Gewalt
- Einflussfaktoren wie Geschlecht, Herkunft und Sozialisation
- Der Einfluss der Schule und des schulischen Umfelds
- Darstellung von Schulgewalt in den Medien
- Präventions- und Interventionsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Schulgewalt ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel „Begriffsklärung und Grundannahmen“ definiert die zentralen Begriffe Aggression und Gewalt und differenziert zwischen verschiedenen Formen von Gewalt. Das Kapitel „Aggressives Verhalten an Schulen“ untersucht den Einfluss von Geschlecht, Herkunft, Sozialisation und Alter auf aggressives Verhalten. Es werden dabei verschiedene Hypothesen und Erklärungsansätze betrachtet. Das Kapitel „Der Einfluss der Schule“ analysiert den Einfluss von Faktoren wie Schulgebäude, Schulgröße, Schulform und Lehrerverhalten auf das Aggressionsverhalten. Das Kapitel „Schulgewalt in den Medien“ beleuchtet die mediale Darstellung von Schulgewalt. Das Kapitel „Präventions- und Interventionsmaßnahmen“ stellt verschiedene Maßnahmen zur Prävention und Intervention vor, darunter das Olweus-Programm und konfrontative Pädagogik.
Schlüsselwörter
Aggression, Gewalt, Schulgewalt, Prävention, Intervention, Geschlecht, Herkunft, Sozialisation, Alter, Schule, Lehrerverhalten, Medien, Olweus-Programm, Konfrontative Pädagogik.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Nils Pape (Author), 2008, Aggressives Verhalten und Gewalt an Schulen. Ursachen, Ausmaß und Handlungsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122341