Die feministische Forderung nach Gleichberechtigung der Geschlechter durch Gleichstellung am
Arbeitsmarkt sowie Umverteilung von Haushalts-, Pflege-, und Erziehungsaufgaben hat sich trotz
redlicher Bemühungen vieler Frauen nicht erfüllt. Frau kann dieses Projekt als gescheitert betrachten,
denn Männer übernehmen immer noch keinen erwähnenswerten Anteil an Tätigkeiten im Haushalt, bis
auf einige wenige Arbeiten, die herausgepickt werden. Diese beschränken sich häufig. auf einkaufen
gehen und Freizeitunternehmungen mit den Kindern. Der übrig gebliebene Rest an anfallender Arbeit
bleibt weiterhin an den Frauen hängen. Auch die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen hat keine
Veränderung herbeigeführt.
Eine bemerkenswerte Entwicklung in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Haushalt ist
allerdings die Auslagerung der Reproduktionsarbeit an meist undokumentierte Migrantinnen, die sich
aufgrund von struktureller wirtschaftlicher Benachteiligung in ihrem Heimatland nach Übersee
begeben,. um in westlichen Staaten ihr Glück zu versuchen. In welchem Ausmaß ihnen dieses im
Zielland begegnet (oder nicht begegnet) wird in dieser Arbeit beschrieben.
Ich gehe auf die oben angesprochene Auslagerung der Haushalts- und Pflegearbeit an Migranntinnen,
auf deren Abhängigkeit durch mangelnde Rechte und alternative Überlebensstrategien ein, beleuchte
vor allem auch die strukturellen Rahmenbedingungen, die diese Hierarchisierung zwischen
unterschiedlichen Gruppen von Frauen überhaupt möglich machen.
Zum Abschluss gebe ich einen Überblick über mögliche Maßnahmen, die zu einer Besserstellung von
illegalisierten Hausangestellten führen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Umverteilung der Hausarbeit – auf wessen Kosten?
- 3. Lebens- und Arbeitsbedingungen von Hausangestellten
- 4. Abhängigkeit durch Präkarisierung
- 5. Au-pair als legale Möglichkeit der Arbeit für Hausangestellte
- 6. Herrin und ethnisierte Dienstbotin
- 7. Hausangestellte im Privathaushalt-was ist daran neu?
- 8. Migration im 21. Jahrhundert
- 9. Nicht-dokumentierte Migration
- 10. Motive für Frauenmigration
- 11. Arbeitsvermittlung im Heimatland am Beispiel der Philippine
- 12. Migrationspolitik der EU
- 13. Hausangestellte im Kontext der Globalisierung
- 13. Notwendige Forderungen zur Verbesserung der Situation von Hausarbeiterinnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auslagerung von Reproduktionsarbeit an meist undokumentierte Migrantinnen in Industriestaaten. Die Autorin beleuchtet die Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Frauen, ihre Abhängigkeit und die strukturellen Rahmenbedingungen, die diese Hierarchisierung ermöglichen. Die Arbeit fokussiert auf die Situation von Frauen in diesem Kontext und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation.
- Auslagerung von Reproduktionsarbeit an Migrantinnen
- Lebens- und Arbeitsbedingungen und Abhängigkeit undokumentierter Hausangestellter
- Strukturelle Rahmenbedingungen der Hierarchisierung zwischen Frauengruppen
- Migrationspolitik der EU im Kontext der Hausarbeit
- Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation illegalisierter Hausangestellter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt die Problematik der ungleichen Verteilung von Hausarbeit vor und führt in das Thema der Auslagerung von Reproduktionsarbeit an Migrantinnen ein. Sie skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit.
Kapitel 2 (Umverteilung der Hausarbeit): Dieses Kapitel analysiert die Folgen feministischer Forderungen nach Gleichberechtigung und die Umverteilung von Hausarbeit auf Migrantinnen aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Kapitel 3 (Lebens- und Arbeitsbedingungen): Hier werden die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen der Hausangestellten im Detail beschrieben.
Kapitel 4 (Abhängigkeit durch Präkarisierung): Das Kapitel behandelt die Abhängigkeit der Hausangestellten durch ihre prekäre rechtliche Situation.
Kapitel 5 (Au-pair): Dieses Kapitel untersucht das Au-pair-Programm als legale Möglichkeit der Arbeit für Hausangestellte.
Kapitel 6 (Herrin und ethnisierte Dienstbotin): Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen den Arbeitgeberinnen und den meist ethnisierten Hausangestellten.
Kapitel 7 (Hausangestellte im Privathaushalt): Das Kapitel beleuchtet Neuigkeiten und Entwicklungen im Kontext von Hausangestellten im Privathaushalt.
Kapitel 8 (Migration im 21. Jahrhundert): Ein Überblick über die Migration im 21. Jahrhundert wird gegeben.
Kapitel 9 (Nicht-dokumentierte Migration): Das Kapitel behandelt die Thematik der nicht-dokumentierten Migration.
Kapitel 10 (Motive für Frauenmigration): Hier werden die Motive von Frauen für die Migration untersucht.
Kapitel 11 (Arbeitsvermittlung): Dieses Kapitel beleuchtet die Arbeitsvermittlung im Heimatland am Beispiel der Philippinen.
Kapitel 12 (Migrationspolitik der EU): Die Migrationspolitik der EU wird im Kontext der Hausangestellten analysiert.
Kapitel 13 (Hausangestellte im Kontext der Globalisierung): Das Kapitel betrachtet die Situation der Hausangestellten im Kontext der Globalisierung.
Schlüsselwörter
Reproduktionsarbeit, Migrantinnen, Hausangestellte, Präkarisierung, Migrationspolitik, Globalisierung, Geschlechterungleichheit, Ausbeutung, illegale Beschäftigung, Frauenmigration.
- Arbeit zitieren
- Britta Vogl (Autor:in), 2006, Migrantinnen ohne Papiere statt Umverteilung von Reproduktionsarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122394