„Homo sapiens is a migrating animal. From earliest origins in Asia (or Africa) mankind has
migrated in search of a better life.” (Dyal 1981: 301, kursiv im Original).
Durch revolutionäre technologische Innovationen wird uns Menschen dieses Wandern erheblich
erleichtert. Auf unserer Wanderschaft begegnen wir anderen Menschen und kommen
mit fremden Ländern und Kulturen in Berührung. Dieser Kulturkontakt bildet den Ausgangspunkt
dieser Arbeit. Schnell wird uns nämlich bewusst, dass sich die Menschen fremder Kulturen
in ihrem Denken doch stark von uns selbst unterscheiden. Doch wie gehen wir nun mit
dieser anderen Weltsicht um? Was für Probleme ergeben sich daraus für uns persönlich? Wie
reagiert der Mensch, dieses migrating animal, auf die fremden und ungewohnten Erfahrungen,
die er im Laufe seiner Wanderschaft macht? Lassen sich diese Reaktionen überhaupt
wissenschaftlich erfassen und interpretieren, oder haben wir es ausschließlich mit individuellen
Befindlichkeiten zu tun, die sich jeglicher Kategorisierung entziehen? Letzteres, so viel
sei an dieser Stelle schon gesagt, kann jedoch bereits jetzt negiert werden.
Durch die Vielzahl von Akkulturationsstudien und die daraus entwickelten Theorien zum
Kulturkontakt ist es uns möglich, die individuellen, aus der Kontaktsituation resultierenden
Erfahrungen der Menschen zu erfassen und zu analysieren.
Diese Arbeit wird nach einer begrifflichen Definition einen Überblick hinsichtlich der aktuellen
Theorien der Akkulturation bieten, welche im Anschluss anhand eines Modells des
Akkulturationsprozesses verdeutlicht werden sollen. Ein weiteres Kapitel wird sich dem Einfluss
individueller und gesellschaftlicher Variablen im Verlauf der Akkulturation widmen.
Nach dieser theoretischen Annäherung soll das erwähnte anhand zweier Fallbeispiele praktisch
verdeutlicht werden. Anhand dieser Beispiele werden wir auf das Idealtypische des Akkulturationsmodelles
zu sprechen kommen, und uns überlegen müssen, ob ein derart ausgefeiltes
und holistisches Modell den Anforderungen der Empirie überhaupt gerecht werden
kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorien der Akkulturation
- Definition
- Theoretischer Rahmen
- Modell des Akkulturationsprozesses
- Einfluss individueller und gesellschaftlicher Variablen
- Fallbeispiele
- Akkulturationsstrategien jugendlicher Immigranten in Portugal
- Domänen und Dimensionen der Akkulturation: implizite Theorien türkisch-niederländischer Immigranten
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die psychologischen Auswirkungen von Kulturkontakt auf das Individuum im Kontext der Akkulturation. Sie beleuchtet aktuelle Theorien der Akkulturation, analysiert ein Modell des Akkulturationsprozesses und betrachtet den Einfluss individueller und gesellschaftlicher Variablen.
- Definition und theoretischer Rahmen der Akkulturation
- Modell des Akkulturationsprozesses und dessen praktische Anwendbarkeit
- Einfluss individueller und gesellschaftlicher Faktoren auf die Akkulturation
- Analyse von Akkulturationsstrategien anhand von Fallbeispielen
- Die Dichotomie zwischen Theorie und Praxis der Akkulturation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Akkulturation ein und stellt die Forschungsfrage nach den psychologischen Auswirkungen von Kulturkontakt. Kapitel 2 bietet einen Überblick über aktuelle Theorien und Modelle der Akkulturation, inklusive der Definition des Begriffs und der Diskussion von Einflussfaktoren. Kapitel 3 präsentiert zwei Fallbeispiele, die die theoretischen Konzepte illustrieren und die Komplexität des Akkulturationsprozesses verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Akkulturation, Kulturkontakt, Migration, Akkulturationsstrategien, psychologische Adaptation, soziokulturelle Adaptation, individuelle Variablen, gesellschaftliche Variablen, Fallbeispiele, interkulturelle Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Mörz (Autor:in), 2005, Akkulturation – Die Dichotomie von Theorie und Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122415