Die Problematik bei der Diagnose psychischer Erkrankungen


Essay, 2021

4 Seiten, Note: 1


Leseprobe

Die Problematik bei der Diagnose psychischer Erkrankungen

Was ist normal? Wahrscheinlich haben sich die wenigsten Menschen bereits Gedanken darüber gemacht, dass die Antwort auf diese Frage nicht so einfach zu finden ist, wie man zuerst annehmen könnte. In gewisser Weise hat jedoch jeder eine Idee davon, was „normal“ ist. Doch wie lässt sich der Begriff definieren? Wo zieht man die Grenze zwischen normal und abnormal? Gerade bei psychischen Krankheiten, deren Diagnostik oftmals nicht durch einen einfachen Test geschehen kann, sind diese Fragen von enormer Bedeutung – denn sowohl Fehldiagnosen als auch ausbleibende Diagnosen können weitreichende Folgen haben.

Der folgende Essay soll genauer auf diese Problematik eingehen und die vorgestellten Schwierigkeiten erörtern. Als Grundlage dient hierfür ein Ausschnitt (S.25-65) des 2013 von Allen Frances publizierten Texts „Normal – Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen“ Frances (2013) sucht zunächst nach einer Definition von „normal“, zeigt letztendlich jedoch, dass dies relativ wenig Erfolg verspricht. Anschließend weist er auf einige Probleme bei der Diagnostik psychischer Krankheiten hin und zeigt die Schwierigkeiten beim Finden einer Grenze von normal und abnormal auf. Zum Abschluss versucht er eine bestmögliche Lösung des Problems zu geben.

Den Begriff „Normalität“ zu definieren, ist keine einfache Aufgabe. „Normal“ wird im Duden als „vorschriftsmäßig“ beschrieben (Dudenreaktion, 2021). Doch an welcher Vorschrift soll man sich orientieren? Wer hat die Vorschrift festgelegt? Weiters wird „normal“ als „der Norm entsprechend“ definiert (Dudenreaktion, 2021). Hier stellt sich erneut die Frage, wie man auf diese Norm kommt. Einen Ansatz, um den Normbegriff festzulegen, stellt die statistische Norm dar. Diese bezeichnet jenen Wert als normal, welcher bei Messungen bestimmter Merkmale in einer Population den Durchschnitt der Werte darstellt. Die Verteilung der Messwerte lässt sich statistisch gesehen in einer Normalverteilung wiedergeben, wobei erkannt wurde, dass innerhalb von jeweils einer Standardabweichung links sowie rechts vom Mittelwert der Verteilungskurve der Großteil der Bevölkerung, nämlich 68,2 Prozent, eingeordnet werden können. Hier stellt sich jedoch wieder die Frage, wo man die Grenze zwischen normal und abnormal ziehen will. Angenommen die Grenze zwischen dem Normalen und dem Abnormalen wird bei jenem Wert gewählt, welcher bei einer Standardabweichung vom Mittelwert liegt.

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Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Die Problematik bei der Diagnose psychischer Erkrankungen
Hochschule
Universität Wien
Note
1
Autor
Jahr
2021
Seiten
4
Katalognummer
V1224899
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheit, psychische Gesundheit, Normalität, Krankheit, Philosophie
Arbeit zitieren
Rita Wernert (Autor:in), 2021, Die Problematik bei der Diagnose psychischer Erkrankungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1224899

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