Diese Diplomarbeit, eingereicht an der Akademie für Sozialarbeit Innsbruck (Hochschule für Soziale Arbeit) im Jahre 2003, befasst sich umfassend mit der Thematik HIV und AIDS mit besonderer Bezugnahme auf die psychosozialen Versorgungssysteme in Innsbruck (Österreich) und Berlin. Als Bezugsquellen für diese Arbeit nutzt der Autor sowohl aktuelle Literatur zur Thematik als auch Interviews, die mit je einem Experten in Innsbruck und Berlin geführt wurden.
Nach einer kurzen Einleitung, gibt der Autor im Kapitel „Grundinformationen zu HIV und AIDS“ einen ersten Einblick in das Thema HIV und AIDS. Die Geschichte von HIV/AIDS, die Entwicklung erster psychosozialer Angebote und die Reaktion des Staates auf das Virus sind Gegenstand des folgenden Kapitels. Daran anschließend wird der theoretische Hintergrund der Betrachtungsweise auf die Thematik dargestellt: der Autor bezieht sich zunächst vor allem auf die Theorie der Gesundheitsförderung nach der WHO, bevor er mit Hilfe unterschiedlicher Quellen, sozialwissenschaftliche Kriterien für eine adäquate Versorgung von Menschen mit HIV und AIDS entwickelt. Zudem wird auch auf den aktuellen Stand der AIDS-spezifischen Forschung Bezug genommen.
Den Hauptteil dieser Arbeit bildet das Kapitel mit dem Titel „Die psychosoziale Versorgungssituation HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen mit Bezugnahme auf Innsbruck und Berlin“: Zunächst wird die Versorgungssituation in Innsbruck und Berlin beleuchtet. Hier werden auch aktuelle epidemiologische Daten über HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen angeführt. Daraufhin folgt ein zweites Unterkapitel über „Aspekte der Lebenslagen und zielgruppenspezifische Versorgungsprobleme bei HIV und AIDS“. Des Weiteren werden aktuelle Entwicklungen rund um das Thema HIV/AIDS geschildert. Auch werden Antworten auf die Frage nach neuen Anforderungen an die psychosoziale Versorgung gesucht.
In zwei kleineren Kapiteln weist der Autor auf die Bedeutung der „Selbsthilfe“ und der „Sozialpolitischen Arbeit“ hin.
In der Zusammenfassung liefert der Autor einen kurzen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Diplomarbeit und stellt Hypothesen zu versorgungsspezifischen Unterschieden zwischen Innsbruck und Berlin auf. Schließlich setzt er sich noch einmal etwas ausführlicher mit der Frage auseinander, vor welchen Herausforderungen Hilfesysteme stehen, um eine adäquate psychosoziale Versorgung von Menschen mit HIV und AIDS zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangspunkt und Motivation
- 1.2 Fragestellung und Ziel
- 1.3 Methoden
- 1.3.1 Literaturrecherchen
- 1.3.2 ExpertInneninterviews
- 1.4 Überblick
- 2. Grundinformationen zu HIV und AIDS
- 2.1 Was ist HIV und AIDS?
- 2.2 Der Verlauf einer HIV-Infektion
- 2.2.1 Akute HIV-Infektion
- 2.2.2 Symptomfreie Phase
- 2.2.3 Symptomatische Phase
- 2.2.4 AIDS-definierende Krankheiten
- 2.3 Übertragung von HIV
- 2.4 Schutz vor einer HIV-Infektion
- 2.5 Nachweis einer HIV-Infektion
- 2.6 Ungleiche Verteilung des Infektionsrisikos
- 2.7 Die Kombinationstherapie
- 3. Die Geschichte von HIV/AIDS
- 3.1 Die Entstehung erster AIDS-Organisationen in Österreich und Deutschland
- 3.2 Die Reaktion von Staat und Politik auf die Bedrohung AIDS
- 4. Theoretischer Hintergrund
- 4.1 Die Gesundheitsförderung
- 4.2 Sozialwissenschaftliche Kriterien für HIV-/AIDS-Versorgungssysteme
- 5. Die psychosoziale Versorgungssituation HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen mit Bezugnahme auf Innsbruck und Berlin
- 5.1 Eine kurze Bestandsaufnahme der Versorgungssituation von Menschen mit HIV und AIDS in Innsbruck und Berlin
- 5.1.1 Epidemiologische Daten
- 5.1.1.1 Eckdaten – Deutschland/Berlin
- 5.1.1.1.1 Deutschland
- 5.1.1.1.2 Berlin
- 5.1.1.2 Eckdaten Österreich/Tirol/Innsbruck
- 5.1.1.2.1 Österreich
- 5.1.1.2.2 Tirol/Innsbruck
- 5.1.2 Einrichtungen und Angebote in Innsbruck
- 5.1.3 Einrichtungen und Angebote in Berlin
- 5.1.4 Ressourcen und Defizite der psychosozialen Angebotsstrukturen in Innsbruck und Berlin
- 5.1.4.1 Die Kooperation
- 5.2 Aspekte der Lebenslagen und zielgruppenspezifische Versorgungsprobleme bei HIV und AIDS
- 5.2.1 I.v. DrogengebraucherInnen
- 5.2.2 Schwule Männer
- 5.2.3 MigrantInnen
- 5.2.4 Frauen
- 5.2.5 Menschen, die sehr isoliert leben
- 5.2.6 Pflegebedürftige AIDS-kranke Menschen
- 5.3 Aktuelle Entwicklungen und neue Anforderungen an die psychosoziale Versorgung bei HIV und AIDS
- 5.3.1 Auswirkungen der neuen Therapiemöglichkeiten bei HIV und AIDS
- 5.3.1.1 Compliance bzw. Adhärenz bei HIV/AIDS
- 5.3.1.1.1 Definitionen
- 5.3.1.1.2 Die Rolle der Sozialarbeit
- 5.3.1.2 Gewonnene Zeit oder zum Leben verdammt?
- 5.3.1.3 Die neue Armut
- 5.3.1.4 Die „Normalisierung“
- 5.3.1.4.1 Auswirkungen der „Normalisierung“
- 6. Die Rolle der Selbsthilfe bei HIV und AIDS
- 7. Die Bedeutung der sozialpolitischen Arbeit für Menschen mit HIV und AIDS
- Vergleich der psychosozialen Versorgung in Innsbruck und Berlin
- Analyse der Herausforderungen in der Versorgung verschiedener Risikogruppen
- Bewertung der Rolle von Selbsthilfegruppen
- Bedeutung sozialpolitischer Arbeit im Kontext von HIV/AIDS
- Auswirkungen neuer Therapiemöglichkeiten auf die Versorgungssituation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die psychosoziale Versorgungssituation von HIV-infizierten und AIDS-kranken Menschen in Innsbruck und Berlin. Ziel ist es, versorgungsspezifische Aspekte in beiden Städten zu vergleichen und zu analysieren. Die Arbeit basiert auf Literaturrecherchen und ExpertInneninterviews.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Diplomarbeit ein, beschreibt die Motivation und die Forschungsfragen. Es erläutert die gewählte Methodik, bestehend aus Literaturrecherchen und ExpertInneninterviews, und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Die Einleitung dient als Grundlage für das Verständnis des weiteren Verlaufs der Untersuchung.
2. Grundinformationen zu HIV und AIDS: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über HIV und AIDS, einschließlich der Definition, des Krankheitsverlaufs, der Übertragungswege und der Möglichkeiten des Schutzes vor einer Infektion. Es erläutert den Nachweis einer HIV-Infektion, die ungleiche Verteilung des Infektionsrisikos und die Bedeutung der Kombinationstherapie. Dieses Kapitel dient als fundierte Wissensbasis für die spätere Analyse der Versorgungssituation.
3. Die Geschichte von HIV/AIDS: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der HIV/AIDS-Epidemie und die Entstehung erster AIDS-Organisationen in Österreich und Deutschland. Es analysiert die Reaktionen von Staat und Politik auf die Bedrohung durch AIDS und deren Einfluss auf die Entwicklung von Versorgungsstrukturen. Die historische Perspektive liefert wichtige Kontextualisierung für die aktuelle Situation.
4. Theoretischer Hintergrund: Hier werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit dargelegt, einschließlich des Konzepts der Gesundheitsförderung und sozialwissenschaftlicher Kriterien für effektive HIV-/AIDS-Versorgungssysteme. Dieser Abschnitt liefert das theoretische Fundament für die Interpretation der empirischen Ergebnisse.
5. Die psychosoziale Versorgungssituation HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen mit Bezugnahme auf Innsbruck und Berlin: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und präsentiert eine detaillierte Analyse der psychosozialen Versorgungssituation in Innsbruck und Berlin. Es umfasst eine Bestandsaufnahme der Versorgungseinrichtungen, eine Untersuchung epidemiologischer Daten und eine Auseinandersetzung mit den spezifischen Herausforderungen in der Versorgung verschiedener Zielgruppen (z.B. DrogenkonsumentInnen, Schwule Männer, MigrantInnen, Frauen, isolierte Menschen, pflegebedürftige Personen). Zusätzlich werden aktuelle Entwicklungen und neue Anforderungen an die psychosoziale Versorgung im Kontext der verbesserten Therapiemöglichkeiten beleuchtet, wie z.B. die „Normalisierung“ der Situation und die damit verbundenen Herausforderungen.
6. Die Rolle der Selbsthilfe bei HIV und AIDS: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Menschen mit HIV und AIDS, analysiert ihre Funktionen und ihre Rolle in der Versorgungskette. Es wird die Bedeutung von Peer-Support und der gegenseitigen Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung thematisiert.
7. Die Bedeutung der sozialpolitischen Arbeit für Menschen mit HIV und AIDS: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Rolle der Sozialarbeit im Kontext von HIV und AIDS. Es werden die Aufgaben und Herausforderungen der Sozialarbeit bei der Unterstützung von Betroffenen analysiert.
Schlüsselwörter
HIV, AIDS, psychosoziale Versorgung, Innsbruck, Berlin, Risikogruppen, Selbsthilfe, Sozialarbeit, Kombinationstherapie, Compliance, „Normalisierung“, Epidemiologie, Gesundheitsförderung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Psychosoziale Versorgungssituation HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen in Innsbruck und Berlin
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die psychosoziale Versorgungssituation von HIV-infizierten und AIDS-kranken Menschen in Innsbruck und Berlin. Sie vergleicht und analysiert versorgungsspezifische Aspekte in beiden Städten und betrachtet dabei verschiedene Risikogruppen.
Welche Methoden wurden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf Literaturrecherchen und ExpertInneninterviews. Diese Methoden dienten der Datenerhebung und -analyse zur Beantwortung der Forschungsfragen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Vergleich der psychosozialen Versorgung in Innsbruck und Berlin; Analyse der Herausforderungen in der Versorgung verschiedener Risikogruppen (z.B. DrogenkonsumentInnen, Schwule Männer, MigrantInnen, Frauen); Bewertung der Rolle von Selbsthilfegruppen; Bedeutung sozialpolitischer Arbeit im Kontext von HIV/AIDS; Auswirkungen neuer Therapiemöglichkeiten auf die Versorgungssituation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung; Grundinformationen zu HIV und AIDS; Geschichte von HIV/AIDS; Theoretischer Hintergrund; Psychosoziale Versorgungssituation in Innsbruck und Berlin (inkl. epidemiologischer Daten, Einrichtungen, Ressourcen und Defizite, zielgruppenspezifische Versorgungsprobleme, aktuelle Entwicklungen und neue Anforderungen); Rolle der Selbsthilfe; Bedeutung der sozialpolitischen Arbeit.
Welche Aspekte der psychosozialen Versorgung werden in Innsbruck und Berlin verglichen?
Der Vergleich umfasst die Bestandsaufnahme der Versorgungseinrichtungen, die Analyse epidemiologischer Daten, die Untersuchung der Ressourcen und Defizite der Angebotsstrukturen und die Betrachtung zielgruppenspezifischer Versorgungsprobleme in beiden Städten.
Welche Risikogruppen werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Versorgungssituation verschiedener Risikogruppen, darunter intravenöse DrogengebraucherInnen, schwule Männer, MigrantInnen, Frauen, Menschen, die sehr isoliert leben, und pflegebedürftige AIDS-kranke Menschen.
Welche Rolle spielen Selbsthilfegruppen und sozialpolitische Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Betroffene und analysiert die Aufgaben und Herausforderungen der Sozialarbeit bei der Unterstützung von Menschen mit HIV und AIDS.
Wie werden die Auswirkungen neuer Therapiemöglichkeiten behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der verbesserten Therapiemöglichkeiten auf die Versorgungssituation, insbesondere im Hinblick auf Compliance/Adhärenz, die „Normalisierung“ der Situation und die damit verbundenen Herausforderungen (z.B. die „neue Armut“).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: HIV, AIDS, psychosoziale Versorgung, Innsbruck, Berlin, Risikogruppen, Selbsthilfe, Sozialarbeit, Kombinationstherapie, Compliance, „Normalisierung“, Epidemiologie, Gesundheitsförderung.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die vollständige Diplomarbeit enthält detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln und den Forschungsergebnissen.
- Arbeit zitieren
- Christoph Kraschl (Autor:in), 2003, Die psychosoziale Versorgungssituation HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122510