Die geschichtliche Entwicklung der (Nicht)Integration

Der Umgang mit Flüchtlingen, "Gastarbeitern", "Asylanten", Ausländer von 1945 bis heute


Hausarbeit, 2007

32 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Einleitung

In der folgenden Arbeit sollen die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge der Geschichte Deutschlands, im chronologischen Verlauf dargestellt werden, welche die Grundlage für einen Integrations- oder Nicht-Integrationsprozess von Ausländern lieferten und liefern und die Handlungsbasis für Soziale Arbeit im Bereich Integration von Ausländern bilden. Die Auseinandersetzung mit dieser Problematik erfährt gerade heute durch die immer wieder stattfindenden öffentlichen Diskussionen zum Thema „Integration“ ihre besondere Aktualität.

Da ich privat sehr viel Kontakt mit ausländischen Mitmenschen pflege, ist es mir möglich nicht nur die tagtäglichen politischen Diskussionen in Radio und Fernsehen zu verfolgen, sondern auch die Realität der Betroffenen mit zu erleben. Für mich besteht daher zu diesem Thema ein ganz persönlicher Bezug und hat aus diesem Grund ein ganz besonderes Interesse bei mir hervorgerufen. Selbstverständlich wird sich jedoch um eine faktenreiche, wissenschaftliche Darstellung bemüht worden.

Da dieses Thema sehr komplex ist, wird sich auf eine Auswahl von Daten und Fakten beschränkt, die jedoch genügend Aufschluss darüber bietet, wie es zu der heutigen Haltung und Problematik im Umgang mit Ausländern gekommen ist.

Im Folgenden wird mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begonnen und die Problematik der Ostvertriebenen geschildert, wie auch Seiten beleuchtet, die einen teilweise gelungenen Integrationsprozess erkennen lassen, welchem ganz bestimmte Umstände zu Grunde lagen. Anhand dessen soll gezeigt werden, dass Integrationsprozesse immer von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig sind und je nach diesen ganz unterschiedlich verlaufen. Besonders verwiesen werden soll auf die Geschichte der Arbeitsemigranten, da hier die Verbindung zu unser heutigen Integrationsproblematik zu sehen ist, welche explizit in diesem Zusammenhang heute zu zahlreichen Diskussionen führt. Anschließend wird der besondere Verlauf unter der Regierung Kohl dargestellt, um dann einen Überblick über die gegenwärtige Situation bezüglich des Themas zu geben. Abgeschlossen wird mit einer eigenen Stellungnahme.

2. Die Integration von Flüchtlingen nach Ende des 2. Weltkrieges

2.1 Kriegsende

1945 endet der Zweite Weltkrieg.

„Die vier Besatzungsmächte USA, England, Sowjetunion und Frankreich übernehmen die innere wie die äußere Souveränität und teilen das Land in vier Sektoren auf.“ (Thole 2002, S. 97)

Viele Menschen haben ihre Heime bereits während des Krieges verlassen, oder verloren. Es herrscht allgemeines Chaos. Es ist eine Gesellschaft im Umbruch und Wiederaufbau. Eine Gesellschaft die sich neu strukturieren und organisieren muss. Menschen die während des Krieges aus den Städten geflohen waren kehren nun zurück in diese, welche meist in Trümmern liegen und nicht weniger selten nur noch unzureichend Wohnraum, oder Unterkunft bieten. „Nur ein Viertel aller Großstadtwohnungen ist noch unversehrt“. ( Thole 2002, S. 99)

Die Alliierten „ beschließen (…) die Neuordnung Deutschlands und darüber hinaus grundlegende territoriale Veränderungen in Mittel- und Osteuropa“ (Thole 2002, S. 97).

Hinzu kommen also bis 1950 ca. 8,3 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge aus den Ostgebieten und der sowjetischen Besatzungszone. (vgl. Herbert 2001, S. 193)

Es fehlt den Menschen an allem. „Lager, Notunterkünfte und Zwangseinquartierungen“ (Thole 2002, S. 99) sind erforderlich. Hunger, Krankheiten und fehlende Medizin bestimmen den Alltag.

Als ich begann mich mit diesem Thema zu beschäftigen drängte sich mir rasch die Frage auf: „Wie konnte unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Art Integration stattfinden? War das wirklich möglich?“ In meinen Augen zunächst, nach dem Anlesen des Themas ein Ding der Unmöglichkeit, ein völlig absurder Gedanke.

2.2 Flüchtlinge und Vertriebene als Ersatz für Gefallene und Kriegsgefangene

Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Wirtschaft während und nach Ende des Krieges.

Direkt nach Ende des zweiten Weltkrieges kam es zunächst durch die Zerstörung von Transportwegen und teilweise durch politische Entscheidungen der Alliierten zu einer vorübergehenden Wirtschaftslähmung, die jedoch nicht lange andauerte, keine großen Schäden nach sich zog und sich durch den Wirtschaftsboom rasch wieder erholte.

Während die Zerstörung der Wohnviertel recht groß war, blieb ein Großteil der Produktionsanlagen und Industriebetriebe bestehen. Dies stellt einen Aspekt dar, der den Wirtschaftsboom u. a. möglich machte. (vgl. Herbert 2001, S. 193)

Nach 1945 war das Arbeitskräfteangebot sehr gering, da es an männlichen Arbeitskräften mangelte, oder jene Männer die vorhanden waren nicht in der Lage waren zu arbeiten. Die während des Krieges ausgeweitete „Produktionskapazität der Industrie“ erforderte jedoch vermehrt Arbeitskräfte. Während des Krieges wurden die fehlenden Männer größtenteils nicht, wie vielleicht erwartet durch deutsche Frauen, sondern im Sommer 1944 etwa durch 7,7 Millionen ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene ersetzt. (vgl. Herbert 2001, S. 193)

Nach 1945 mussten diese Lücken gestopft werden, was wie bereits erwähnt nicht durch deutsche Männer geschehen konnte. Und doch hatte man zunächst auch mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen nachdem die erste „Trümmerberge Arbeit“ (Thole 2002, S. 99) erledigt war. Trotz der amerikanischen Wirtschaftshilfen blieben nach Thole (vgl. 2002, S. 100) Arbeitslosigkeit und Jugendarbeit noch für einige Jahre die wichtigsten sozialen Probleme.

„Mehr als 90 % des Bevölkerungszuwachses zwischen 1950 und 1960 entfallen auf die Zuwanderung von Flüchtlingen und Vertriebenen, die 1960 fast ein Viertel der gesamt Bevölkerung ausmachten“. ( Herbert 2001, S193 ) Der größte Teil dieser Menschen war jedoch mit dem beginnenden Wirtschaftsaufschwung bis Ende 1950 in Arbeit und trug zu dem enormen Wachstum der Wirtschaft wesentlich mit bei. Es hätte also ohne die starke Veränderung der wirtschaftlichen Lage eine Integration (in dieser Form) nicht stattfinden können und umgekehrt ebenso. (vgl. Herbert 2001, S. 195)

Anhand dieser Fakten verliert der Gedanke an die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen an Absurdität. Und ein Teilaspekt der Integration von Vertriebenen und Flüchtlingen wird relativ schnell klar.

2.3 Soziale Diskrepanzen und Unterschiede

Die unterschiedliche regionale Verteilung der Vertriebenen führte zu unterschiedlichen Problemen in entsprechenden Regionen, oder Ländern.

Die Alliierten verteilten die fliehenden Menschen aus den Ostgebieten auf aufnahmefähige Gebiete, wo möglichst wenig Wohnraum in Schutt und Asche lag. (vgl. Herbert 2001, S.195) Obwohl nach Thole (vgl. 2002, S.106) die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig über das Land verteilt werden sollten, um die Integrationschancen zu erhöhen.

Es handelte sich bei den betreffenden Ländern um Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern, welche stark agrarisch strukturiert waren. Vor dem Krieg lebten hier zusammen nur ein drittel der gesamt Bevölkerung. Bis 1950 fast 60 % aller Vertriebenen. (vgl. Herbert 2001, S.196) Da in den agrarisch strukturierten Ländern natürlich dem entsprechend keine Kriegsproduktionen stattgefunden hatten, war hier der Wohnraum weitestgehend noch vorhanden.

Die französische Regierung lehnte es bis 1948 ab Vertriebene in ihrer Besatzungszone aufzunehmen. Dies betraf zum Beispiel Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Seitens der Alliierten gab es zunächst große Befürchtungen bezüglich der deutschen Zonenverwaltung. Man hatte eine durchaus berechtigte Angst vor einer rassistischen Haltung der deutschen Bevölkerung gegenüber den Vertriebenen. Doch politische und soziale Spannungen bewahrheiteten sich nicht im befürchteten Ausmaß. Gefeit war man allerdings vor sozialen Problemen natürlich nicht. Jahrelanges leben unter beengten Wohnverhältnissen, mit Menschen kultureller unterschiedlicher Prägung und Herkunft führte zu sozialen Diskrepanzen. (vgl. Herbert 2001, S. 196)

Einheimische hatten es plötzlich mit einer „Heterogenisierung der Konfessionsstruktur“ (Herbert 2002, S.196) zutun, was ihnen eine völlig fremde Entwicklung war. Außerdem brachte ein Großteil der Vertriebenen eine „Aufstiegs- und Leistungsorientierung“ (ebd.) mit, die teilweise eine starke Ablehnung erfuhr, wie auch die Beschäftigung so vieler fremder Arbeiter an sich. (vgl. Herbert 2001, S.196)

Teilweise wurde in einigen Regionen der Zustrom der Vertriebenen und Flüchtlinge allerdings als bloßer Austausch der Zwangsarbeiter zu Kriegszeiten empfunden (vgl. Herbert 2001, S. 197). Oft bewohnten sie sogar die alten Barackenlager, „die nacheinander von Reichsarbeitsdienst-Kolonnen, dann während des Krieges von << Fremdarbeitern >>, später von DPs (…) (und) seit den frühen 60er Jahren“ (Herbert 2001, S.197) Arbeitsemigranten als Wohnherberge dienten.

Dies stellte für einige Menschen vermutlich eine derartige Gleichmäßigkeit dar, dass der Wechsel der Bewohner wohl teilweise kaum wahrgenommen wurde, was zur Folge haben konnte, dass sich eine Ausblendung der kulturellen, rechtlichen und sozialen Unterschiede der wechselnden Bewohner einstellte und man Kriegsgefangene, wie Vertriebene und Arbeitsemigranten, sog. „Gastarbeitern“ gleich behandelte. (vgl. Herbert 2001, S. 197) Unter anderem war ein Teil der Ablehnung aber auch „nicht zuletzt (…) Ausdruck eines chauvinistischen Überlegenheitsgefühl, das während der Kriegsjahre gegenüber der ausländischen Zwangsarbeitern bei nicht geringen Teilen der Bevölkerung festzustellen gewesen war und das sich jetzt gegenüber den Vertriebenen jedenfalls partiell fortsetzte.“ (Herbert 2001, S.197)

2.3.1 Vertriebenenverbände

Vertriebenenverbände sind vergleichbar mit Einwandererorganisationen. Sie bieten den Vertriebenen Zusammenhalt, schützen vor Unsicherheit und einem Fremdheitsgefühl in einem unbekannten Umfeld. Die Bedeutung des entsprechenden Milieus nimmt durch eine zunehmende Integration in die jeweilige Gesellschaft ab, wobei die Vertriebenenverbände damals eine wichtige Rolle innehatten.

Die entsprechenden Organisationen stehen für den Schutz der Kultur und die politische Vertretung der jeweiligen Gruppe. (vgl. Herbert 2001, S. 197)

Heute fordern Vertriebenenverbände immer noch Wiedergutmachungen und einen Ausgleich für die Schädigungen der Betreffenden. Außerdem spielen sie ebenfalls noch eine Rolle in der Politik.

2.4 Soziale Arbeit nach Kriegsende

Da nach Ende des Krieges wohl kaum deutsche Hilfsorganisationen bestehen geblieben waren, war man natürlich erst einmal auf die Hilfe von den Besatzungsmächten angewiesen.

Nur langsam restrukturierten sich die deutschen Organisationen. „Die Arbeitsteilung zwischen den Leistungen der öffentlichen Träger und den Angeboten der freien Wohlfahrtspflege (…) wird durch den Grundsatz der Subsidiarität geregelt.“ (Thole 2002, S.100). Es entstanden neue Handlungsfelder in der Sozialen Arbeit. Die altbewährten Handlungsmuster erwiesen sich als überholungsbedürftig. (vgl. Thole 2002, S.105)

„Für ein Verständnis von Sozialer Arbeit, das traditionell auf die Behandlung von abweichendem Verhalten und von Randgruppen bezogen ist, geraten die bisher gültigen Maßstäbe nicht nur durcheinander, sondern sind vielerorts auf die Situation gar nicht anwendbar.“ (Thole 2002, S.105)

Die Handlungsfelder betrafen die Armen- und Gesundheitsfürsorge, die Familienfürsorge, die Jugendfürsorge und Jugendberufshilfe und die Flüchtlingsfürsorge. Hierbei sah man nun nicht mehr die Medizin, sondern die Pädagogik als Leitfaden. (vgl. Thole 2002, S. 105)

Durch die sich abzeichnenden Integrationsschwierigkeiten „entsteht zunächst als neuer Arbeitszweig die Flüchtlingsfürsorge.“ (Thole 2002, S.105) Doch an der richtigen Stelle anzusetzen erwies sich vorübergehend als recht kompliziert, da die Rechtslage der Vertriebenen zunächst einmal noch ungeklärt war. Um den für sie bestimmten Ort, oder die entsprechende Region zu erreichen, mussten die Flüchtlinge oft weite Strecken zurücklegen. An dieser Stelle griffen die Hilfsorganisationen. Sie sorgten für Behelfsunterkünfte, für Essen, Decken usw. (vgl. Thole 2002, S. 106)

Sobald die Flüchtlinge sich in einer entsprechenden Gemeinde niedergelassen hatten wurde mit Integrationsmaßnahmen begonnen, was lediglich bedeutete den Betroffenen bei der Arbeitssuche behilflich zu sein und staatliche Unterstützung zu bieten (vgl. ebd.), für damalige Verhältnisse allerdings sicherlich eine große Leistung war. „Allein für die Fürsorgeunterstützung der Flüchtlinge werden 1948 zwischen 6 % und 12 % des gesamten Steueraufkommens der Länder ausgegeben.“ (Thole 2002, S.106)

Einerseits erwiesen sich die ländlichen Regionen wie bereits erwähnt, bezüglich der Unterkünfte zwar als vorteilhaft (vgl. Herbert 2001, S. 196), andererseits war es für die Flüchtlinge hier nicht ganz einfach Anschluss zu finden betreffend des engen Zusammenhalts der Gemeinden. Oft akzeptierte man erst in der „2. Generation“ die Ostvertriebenen wirklich als Einheimische. (vgl. Thole 2002, S.106)

2.5 Nicht- Integration nicht möglich?

Da die Vertriebenen und Flüchtlinge die deutsche Nationalität besaßen und es kaum schwerwiegende sprachliche Verständigungsprobleme gab, kam es ebenfalls wohl nicht zu ausländerrechtlichen Schwierigkeiten.

Laut Herbert (vgl. Herbert 2001, S. 197) gab es an dieser Stelle seitens der Bevölkerung und der Behörden keine rassistischen Abwehrreaktionen.

Die vollständige Integration der Ostvertriebenen war so gesehen für die Regierung unumgänglich, da eine Rückkehr in ihre angestammten Lebensräume ausgeschlossen war und somit eine schlichte Notwendigkeit bestand. Dies bildete für die Besatzungsmächte zunächst die Grundlage allen politischen Handelns. Man förderte die soziale, politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung und Integration. Bei den Flüchtlingen war aus selbigem Grund eine ähnliche Haltung vorhanden (vgl. Herbert 2001, S. 200).

„Anders als die ausländischen Zwangsarbeiter waren die Ostvertriebenen eine heterogene Gruppe“ (Herbert 2001, S. 200). Das heißt sie stammten aus unterschiedlichen sozialen Schichten und einige haben nach Herbert somit schneller an die Ober- und Mittelschicht Anschluss gefunden. (vgl. Herbert 2001, S.200) Die Vertriebenen waren auch politisch eine erstzunehmende Gruppe, da sie das uneingeschränkte Wahlrecht besaßen. Die unterschiedlichen Parteien bezogen dies, in der Art der Wahlwerbung und des Programms, wie auch in der Praxis mit ein. (vgl. Herbert, S.201)

Als der Flüchtlingsstrom aus dem Osten auf die deutsche Gesellschaft traf, befand sich diese gerade in einer ständigen Bewegung und war dabei sich zu restrukturieren. Wären die Vertriebenen auf eine Gesellschaft mit geordneten, gefestigten Strukturen gestoßen, wäre die Integration vermutlich wesentlich erschwert worden.

In der allgemeinen Umbruchstimmung bildeten die Ostvertriebenen nur eine Gruppe unter vielen. (vgl. Herbert 2001, S. 200)

Daraus könnte man schlussfolgern, dass es an dieser Stelle weniger Potential für Konflikte zwischen Alteingesessenen und Neuankömmlingen gab, als es unter heutigen Gegebenheiten der Fall ist.

3. Die Massenbeschäftigung von „Gastarbeitern“ und deren massiven Folgeprobleme

3.1 Neue Arbeitskräfte braucht das Land

Mit der rasanten Entwicklung der Wirtschaft in der BRD, kam der Flüchtlingsstrom aus der DDR, der nun einsetzte und stetig zunahm, gerade recht, da man jede Arbeitskraft gut gebrauchen konnte. Als dieser mit dem Mauerbau 1961 jäh abriss, musste man erfinderisch werden, wollte man die Wirtschaft weiterhin ankurbeln und in Gang halten. (vgl. Herbert 2001, S. 208)

Als die ersten Arbeitsemigranten 1955 in Deutschland eintrafen gab es zunächst zwar genug Deutsche, die noch hätten Arbeit gebrauchen können, doch befanden sich diese nicht in Gegenden in denen ihr Einsatz verlangt wurde. Es herrschten starke regionale Unterschiede. Da die Landflucht immer noch anhielt, mangelte es vor allem an Arbeitskräften in der Landwirtschaft. Die Arbeitslosen jedoch befanden sich zumeist in den Städten. Es wurde also nach Arbeitskräften mit einer hohen Mobilität verlangt. Was zusätzlich durch die Saisonarbeit bedingt war. (vgl. Herbert 2001, S. 202 f.) Niemand bot sich hier besser an als der „Gastarbeiter“.

„Für den Kapitalismus gleichen die Arbeitsemigranten einen Arbeitskräftemangel auf besonders bequeme Weise aus.“ (Berger/Mohr 1976, S.111) Zum einen verfolgten sie keinerlei politische Ziele sondern hatten ausschließlich die Ernährung ihrer Familien im Sinn und zum anderen kosteten sie den Staat kaum etwas und trugen zur Entwicklung der Wirtschaft bei (vgl. Herbert 2001, S. 212). Außerdem bekam man ausschließlich junge Leute mit guten Arbeitskräften, so dass nicht die Befürchtung bestand Alte, oder Kranke durch das System tragen zu müssen. (vgl. Herbert 2001, S. 210).

[...]

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Die geschichtliche Entwicklung der (Nicht)Integration
Untertitel
Der Umgang mit Flüchtlingen, "Gastarbeitern", "Asylanten", Ausländer von 1945 bis heute
Hochschule
Hochschule Bremen  (Fachbereich Sozialwesen)
Veranstaltung
Armut und Migration
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
32
Katalognummer
V122515
ISBN (eBook)
9783640278756
ISBN (Buch)
9783640301492
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Armut, Migration
Arbeit zitieren
Lea Dalldorf (Autor:in), 2007, Die geschichtliche Entwicklung der (Nicht)Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122515

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