Seit dem 11. September 2001 hat die Welt sich verändert. Seitdem nimmt man einen anfangs kleinen, unauffälligen Satellitensender zur Kenntnis, mehr noch: dieser Sender hat die Welt, zumindest die Welt der Medien, noch einmal verändert. Es gibt keinen anderen Satellitensender, der je die Menschen auf der ganzen Welt so fasziniert hätte. Aber es hat ja auch kein anderer solche Arbeit geleistet wie der Sender aus Qatar. Überall war nur Lob zu hören, jeder war begeistert von dem kritischen Journalismus, den Al – Jazeera als Vorreiter im Nahen und Mittleren Osten unterstützte. Doch seit einiger Zeit mehren sich die Stimmen, die dem Satellitenkanal die Dinge vorwerfen, die er selbst gerne den westlichen Besatzern des Irak und vormals Afghanistans zur Last legt: Subjektivität; Einseitigkeit; Propaganda; Populismus; terroristische Verbindungen; undemokratisches Verhalten; Verzerrung der arabischen Realität im Westen.
Liegen diese Stimmen richtig? Ist Kritik berechtigt, nötig oder sogar unverzichtbar? Diesen Fragen soll in der vorliegenden Seminararbeit nachgegangen werden. Nach einer kurzen historischen Einführung in das Thema und einer Beschreibung der strukturellen Eigenheiten Al – Jazeera´s wird die Funktion von westlichen und arabischen Medien untersucht, um eine auf Al – Jazeera zutreffende Definition zu finden. Der Beleuchtung des Senders in der internationalen Wahrnehmung soll ein Vergleich westlicher und arabisch – islamischer Medien folgen. Die Arbeit wird abgeschlossen mit der Verortung Al – Jazeera´s im Kontext der zuvor gewonnenen Erkenntnisse.
Für diese Seminararbeit wurden größtenteils die Theorien und Forschungsergebnisse von Professor Dr. Kai Hafez, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt, herangezogen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte Al-Jazeera's
- Die Struktur des Senders
- Funktion von Medien nach Kai Hafez
- Demokratietheoretische Funktion von Medien
- Funktion von Medien in der arabischen Welt
- Al-Jazeera in der internationalen Wahrnehmung
- Der demokratische Anspruch
- Das Propagandaforum Al-Jazeera
- Die Beziehungen zwischen westlichen und islamischen Medien
- Problematik und Gründe
- Konsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Satellitensender Al-Jazeera, seine Entwicklung, seine Rolle im Medienkontext und seine internationale Wahrnehmung. Es wird analysiert, inwieweit die an Al-Jazeera gerichtete Kritik – wie Subjektivität oder Propaganda – berechtigt ist und welche Position der Sender im Spannungsfeld zwischen westlichen und islamischen Medien einnimmt.
- Die Geschichte und Gründung von Al-Jazeera
- Die Struktur und Organisation des Senders
- Die Funktion von Medien im westlichen und arabischen Kontext
- Al-Jazeera's internationale Wahrnehmung und Kritik
- Die Beziehungen zwischen westlichen und islamischen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Wandel in der Medienlandschaft seit dem 11. September 2001 und die besondere Rolle von Al-Jazeera. Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte des Senders, seine Gründung durch den Emir von Qatar und seine anfänglichen Erfolge, unter anderem durch die Übernahme von Journalisten von BBC Arabic News. Kapitel drei beschreibt die Struktur und den Aufbau von Al-Jazeera. Kapitel vier untersucht die mediale Funktion im Allgemeinen und im arabischen Raum, basierend auf den Theorien von Kai Hafez. Kapitel fünf beleuchtet die internationale Wahrnehmung Al-Jazeera's, sowohl positive als auch negative Aspekte. Kapitel sechs analysiert die komplexen Beziehungen zwischen westlichen und islamischen Medien.
Schlüsselwörter
Al-Jazeera, arabische Medien, westliche Medien, internationale Politik, Medienlandschaft, Demokratie, Propaganda, Naher Osten, Islamische Welt, Medienkritik, Kai Hafez.
- Arbeit zitieren
- Magdalena Wolf (Autor:in), 2005, Der Satellitensender Al-Jazeera, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122626