Ziel dieser Arbeit ist es, die konfliktreiche Wechselbeziehung von APO und Massenmedien nachzuzeichnen und kritisch zu bewerten. Es gilt, sowohl kommunikationswissenschaftliche als auch historische Forschungslücken zu schließen. Eine duale Vorgehensweise trägt dem interdisziplinären Ansatz Rechnung: Die geschichtliche Rekapitulation wird mit einer umfassenden Medienauswertung verknüpft.
Zunächst wird die Auseinandersetzung zwischen Medien und APO vergegenwärtigt. Dabei sollen insbesondere Herkunft und theoretische Wurzeln der studentischen Vorwürfe aufgezeigt werden. Zum Verständnis wird ein Exkurs über die Entfaltung und den aktuellen Stand der Wirkungsforschung vorausgeschickt. Auf den nachfolgenden Seiten werden die Medienvorstellungen der APO und die sich daraus ableitenden Aktivitäten veranschaulicht. Eine Übersicht über die studentischen Kommunikationsmittel vervollständigt das Kapitel.
In den folgenden Hauptabschnitten wird exemplarisch ermittelt, in welcher Form und in welchem Umfang studentische Anschauungen und Aktionen von den Medien aufgegriffen werden. Die Auswertung konzentriert sich auf Zeitungen, weil 1967 die Presse in das Zentrum des Geschehens rückt.
Als Fixpunkt wird der Presseanalyse jeweils der eigentliche Ablauf der Dinge vorangestellt. Erst ein ausführlicher und auf die Inhaltsauswertung abgestimmter Vergleichsmaßstab gewährleistet eine Beurteilung, die über einen bloßen medienwissenschaftlichen Rahmen hinausgeht und gesellschaftliche und politische Aspekte mitberücksichtigt.
Untersucht wird jeweils der Zeitraum vor und nach dem Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967, dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 und der Verabschiedung der Notstandsgesetze. Die Daten markieren entscheidende Stationen in der Genesis der APO. Leitet der 2. Juni den Aufbruch der Studentenbewegung ein, so verkörpern die Osterunruhen im folgenden Jahr deren Höhepunkt. Die Verabschiedung der Notstandsgesetze sieben Wochen später beendet den kurzen Sommer der Anarchie. Die APO beginnt sich aufzulösen.
Vor der Zusammenfassung der Arbeit wird ein kritisches Fazit über die Medienvorstellungen der APO einerseits und die Presseberichterstattung andererseits gezogen.
GLIEDERUNG
1 EINLEITUNG
1.1 Fragestellung und Forschungsstand
1.2 Methodische Vorgehensweise
1.3 DIE WELT und die Frankfurter Rundschau
2 APO UND MEDIEN
2.1 Exkurs: Entfaltung und aktueller Stand der Wirkungsforschung
2.2 Theoretische Vordenker der APO
2.3 Medienkritik der APO
2.4 Der Springer-Konzern
2.5 Ziele der APO
2.6 Unterstützung der APO durch eigene und fremde Medien
2.7 Der Verlauf der Anti-Springer-Kampagne
3 DER 2. JUNI 1967
3.1 Zur Vorgeschichte des Schah-Besuchs
3.2 Stationen des Schah-Besuchs
3.3 Das Geschehen in Berlin
3.4 Bewertung des polizeilichen Vorgehens
3.5 Reaktionen in Berlin
3.6 Reaktionen in Westdeutschland
3.7 Die Beisetzung von Ohnesorg und der Kongress in Hannover
3.8 Folgen des 2. Juni
4 DIE PRESSEBERICHTERSTATTUNG NACH DEM 2. JUNI
4.1 Überblick
4.2 Darstellung in der WELT und der Frankfurter Rundschau
4.2.1 Ergebnisse der Quantifizierenden Inhaltsanalyse
4.2.2 Der Schah-Besuch
4.2.3 Die Aufarbeitung des 2. Juni
4.2.4 Bewertung der staatlichen Reaktionen
4.2.5 Bewertung der studentischen Aktivitäten
4.2.6 Die Beisetzung von Ohnesorg und der Kongress in Hannover
4.2.7 Folgen des 2. Juni
4.2.8 Exkurs: Darstellung und Deutung der APO
4.2.9 Zusammenfassung der Presseauswertung
5 DIE OSTERUNRUHEN
5.1 Das Attentat
5.2 Die Osterfeiertage in Berlin
5.3 Die Osterfeiertage in Westdeutschland
5.4 Staatliche Reaktionen
5.5 Folgen der Osterunruhen für die APO
5.6 Linksradikalismus und Rechtsradikalismus
6 DIE PRESSEBERICHTERSTATTUNG NACH DEN OSTERUNRUHEN
6.1 Überblick
6.2 Darstellung in der WELT und der Frankfurter Rundschau
6.2.1 Ergebnisse der Quantifizierenden Inhaltsanalyse
6.2.2 Rudi Dutschke
6.2.3 Zum Ablauf der Osterunruhen
6.2.4 Die Gewaltdebatte
6.2.5 Ursachen und Hintergründe
6.2.6 Bewertung der Osterunruhen
6.2.7 Die Bundestagsdebatten
6.2.8 Linksradikalismus und Rechtsradikalismus
6.2.9 Zusammenfassung der Presseauswertung
7 DIE NOTSTANDSGESETZE
7.1 Die Auseinandersetzung um die Notstandsgesetze bis 1967
7.2 Die Protagonisten der Notstandsdebatte
7.3 Die Auseinandersetzung um die Notstandsgesetze bis 1968
7.4 Konfliktpunkte
7.5 Die Proteste vor der zweiten Lesung im Bundestag
7.6 Die Proteste vor der dritten Lesung im Bundestag
7.7 Die Verabschiedung der Notstandsgesetze
8 DIE PRESSEBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE ENDPHASE DER NOTSTANDSDEBATTE
8.1 Überblick
8.2 Darstellung in der WELT und der Frankfurter Rundschau
8.2.1 Ergebnisse der Quantifizierenden Inhaltsanalyse
8.2.2 Bewertung der Gesetze
8.2.3 Der Sternmarsch
8.2.4 Die zweite Lesung
8.2.5 Die dritte Lesung
8.2.6 Ausblick
8.2.7 Zusammenfassung der Presseauswertung
9 FAZIT
10 ZUSAMMENFASSUNG
Abkürzungsverzeichnis
Interviews und Literaturverzeichnis
Anhang: Statistische Auswertung
1 EINLEITUNG
1.1 Fragestellung und Forschungsstand
Das Übergreifen der APO von Berlin auf Westdeutschland liegt mittlerweile ein Vierteljahrhundert zurück. Die das Antlitz der Bundesrepublik so nachhaltig verändernde Studentenrevolte wird von einer immensen Schriftflut begleitet.
Auch als Thema wissenschaftlicher Abschlussarbeiten erfreut sich die Studentenbewegung großer Popularität. Wegen des Materialreichtums macht sich die derzeit noch andauernde Sperrfrist für die Einsichtnahme staatlicher Akten allenfalls bei Detailfragen bemerkbar. Die meisten Protagonisten leben noch und stehen prinzipiell für Auskünfte zur Verfügung. Für eine Reihe von Einzelthemen ist der Forschungsstand daher ausgezeichnet.
Doch es gibt Ausnahmen. Immer noch steht eine brauchbare Veröffentlichung über das gestörte Verhältnis von APO und Medien aus. Dieses Defizit ist umso erstaunlicher, als den Kommunikationssystemen eine Schlüsselrolle im Denken der APO zukommt und umgekehrt die Medien lebhaftes Interesse an der Studentenrevolte bekunden.
Die Klagen der APO über die Massenmedien sind Legion. Es lässt sich schwerlich eine längere Abhandlung finden, die sich nicht zumindest in einigen Sätzen an der angeblichen Manipulation der Medien reibt oder speziell den Presseapparat attackiert. Die Kritik wird von einem weitreichenden Konsens getragen. Vor allem die Publikationen Imperium Springer, Kapitalismus und Pressefreiheit, Springer enteignen? und Der Springer-Konzern von Hans Dieter Müller bündeln die Vorwürfe.1 )
Wenngleich die Flut kritischer Stellungnahmen überwältigend ist, bleiben empirisch fundierte und reflexive Untersuchungen dünn gesät. Die meisten Autoren beschränken ihre Aufmerksamkeit auf den Springer -Konzern, eine Hinterfragung der Rolle des studentischen Parts in dem Konflikt unterbleibt. Als Ausnahmen seien ein 1968 veröffentlichter Aufsatz von Lepenies 2)und eine zwei Jahrzehnte später erschienene Analyse von Stamm genannt. Beiden Verfassern gelingt es aber nicht, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen, sie lassen die mediale Berichterstattung per se außer acht.
Die Vernachlässigung des Medienechos ist symptomatisch. Der Disput APO versus Massenmedien basiert auf einem ungesicherten Fundament; es finden sich lediglich einige fragmentarische Presseauswertungen der APO oder ihr verbundener Autoren (beispielsweise über die Freie Universität (FU)3 ), das Aufkommen der Studentenrevolte in Berlin4 ), den 2. Juni5 ), die Osterunruhen6 ) und die Verabschiedung der Notstandsgesetze7 ) sowie knapp gefasste Abhandlungen der etablierten Kommunikationswissenschaft8 ). Ihnen allen ist der Vorwurf der Einseitigkeit zu machen. Erstere sind selten objektiv und ignorieren medienwissenschaftliche Erkenntnisse. Letztere missachten gesellschaftliche und politische Implikationen, die Objekte der Berichterstattung werden nicht als handelnde Subjekte wahrgenommen.
Der Forschungsstand über Entstehen und Verlauf der Anti-Springer-Kampagne ist ebenso unbefriedigend. Längere Ausführungen finden sich zwar bei Bauß 9 ), Krebs 10 ) und Rabehl 11 ), doch die Darstellung ist in allen drei Fällen unvollständig und unsystematisch.
Ziel dieser induktiv angelegten Arbeit ist es, die konfliktreiche Wechselbeziehung von APO und Massenmedien nachzuzeichnen und kritisch zu bewerten. Es gilt, sowohl kommunikationswissenschaftliche als auch historische Forschungslücken zu schließen. Eine duale Vorgehensweise trägt dem interdisziplinären Ansatz Rechnung: Die geschichtliche Rekapitulation wird mit einer umfassenden Medienauswertung verknüpft.
Zunächst wird die Auseinandersetzung zwischen Medien und APO vergegenwärtigt. Dabei sollen insbesondere Herkunft und theoretische Wurzeln der studentischen Vorwürfe aufgezeigt werden. Zum Verständnis wird ein Exkurs über die Entfaltung und den aktuellen Stand der Wirkungsforschung vorausgeschickt. Auf den nachfolgenden Seiten werden die Medienvorstellungen der APO und die sich daraus ableitenden Aktivitäten veranschaulicht. Eine Übersicht über die studentischen Kommunikationsmittel vervollständigt das Kapitel.
In den folgenden Hauptabschnitten wird exemplarisch ermittelt, in welcher Form und in welchem Umfang studentische Anschauungen und Aktionen von den Medien aufgegriffen werden. Die Auswertung konzentriert sich auf Zeitungen, da 1967 die Presse in das Zentrum des Geschehens rückt.
Als Fixpunkt wird der Presseanalyse jeweils der eigentliche Ablauf der Dinge vorangestellt. Erst ein ausführlicher und auf die Inhaltsauswertung abgestimmter Vergleichsmaßstab gewährleistet eine Beurteilung, die über einen bloßen medienwissenschaftlichen Rahmen hinausgeht und gesellschaftliche und politische Aspekte mitberücksichtigt.12 )
Untersucht wird jeweils der Zeitraum vor und nach dem Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967, dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 und der Verabschiedung der Notstandsgesetze. Die Daten markieren entscheidende Stationen in der Genesis der APO.13 ) Leitet der 2. Juni den Aufbruch der Studentenbewegung ein, so verkörpern die Osterunruhen im folgenden Jahr deren Höhepunkt. Die Verabschiedung der Notstandsgesetze sieben Wochen später beendet den kurzen Sommer der Anarchie.14 ) Die APO beginnt sich aufzulösen.
Vor der Zusammenfassung der Arbeit wird ein kritisches Fazit über die Medienvorstellungen der APO einerseits und die Presseberichterstattung andererseits gezogen.
1.2 Methodische Vorgehensweise
Für die Presseauswertung scheinen überregionale Qualitätszeitungen prädestiniert. Wenngleich ihr Marktanteil nur bei sechs Prozent15 ) liegt, prägen sie insbesondere mit ihrem reichhaltigen politischen Informationsangebot die bundesrepublikanische Presselandschaft. Reizvoll scheint die Auswahl von zwei gegensätzlichen Stimmen, um ein möglichst breites Meinungsspektrum beispielhaft abzudecken. Ihre politische Haltung, aber auch die Zugehörigkeit zum Springer -Konzern legen die Auswahl der dezidiert rechtskonservativen WELT nahe. Bei der Suche nach einem Gegenpart vergleichbarer Auflage und Bedeutung fällt das Augenmerk auf die linksliberale Frankfurter Rundschau.
Für die vergleichende Untersuchung beider Zeitungen stehen die Quantitative und die Qualitative Inhaltsanalyse zur Verfügung. Erstere versucht, den Text statistisch-induktiv zu erfassen, letztere lässt sich als hermeneutische Textinterpretation bezeichnen. Beide Methoden sollen als einander ergänzend verstanden und eingesetzt werden, wenngleich der Qualitativen Inhaltsanaly se Vorrang gewährt wird.
Die Quantitative Inhaltsanalyse eignet sich zwar für die übersichtliche und bündige Darstellung eindeutiger Sachverhalte, ihr Radius ist jedoch eng umgrenzt. Latente und ambivalente Inhalte entziehen sich einer Systematisierung. Der Exaktheitsanspruch bedingt eine Verarmung des Wahrnehmungsfeldes, die Methode versagt, wenn zwischen den Zeilen gelesen werden soll.16 ) Daneben ist der Vorteil der Objektivität nur vordergründig. Auch die vorgeblich wertfreie Untersuchung muss einen Rahmen abstecken - jede Operationalisierung wird subjektiven Maßstäben das Tor öffnen.17 )
1.3 DIE WELT und die Frankfurter Rundschau
DIE WELT erscheint erstmals am 2. April 1946.18 ) Die Gründung erfolgt unter britischer Regie. 1949 überschreitet das Blatt die Millionengrenze, fällt aber nach Aufhebung der Lizenzpflicht auf 200.000 Exemplare zurück. Gegen eine harte Konkurrenz erwirbt Axel Cäsar Springer 1953 - anscheinend von Adenauer protegiert - die Mehrheit der WELT. Die Neuerwerbung ist schon vor dem Ankauf chronisch defizitär, rote Zahlen bestimmen auch in den folgenden Jahren die Geschäftslage.19 )
DIE WELT gilt zunächst als liberal. Vernehmbar wendet sie sich gegen die eingleisige Westoption der Regierung und erwirbt sich einen Ruf als Oppositionsblatt.20 ) Eine dramatische Wende nimmt die Politik des gesamten Konzerns, als die Träume des selbsternannten Wiedervereinigungspolitikers Springer platzen.21 ) In maßloser Selbstüberschätzung reist er Anfang 1958 nach Moskau, um Chruschtschow die deutsche Einheit abzuhandeln. Der Besuch endet blamabel, Chruschtschow weigert sich, den Pressezaren zu empfangen. Das Fiasko wird in der BRD mit Spott und Häme bedacht. Axel Cäsar Springer schwenkt nun auf einen strikt antikommunistischen Kurs um und greift immer stärker in die redaktionelle Arbeit ein. Mehrere Beobachter konstatieren übereinstimmend eine starke Rechtsschwenkung der WELT .22 )
DIE WELT wird in Essen, Hamburg und Berlin gedruckt, in Berlin und Hamburg erscheinen Lokalausgaben.23 ) Die Auflagenhöhe pendelt 1967 bei knapp 240.000 Stück und rutscht 1968 auf unter 225.000 Stück ab.24 ) Unter Studenten erfreut sich die Zeitung eines regen Interesses. 1967 gibt beinahe jeder dritte Hochschüler an, DIE WELT zu lesen.25 )
Die Frankfurter Rundschau ist die erste von Deutschen herausgegebene Zeitung in Hessen.26 ) Sie gilt von Anfang an als kritisches Journal. Karl Gerold, in Personalunion Herausgeber, Chefredakteur und Verleger, tritt 1949 aus der SPD aus, um einen parteiunabhängigen Kurs verfolgen zu können. Die Frankfurter Rundschau gewinnt vor allem in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre durch ihre linksliberale Diktion an Profil. Das Renomierblatt wird überdurchschnittlich oft von Anhängern der APO gelesen.27 )
Die Frankfurter Rundschau kann nur bedingt als überregional angesehen werden. Sie erscheint mit einer Deutschland-Ausgabe, einer Stadt-Ausgabe und einer Abend-Ausgabe im Boulevardstil.28 ) Anders als DIE WELT verzeichnet die Frankfurter Rundschau eine positive Auflagenentwicklung. Im Beobachtungszeitraum 1967/1968 wird die 200.000-Stückgrenze überschritten.29 )
2 APO UND MEDIEN
2.1 Exkurs: Entfaltung und aktueller Stand der Wirkungsforschung
Könnten Medien die Welt als gigantischer Reflektor widerspiegeln, wäre die Wirkungsforschung vielleicht abkömmlich. Doch die idealtypische Vorstellung bricht sich an der Realität. Die Reproduktion folgt autonomen Regeln. Der mediale Zerrspiegel, dessen Oberfläche zudem von trüben und blinden Flecken zerfurcht ist, verschiebt die Proportionen. Die grellen und schrillen Begebenheiten werden entstellt zurückgeworfen, die ruhigen Farben und der schattige Hintergrund dagegen geschluckt. Der Verdacht drängt sich auf, dass die modellierende Vervielfältigung auf die Wirklichkeit selbst zurückschlägt. Tatsächlich ist die Wechselwirkung zwischen Original und Abbild unbestritten, offen bleibt die Reichweite des Rückkopplungsprozesses.
Mittlerweile spricht die Kommunikationswissenschaft den Medien auf lange Sicht einen nicht unerheblichen Einfluss zu.30 ) Sie entzieht sich aber nach wie vor einer exakten Festlegung des massenmedialen Wirkungspotentials.31 ) Gesichert scheint nur zu sein, dass sich das interdependente und komplexe Untersuchungsfeld nicht mit monokausalen Erklärungen explorieren lässt.
Der gemutmaßte Wirkungsumfang oszilliert im Lauf der Jahre zwischen gänzlicher Verharmlosung und übertriebener Aufbauschung.32 ) Erste kommunikationswissenschaftliche Deutungen in den zwanziger Jahren reflektieren die fortschreitende Durchdringung aller Lebensbereiche mit Werbung und die als erfolgreich aufgefasste Kriegspropaganda. In der Bevölkerung glaubt man, ein Konglomerat atomisierter Individuen zu erkennen.33 ) Ohne den Schutz zwischenmenschlicher Bindungen sei der Einzelne den omnipotenten Kommunikationssystemen schutzlos ausgeliefert, man befürchtet die Gleichschaltung menschlichen Handelns und Denkens.
Die archetypische Hypothese sprengt bald ihre engen Grenzen. Elaborierte Konzeptionen substituieren das primitive Modell.34 ) Konstitutives Bindeglied der sich rasch auffächernden Ansätze ist die Ansicht, dass Menschen grundsätzlich einen Gleichgewichtszustand anstreben.35 ) Zur Vermeidung von Dissonanzen drängen Medienkonsumenten nach Informationen, die sich in vorhandene Einstellungen und Erwartungen einpassen. Externe Beeinflussungspotentiale werden über einen dreifachen Ausmusterungsmechanismus absorbiert. Der aktive Gestaltungsprozess des Rezipienten durch Auswahl, Aufnahme und Behalten/Interpretation vollzieht sich auf Basis individueller Prädispositionen. Eine Teilhabe der Medien an der Meinungsbildung wird allenfalls unter außergewöhnlichen Situationen für möglich gehalten.36 )
Das Pendel des medialen Manipulationsverdachts schwingt damit auf die Seite der Bedeutungslosigkeit. Diese Anschauung gilt unbeschadet des in den vierziger Jahren populär gewordenen Konzepts des two-step-flow of communication. 37 ) Diese Theorie fußt auf der Beobachtung, dass die Masse der Bevölkerung Medieninhalte primär über personale Zwischenstufen perzipiert. Als Mittler agieren sogenannte Meinungsführer, sie zeichnen sich durch ihren intensiven Medienkonsum aus.38 ) Das Modell erhöht zwar die Transparenz des Kommunikationsflusses, über den Wirkungsgrad erlaubt es aber keine Aussage.39 )
Die in den fünfziger Jahren aufkommende Beachtung institutioneller Selektionsprozesse rüttelt ebenfalls nicht am Dogma der wirkungsschwachen Medien.40 ) Obwohl einer gewissen Filterfunktion durch Nachrichtenagenturen und Journalisten41 ) Rechnung getragen wird, lässt man nicht von dem Topos des mündigen Medienbürgers ab.
Freilich krankt die Fiktion der einflusslosen Medien an ihrer geringen empirischen Bestätigung.42 ) Die weitgehende Dienstbarmachung der Medienwissenschaft durch die Werbung bewirkt die Fixierung auf temporäre und individuelle Aspekte.43 ) Die wenigen langfristigen Resultate setzten sich in teilweise erheblichen Widerspruch zu kurzfristigen Gültigkeiten. Die Autoren einer auf zwei Jahre angelegten vergleichenden Analyse von WELT und Frankfurter Rundschau sehen sich veranlasst, "die Annahme von der im wesentlichen nur präkommunikativen Attitüden verstärkenden Wirkung von Massenkommunikationsmitteln - hier Tageszeitungen - als falsifiziert anzusehen."44 )
Die Inkongruenz von Idee und Wirklichkeit bahnt in den siebziger Jahren den ausdifferenzierteren Nutzenansätzen den Weg.45 ) Diese perpetuieren die tradierte Vorstellung machtloser Medien. Zeitgleich kündigt sich ein prinzipieller Umschwung an.46 ) Die Agenda-Setting-Theorie schleift die über Jahrzehnte dominierende Illusion der passiv die Realität widerspiegelnden Medien.47 ) Den Massenkommunikationsmitteln wird zugesprochen, der öffentlichen Diskussion entscheidendes Gepräge zu verleihen. Transmissionsriemen der Beeinflussung ist die Themensetzung. "Von der fetten Schlagzeile auf Seite 1 führt eine lange Leiter hinab bis ins völlige Verschweigen."48 ) Der Rezipient bildet sich durchaus eine eigene Meinung über die Realität, die in Widerspruch zu dem schematisierten Abbild stehen kann - er entzieht sich aber kaum der medialen Thematisierung und Themenstrukturierung. Die Medien drücken der öffentlichen Diskussion ihren Stempel auf, langfristig sind auch Einstellungsänderungen nicht ausgeschlossen. Insbesondere der Presse weist man eine zentrale Rolle zu. Empirische Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie die Agenda sämtlicher Medien bestimmt.49 )
2.2 Theoretische Vordenker der APO
Der Abscheu über das Dritte Reich mitsamt seinem erfolgreichen Propagandaapparat und die Konfrontation mit den mächtigen Kommunikationssystemen des nordamerikanischen Exils schärfen in der Frankfurter Schule die Kritik an den als Kulturindustrie ettiketierten Medien.50 ) Losgelöst von der empirisch-positivistischen Wirkungsforschung halten die Emigranten am Kanon starker Medien fest. In ihren von tiefem Kulturpessimismus getränkten Arbeiten lassen sie in den vierziger Jahren das Theorem der omnipotenten Presse wieder aufleben. Die Frankfurter Schule verfällt jedoch keineswegs einer reinen Repristination überkommener Theorien. Sie ergänzt die Wirkungsforschung um psychologische und soziologische Komponenten. Neue Perspektiven gewinnen an Gewicht. Das Interesse verlagert sich von der individuellen Warte auf die gesamtgesellschaftliche Ebene.
Für die beiden führenden Köpfe der Frankfurter Schule, Max Horkheimer und Theodor Adorno, verwischen Unterschiede zwischen den Medien: "Kultur heute schlägt alles mit Ähnlichkeit. Film, Radio, Magazine machen ein System aus. Jede Sparte ist einstimmig in sich und alle zusammen."51 ) Die Vereinheitlichung ist kein Zufall sondern Wegbereiter der Herrschaft: "Die rücksichtslose Einheit der Kulturindustrie bezeugt die heraufziehende der Politik."52 ) Die nivellierten Medien verführen durch nie einzulösende Verheißungen. "Die permanente Versagung, die Zivilisation auferlegt, wird den Erfaßten unmißverständlich in jeder Schaustellung der Kulturindustrie nochmals zugefügt und demonstriert. Ihnen etwas bieten und sie darum bringen ist dasselbe."53 ) Letztlich präpariere die Bewusstseinsindustrie das Subjekt im Sinne des Regimes. "Darum, nicht wegen der 'Verdummung' der Massen, die deren Feinde betreiben und deren philanthropische Freunde beklagen, ist die Massenkultur so unwiderstehlich."54 )
In den sechziger Jahren erneuert Adorno seine Kritik an der medialen Allmacht: "Wie man außerhalb der Arbeitszeit kaum noch einen Schritt tun kann, ohne über eine Kundgebung der Kulturindustrie zu stolpern, so sind deren Medien derart ineinander gefaßt, daß keine Besinnung mehr zwischen ihnen Atem schöpfen und dessen innewerden kann, daß ihre Welt nicht die Welt ist."55 ) Wieder taucht der Totalitätsaspekt auf. "Erst das Zusammenspiel all der aufeinander abgestimmten und dennoch nach Technik und Effekt voneinander abweichenden Verfahren macht das Klima der Kulturindustrie aus."56 )
Weithin identische Vorstellungen vertritt Herbert Marcuse, der zur Leitfigur der globalen Studentenrevolte avanciert. Nach Meinung des deutschstämmigen, in den USA lebenden Philosophen hat das Proletariat entgegen seinem historischen Auftrag derzeit als Träger der Revolution ausgespielt. Den antinomischen Befund erklärt er sich mit der Erweckung falscher Bedürfnisse. Der Arbeiter werde durch die bescheidene Partizipation am Wohlstand und die virtuose Handhabung der Massenmedien dazu gebracht, seiner eigenen Entmündigung beizustimmen.57 ) Tatsächlich, meint Marcuse, lauert hinter der suggerierten Freiheit eine berechnende Maschinerie. Die behauptete Indoktrination verurteilt er als repressiven Akt. Der Schlüssel für die Aufhebung der Knechtschaft liege im Wissen um die eigene Unfreiheit verborgen.58 ) "So kann das Durchbrechen des falschen Bewusstseins den archimedischen Punkt liefern für eine umfassendere Emanzipation - an einer allerdings unendlich kleinen Stelle, aber von der Erweiterung solcher kleiner Stellen hängt die Chance einer Änderung ab."59 ) Die Manipulation lässt sich nach seinem Dafürhalten nur dialektisch durch eine Erziehungsdiktatur aufheben. Die Masse hätte "Information zu bekommen, die in entgegengesetzter Richtung präformiert ist."60 ) Rationale Diskussionen erachtet Marcuse als aussichtslos, denn "unter der Herrschaft der monopolistischen Medien - selber bloße Instrumente ökonomischer und politischer Macht - wird eine Mentalität erzeugt, für die Recht und Unrecht, Wahr und Falsch vorbestimmt sind, wo immer sie die Lebensinteressen der Gesellschaft berühren."61 )
Breite Aufmerksamkeit erlangt Jürgen Habermas, der 1962 in seiner Habilitationsschrift die Zerstörung der bürgerlichen Öffentlichkeit beklagt.62 ) Er hält fest, dass die Medien nicht länger ein Forum rationaler Auseinandersetzungen seien, sondern zum Sprachrohr von Wirtschaft und Politik denaturiert wären. "Statt öffentlicher Meinung spielt sich in der manipulierten Öffentlichkeit eine akklamationsbereite Stimmung ein, ein Meinungsklima."63 ) Habermas kritisiert vor allem die Unterwerfung des journalistischen Ethos durch das kapitalistische Prinzip, ihm schwebt die Kollektivierung der Presse vor.64 )
Hans Magnus Enzensberger, Schriftsteller und Herausgeber des einflussreichen Kursbuches, nähert sich den kulturkritischen Anschauungen der Frankfurter Schule bereits Anfang der sechziger Jahre an. Er konstatiert ebenfalls eine schrankenlose Machtfülle der bei ihm als Bewußtseins-Industrie apostrophierten Medien: "Sie ist die eigentliche Schlüsselindustrie des zwanzigsten Jahrhunderts."65 ) Er erkennt in den Medien ein Instrument der Machtausübung: "Wer Herr und wer Knecht ist, das entscheidet sich nicht nur daran, wer über Kapital, Fabriken und Waffen, sondern auch je länger je deutlicher, daran, wer über das Bewußtsein der anderen verfügen kann."66 )
Die verschiedenen Ansätze eint die hermeneutische Vorgehensweise. Die aus Vernunftgründen erschlossenen Ergebnisse entbehren der empirischen Stützung, sind sogar häufig dergestalt formuliert, dass eine Verifizierung oder Falsifikation nicht möglich ist.67 )
2.3 Medienkritik der APO
Der Einfluss der Frankfurter Schule dürfte in keinem Bereich einen stärkeren Niederschlag auf das Denken der APO gefunden haben als in der Medienkritik. Mit Verve greift die APO die Habermassche Formel der zerstörten Öffentlichkeit auf.68 ) Das Verdikt wird spezifiziert, die Anklage zielt fast gänzlich gegen die Presse.69 )
Die Medien gelten als "subtiles Instrumentarium der Integration und Manipulation."70 ) Das von der Frankfurter Schule ausgegebene Credo des systemstabilisierenden Auftrags erklärt die eigene Isolation wie den ausbleibenden Aufstand des Proletariats. Alles und jeder wird der Teilhabe am Komplott verdächtigt.71 ) Dutschke fabuliert von der "Diktatur der Manipulateure von Springer bis Ahlers"72 ).
Häufig scheint es, als ob die APO die Charakteristika der Boulevardpresse auf das gesamte Zeitungswesen extrapoliere. Undifferenziert wird der gesamten Presse eine oberflächliche und geistlose Berichterstattung bescheinigt.
Vorrangig beanstandet ihre APO die systematische Ignorierung. Die gelegentlich selbst als überzogen oder spektakulär eingeräumten Aktionen werden von ihr mit dem Defizit an Artikulationsmöglichkeiten entschuldigt: man müsse auf diese Formen zurückgreifen, um eigenen Forderungen und Ansichten Aufmerksamkeit zu verschaffen.73 ) "Der 'Bürgerschreck' ist also mehr eine publizistische Notwendigkeit als ein Ausweis für die politische Substanz, die in der Studentenbewegung wirksam ist."74 ) Etwas gespalten wirkt in diesem Kontext die Beschwerde, die Presse würde die Protestformen überzeichnen und damit äußerst geschickt antistudentische Ressentiments der Bevölkerung aufgreifen und potenzieren. Die als stark beurteilten sozialen Spannungen - meist werden die Antagonismen des Kapitalismus als Ursache bemüht - ließen sich so in harmlose Bahnen lotsen, nämlich gegen den studentischen Paria.75 ) Nach Auffassung der APO liefert namentlich der Springer- Konzern "den täglichen Horror aus, welcher so dringend zur Bewältigung der individuellen Aggression auf der immerwährenden Suche nach dem an der gesellschaftlichen Misere Schuldigen benötigt wird."76 )
Die Medienkritiker beanstanden nicht nur die Verzerrung, sondern auch die Übertünchung der Realität mit leichter Muse. Die Presse wird beschuldigt, mit der Bereitstellung von Fluchtmaterial dem Rezipienten Scheinwelten vorzugaukeln und ihn aus seinem kruden Dasein entführen zu wollen.77 ) Die Mystifikation der Realität verhindere eine rationale Aufarbeitung sozialer Missstände. "Abgeschafft wird nicht Ausbeutung, sondern deren Bewußtsein."78 )
Die unterstellte Verschleierung gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge kehrt in dem Vorwurf der Personalisierung wieder. An die Presse richtet sich der Tadel, Konflikte zu individualisieren, um von den Antagonismen des Kapitalismus abzulenken.79 ) Bezweckt sei mit dieser Vergötzung des sozialen Friedens die Verewigung des status quo.80 ) Generell entziehe sich die Presse der Grundsatzdiskussion; sie dulde allenfalls äußerliche Kritik. Die liberale Presse wird gescholten, dass sie mit den Studenten in der Verurteilung symptomatischer Einzelaspekte zwar übereinstimme, aber den entscheidenden Schritt von der systemimmanenten zur systemtranszendierenden Kritik verweigere.81 )
Verschiedentlich wird gerade die Ausstrahlung kritischer Impulse als besonders perfider Betrugsversuch fehlinterpretiert. Die APO befürchtet, das Establishment täusche Toleranz und Selbstkritik vor, um Verwirrung in die Reihen der Gegner zu tragen.82 ) Wird realiter medialer Beistand fast immer begrüßt83 ), so erscheint die Unterstützung dennoch vergebens. Man glaubt, dass einzelne, divergente Stimmen im Meer der Konformität untergehen.
Vertreter traditionalistischer Strömungen in der APO richten ihr Augenmerk auf die vor allem von Arbeitern präferierte Boulevardpresse. Unter dem Primat eines orthodox-marxistischen Standpunkts verengt sich die Auseinandersetzung auf die vermeintliche Entfremdung des Proletariats von seinen objektiven Interessen.84 ) Unter diesem Blickwinkel werden Qualitätszeitungen vom Manipulationsvorwurf ausgeklammert.85 )
2.4 Der Springer-Konzern
Das axiomatische Theorem der omnipotenten Presse gewinnt in Axel Cäsar Springer einen Namen.86 ) Innerhalb von zwei Jahrzehnten ist sein Unternehmen zum größten Medienkonzern Europas aufgestiegen, über 10.000 Mitarbeiter stehen in seinem Sold.87 ) 1967 hält er mit rund 8 Millionen Zeitungsexemplaren einen Anteil von einem guten Drittel der bundesrepublikanischen Verkaufsauflage.88 ) Noch stärker ist seine Stellung in einzelnen Marktsegmenten. 90% aller Sonntagszeitungen entstammen seinem Verlag. Unangefochten dominiert Springer die kommerzielle Jungendpresse.89 ) In Hamburg und Berlin hält er eine nahezu monopolartige Stellung.90 ) Maßgeblichen Anteil an seinem Erfolg hat die Bild- Zeitung. Das Massenblatt, mit einer Auflage von knapp 5 Millionen Exemplaren und gut doppelt so vielen Lesern, sucht auf dem deutschen Zeitungsmarkt seinesgleichen.91 )
Die Studenten greifen in der Kontroverse mit Springer wiederholt auf wettbewerbspolitische Argumente zurück, die in ihrer Strenge punktuell in Kapitalismuskritik umschlagen. Zum einen weist man auf die direkte Willenslenkung der Politik durch den Tycoon hin.92 ) Stärker noch scheint nach Ansicht der APO die übrige Presse dem Medienriesen ausgeliefert. Dem übermächtigen Konzern wird vorgehalten, aufgrund seiner Stärke andere Journale auf seine Linie einzuschwören.93 ) Kritiker befürchten, "daß die ökonomische Größe des Springerkonzerns alle Geschäftspartner in eine gewisse Abhängigkeit bringt, die darauf beruht, daß die Geschäftsverbindung mit einem solchen Riesenunternehmen meist einen erheblichen Teil der gesamten Geschäftstätigkeit seiner Partner ausmacht."94 ) Zudem veranlasse der Erfolg des sensationslüsternen Stils Springerscher Boulevardblätter die Konkurrenz zur Imitation. Auch für die Journalisten vermutet die APO Nachteile. Unbotmäßige Schreiber haben angeblich bei dem von Springer auf das gesamte Pressewesen ausstrahlenden Konformitätsdruck und seinem ungezügelten Expansionsdrang ungesicherte Berufsaussichten.95 )
Der Disput spitzt sich auf die Frage zu, ob die Meinungsfreiheit gemäß Art. 5 GG als Individualrecht zu verstehen sei, d. h. ob Springer im Sinne der Gewerbefreiheit nach eigenem Gusto publizieren könne, wonach ihm der Sinn stehe, oder ob das Gesetz eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung impliziere. Linke Stimmen legen den Art. 5 GG dahingehend aus, dass er "nicht die Freiheit der Gewinnmaximierung und der Ausdehnung des individuellen Besitzes, sondern die Freiheit der Information und Meinungsäußerung, die gegebenenfalls auch gegen das privatwirtschaftliche Interesse eines Verlegers durchgesetzt werden muß"96 ), schützt.
Auf die harschen, häufig überzogenen Vorwürfe der APO reagieren vor allem konservative Stimmen mit Widerspruch. Die Ablehnung Springers, wird spekuliert, sei allein auf weltanschauliche Differenzen zurückzuführen.97 ) Die studentischen Forderungen seien pseudowissenschaftlich verbrämte Zensur und von Ulbricht initiiert und ferngesteuert.98 )
Auch die Pressekonzentration wird heruntergespielt.99 ) Gegner der APO weisen darauf hin, dass Zeitungsleser bewusst für Springer optierten, denn selbst in Berlin und Hamburg stünden ausreichend Alternativen offen.100 ) Axel Cäsar Springer bezeichnet die Kaufentscheidung der Leser als "eine Art demokratische Abstimmung"101 ). Zudem vernachlässige die studentische Kritik Fernsehen und Rundfunk, von einem Meinungsmonopol könne keine Rede sein.102 ) Die APO hält entgegen, dass die Pressevielfalt nur vordergründig sei: die einheitliche Ausrichtung belasse keine tatsächlichen Alternativen.103 )
Über die Rolle Springers im staatlich-gesellschaftlichen Bezugsfeld herrscht Uneinigkeit in der APO. Während die eine Seite den Springer- Konzern als Inkarnation einer längst manifesten Restauration ansieht, insistiert die Gegenseite, das Unternehmen inauguriere diese Entwicklung. Wenn auch konkrete Kostproben104 ) für die Machtausnutzung Springers vorgelegt werden, will die Mehrheit seine Funktion symbolisch gedeutet wissen. Die kapitalistische Strukturierung wird für ein Pressewesen verantwortlich gemacht, das zwangsläufig Produkte wie den Springer -Konzern ausspucke.105 ) "Nur der Verleger, der die kapitalistischen Methoden kennt, bejaht, ausnutzt, wird zu den ökonomisch stärksten Presseunternehmen gehören. Wer aber an der Erhaltung und Ausweitung seines Geschäfts interessiert ist, der wird in der Regel auch an der Erhaltung des gesamten kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems interessiert sein"106 ). Wenn auch die Frage von Ursache und Folge nicht geklärt werden kann - über die prinzipielle Interessengleichheit von Medien und Obrigkeit besteht Einvernehmen.
2.5 Ziele der APO
Die Studenten treten in der Mediendiskussion mit einer Reihe von Forderungen an die Öffentlichkeit.107 ) Als zentrales Postulat lässt sich die Expropriation Springers ausmachen. Die vergesellschafteten und fortan demokratisch strukturierten Medien sollen den verschiedensten sozialen Gruppierungen Platz einräumen. Radikale Studenten im SDS sehen hier zugleich einen Ansatzpunkt für die Popularisierung von Enteignungen; diese im September 1967 formulierte Strategie kann aber keinesfalls als einmütiges Kalkül der APO gelten.108 )
In der Auseinandersetzung mit dem Springer- Konzern löst sich die APO von der Theoriegebundenheit der Frankfurter Schule. Ihr geht es nicht nur darum, dem Prinzip demokratischer Öffentlichkeit die gebührende Geltung zu verschaffen; als Akteur vertritt sie selbst handfeste Interessen. Die aversive Berichterstattung Springers wird als Existenzbedrohung empfunden, der man nur durch den Aufbau eines eigenen Kommunikationsnetzes entgegensteuern könne. "Insofern ist der Kampf der APO ... ein Kampf um Kommunikationsmittel, die für eine politische Opposition lebensnotwendig sind."109 ) Die von Marcuse angedeutete Perspektive, mit den Medien das System aushebeln zu können, wird begierig aufgenommen.110 ) Die Studenten erhoffen, dass die Herstellung von Transparenz ihren aufklärerischen Impulsen zum Siegeszug verhilft und die Obrigkeit hinwegfegt.111 ) "Kommunikative und politische Zielsetzungen sind damit identisch geworden"112 ).
Teile der APO fetischisieren die Presse geradezu. Allzu leichtfertig wird eine Veröffentlichung studentischer Argumente oder Aktionen als Fortschritt missverstanden, das eigene Handeln am Medienecho ausgerichtet. Penibel wird der Erfolg von Demonstrationen am Umfang der Berichterstattung gemessen.113 ) Ernsthaft wird ausdiskutiert, welcher Coup wieviel Zeilen einbringt.114 ) Besonders tun sich die Kommunarden hervor.115 )
Indem die APO die Themensetzung der Presse akzentuiert, orientiert sie sich implizit an der (1972 formulierten) Agenda-Setting-Theorie.116 ) Der Konzeption wird aber insofern keine Rechnung gezollt, als die einseitige Beachtung von Platzierung und Umfang vernachlässigt, dass auch bestimmte Attribute eines Themas hervorgehoben oder unterschlagen werden können.117 ) So tritt die teilweise subtile Theorie der Studenten zu Lasten der spektakulären Praxis in den Hintergrund.
2.6 Unterstützung der APO durch eigene und fremde Medien
Sicherlich erreichen die Kommunikationsmittel der APO nicht die Dichte etablierter Medien; die Unterstellung aber, die Studenten haben keine adäquate Möglichkeit der Meinungsäußerung, ist falsch.118 ) Tatsächlich entsteht 1967/1968 eine linke Öffentlichkeit.119 )
Als wichtigstes Magazin der APO hat Konkret zu gelten.120 ) Mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren erreicht das Magazin, dessen Chefredakteur121 ) sich als Parteigänger Dutschkes versteht, einen nicht unerheblichen Leserkreis.122 ) Mit über 200.000 Exemplaren erzielt das linke Satiremagazin Pardon eine noch höhere Auflage.123 ) Auch im quartalsmäßig erscheinenden Kursbuch von Hans Magnus Enzensberger kann die APO eigene Positionen wiederfinden.124 ) Für den SDS setzen sich neben diversen lokalen Periodika Das Argument, die Neue Kritik und die SDS-Korrespondenz ein.125 ) Mit finanzieller Unterstützung der SPD erscheint vom Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB) die Zeitschrift Frontal; die Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) wird in den Blättern für deutsche und internationale Politik und der Außerparlamentarischen Opposition vertreten; als Hauspostille der Humanistischen Union (HSU) gelten die Vorgänge.126 ) Für die aufmüpfigen Schüler ist Underground konzipiert.127 ) Eine Reihe weiterer kleiner und kleinster Publikationsorgane unterstützen die APO.128 )
Domäne der APO ist aber das Buchgewerbe. Ein kaum "vorstellbarer Nachholbedarf an verdrängter, vergessener und unterdrückter - aber auch neugeschriebener - Literatur beherrscht die Bewegung. Dutzende von Verlagen werden gegründet, um dieses Bedürfnis zu befriedigen. Linke Buchhandlungen entstehen, um die Literatur unter die Leute zu bringen."129 ) Renommierte Buchverlage wie die Europäische Verlagsanstalt, Fischer, Kindler, Luchterhand, Röderberg, Rowohlt, Suhrkamp und andere partizipieren am Boom.130 )
Zum inneruniversitären Kommunikationsträger entwickeln sich Flugblatt und Wandzeitung.131 ) Den Studentenzeitschriften gebührt im Hochschulbereich eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Rolle.132 )
Beträchtliche Unterstützung erhält die APO von Teilen der Presse.133 ) Einflussreiche Magazine wie die Süddeutsche Zeitung, der Kölner Expreß, die Münchner Abendzeitung, die Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT, der Stern und DER SPIEGEL bringen den Studenten zumindest bis zum Radikalisierungsprozess im Frühjahr 1968 viel Aufmerksamkeit und Verständnis entgegen.134 ) Reichliche Publizität erhält die APO aber nicht nur in affirmativen Journalen.
Es scheint daher wenig überraschend, wenn sich der Vorwurf der einseitig ausgerichteten Medien gegen den Kläger wendet. Vor allem konservative Stimmen weisen darauf hin, dass die APO auf rege Anteilnahme der Medien, wenn nicht auf vorbehaltlose Zustimmung zählen könne.135 ) Stark übertrieben ist aber die Auslegung, dass "weite Teile der Presse und des Fernsehens ... das Treiben der Neuen Linken ohne viel Wenn und Aber"136 ) favorisieren.
Dass die Studenten dennoch ihre schwache Position auf dem Medienmarkt beklagen, lässt sich wahrscheinlich nur mit der tiefsitzenden Angst erklären, aufgesogen zu werden vom Pluralismus der Meinungen und "integriert [zu werden] von der Liberalität einer Presse, die sich ihrer Objektivität in einem positionslosen Sowohl-als-auch von These und Antithese zu vergewissern pflegt."137 ). Hinter dieser Befürchtung verbirgt sich aber auch die vermeintliche Eignung, zwischen falschen und wahren Bedürfnissen differenzieren zu können. Diese Hybris speist eine letztlich undemokratische Intoleranz.
2.7 Der Verlauf der Anti-Springer-Kampagne
Die Kontroverse zwischen Springer und der APO zeichnet sich schon vor dem 2. Juni 1967 ab.138 ) Der Konflikt spitzt sich in den sechziger Jahren allmählich zu, als sich das Meinungsspektrum des Springer -Konzerns verengt und die studentische Rebellion Gestalt annimmt. Das Aufbrechen der Unruhe wird von den Springer -Gazetten argwöhnisch beobachtet und mit geharnischten Kommentaren verfolgt. Das Unbehagen der APO äußert sich zunächst nur verbal, Demonstrationen oder Blockaden sind in dieser Phase noch undenkbar.139 )
Da in der Bundesrepublik die Presse (ohne antizipierende Theorie) in den Mittelpunkt der Mediendiskussion rückt, ist davon auszugehen, dass sich vor allem der Springer -Konzern selbst mit seiner tendenziösen Berichterstattung ins Schussfeld der Kritik katapultiert hat. Peter Schneider trifft den Kern: "Wir bekämpfen Springer, seit er uns verfolgt."140 )
Die Aufarbeitung der Ereignisse vom 2. Juni konzentriert das Interesse der APO am Springer -Konzern. Verschiedentlich wird eine inhaltliche Übereinstimmung zwischen den Schüssen und der Berichterstattung konstruiert: "Nur wer die verbreitete journalistische Korrumpierung der Vorgänge am Opernhaus als Ausdruck der gleichen repressiven Tendenzen einzuordnen weiß, gegen den der studentische Protest sich richtet, erkennt auch die Identität zwischen dem tödlichen Schuß des Polizisten Kurras und der verfälschenden Berichterstattung über die Zusammenhänge, in denen der Schuß fiel."141 )
Mehrere Projektgruppen und Einzelautoren stürzen sich auf die analytische Auswertung der Nachrichtenpolitik vor allem des Springer -Konzerns.142 ) Die akribischen Recherchen offenbaren gravierende Unterschlagungen, Verdrehungen und Diffamierungen. Doch auch den studentischen Ermittlern gelingt es nicht immer, objektiv vorzugehen.
Die Anti-Springer-Kampagne nimmt ihren Anfang im Sommer 1967. Ende Juni meldet die Kampagne für Abrüstung (KfA) ihre Mitarbeit an.143 ) Im September rückt die 22. Delegiertenkonferenz des SDS die Presse in die Mitte. Die Anwesenden verabschieden die Resolution zum Kampf gegen Manipulation und für die Demokratisierung der Öffentlichkeit 144 ). Der Forderungskatalog enthält die Enteignung und Entflechtung des Springer -Konzerns. Der SDS kündigt Auslieferungsbehinderungen an und stellt die Schaffung eigener Medien in Aussicht.145 ) Zur selben Zeit beschließt auch der SHB, seine Aktivitäten gegen den Pressezaren zu forcieren.146 ) Die Schriftsteller der Gruppe 47 vereinbaren einen Boykott Springers und fordern ihre Verleger auf, sich diesem Schritt anzuschließen.147 )
Vertreter des Republikanischen Clubs (RC) Berlin, des SDS, SHB und LSD, verschiedener ASten, der KfA und des Extradienstes treffen sich am 6. Oktober 1967 in Offenbach. Sie vereinbaren, die Debatte um Springer zum zentralen innenpolitischen Thema auszubauen und ihre Aktivitäten gezielter abzustimmen. Klaus Vack, Geschäftsführer der KfA, wird mit der Koordination beauftragt.148 ) Der Anti-Springer-Kampagne schließen sich neben weiten Teilen der APO auch Gruppierungen liberaler Couleur an.
Die integrative Funktion wird zum Teil bewusst instrumentalisiert, um den Aktionsradius der APO zu erweitern.149 ) Dennoch erreicht die Kampagne nicht dieselbe Breite wie die Antinotstandsbewegung, Träger bleiben vornehmlich Studenten.
Im Oktober kommt es auf der Frankfurter Buchmesse zu Demonstrationen gegen Springer. Am 11. November 1967 wird im RC Berlin der Öffentlichkeit die Broschüre Springer enteignen? vorgestellt, die Vorschläge zur Entflechtung des Springer -Konzerns beinhaltet.150 ) In mehreren Städten werden Gegenzeitungen und Parodien zu Springer -Produkten gedruckt.151 )
Das Geschehen konzentriert sich in Berlin. In der Halbstadt treten zwei Gruppierungen mit disparaten Vorstellungen in Erscheinung. Unter dem Dach der Kritischen Universität entfaltet sich der im Wintersemester 1967/1968 ins Leben gerufene Springer -Arbeitskreis. In ihm finden radikal-sozialistische Kräfte ihre Heimat.152 ) Mitglieder des Arbeitskreises gründen zusammen mit den Redaktionen des SPIEGEL und des Stern, dem SDS und dem RC Berlin das Institut für Presseanalyse und Öffentlichkeitsforschung. In der unter dem Namen Gegenöffentlichkeitsinstitut (GÖFI) bekannt gewordenen Gründung dominieren linksliberale Strömungen.153 ) Der Aufbau des GÖFI erfolgt mit dem Ziel, eine alternative Zeitung auf dem Markt zu etablieren.154 )
Erste Vorschläge zur Schaffung einer eigenen publizistischen Plattform werden bereits auf dem Hannoveraner Kongress im Juni 1967 laut.155 ) Ungleiche Helfer beim Aufbau eines linken Sprachrohrs findet die APO in den Hamburger Verlegern Augstein, Bucerius und Röhl.156 ) Handfeste finanzielle Interessen dürften für das Verlegertrio eine mindestens ebenso große Rolle spielen wie ideelle Erwägungen.157 )
Der Plan, ein Symposium über den Springer-Konzern abzuhalten, offenbart Spannungen zwischen den weitgespreizten Einzelinteressen der Springer -Gegner. Der Springer -Arbeitskreis und der SDS präferieren ein inquisitorisches Tribunal mit anschließendem Urteil, unterliegen aber dem Berliner RC und dem GÖFI, die ein wissenschaftliches Hearing unter Beteiligung eines breiten Spektrums an Politikern, Journalisten und Intellektuellen favorisieren.158 ) Die Niederlage der radikalen Kräfte beruht hauptsächlich auf dem von Augstein und Bucerius oktroyierten Junktim zwischen Finanzierung und Akzeptanz der gemäßigten Lösung.
Das Vorbereitungstreffen am 1. Februar für das Hearing führt zum Eklat.159 ) Stein des Anstoßes ist die Vorführung eines fünfminütigen Films über die Herstellung von Molotow-Cocktails. Der Streifen schließt provokativ mit einer Großaufnahme des Springer -Konzerns. In der Nacht fliegen in die Scheiben von sechs Filialen Steine, zum Teil in Flugblätter mit der Parole Enteignet Springer eingewickelt.
Völlig unrealistische Postulate komplettieren das Fiasko. Die 1.500 Teilnehmer fordern Springer ultimativ auf, die Enteignung seines Konzerns binnen zwei Wochen einzuleiten, und verlangen die sofortige regulative Mitarbeit studentischer Vertreter. Bucerius und Augstein stellen ihre Mitarbeit ein, die vorgesehenen Referenten des Hearings sagen fast ausnahmslos ab.160 ) Die Eröffnungsveranstaltung läuft zwar planmäßig am 9. Februar an, das eigentliche Hearing wird aber wegen der geringen Beteiligung auf Mai verschoben und geht dann im Strudel der Osterkrawalle unter.161 )
1968 beginnt die Anti-Springer-Kampagne abzuflauen. Das Attentat auf Rudi Dutschke beseelt den erlahmten Feldzug.162 ) Kaum sind die Schüsse verhallt, zeichnen sich die Frontlinien der nächsten Tage ab. Nicht nur Studenten sprechen dem Anschlag jede Zufälligkeit ab und legen der demagogischen Berichterstattung Springers den Mordanschlag zur Last.163 ) Äußerungen, die ein bewusst inszeniertes Komplott164 ) vermuten, verstummen zwar rasch, nicht aber Stimmen, die in Bachmann das willfährige und grenzenlos manipulierte Werkzeug Springers sehen.165 )
Teilweise werden die Aktionen gegen Springer als symbolische Handlungen verharmlost, die lediglich dem Zweck dienen würden, den Blick der Öffentlichkeit auf Auswüchse des Pressewesens zu lenken.166 ) Ein anderes Rechtfertigungsmuster bezeichnet die Auslieferungsblockaden als juristisch legitimes Widerstandsrecht. Vertreter dieser Linie argumentieren, der Springer -Konzern habe sich der Volksverhetzung schuldig gemacht und dürfe somit nicht mehr den Schutz der grundgesetzlich garantierten Pressefreiheit beanspruchen.167 )
Die Presseberichterstattung erreicht bei den Studenten nicht annähernd das Interesse des Vorjahres.168 ) Die zwischen Euphorie und Resignation schwankenden, immer rastloser agierenden Studenten neigen mittlerweile deutlich mehr zu direkten Aktionen als zu mühseligen Recherchen.
Nach der Verabschiedung der Notstandsgesetze macht sich Pessimismus in der APO breit. Die Aktivisten ziehen sich wieder stärker in den Hochschulbereich zurück. Die Anti-Springer-Kampagne ebbt in den nächsten Monaten ab.169 )
Der Springer -Konzern geht angeschlagen aus dem Konflikt hervor. Der Befund lässt sich am Auflagenrückgang mehrerer Springer -Zeitungen festmachen. Besonders die Bild-Zeitung ist in weiten Teilen der Bevölkerung diskreditiert.
3 DER 2. JUNI 1967
3.1 Zur Vorgeschichte des Schah-Besuchs
Die prononcierte Hinwendung zu Fragen der Dritten Welt zeichnet sich bei den Vorläufern der APO bereits in der ersten Hälfte der sechziger Jahre ab. Die Brisanz dieser Anteilnahme kündigt Ende 1964 mit der Auseinandersetzung um den Besuch des kongolesischen Ministerpräsidenten Tschombé an.170 ) Die Visite des Schahs wenige Jahre später trifft auf eine deutlich aufgeheizte Atmosphäre. In Berlin stehen die Zeichen mittlerweile auf Sturm. Die Einladung Bonns an Mohammed Resa Pahlewi stößt schon im Vorfeld auf die entschiedene Kritik einer aufsässigen und politisierten Studentenschaft. Der Bundesregierung wird vorgeworfen, sie sanktioniere mit ihrer Einladung den als korrupt und grausam titulierten Diktator; man argwöhnt die Preisgabe humanistischer Ideale zugunsten pekuniärer Motive.171 )
An mehreren Hochschulen bilden sich Anti-Schah-Komitees. In Berlin, Frankfurt, München, Heidelberg und Bonn werden Podiumsdiskussionen organisiert. Die Durchführung der Berliner Informationsveranstaltung am 1. Juni liegt in den Händen des AStAs der FU und der Freunde der Publizistik. Iranische Beschwerden befürchtend, spricht sich der Senat gegen die Kundgebung aus. Ungeachtet dieser Bedenken fordern die Veranstalter die 2.000 Zuhörer zu Demonstrationen auf.
Die Polizei geht von einer ernsten Gefährdung des Schahs aus.172 ) Umfangreiche Maßnahmen werden eingeleitet. Eine Armee von 30.000 Polizisten wacht über den Staatsgast.173 ) Die Abriegelung ganzer Autobahnen führt in Nordrhein-Westfalen zum Verkehrskollaps. In mehreren Bundesländern werden verdächtige Perser polizeilich vorgeladen, Aufenthaltsbeschränkungen unterworfen oder für einige Tage zwangsevakuiert.
3.2 Stationen des Schah-Besuchs
Am 27. Mai 1967 trifft der iranische Herrscher auf dem Flughafen Köln/Bonn ein. Zu einem ersten nennenswerten Zusammenstoß kommt es am Montag, dem 29. Mai, in Bonn. Während einer Kranzniederlegung werden 61 Studenten auf dem Universitätsgelände zunächst eingekesselt und später in das Polizeipräsidium verfrachtet. Die Konfiszierung von Flugblättern und Hausdurchsuchungen sorgen für weitere Aufregung.
Ruhig verläuft die Besichtigung Rothenburgs ob der Tauber am 31. Mai. In München wird der Schah am gleichen Abend von etwa 6.000 Demonstranten ausgepfiffen. Zu studentischen Protesten gesellt sich in der bayerischen Metropole der Zorn der Bevölkerung über die Belästigung durch den exorbitanten Sicherheitsaufwand. In München kommt es auch am nächsten Tag zu Zwischenfällen.
Der Aufenthalt in Hamburg führt am 3. Juni zu schweren Krawallen. Das neuntägige Programm endet am folgenden Tag mit der Visite Lübecks.
3.3 Das Geschehen in Berlin
Den Beginn der Unruhe in Berlin markiert eine Demonstration vor dem Schöneberger Rathaus am Vormittag des 2. Juni. Annähernd 3.000 Schaulustige, unter ihnen etwa 400 Schah-Gegner, warten auf das Eintreffen des Besuchs. Flugblätter, unter anderem ein "Offener Brief an Farah Diba"174 ) von Ulrike Meinhof und ein als Steckbrief aufgemachtes Plakat175 ) über den als Mörder apostrophierten Schah, werden verteilt.
Eine Viertelstunde vor Ankunft des iranischen Herrschers fahren knapp 100 gekaufte Schah-Anhänger in zwei gemieteten Sonderbussen vor. Die sogenannten Jubelperser dürfen sich in der Sicherheitszone hinter den Polizeiabsperrungen formieren. Die Schläger arbeiten im Auftrag des persischen Geheimdienstes SAVAK.176 ) Die durch die räumliche Nähe von Schah-Anhängern und Schah-Gegnern entstandene Gefahrenlage wird vom subalternen Einsatzleiter erfasst, seine Warnung aber nicht weitergeleitet. Während im Innern des Gebäudes der Empfang des hohen Gastes zelebriert wird, skandieren Demonstranten vor dem abgesperrten Vorplatz Anti-Schah-Parolen. Möglicherweise durch Beschimpfungen, Rauchbomben und Eierwürfe provoziert, wahrscheinlich aber von vornherein auf Schlägereien eingestimmt, stürmen die Jubelperser plötzlich über die Barrieren.177 ) Mit Stahlruten, den Leisten ihrer Transparente und Schlagringen dreschen sie auf Demonstranten und unbeteiligte Zuschauer ein. Die Gegenwehr ist zögerlich, es gibt erste Verletzte.
Die Polizei reagiert verspätet. Erst nach einigen Minuten der Untätigkeit wird eine Reiterstaffel ins Getümmel abkommandiert. Statt Schutz vor den Angreifern zu gewährleisten, prügeln die Ordnungshüter zunächst selbst auf Demonstranten ein. Betroffen von den fünf Festnahmen des Einsatzes sind ausnahmslos Schah-Gegner. Die royalistischen Schläger bleiben unbehelligt. Die "Mängel bei der Durchführung der polizeilichen Maßnahmen verschärften die Spannungen und wirkten sich nachteilig auf den weiteren Ablauf des Tages aus"178 ) konstatiert später das Berliner Abgeordnetenhaus.
Zum Kulminationspunkt des missratenen Staatsbesuchs avancieren die Vorfälle am Abend des 2. Juni.179 ) Ab 18.30 Uhr strömen Neugierige und Schah-Gegner vor der Berliner Oper zusammen. Über 2.000 Menschen drängen sich in einem schmalen, gerade sechs mal hundert Meter messenden Korridor, der gegen die Oper hin durch Absperrgitter und rückseitig durch einen Bauzaun umgrenzt ist. Eine vom Senat an das Polizeipräsidium ergangene Weisung und der nochmals am Mittag des 2. Juni vom Senatsprotokollchef präzisierte Wunsch einer weiträumigen Sperrung bleiben unberücksichtigt.180 ) Die Ballung der Demonstranten im Bereich des Opernvorplatzes erleichtert der Polizei die Aufsicht und bietet ihr Gelegenheit, unverzüglich und gezielt einzugreifen.181 )
Die Ankunft der im weiteren Verlauf des Abends unbeteiligt bleibenden Jubelperser um 19.21 Uhr entfacht die Erregung der Demonstranten. Erste Wurfgeschosse - auch Steine und Farbbeutel - fliegen durch die Luft. Immer lauter ertönen aus dem Publikum schahfeindliche Sprechchöre und an die Polizei adressierte Beleidigungen; auch die Polizisten agieren nun rabiater. Rauchbomben werden von einzelnen Beamten in die dichtgedrängte Menge zurückgeschleudert. Vermutete Rädelsführer werden von Greiftrupps über die Barrikaden gezogen und vor den Augen der empörten Zuschauer grundlos verprügelt. Die unnötigen Aktionen führen zu ersten Rangeleien mit aufgebrachten Studenten.
[...]
1 Analoge Stellungnahmen finden sich in den Veröffentlichungen aus den frühen siebziger Jah-ren von Arens, Gleissberg u. a. und Spoo [Die Tabus der bundesdeutschen Presse] sowie in mehreren Periodika und Sammelwerken, deren Auflistung hier den Rahmen sprengen würde.
2 Cf.: W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 161 - S. 184
3 Cf.: L. v. Friedeburg u. a., S. 485ff
4 Cf.: P. Sörgel, Der Springer-Konzern in West-Berlin, in: Imperium Springer, S. 95ff; H. D. Müller, S. 206f; Springer enteignen?, S. 31ff
5 Cf.: P. Damerow u. a., S. 90ff; F. Mager u. U. Spinnarke, S. 46ff; G. Paloczi-Horvath, S. 245ff; Springer enteignen?, S. 34ff; Studentenvertretung: Fachschaft Politologie, S. 4ff; R. Sülzer, Sensation statt Information. Interessieren an Demonstrationen nur Zwischenfälle?, in: Die Tabus der bundesdeutschen Presse, S. 76ff; W. G. Doyé u. a., Die Berliner Presse, die Studentenschaft und die Polizei, in: Vorgänge, Jg. 6 (1967), S. 74ff
6 Cf.: H. Grossmann, Demokratie für Springer, in: Die Auferstehung der Gewalt, S. 14ff; P. Sörgel, Zur Informationspolitik des Springer-Konzerns während der Ostertage 1968, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 104ff
7 Cf.: H. J. Giessler in Zusammenarbeit mit A. L'Orange, S. 14f, S. 36ff, S. 63ff u. S. 127ff
8 Cf.: W. Schulz, Die Studentendemonstrationen beim Schah-Besuch in Berlin. Ergebnisse einer In-haltsanalyse der Publizistischen Stichprobe, in: Publizistik, Jg. 13 (1968), S. 30ff; Studenten und Presse in Berlin, S. 8ff
9 Cf.: G. Bauß, S. 43, S. 69ff, S. 82ff, S. 98 u. S. 109
10 Cf.: M. Krebs, S. 82, S. 137, S. 141ff, S. 146 u. S. 155ff
11 Cf.: B. Rabehl in Zusammenarbeit mit H. Müller-Enbergs, S. 198, S. 201, S. 215, S. 220ff, S. 253ff u. S. 269
12 Eine ausführliche Wiedergabe erleichtert darüber hinaus den Nachvollzug der Anti-Springer-Kampagne wie der APO insgesamt - werden doch die wichtigsten Phasen der Studentenbewegung rekapituliert.
13 An dieser Stelle scheint es dringend erforderlich, begriffliche Klarheit über die Träger der Proteste zu schaffen. Eine Schar von Bezeichnungen mit unterschiedlichen Konnotationen rankt sich mittlerweile um die Akteure. Die Vielzahl an Topoi wie Antiautoritäre Protestbewegung, Außerparlamentarische Opposition (APO), Jugendrevolte, Neue Linke, Studentenbewegung bzw. Studentenrevolte oder die 68er signalisieren Verwirrung. Der Begriff Neue Linke wird in dieser Arbeit nicht verwendet, weil er vor allem im angloamerikanischen Sprachraum Gebrauch findet und versucht, die übergreifenden Gemeinsamkeiten der globalen Revolte zu fassen. Antiautoritär ist zum einen nichts sagend, zum anderen unkorrekt - keinesfalls war die APO antiautoritär ausgerichtet. Der Begriff die 68er trifft eine unzulässige zeitliche Verengung. Der Terminus Jugendunruhe scheint zu weit und zu eng zugleich. Für die Mehrheit der Jugend bleibt das Geschehen ein fernes Medienspektakel, nur eine Minderheit ist an Auseinandersetzungen beteiligt. Andererseits sind die Proteste keinesfalls auf die nachrückende Generation beschränkt. Trotz einer gewissen Diffusität wird nachfolgend wahlweise von den (linken, politisierten und mobilisierbaren) Studenten und der Außerparlamentarischen Opposition die Rede sein. Obgleich die Gleichsetzung von APO und Studentenbewegung zu kurz greift - ohne das Ferment der Hochschulen ist die APO undenkbar. Nach dem 2. Juni 1967 steht der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) als Nukleus und Motor unbestritten im Mittelpunkt des anschwellenden Aufruhrs.
14 Der Ausdruck ist einem Roman Hans Magnus Enzensbergers über den spanischen Bürgerkrieg entliehen.
15 Cf.: H. Holzer, Massenkommunikation und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, S. 10. Einen Marktanteil von sechs Prozent errechnen alleine für DIE WELT und die Frankfurter Allgemeine: R. Zoll u. E. Hennig, S. 71
16 Die methodische Vorgehensweise wird im Anhang erläutert. Dort finden sich auch die Ergebnisse der Auswertung.
17 Diese These führt letztlich auf den Positivismusstreit der sechziger Jahre zurück.
18 Das Schrifttum über DIE WELT ist ausführlich. Fischer beleuchtet den Werdegang bis 1966 mit Wohlwollen [H.-D. Fischer, Die grossen Zeitungen]. Demant rückt den langjährigen Chefredakteur Hans Zehrer in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Trotz der einseitigen Färbung liefert dieses Buch einen brauchbaren Einblick in Interna der WELT. Maaßen und Harenberg legen eine ausgewogene und neutrale Schilderung vor, sehr kritisch äußert sich Müller.
19 Cf.: J. Aufermann, Werbung, Presse und manipulierte Öffentlichkeit, in: Gesellschaftliche Kommunikation und Information, S. 551f
20 Cf.: E. Demant, S. 176ff. Zu den parteipolitischen Präferenzen: H. Meyn, Politische Tendenzen überregionaler Tageszeitungen in der Bundesrepublik Deutschland, in: Publizistik, Jg. 10 (1965), S. 414f
21 Cf.: E. Demant, S. 188ff; L. Maaßen, S. 90f
22 Cf.: F. J. Bröder, S. 169f, S. 191ff; E. Demant, S. 190ff u. S. 207ff; K.-H. Harenberg, S. 16ff; R. Burkhardt, Konzentrationsvorgänge in der Presse der BRD und die Position Springers, in: Imperium Springer, S. 44f; H. D. Müller, S. 169ff
23 Cf.: K.-H. Harenberg, S. 123f. Der Diplom-Arbeit liegt die in Essen gedruckte, aktualisierte Bundesausgabe (Ausgabe D**) zugrunde.
24 Cf.: Die Angaben teilte die Verlagsleitung der WELT auf Anfrage mit. Die Zahlen decken sich mit den an anderen Stellen gefundenen Größen. Völlig daneben mit der Bezifferung von 300.000 Exemplaren liegt allerdings: C. Taler, WELT und BILD und die Große Koalition, in: Imperium Springer, S. 160
25 Cf.: Was denken die Studenten? SPIEGEL-Umfrage an deutschen Hochschulen, in: DER SPIEGEL, Nr. 26/1967, S. 38. Der Anteil der WELT -Leser unter den Studenten sinkt wahrscheinlich in Folge der Anti-Springer-Kampagne bis Anfang 1968 auf 21% ab [R. Wildenmann u. M. Kaase, S. T 49].
26 Verglichen mit der WELT ist die Literatur über die Frankfurter Rundschau spärlich. Erste Anfänge referiert Fischer [H.-D. Fischer, Parteien und Presse in Deutschland seit 1945]. Sachlich und informativ ist der Beitrag von Flottau; Maaßen hat ganze Abschnitte nur dürftig kaschiert übernommen.
27 Cf.: K. R. Allerbeck, Soziale Bedingungen für studentischen Radikalismus, S. 355; K. R. Allerbeck, Soziologie radikaler Studentenbewegungen, S. 42; H. Flottau, S. 101f; J. Jeziorowski, S. 66f
28 Cf.: L. Maaßen, S. 98. Die Presseauswertung stützt sich auf die Deutschland-Ausgabe.
29 Leider hat der Verlag nicht auf eine diesbezügliche Nachfrage reagiert. Cf.: H. J. Giessler in Zu-sammenarbeit mit A. L'Orange, S. 176; H. Meyn, Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, S. 131.
30 Cf.: U. Boden u. a., S. 775ff; R. Groß, S. 370
31 "Die überwältigende Entfaltung der Massenkommunikationsmittel in der Moderne ist nicht von einer entsprechenden Einsicht in ihr gesellschaftliches Funktionieren bekleidet" [U. Saxer, Funktionen der Massenmedien in der modernen Gesellschaft, in: R. Kurzrock u. a., S. 22]. Die 1974 bekundete Verdrossenheit über das Elend der Wirkungsforschung gilt unverändert.
32 Auf dem neuesten Stand und übersichtlich ist die Synopse von Braun.
33 Cf.: F. Naschold, Kommunikationstheorien, in: Gesellschaftliche Kommunikation und Problemstellungen, S. 17f; Kunczik, S. 18 u. S. 114; W. R. Langenbucher, G. Räder u. H.-J. Weiß, S. 14f
34 Cf.: Kunczik, S. 116
35 Cf.: F. Bledjian, S. 17ff, S. 35 u. S. 78ff; F. Naschold, Kommunikationstheorien, in: Gesellschaftliche Kommunikation und Problemstellungen, S. 19ff, S. 31 u. S. 39f; W. R. Langenbucher, G. Räder u. H.-J. Weiß, S. 15f; E. Noelle-Neumann, Öffentlichkeit als Bedrohung, S. 62ff, S. 116ff, S. 128; W. Früh, Der aktive Rezipient - neu besehen. Zur Konstruktion faktischer Information bei der Zeitungslektüre, in: Publizistik, Jg. 28 (1983), S. 327ff; M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 28ff, 122ff u. S. 424ff
36 Cf.: W. Schulz, Das Weltbild der Nachrichtenmedien, S. 35f; W. Schulz, Wirkungen der Massenmedien, S. 72
37 Cf.: F. Dröge, R. Weißenborn u. H. Haft, S. 144f; W. Menningen, Die Auswirkungen von Mas-senkommunikation auf die gesellschaftliche Entwicklung, in: R. Kurzrock u. a., S. 54; E. Noelle-Neumann, Öffentlichkeit als Bedrohung, S. 18f; K. Koszyk, Wirkungen der Massenkommunikation. Ergebnisse und Kritik einer Forschungsrichtung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, Jg. 22 (1972), Heft 22, S. 24ff; A. Silbermann u. E. Zahn, S. 391ff
38 Außerdem werden überregionale Tageszeitungen präferiert. Cf.: F. J. Bröder, S. 43
39 Cf.: K. Koszyk, Wirkungen der Massenkommunikation. Ergebnisse und Kritik einer Forschungsrichtung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, Jg. 22 (1972), Heft 22, S. 19. Allerdings wird die wenig überraschende Schlussfolgerung empirisch untermauert, dass überregionalen Qualitätszeitungen pro Leser eine größere Geltung zukommt als der Boulevardpresse oder Lokalzeitungen.
40 Cf.: P. Klier, S. 46; M. Kunczik, S. 77
41 Konträr: P. Nissen u. W. Menningen, Der Einfluß der Gatekeeper auf die Themenstruktur der Öffentlichkeit, in: Publizistik, Jg. 22 (1977), S. 172f
42 Cf.: F. Bledjian, S. 96ff; E. Noelle-Neumann, Öffentlichkeit als Bedrohung, S. 128f u. S. 211ff; M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 122ff, S. 424ff
43 Cf.: F. Böckelmann, S. 207; F. Naschold, Kommunikationstheorien, in: Gesellschaftliche Kommunikation und Problemstellungen, S. 47; M. Kunczyk, S. 201; J. Wilke, Ansätze zu einer Wirkungsgeschichte der Massenmedien, in: Langfristige Medienwirkungen, S. 21; R. Zoll u. E. Hennig, S. 7
44 U. Boden u. a., S. 775. Entgegengesetzt: E. Noelle-Neumann, Öffentlichkeit als Bedrohung, S. 70f
45 Cf.: W. R. Langenbucher, G. Räder u. H.-J. Weiß, S. 17; W. Schulz, Ausblick am Ende des Holzweges. Eine Übersicht über die Ansätze der neuen Wirkungsforschung, in: Publizistik, Jg. 27 (1982), S. 54
46 Cf.: M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 8 u. S. 39
47 Cf.: W. Schulz, Massenmedien und Realität, Die "ptolemäische" und die "kopernikanische" Auf-fassung, in: Massenkommunikation, S. 139f; H.-J. Weiß, Öffentliche Streitfragen und massenmediale Argumentationsstrukturen. Ein Ansatz zur Analyse der inhaltlichen Dimension im Agenda Setting-Prozeß, in: Massenkommunikation, S. 473ff; R. Ehlers, Themenstrukturierung durch Massenmedien. Zum Stand der empirischen Agenda-setting-Forschung, in: Publizistik, Jg. 28 (1983), S. 167ff; M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 157, S. 194ff
48 E. Spoo, Pressekonzentration, Springer-Dominanz und journalistische Arbeit, in: Imperium Springer, S. 217. Cf.: K.-H. Flach, S. 31f
49 Cf.: M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 208f
50 Cf.: M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 27
51 M. Horkheimer u. T. W. Adorno, S. 141
52 M. Horkheimer u. T. W. Adorno, S. 144
53 M. Horkheimer u. T. W. Adorno, S. 163
54 M. Horkheimer u. T. W. Adorno, S. 331
55 T. W. Adorno, Eingriffe, S. 69f
56 T. W. Adorno, Eingriffe, S. 70
57 Cf: H. Marcuse, Der eindimensionale Mensch, S. 28; H. Marcuse, Versuch über die Befreiung, S. 33 u. S. 80ff
58 Cf.: H. Marcuse, Der eindimensionale Mensch, S. 27. Hier unterscheidet sich Marcuse am meisten von Horkheimer und Adorno, die für einen ausweglosen Pessimismus stehen.
59 H. Marcuse, Repressive Toleranz, S. 122. Ebenso: H. Marcuse, Der eindimensionale Mensch, S. 257
60 H. Marcuse, Repressive Toleranz, S. 110
61 H. Marcuse, Repressive Toleranz, S. 106
62 Cf.: J. Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, S. 217ff
63 J. Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, S. 238
64 Cf.: J. Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, S. 194, S. 207f u. S. 222
65 H. M. Enzensberger, Einzelheiten I, S. 10
66 H. M. Enzensberger, Einzelheiten I, S. 14
67 Cf.: H. Holzer, Soziologische Aspekte der Pressefreiheit, in: Gegenwartskunde, Jg. 17 (1968), S. 385. Gleiches gilt für die Ansätze der APO. Dazu: W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 171 u. S. 176
68 Cf.: SDS-Bundesvorstand, Grundsatzerklärung zur Kampagne für die Enteignung des Springer-Konzerns (14. 4. 68), in: Die 68er, S. 259
69 Cf.: K.-H. Stamm, S. 36
70 F. Deppe u. K. Steinhaus, S. 32. Cf.: R. Dutschke, Geschichte ist machbar, S. 94; R. Reiche, Sexualität und Klassenkampf, S. 15
71 Cf.: R. Koplin, S. 55; W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 169
72 R. Dutschke, Mein langer Marsch, S. 61
73 Hier kann die APO in weiten Kreisen mit Verständnis rechnen: F. Leonhardt, S. 55 u. S. 110; O. Negt u. A. Kluge, S. 151; R. Sülzer, Sensation statt Information. Interessieren an Demonstrationen nur Zwischenfälle?, in: Die Tabus der bundesdeutschen Presse, S. 78f
74 E. Hermes, Die Studentenbewegung als Thema der politischen Bildung. Ein Unterrichtsmodell mit Literaturübersicht, in: Neue Sammlung, Jg. 10 (1970), S. 165
75 Cf.: O. Negt, Studentischer Protest - Liberalismus - "Linksfaschismus", S. 179. Fetscher vertritt die Ansicht, dass sich die Studentenbewegung als Ersatz für das nach Abklingen des Kalten Krieges unbrauchbare Schreckgespenst des Kommunismus anbietet [I. Fetscher, S. 13].
76 B. Blanke, Dutschkismus als Gerücht, in: Die 68er, S. 238
77 Cf.: G. Gleissberg u. a., S. 182
78 H. M. Enzensberger, Einzelheiten I, S. 14
79 Cf.: P. Brückner, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, S. 170; R. Dutschke, Mein langer Marsch, S. 61; H. Holzer, Massenkommunikation und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, S. 37ff; R. Dutschke, R. Dutschke antwortet Augstein, Vom ABC-Schützen zum Agenten, in: Konkret, Nr. 1/1968, S. 53; R. Dutschke, "Der SDS läßt sich nicht verbieten", in: Konkret, Nr. 3/1968, S. 6. Gleichfalls wird behauptet, dass sich das Implantieren von Feindbildern leichter durch die Personifikation als durch die Verwendung abstrakter Aussagen erzielen lässt.
80 Cf.: Springer enteignen?, S. 25f
81 Cf.: O. Negt, Studentischer Protest - Liberalismus - "Linksfaschismus", S. 188
82 Cf.: W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 169f. Die Annahme wurzelt in der Idee der repressiven Toleranz [H. Marcuse, Repressive Toleranz, S. 93ff].
83 Die ständige Bemängelung des SPIEGEL bleibt Ausnahme.
84 Cf.: W. Abendroth, Klassenauseinandersetzung in der spätkapitalistischen Gesellschaft - die Rolle der Intelligenz, in: Revolution gegen den Staat?, S. 20
85 Hier prallen disparate Vorstellungen aufeinander: R. Lenz, Die WELT als Wille und Vorstellung, in: Imperium Springer, S. 114ff; H. Schäfer, Schichten- und Gruppenspezifische Manipulation in der Massenpresse, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 73ff; R. Zoll u. E. Hennig, S. 189f
86 Cf.: U. Lohmar, Die "Neue Linke" und die Institutionen der Demokratie, in: Die Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft, S. 17
87 Cf.: J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publizistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1020; R. Burkhardt, Konzentrationsvorgänge in der Presse der BRD und die Position Springers, in: Imperium Springer, S. 38ff u. S. 50f; H. D. Müller, S. 16; Springer enteignen?, S. 5 u. S. 8
88 Genauere Angaben finden sich bei: J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publizistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1020f; K.-H. Flach, S. 147f; R. Burkhardt, Konzentrationsvorgänge in der Presse der BRD und die Position Springers, in: Imperium Springer, S. 46ff; H. Meyn, Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, S. 58f; Tageszeitungen. Stimmen verstummt, in: DER SPIEGEL, Nr. 40/1967, S. 38 u. S. 44; Springer enteignen?, S. 4, S. 6 u. S. 43
89 Cf.: U. Sander, Axel Springer als Erzieher der Jugend, in: BdiP, Jg. 13 (1968), S. 61ff
90 Ausführlich: K.-U. Benneter u. a., S. 8; J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publi-zistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1024; G. Gleissberg u. a., S. 42; R. Burkhardt, Konzentrationsvorgänge in der Presse der BRD und die Position Springers, in: Imperium Springer, S. 49f; R. Landsberg, 2. Juni 1967 - Voraussetzungen und Folgerungen, in: Liberal, Jg. 9 (1967), S. 505f; H. Meyn, Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, S. 59 u. S. 131
91 Cf.: H. Adam, Der Bild-Leser, S. 328; L. Hinz, Meinungsmarkt und Publikationsorgane, in: Der CDU-Staat, S. 155
92 Cf.: A. Klönne, Ein Super-Hugenberg, in: Imperium Springer, S. 14
93 Cf.: K. Arens, S. 9; J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publizistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1022ff; J. Huffschmied, Politische Ökonomie des Springer-Konzerns. Wirtschaftliche Dynamik und gesellschaftliche Bedingungen privater Pressemacht in der Bundesrepublik, in: Imperium Springer, S. 57ff; B. Jansen, Möglichkeiten einer Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: Imperium Springer, S. 251f; E. Spoo, Pressekonzentration, Springer-Dominanz und journalistische Arbeit, in: Imperium Springer, S. 222; Springer enteignen?, S. 9
94 J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publizistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1022
95 Cf.: J. Huffschmied, Politische Ökonomie des Springer-Konzerns. Wirtschaftliche Dynamik und ge-sellschaftliche Bedingungen privater Pressemacht in der Bundesrepublik, in: Imperium Springer, S. 60ff; A. Klönne, Ein Super-Hugenberg, in: Imperium Springer, S. 14; E. Spoo, Pressekonzentration, Springer-Dominanz und journalistische Arbeit, in: Imperium Springer, S. 208ff
96 A. Klönne, Ein Super-Hugenberg, in: Imperium Springer, S. 19
97 Cf.: H. Dichgans, Das Unbehagen in der Bundesrepublik, S. 125; C. Hohoff, S. 39; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Zukunftsmacher, S. 234; A. C. Springer, "Dieser Staat ist wert, verteidigt zu werden". Eine Antwort des Verlegers Axel Springer - Warnung vor einem neuen Totalitarismus, in: DIE WELT, 14. 5. 68, S. 8
98 Cf.: H. G. Tolmein, S. 48. Auch der Springer -Konzern ortet Ulbricht als Drahtzieher: Studenten und Presse in Berlin, S. 6; Viel Lärm um ein Zeitungshaus, S. 29
99 Die Machtkumulation wird gelegentlich auch als wirtschaftliche Notwendigkeit begründet: eine gewisse Größe sei unabdingbar zur Wahrung von Unabhängigkeit und Aufrechterhaltung eines breiten Informationsspektrums. Dazu: H. Glaser, Radikalität und Scheinradikalität, S. 79
100 Cf.: H. Dichgans, Der Gegensatz der Generationen, S. 6; H. Dichgans, Das Unbehagen in der Bundesrepublik, S. 127
101 Viel Lärm um ein Zeitungshaus, S. 4
102 Cf.: A. C. Springer, "Dieser Staat ist wert, verteidigt zu werden". Eine Antwort des Verlegers Axel Springer - Warnung vor einem neuen Totalitarismus, in: DIE WELT, 14. 5. 68, S. 8
103 Cf.: J. Huffschmied, Springer - ökonomische Macht und publizistische Gleichschaltung. Zum Problem der Demokratisierung der Presse in der Bundesrepublik, in: BdiP, Jg. 12 (1967), S. 1025; G. Gleissberg u. a., S. 51 u. S. 181
104 Beispielhaft: K.-U. Benneter u. a., S. 9; R. Mairose, Eindämmung der Pressekonzentration durch eine Lex Springer? Ein Bericht zur Frage der Begrenzung des Marktanteils, in: Gegenwartskunde, Jg. 17 (1968), S. 363
105 Cf.: W. Hofmann, Abschied vom Bürgertum, S. 48ff; J. Huffschmied, Politische Ökonomie des Springer-Konzerns. Wirtschaftliche Dynamik und gesellschaftliche Bedingungen privater Pressemacht in der Bundesrepublik, in: Imperium Springer, S. 53 u. S. 66; C. Hopf, Zu Struktur und Zielen privatwirtschaftlich organisierter Zeitungsverlage, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 13 u. S. 28f; W. Lefèvre am 31. April 1968 [sic], in: S. Lönnendonker, T. Fichter u. J. Staadt unter Mitarbeit von K. Schroeder, S. 306
106 G. Gleissberg u. a., S. 18
107 Komprimiert: SDS-Bundesvorstand, Grundsatzerklärung zur Kampagne für die Enteignung des Springer-Konzerns (14. 4. 68), in: Die 68er, S. 261
108 Dieser Gesichtspunkt findet beispielsweise im Revolutionslexikon keinen Eingang [P. Weigt, S. 16].
109 K.-H. Stamm, S. 22. Allgemein: O. Rammstedt, S. 161f; W. Schulz, Das Weltbild der Nachrichtenmedien, S. 39f
110 Fast identische Wortpassagen bei: H. Marcuse, Repressive Toleranz, S. 122 und K. Arens, S. 35
111 Cf.: H. M. Enzensberger, Einzelheiten I, S. 15 u. S. 17
112 W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 168
113 Cf.: R. Niemann, Sitzprotest des "Komitees der 100" vor der Griechischen Militärmission. Ein Ex-periment der Kritischen Universität mit demonstrativem zivilen Ungehorsam, in: Macht von unten, S. 168f
114 Cf.: T. Ebert, Probleme der gewaltfreien, direkten Aktion in einer Formaldemokratie. Sitz-Protest des "Komitees der 100" vor der Griechischen Militärmission, in: Neue Sammlung Jg. 8 (1968), S. 240
115 Cf.: B. Baumann, S. 26f; T. Fichter u. S. Lönnendonker, S. 103; P. Brügge, "Eine schlagkräftige sexuelle Aktion, in: Die wilden 68er, S. 52
116 Cf.: B. Rabehl in Zusammenarbeit mit H. Müller-Enbergs, S. 198 u. S. 255
117 Cf.: M. Schenk, Medienwirkungsforschung, S. 198
118 Cf.: S. Zielinski, Die Ferne der Nähe und die Nähe der Ferne. Bilder und Kommentare zum TV-Alltag der Sechziger, in: CheSchahShit, S. 108; M. Krebs, S. 82; G. v. Paczensky, Außerparlamentarische Gedanken, in: Revolution gegen den Staat?, S. 198f. Der Unsinn dieser Klage offenbart sich, wenn beispielsweise Krebs allein die Konkret -Leserschaft als eine breite Öffentlichkeit bezeichnet [M. Krebs, S. 137].
119 Cf.: M. Bücken u. K. Groth, Verfolgung der Linken Presse, in: Gesellschaftliche Kommunikation und Information, S. 669
120 Cf.: K. Barth, S. 67; H. M. Bock, Geschichte des >linken Radikalismus< in Deutschland, S. 215; M. Krebs, S. 137, S. 141ff u. S. 174; F. Rumler, Die emanzipierte Presse, in: Die Rolle der Neuen Linken in der Kulturindustrie, S. 93f; N. J. Ryschkowsky, S. 84, S. 93 u. S. 95; G. Schmidt, S. 178; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, S. 299
121 Cf.: K. R. Röhl, S. 278
122 Die Angabe bezieht sich auf den Jahresanfang 1968. Zeitweilig werden über 200.000 Stück ge-druckt [M. Krebs, S. 82 u. S. 174; K. Mehnert, S. 301].
123 Das Augustheft 1968 erscheint in einer Auflage von 290.000 Stück. Näheres in: G. Schmidt, S. 178; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Zukunftsmacher, S. 252 u. S. 301; O. Wilfert, S. 133
124 Cf.: H. M. Bock, Geschichte des >linken Radikalismus< in Deutschland, S. 215; F. Rumler, Die emanzipierte Presse, in: Die Rolle der Neuen Linken in der Kulturindustrie, S. 96; N. J. Ryschkowsky, S. 84; G. Schmidt, S. 178; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Zukunftsmacher, S. 300
125 Cf.: R. Ahlberg, Die politische Konzeption des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, S. 6; W. Schlaffke, S. 14; G. Schmidt, S. 178; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, S. 297ff
126 Cf.: N. J. Ryschkowsky, S. 95; R. Seeliger, S. 170
127 Cf.: G. Schmidt, S. 178
128 Eine Auflistung findet sich bei: N. J. Ryschkowsky, S. 95; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, S. 297ff
129 V. Brandes, S. 169. Desgleichen: P. Kuntorad, Revolution im Verlagswesen?, in: Die Rolle der Neuen Linken in der Kulturindustrie, S. 84; P. Schütt, S. 124
130 Cf.: E. Richert, S. 98; N. J. Ryschkowsky, S. 92f; C. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Zukunftsmacher, S. 190ff; Die Studentenunruhen, S. 37
131 Cf.: K. Barth, S. 251; K. Koszyk u. K. H. Pruys, S. 305; Provokationen, S. 8; P. Schütt, S. 121; K.-H. Stamm, S. 31.
132 Cf.: H. Koschwitz, Studentische Presse und Hochschulkrise, in: Publizistik, Jg. 13 (1968), S. 360ff. Konträr: W. Lepenies, Student und Öffentlichkeit. Kommunikationsprobleme einer Minderheit, in: Studenten in Opposition, S. 167
133 DER SPIEGEL, der Stern, Extradienst und Konkret gewähren neben der publizistischen Schützenhilfe auch organisatorische und materielle Unterstützung. Ein ehemaliges SDS-Mitglied geht in einem von Mosler abgedruckten Interview von einem Spendenvolumen von einer halben Million DM aus [J. Werth, in: P. Mosler, S. 225]. Cf.: U. Chaussy, S. 169; R. Dutschke, Mein langer Marsch, S. 174; R. Dutschke, Die Revolte, S. 122; K. R. Röhl, S. 278 u. S. 295; H. Ristock, S. 92; Studentenbewegung 1967 - 69, S. 13
134 Cf.: A. Grosser, S. 358; C. Kleßmann, Zwei Staaten, eine Nation, S. 280; H. Ristock, S. 91f; Studenten und Presse in Berlin, S. 33f
135 Cf.: C. Hohoff, S. 38; H. Kuhn, Rebellion gegen die Freiheit, S. 64; H. M. Kepplinger, Begriffe und Modelle langfristiger Medienwirkungen, in: Langfristige Medienwirkungen, S. 31f; W. Rüegg, S. 15; E. K. Scheuch, Bereiten die Studenten den Bürgerkrieg vor?, S. 26f; H. Thielicke, S. 94, S. 96 u. S. 112
136 K. Hildebrand, S. 380
137 B. Nirumand, Die Avantgarde der Studenten im internationalen Klassenkampf, S. 14
138 Am deutlichsten: R. Lettau, S. 116ff
139 Übereinstimmend: G. Bauß, S. 43 u. S. 72ff; E. Krippendorff, Politikwissenschaft und Außerparlamentarische Opposition, in: Demokratisches System und politische Praxis in der Bundesrepublik, S. 112; L. Rolke, Protestbewegungen in der Bundesrepublik, S. 282
140 P. Schneider, in: Konkret, Nr. 3/1968, S. 15. So auch Klaus Vack im Rückblick.
141 P. Brückner, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, S. 97
142 Die meisten Untersuchungen beschränken sich auf die oberflächliche Montage von Berichten der Springer -Presse, um besonders drastische Entgleisungen oder Falschmeldungen zu dokumentieren. Nach diesem Muster verfahren die Gruppen um Damerow [P. Damerow u. a.] und Doyé [W. G. Doyé u. a., Die Berliner Presse, die Studentenschaft und die Polizei, in: Vorgänge, Jg. 6 (1967)], der Republikanische Club [Springer enteignen?], Mager und Spinnarke sowie Paloczi - Horvath. Systematischer ist die Analyse der Studentenvertretung des Otto-Suhr -Instituts der FU Berlin [Studentenvertretung: Fachschaft Politologie]. Die Autoren begründen ihre gegen Springer zielenden Vorwürfe mit Hilfe der Quantifizierenden und der Qualitativen Inhaltsanalyse. Der Springer -Konzern weist in seiner Replik aber zu Recht auf methodische Schwächen und eine nachlässige Vorgehensweise hin [Studenten und Presse in Berlin]. Sülzer weitet seine längerfristig angelegte Studie auf das gesamte Marktangebot in München und in Berlin aus. Der Abguss altbekannter Anklagen stellt den Springer -Konzern undifferenziert der übrigen Presse gegenüber [R. Sülzer, Sensation statt Information. Interessieren an Demonstrationen nur Zwischenfälle?, in: Die Tabus der bundesdeutschen Presse].Bezüglich der weltanschaulichen Positionierung fällt die im Auftrag des Bundesministers für Familie und Jugend durchgeführte Analyse von Schulz aus dem Rahmen [W. Schulz, Die Studentendemonstrationen beim Schah-Besuch in Berlin. Ergebnisse einer Inhaltsanalyse der Publizististischen Stichprobe, in: Publizistik, Jg. 13 (1968)]. Die Untersuchung ist fundiert und angenehm neutral. [Die jeweiligen Seitenzahlen werden in Fußnote 5 und Fußnote 8 angegeben]
143 Cf.: K. Vack, Versuch, Geschichte und Erfahrung darzustellen. Mehr als bibliographische Daten, weniger als eine Lebensgeschichte, in: Für und über Klaus Vack, S. 182
144 Ein Abdruck findet sich in: Außerparlamentarische Opposition in Quellen und Dokumenten (1960 - 1970), S. 256f; Provokationen, S. 140f
145 Cf.: G. Bartsch, S. 31ff; G. Bauß, S. 84ff; T. Fichter u. S. Lönnendonker, S. 117ff
146 Cf.: G. Bauß, S. 87; R. Seeliger, S. 172
147 Die Aufforderung wird veröffentlicht von: R. Seeliger, S. 18
148 Cf.: K. A. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 162f. Vack spricht im Interview seiner Tätigkeit wie der Anti-Springer-Kampagne insgesamt keine allzu große Bedeutung zu.
149 Cf.: R. Dutschke, "Wir fordern die Enteignung Axel Springers". SPIEGEL-Gespräch mit dem Berliner FU-Studenten Rudi Dutschke (SDS), in: DER SPIEGEL, Nr. 29/1967, S. 31. Eine Umfrage des SPIEGEL s deutet auf einen eher schwachen Effekt. Die Studie belegt bei demonstrationsbereiten Jugendlichen für die Anti- Springer-Kampagne (23%) ein deutlich geringeres Mobilisierungspotential als bei Protesten gegen Vietnam (54%) oder Tariferhöhungen im öffentlichen Nahverkehr (63%). Das Rekrutierungsfeld erhöht sich zwar nach Angaben des SPIEGEL s auf ein Drittel bei Studenten, sinkt aber auf ein Viertel bei Mittel- und Oberschülern und ein Fünftel bei Berufsschülern ab [DER SPIEGEL, Nr. 8/1968, S. 40]
150 Cf.: Autorenkollektiv, S. 71f
151 Cf.: P. Schütt, S. 122
152 Cf.: T. Fichter u. S. Lönnendonker, S. 121
153 Cf.: H. Grossmann, Demokratie für Springer, in: Die Auferstehung der Gewalt, S. 14
154 Cf.: T. Fichter u. S. Lönnendonker, S. 121
155 Cf.: E. Kuby, in: Bedingungen und Organisationen des Widerstandes, S. 39
156 Cf.: H. Grossmann, Demokratie für Springer, in: Auferstehung der Gewalt, S. 14; M. Krebs, S. 157f; K. R. Röhl, S. 261; K.-H. Stamm, S. 45f
157 Cf.: U. Chaussy, S. 169; Studentenbewegung 1967 - 69, S. 13
158 Cf.: Autorenkollektiv, S. 71; G. Bauß, S. 91; T. Fichter u. S. Lönnendonker, S. 121
159 Cf.: Außerparlamentarische Opposition in Quellen und Dokumenten (1960 - 1970), S. 259; G. Bauß, S. 91f; U. Chaussy, S. 174f; L. v. Friedeburg u. a., S. 452; Provokationen, S. 142. Röhl mutmaßt, die Aufkündigung der Zusammenarbeit rühre aus dem klammheimlichen Arrangement Springers mit Augstein und Bucerius [K. R. Röhl, S. 295f].
160 Manfred Bissinger, Karl-Hermann Flach, Jürgen Habermas, Otto Köhler, Hans Dieter Müller, Alexander Mitscherlich, Gerd von Paczensky und Helmut Ridder ziehen ihre Teilnahme zurück, nur Erich Kuby und Eugen Kogon behaupten das Feld. Cf.: Autorenkollektiv, S. 48ff
161 Falsch bei: P. Sörgel, Zur Informationspolitik des Springer-Konzerns während der Ostertage 1968, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 97f
162 Cf.: P. Sörgel, Zur Informationspolitik des Springer-Konzerns während der Ostertage 1968, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 100
163 Diese Auffassung reicht außerordentlich weit.
164 Dutschke vermutet noch ein Jahrzehnt später einen nachrichtendienstlichen Hintergrund. Cf.: R. Dutschke, Die Revolte, S. 88
165 Die Fülle der Vorwürfe bündelt eine Grundsatzerklärung des SDS vom 14. April. Ein Abdruck findet sich in: Die 68er, S. 259ff; S. Lönnendonker, T. Fichter u. J. Staadt unter Mitarbeit von K. Schroeder, S. 295f; Provokationen, S. 145f
166 Cf.: E. Dietrich, Notstandsübung, in: Die Auferstehung der Gewalt, S. 42; K. Nevermann u. N. Kadritzke, Ostern 1968 und die Reaktion, in: BdiP, Jg. 13 (1968), S. 471; P. Sörgel, Zur Informationspolitik des Springer-Konzerns während der Ostertage 1968, in: Kapitalismus und Pressefreiheit, S. 99
167 Cf.: I. Hornischer u. H. Riedel, Grundrechte und Springerblockade, in: Die Auferstehung der Ge-walt, S. 121ff; Redaktionskollektiv, Gewalt, in: Konkret, Nr. 6/1968, S. 26; E. Osborg, Rechtsgutachten über den durch die Pressekonzentration hervorgerufenen Verfassungsnotstand, in: Vorgänge, Jg. 8 (1969), S. 15
168 Es liegen nur zwei umfangreichere Untersuchungen zu den Osterunruhen vor. Sehr bissig setzt sich Sörgel mit Springer auseinander [P. Sörgel, Zur Informationspolitik des Springer-Konzern während der Ostertage 1968, in: Kapitalismus und Pressefreiheit]. Nicht minder polemisch analysiert Grossmann DIE WELT [H. Grossmann, Demokratie für Springer, in: Die Auferstehung der Gewalt]. Auch über die Verabschiedung der Notstandsgesetze findet sich lediglich die eingleisige Arbeit von Giessler [H. J. Giessler in Zusammenarbeit mit A. L'Orange]. [Die jeweiligen Seitenzahlen finden sich in Fußnote 6 und Fußnote 7]
169 Cf.: W. Härdtl, Strategie der Neuen Linken zur Machtergreifung, in: Die studentische Protestbewegung, S. 113
170 Die Proteste erscheinen retrospektiv als Fanal des 2. Juni. Dutschke schreibt 1968: "Mit der Anti-Tschombé-Demonstration haben wir erstmalig die politische Initiative in dieser Stadt ergriffen" [R. Dutschke, Vom Antisemitismus zum Antikommunismus, in: U. Bergmann u. a., S. 63]. Ähnlich: B. Rabehl, Von der antiautoritären Bewegung zur sozialistischen Opposition, in: U. Bergmann u. a., S. 160
171 Cf.: B. Nirumand, Der Schah ist los, in: Die 68er, S. 135; G. Bauß, S. 52
172 Cf.: W. Büsch, in : Abgeordnetenhaus von Berlin. V. Wahlperiode. Stenographischer Bericht, Band I, S. 128
173 Cf.: DER SPIEGEL, Nr. 24/1967, S. 41
174 Abdruck in: D. Krebs, S. 134; S. Lönnendonker, T. Fichter u. J. Staadt unter Mitarbeit von K. Schroeder, S. 174f
175 Abdruck in: Die 68er, S. 138; S. Lönnendonker u. T. Fichter unter Mitarbeit von C. Rietzschel, S. 168
176 Cf.: H. Albertz, Blumen für Stukenbrock, S. 245; R. Koplin, S. 43f; P. Weigt, S. 28
177 Cf.: Abgeordnetenhaus von Berlin, 1. Beschlußempfehlung, S. 5 u. S. 8f; J. Henschel, Der 2. Juni - Das Ohnesorg-Foto, in: CheSchahShit, S. 175; P. Damerow u. a., S. 119ff; S. Lönnendonker, T. Fichter u. J. Staadt unter Mitarbeit von K. Schroeder, S. 7f; L. v. Friedeburg u. a., S. 385; K. Hermann, S. 13f; Paloczi-Horvath, S. 241; Die Rebellen von Berlin, S. 146; M. Ruetz, S. 32
178 Abgeordnetenhaus von Berlin, 1. Beschlußempfehlung, S. 9
179 Es liegen mehrere umfassende Darstellungen vor. Fast alle Autoren äußern Sympathie mit den Studenten. Sachlich, jedoch zu vorsichtig bei der Benennung obrigkeitlichen Fehlverhaltens, sind die beiden Berichte des Berliner Abgeordnetenhauses. Eine ausgewogene Betrachtung vermittelt die Autorengemeinschaft um Friedeburg [L. v. Friedeburg u. a.]. Bereits als Berichterstatter der ZEIT publizistisch über den 2. Juni in Erscheinung getreten [K. Hermann, Die Polizei-Schlacht von Berlin. Nach der Tragödie: Die Verantwortlichen spielen sich als Unschuldige auf, in: DIE ZEIT, Nr. 23, S. 2], liefert Hermann auch in Buchform eine passable Ausführung. Das zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werk von Bauß komprimiert die Vorgänge beispielhaft. Der Autor besticht durch profunde Detailkenntnis. Die grundlegende, auf einen umfangreichen Fundus an Quellen zurückgreifende Dokumentation der Gruppe um Damerow [Damerow u. a.] thematisiert einseitig die Polizeigewalt. Den Vorwurf der Parteilichkeit müssen sich auch Zimmer [J. Zimmer, Füchsejagen in der Bismarckstraße. Was die Berliner Polizei unter "weicher Welle" versteht - Ein Augenzeugenbericht, in: DIE ZEIT, Nr. 23/1967, S. 2.], Röhl [K. R. Röhl, Kesselschlacht. Protokoll einer Notstandsübung, in: Konkret, Nr. 7/1967, S. 14 - S. 35] und Landsberg [R. Landsberg, 2. Juni 1967 - Voraussetzungen und Folgerungen, in: Liberal Jg. 9 (1967), S. 498 - S. 511] gefallen lassen. Sehr eingleisig ist die Darstellung bei Paloczi-Horvath. Mager und Spinnarke bereiten die Ereignisse etwas unsystematisch auf. Als Negativbeispiel sei das nachlässige, mit halbseitigen und zum Teil nicht gekennzeichneten Zitaten versetzte Elaborat von Cohn-Bendit und Mohr genannt. Oberflächlich und fehlerreich ist der weithin identische Text bei Ruetz bzw. Lönnendonker, Fichter und Staadt [S. Lönnendonker, T. Fichter u. J. Staadt unter Mitarbeit von K. Schroeder]. Augenzeugenberichte werden von Nevermann festgehalten. Speziell mit den Ereignissen in der Krummen Straße setzt sich Mahler auseinander [H. Mahler, Erklärung von Rechtsanwalt Mahler auf der Pressekonferenz am 4. Juni 1967, in: Bedingungen und Organisation des Widerstandes; H. Mahler, in: K. Nevermann, S. 117 - S. 124]. Mit Ausnahme der Beiträge Amendts [G. Amendt, Väter und Erben. Ein Interview, in: 2. Juni 1967 und die Studentenbewegung heute, S. 19 - S. 32] und Naumanns [K. Naumann, Von der Kritischen zur Gegenuniversität, in: 2. Juni 1967 und die Studentenbewegung heute, S. 89 - S. 110] enttäuscht die Edition von Deppe. Zu Vorgeschichte, Ablauf und Folgen des 2. Juni wird nichts Neues geboten. Die Autoren nutzen das zehnjährige Jubiläum für eine Apologie traditionalistischer Ansichten.
180 Cf.: Abgeordnetenhaus von Berlin, 1. Beschlußempfehlung, S. 3; Damerow u. a., S. 32f; R.-P. Janz u. P. Fitterling, S. 8f; DER SPIEGEL, Nr. 25/1967, S. 42
181 Cf.: Abgeordnetenhaus von Berlin, 1. Beschlußempfehlung, S. 7; W. Büsch, in: Abgeordnetenhaus von Berlin. V. Wahlperiode. Stenographischer Bericht, Band I, S. 129
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