Die Theaterpädagogik als Chance für die medienorientierte Kinder -und Jugendwelt

Das darstellende Spiel


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

14 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theater als Chance - Theater in der Schule
2.1. Theaterspielen - wozu? Kulturpädagogische Aspekte des Theaterspielens
2.2. Das Darstellende Spiel
2.2.1. Zum Begriff: Darstellendes Spiel
2.2.2. Das Darstellende Spiel als Unterrichtsfach: Ein Überblick
2.3. Darstellendes Spiel in Hamburg
2.3.1. Inhalt und Organisation
2.3.2. Gegenstand und Ziele
2.3.3. Didaktische Grundsätze
2.4. Ist das Darstellende Spiel Fächer übergreifend?
2.5. Das Darstellende Spiel im Deutschunterricht

3. Schlussbetrachtung

Bibliografie

1. Einleitung

„Als vor etwa einem halben Jahrhundert das Fernsehen eingeführt wurde, waren die Menschen euphorisch: Endlich wären Theater und Konzerte nicht mehr der Oberschicht vorbehalten, käme Wissen und Bildung in alle Haushalte.“[1] Doch das Fernsehen scheint auf die Menschen zu wirken wie ein Droge. Wir sitzen mehr vor dem Fernseher als dass wir uns draußen an der frischen Luft bewegen. Pädagogen und Soziologen gehen sogar davon aus, dass das fernsehen dumm mache und schon gar nicht bilde.

Fakt ist: wir wachsen mit dem Fernsehen auf und können uns diesem Medium auch nur schwer entziehen. Bereits als Babys und Kleinkinder sitzen wir vor dem Fernseher. Und der Fernsehkonsum nimmt stetig zu. Kinder und Jugendliche geben heute Fernsehschauen und Computer-spielen als ihre Lieblingsbeschäftigung an.

Studien aus den USA und aus Kanada haben bewiesen, dass es zur Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten, sprich der Konzentration, der Lesefähigkeit, des Sprachverständnisses und der mathematischen Fähigkeit kommt.

„Durch die Priorität des bildlichen Eindrucks erfährt die Sprache notwendigerweise eine Vernachlässigung,...“[2] beschreibt auch Barbara Fülgraff in ihrem Buch Fernsehen und Familie. Schwächen in der Lesekompetenz werden so erläutert:

„Unser Gehirn ist für das Lesen nicht gemacht. Wenn wir es dennoch zum Lesen verwenden, dann ist das etwa so, als würden wir mit dem Traktor ein Formel-1-Rennen fahren. Es geht, aber eben nicht so gut. Weil dies so ist, haben viele Kinder Schwierigkeiten mit dem Lesen. Das Fernsehen macht diese Situation nicht besser, sondern verschlimmert sie. Dies ist nachgewiesen: Wer viel fernsieht, liest nicht gut, liest nicht viel und sieht wiederum mehr fern.“[3]

Ein Teufelskreis, ganz eindeutig.

Hinzu kommen noch Konzentrationsschwäche, Aufmerksamkeitsstörung, fördernde Gewaltbereitschaft, steigende Jugendkriminalität, Vereinsamung; Passivität. Zudem wissen die Kinder und Jugendlichen nicht mehr, ihre Freizeit zu gestalten. Ein Verlust an Kreativität und Phantasielosigkeit stellt sich heraus. „Die schöpferische Eigenleistung wird dadurch beträchtlich gekürzt, was einen Verlust der Vorstellungs- -und Phantasiekräfte bedeutet.“[4]

Manfred Spitzer stellt in seinem Artikel: „Vorsicht Bildschirm“ in der Berliner Zeitung fest, dass „Fernsehkonsum [...] ungünstige Auswirkungen auf die schulischen Leistungen [hat].“[5]

Ob diese Probleme mit Hilfe des Theater spielen behoben werden können, werde ich versuchen in meiner Hausarbeit zu erläutern.

Zunächst stelle ich fest, warum das Theater spielen an sich eine fördernde Tätigkeit ist. Dann werde ich näher auf eine bestimmte Richtung des Theater spielen eingehen, das Darstellende Spiel. Das Darstellende Spiel (DS) erläutere ich in seiner Begrifflichkeit und stelle es als Schulfach in Hamburg vor.

2. Theater als Chance - Theater in der Schule

2.1. Theaterspielen - wozu? Kulturpädagogische Aspekte des Theaterspielens

Michael Grau und Wolfgang Klingauf haben in ihrem Buch “Theaterwerkstatt. Grundlagen, Übungen, Spiele” eine ganz logische Antwort auf diese Frage. Denn das Theater hat nicht nur einen pädagogischen Wert für den Zuschauer sondern ebenso auf den Spielenden. Die Grundlage der kulturpädagogischen Theaterarbeit sehen sie in einem ganzheitlichen Ansatz. Der Menschen soll in all seinen Dimensionen und Lebenszusammenhängen zu sehen sein; der Mensch wird als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele verstanden. Bei dem Theater sollen alle drei Bereiche gefördert werden. Wenn dies geschieht erhoffen sich Pädagogen die Entwicklung von Identität.

Sprich:

“Der einzelne soll eine ausgewogene Balance zwischen sich, seinen Wünschen, Trieben, Bedürfnissen und seiner Umwelt finden, um auch in Zukunft handlungs-und überlebensfähig zu sein.”[6]

In vier Dimensionen erklären Grau und Klingauf diese Theorie weiter. Zunächst steht die Beschäftigung mit der eigenen Person im Vordergrund. Die Person soll sich seiner Gefühle, Möglichkeiten, Bedürfnisse und Grenzen bewusst werden, das Bewusstgemachte in Alltagssituationen anpassen, “um urteilsfähig zu werden und um letztlich daraus mit eigener Kreativität die Wirklichkeit verändern zu können.”[7]

Die zweite Dimension befasst sich mit der Auseinandersetzung der Wirklichkeit. Das eigenverantwortliche Handeln sowie das politische Engagement soll gefördert werden, in dem die Person lernt seine Umwelt bewusst wahrzunehmen. Ebenfalls wichtig ist das Erlernen sozial-kommunikativer Fähigkeiten. Ziel der dritten Dimension ist es soziale Strukturen und kommunikative Systeme erkennen zu können und schließlich entsprechend darauf zu reagieren. Neben dem Erkennen der Wirklichkeit ist es aber gleichzeitig wichtig, die Kreativität und damit auch die Phantasie zu stärken. Dies geht aus der vierten Dimension hervor. Die Person soll angeregt werden, kreativ tätig zu werden und Phantasien zu entwickeln.

2.2. Das Darstellende Spiel

2.2.1. Zum Begriff: Darstellendes Spiel

“Das darstellende Spiel ist eine Ausdrucksweise, die dem Menschen von Anfang an dabei hilft sich mit seiner Umwelt auseinander zusetzten,” sagt Colette Stauber in Theater! O Theater Du... Das darstellende Spiel ist eine Art Theaterunterricht um die Kreativität sowie die gesellschaftlichen, emotionalen und ästhetischen Fähigkeiten der SchülerInnen auszubilden.

[...]


[1] http://www.berlinonline.de/berlinerzeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0827/magazin/0002/index.html

[2] Fülgraff, Barbara: Fernsehen und Familie. S. 50.

[3] http://www.berlinonline.de/berlinerzeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0827/magazin/0002/index.html

[4] Fülgraff, Barbara: Fernsehen und Familie. S. 50.

[5] http://www.berlinonline.de/berlinerzeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0827/magazin/0002/index.html

[6] Grau, M. und Klingauf, W. Theaterwerkstatt. Grundlagen, Übungen, Spiele.

[7] Grau, M. und Klingauf, W. Theaterwerkstatt. Grundlagen, Übungen, Spiele.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Theaterpädagogik als Chance für die medienorientierte Kinder -und Jugendwelt
Untertitel
Das darstellende Spiel
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Germanistisches Institut)
Veranstaltung
Literatur live erleben
Note
2,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
14
Katalognummer
V122721
ISBN (eBook)
9783640269853
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theaterpädagogik, Chance, Kinder, Jugendwelt, Literatur
Arbeit zitieren
Tina Hassel (Autor:in), 2007, Die Theaterpädagogik als Chance für die medienorientierte Kinder -und Jugendwelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122721

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