Im Rahmen der vorliegenden Projektarbeit soll geklärt werden, in wie weit die Errichtung von Sonderwirtschaftszonen ein probates Mittel ist, positiv auf das wirtschaftliche Geschehen einzuwirken. Diese Fragestellung soll nach der Analyse ausgewählter Fallbeispiele auf Ostdeutschland bezogen werden. Die Ursache dafür ist die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region. Diese entspricht im Allgemeinen nicht dem, was sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nach den bisherigen finanziellen Anstrengungen vom Aufbau Ost versprochen haben. Ostdeutschland hat trotz der immensen finanziellen Zuschüssen aus dem EU- Fördertopf und den alten Bundesländern Anfang der 90er Jahre den Status eines Problemgebietes in EU- Raum immer noch nicht hinter sich lassen können. Von einem selbsttragenden Aufschwung ist die Region auch angesichts der anhaltenden Stagnation der gesamtdeutschen Wirtschaft weit entfernt. Das hat in der Vergangenheit des Öfteren zu öffentlichen Debatten darüber geführt, ob die bisherige Mittelwahl zur Überwindung des Stillstandes im wirtschaftlichen Aufholprozess die richtige ist, oder ob eventuell auch andere Wege eingeschlagen werden sollten. In diesem Zusammenhang ist das Konzept einer „Sonderwirtschaftszone“ des Öfteren erwähnt worden .
Um bewerten zu können, ob eine ostdeutsche Sonderwirtschaftszone Erfolg versprechend ist, werden auf dem Weg dahin bereits vorhandene Konzepte zur Herausbildung von Sonderwirtschaftszonen betrachtet. Des Weiteren werden die regionale Umsetzung sowie die wirtschaftliche Effizienz existierender Sonderwirtschaftszonen berücksichtigt.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition von Sonderwirtschaftszonen
- 2.1 Die Evolution von Sonderwirtschaftszonen
- 2.2 Eigenschaften und Ziele von Sonderwirtschaftszonen
- 2.2.1 Instrumentarium in Sonderwirtschaftszonen
- 2.3 Typisierung von Sonderwirtschaftszonen
- 2.3.1 Typisierung nach Gabrisch
- 2.3.2 Typisierung nach Röhl
- 2.3.3 Typisierung nach Guangwen
- 2.3.4 Fazit
- 2.4 Sonderwirtschaftszonen und Globalisierung
- 2.4.1 Die Globalisierung
- 2.4.2 Einfluss der wachsenden wirtschaftlichen Verflechtungen auf Sonderwirtschaftszonen
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1 Die Wachstumspoltheorie
- 3.2 Die Exportbasis-Theorie
- 3.3 Technologietransfer und Spill-over-Effekt
- 3.3.1 Der Technologietransfer
- 3.3.2 Der Spill-over-Effekt
- 3.4 Außenhandelspolitik
- 3.5 Neoklassische Wachstumstheorie
- 3.5.1 Wachstumsausgleich durch Faktorwanderung
- 3.5.2 Wachstumsausgleich durch interregionalen Handel
- 3.5.3 Fazit
- 4. Die Bedeutung von Direktinvestitionen für Sonderwirtschaftszonen
- 4.1 Globale Unternehmensaktivitäten
- 4.1.1 Motive für Direktinvestitionen
- 4.1.1.1 Marktstrategien
- 4.1.1.2 Ressourcenstrategien
- 4.1.1.3 Effizienzstrategien
- 4.1.1.4 Wertstrategien
- 4.1.1 Motive für Direktinvestitionen
- 4.2 Wirkungen von ausländischen Direktinvestitionen
- 4.3 Räumliche Verteilung von ausländischen Direktinvestitionen
- 4.1 Globale Unternehmensaktivitäten
- 5. Internationale Beispiele für Sonderwirtschaftszonen
- 5.1 Die Sonderwirtschaftszonen Polens
- 5.1.1 Der Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa
- 5.1.1.1 Polen im Transformationsprozess
- 5.1.2 Die gegenwärtige wirtschaftliche Situation in Polen
- 5.1.2.1 Einfluss der EU-Osterweiterung
- 5.1.2.2 Direktinvestitionen in Polen
- 5.1.3 Rechtliche Grundlagen der polnischen Sonderwirtschaftszonen
- 5.1.4 Ziele
- 5.1.5 Maßnahmen zur Zielerreichung
- 5.1.6 Wirkungen
- 5.1.7 Schlussfolgerungen
- 5.1.1 Der Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa
- 5.2 Die Sonderwirtschaftszonen der Volksrepublik China
- 5.2.1 Die Wirtschaftspolitik Chinas seit dem 2. Weltkrieg
- 5.2.1.1 Wirtschaftspolitik bis zum Ende der 70er Jahre
- 5.2.1.2 Die wirtschaftspolitische Öffnung
- 5.2.1.2.1 Liberalisierung des Außenhandels
- 5.2.1.2.2 Wachstumspolpolitik in China
- 5.2.2 Wirtschaftliche Entwicklung Chinas
- 5.2.2.1 Direktinvestitionen in China
- 5.2.3 Entwicklung von Sonderwirtschaftszonen
- 5.2.4 Die „Special Economic Zones“
- 5.2.4.1 Unterscheidung zum Konzept der Export Processing Zones
- 5.2.4.2 Ziele und Maßnahmen zur Zielerreichung
- 5.2.4.3 Entwicklung der SEZs
- 5.2.4.3.1 Ausgangssituationen in den SEZs
- 5.2.4.3.2 Potentielle positive und negative Effekte der SEZs
- 5.2.4.3.3 Reale Entwicklung der SEZs
- 5.2.4.3.3.1 Bevölkerungsentwicklung
- 5.2.4.3.3.2 Bruttoinlandsprodukt
- 5.2.4.3.3.3 Beschäftigung
- 5.2.4.3.3.4 Außenhandel
- 5.2.4.3.3.5 Ausländische Direktinvestitionen
- 5.2.5 Schlussfolgerungen
- 5.2.1 Die Wirtschaftspolitik Chinas seit dem 2. Weltkrieg
- 5.3 Die Sonderwirtschaftszonen Großbritannien
- 5.3.1 Die wirtschaftliche Ausgangssituation
- 5.3.1.1 „North-South-Divide“
- 5.3.1.2 „Inner-City-Problem“
- 5.3.2 Wirtschaftsförderungs- und Stadterneuerungspolitik im „Thatcherismus“
- 5.3.3 Das Konzept der Enterprise Zones in Großbritannien
- 5.3.3.1 Charakterisierung des Enterprise Zone-Modells
- 5.3.3.1.1 Standortkriterien und Auswahl der Enterprise Zones
- 5.3.3.1.2 Ziele der und Maßnahmen zur Zielerreichung
- 5.3.3.1 Charakterisierung des Enterprise Zone-Modells
- 5.3.4 Entwicklung der Enterprise Zones
- 5.3.4.1 Unternehmensansiedlungen
- 5.3.4.2 Arbeitsmarkteffekte
- 5.3.4.3 Standort- und Struktureffekte
- 5.3.5 Schlussfolgerungen
- 5.3.1 Die wirtschaftliche Ausgangssituation
- 5.1 Die Sonderwirtschaftszonen Polens
- 6. Sonderwirtschaftszonen – Instrument der Regionalentwicklung in Ostdeutschland?
- 6.1 Regionalpolitik in Ostdeutschland
- 6.2 Wirtschaftliche Entwicklung nach der Wiedervereinigung
- 6.2.1 Wirtschaftsleistung und –struktur
- 6.2.2 Demographische Entwicklungen
- 6.2.3 Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
- 6.2.4 Schlussfolgerung: Wachstumsaussichten ostdeutscher Regionen
- 6.3 Regionalpolitische Reformen
- 6.3.1 Errichtung einer „SWZ Ost“ – Chancen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung?
- 6.3.1.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
- 6.3.1.2 Maßnahmenbündel
- 6.3.1.2.1 Deregulierungsoffensive
- 6.3.1.2.2 Förderalismusreform
- 6.3.1.2.3 Niedriglohnsektor
- 6.3.1.2.4 Steuerliche Anreize
- 6.3.1.2.5 Konzentration auf Wachstumskerne
- 6.3.2 Fazit
- 6.3.1 Errichtung einer „SWZ Ost“ – Chancen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung?
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit untersucht den Einfluss von Sonderwirtschaftszonen auf wirtschaftliches Geschehen, insbesondere im Hinblick auf Ostdeutschland. Die Arbeit analysiert ausgewählte Fallbeispiele, um die Erfolgsaussichten eines solchen Konzepts in der Region zu bewerten.
- Definition und Typologisierung von Sonderwirtschaftszonen
- Wirtschaftspolitische Ziele und Instrumente im Zusammenhang mit Sonderwirtschaftszonen
- Theoretische Grundlagen der regionalen Entwicklung und deren Relevanz für Sonderwirtschaftszonen
- Analyse von Fallbeispielen (Polen, China, Großbritannien)
- Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Ostdeutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und formuliert die Forschungsfrage. Kapitel 2 definiert Sonderwirtschaftszonen und deren Entwicklung. Kapitel 3 beleuchtet relevante ökonomische Theorien. Kapitel 4 behandelt die Bedeutung von Direktinvestitionen. Kapitel 5 analysiert Fallbeispiele aus Polen, China und Großbritannien (ohne Schlussfolgerungen dieser Kapitel).
Schlüsselwörter
Sonderwirtschaftszonen, Regionalentwicklung, Ostdeutschland, Direktinvestitionen, Wachstumspoltheorie, Exportbasis-Theorie, Globalisierung, Polen, China, Großbritannien, Transformationsprozess, Regionalpolitik.
- Arbeit zitieren
- Daniel Sehnert (Autor:in), 2006, Die Rolle von Sonderwirtschaftszonen in der internationalen Wirtschaftspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122854