“Panem et circenses” wie es im alten Rom hieß - “Brot und Spiele” für die
Bevölkerung!
Schon damals war die große Wirkung von Spielen, bzw. Feiern und Festen auf das
Volk bekannt.
Dieses Vergnügen an Feierlichkeiten blieb durch die Jahrhunderte bestehen und fand
schließlich einen Höhepunkt in den ersten Regierungsjahren der Nationalsozialisten.
Ein wichtiger Teil von Feierlichkeiten der Nationalsozialisten waren die Aufmärsche
der NS - Jugend.
Aber was wurde gefeiert? Wie schaffte es die Regierung auf diesen Festen, die Jugend
in ihren Bann zu ziehen?
Die Freude an Festen und Feiern setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso in
der neu entstandenen DDR durch. Auch die Sozialisten vollzogen verschiedene Feste,
an denen der neu gegründete Jugendverband, die FDJ, teilnahm.
An welchen Festen beteiligte sich die FDJ? Wie versuchte die Staatsleitung, die
Jugend für ihre Pläne zu begeistern?
Der Forschungsbericht zu dem Thema dieser Hausarbeit sieht folgendermaßen aus.
Eine gesamte Darstellung über die Beteiligung der Hitlerjugend und der FDJ an den
einzelnen Festen und Feiern gibt es nicht. Dagegen finden sich aber oft Hinweise in
verallgemeinernden Darstellungen, wie zum Beispiel in der von Winfried Gebhardt,
und in Einzelbeispielen, wie dem Aufsatz über die NS - Feiern in Leipzig und die
Darstellung von Wilfried Poßner über seine Tätigkeit in der FDJ.
In einigen weiteren Aufsätzen und Büchern stehen vereinzelt Sätze, die auf die Beteiligung der Jugend an bestimmten Festen hinweisen und die Teilnahme bezeugen
und die im Folgenden dieser Arbeit erwähnt werden. Daher kann die Beschreibung der
Feste nur allgemein gehalten werden und nicht genau auf die Jugend abgestimmt
werden.
Die Quellenlage zu den Festen der Hitlerjugend ist Dank des Heftes für den BDM,
Das Deutsche Mädel, gut und es lassen sich aus den einzelnen Erlebnisberichten
viele Bestandteile der Feiern erkennen.
Für die Feierlichkeiten der FDJ muss man hauptsächlich auf die Aussagen von
Zeitzeugen, wie den oben genannten Wilfried Poßner, zurückgreifen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II. 1. Die Feste der HJ
- II.1.1. Der Maifeiertag
- II.1.2. Die Sommersonnenwende
- II.1.3. Der Reichsparteitag
- II.1.4. Der 9. November
- II. 2. Die Feste der FDJ
- II.2.1. Die Jugendweih
- II.2.2. Der 7. Oktober
- II.2.3. Die Weltjugendfestspiele
- II. 1. Die Feste der HJ
- III. 1. Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss jugendgemäßer Inhalte und des Gefühls von Selbstbestimmung auf die Beteiligung von Jugendlichen an Festen der Hitlerjugend (HJ) bis 1939 und der Freien Deutschen Jugend (FDJ) von 1946 bis 1970. Das Hauptziel ist es, die Rolle von Festen und Feiern in der politischen Indoktrination der Jugend in beiden Systemen zu beleuchten.
- Die Funktion von Festen in der HJ und FDJ zur politischen Mobilisierung der Jugend.
- Der Einfluss von ideologischen Inhalten auf die Gestaltung und den Ablauf der Feste.
- Das Ausmaß an Selbstbestimmung und individueller Erfahrung der Jugendlichen bei der Teilnahme an den Festen.
- Vergleich der Festkultur in der HJ und der FDJ.
- Die Quellenlage und die Herausforderungen der historischen Forschung zu diesem Thema.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Forschungsstand und die Herausforderungen bei der Untersuchung der Rolle von Festen in der HJ und FDJ. Der Hauptteil analysiert zunächst die Feste der HJ, darunter der Maifeiertag, die Sommersonnenwende, der Reichsparteitag und der 9. November. Die Analyse konzentriert sich auf die Inszenierung und die ideologische Botschaft dieser Feste. Im Anschluss werden ausgewählte Feste der FDJ behandelt, wobei die Methoden der politischen Einflussnahme und die Reaktionen der Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Der vorliegende Auszug enthält keine Zusammenfassung des Ergebnisteils.
Schlüsselwörter
Hitlerjugend (HJ), Freie Deutsche Jugend (FDJ), Feste, Feiern, politische Indoktrination, Jugend, Nationalsozialismus, DDR, Propaganda, Selbstbestimmung, Zeitzeugenberichte, Quellenlage.
- Quote paper
- Jessica Krüger (Author), 2005, Zum Anteil jugendgemäßer Inhalte und empfundener Selbstbestimmung in der HJ (bis 1939) und in der FDJ (1946-1970), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122975