In den `Rational Choice´ - Ansätzen wird von einem Akteur ausgegangen, der rational handelt und der kontinuierlich versucht seine Interessen und damit seinen subjektiven Nutzen durch freie Wahlentscheidungen zu maximieren. Dabei wird die Frage nach Sinninterpretationen, Beeinflussung der Normen auf die Handlungsweise der Akteure und dem akteursspezifischen Handlungs- bzw. Wahlhintergrund vernachlässigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Rational Choice Theorie von James S. Coleman
- Die rationale Handlungsweise der Akteure am Beispiel des Ressourcenaustausches
- Kritik am Rational Choice Ansatz von James S. Coleman
- Einführung in die Rational Choice Theorie von Hartmut Esser
- Essers Grundannahmen
- Die Logik der Selektion
- Kritik am Rational Choice Ansatz von Hartmut Esser durch Ilja Srubar
- Gemeinsamkeiten der beiden Rational Choice Ansätze von Coleman und Esser
- Unterschiede der beiden Rational Choice Ansätze von Coleman und Esser
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Annahme der Rationalität als handlungsleitendes Element in den Rational Choice Ansätzen von James S. Coleman und Hartmut Esser. Sie untersucht die Kritik an dieser Annahme, insbesondere durch Ilja Srubar.
- Die Rational Choice Theorie als individualistische Perspektive auf soziales Handeln
- Die Rolle des „Homo oeconomicus“ in den Ansätzen von Coleman und Esser
- Kritik an der Annahme der Rationalität und der Nutzenmaximierung
- Die Bedeutung von Kontext und Handlungsbedingungen
- Die Verbindung von Mikro- und Makroebene in der Sozialtheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Rational Choice Ansatz als ein in den 1980er Jahren entstandenes, pluralistisches Konzept vor, das auf verschiedenen Disziplinen wie dem Utilitarismus, dem Behaviorismus und der Ökonomie aufbaut. Der Fokus liegt auf der Analyse individuellen Verhaltens. Die Arbeit will die Annahme der Rationalität in den Ansätzen von Coleman und Esser untersuchen und die Kritik daran beleuchten.
Das zweite Kapitel behandelt Colemans Rational Choice Theorie, die sich auf die Handlungstheorie der Individualebene konzentriert. Die Theorie basiert auf dem Prinzip des nutzenmaximierenden Akteurs. Sie erklärt, wie soziale Systeme auf der Makroebene durch Aggregation von individuellen Handlungen entstehen.
Kapitel 2.1 erläutert die rationale Handlungsweise anhand des Ressourcenaustauschs. Coleman argumentiert, dass Akteure ihre Ressourcen und Kontrolle über Ressourcen rational nutzen, um ihren Nutzen zu maximieren. Austauschhandlungen führen zu einem Gleichgewicht, wenn kein weiterer Austausch den Nutzen beider Parteien steigern kann.
In Kapitel 2.2 wird die Kritik an Colemans Rational Choice Ansatz behandelt. Die Definition der Rationalität ist durch die freie Wahlentscheidung geprägt, jedoch wird der individuelle Handlungshintergrund vernachlässigt. Das Konzept der „bounded rationality“ stellt das Prinzip der Nutzenmaximierung in Frage, da Akteure nicht immer ihren Nutzen maximieren. Coleman argumentiert, dass scheinbar irrationale Handlungen aus einer fehlenden Perspektive des Beobachters resultieren.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Rational Choice Theorie von Hartmut Esser, der in seinen Grundannahmen das Prinzip der Selektion betont. Akteure wählen zwischen Handlungsalternativen basierend auf dem erwarteten Nutzen und der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs.
Schlüsselwörter
Rational Choice Theorie, Nutzenmaximierung, Homo oeconomicus, Handlungstheorie, Soziales System, Individualismus, Kritik, bounded rationality, Selektion, Methodischer Individualismus, Mikro-Makro-Verhältnis.
- Arbeit zitieren
- Markus Mayer (Autor:in), 2003, Rationalität als Element der Akteure in "Rational Choice" von James S. Coleman und Hartmut Esser sowie Kritik durch Ilja Srubar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12322