Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit neuen und daher ihrem Verständnischarakter nach optionalen Wegen in der Mediation sowie im Umgang mit Konflikten im Rahmen der gewaltfreien Kommunikation. Doris KLAPPENBACH charakterisiert „die Gewaltfreie Kommunikation (GfK)“ als „ein weiterführendes Grundelement der Mediativen Kommunikation“. Die Gewaltfreie Kommunikation betrachtet ein friedliches Miteinander zwischen kommunizierenden Empfängern und Sendern als die Grundlage ihres mediativen Positionsaustausches: „Sie stellt eine Möglichkeit dar, dem Erkenntnisstand eines Aktiv Zuhörenden gerecht zu werden.“ Die Gewaltfreie Kommunikation definiert sich in ihrem immanenten Selbst- bzw. Eigenverständnis als „einfühlsame, empathische Kommunikation“ und „bezieht sich sowohl auf andere als auch auf die eigene Person.“ Eine Besonderheit der Gewaltfreien Kommunikation, denen sich die vorliegende Arbeit verpflichtet fühlt und dies auch in einzelnen Abschnitten evident werden lässt, ist deren explizites Plädoyer „für einen bewussten Umgang mit Sprache (und einzelnen Worten).“ KLAPPENBACH klassifiziert grundsätzlich „vier Komponenten der Gewaltfreien Kommunikation“ , zu denen der Prozess des Beobachtens „ohne zu bewerten“ ebenso gehört, wie „über Gefühle reden“ zu können und durch eine Bedürfnisäußerung „Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen“ zu wollen und mit der Formulierung von Wünschen zu bitten statt zu fordern.
Diese sensible und komplexe Thematik erfährt eine notwendige Eingrenzung durch eine bewusste Fokussierung der entsprechenden Reflexionen auf den Bereich der Wirtschaftsmediation.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Zur Abgrenzung der Wirtschaftsmediation gegenüber anderen Formen der Mediation
- 1.1. Zum Begriff der Wirtschaftsmediation
- 1.2. Exkursive Gegenstandsbetrachtung anderer Formen der Mediation und deren Abgrenzung
- 2. Die Grundlagen der Mediation im Kontext der außerordentlichen Konfliktlösung
- 2.1. Zur Bestimmung des Mediationsbegriffes
- 2.2. Wesentliche Elemente bzw. Zielstellungen der Mediation im Kontext der Konflikttheorie
- 2.3. Konfliktarten und deren Ursachen
- 2.4. Zur Definition des Begriffes vom Konflikt
- 2.5. Aspekte sozialer Konflikte und deren Auswirkungsbedeutung
- 2.6. Zur Bedeutung von interpersonellen und intrapersonellen Konflikten
- 2.7. Zur Unterscheidung von latenten und manifesten Konflikten
- 2.8. Zur besonderen Bedeutung des Phänomens der Eskalation von Konflikten
- 2.9. Historischer Abriss zur Entwicklungsentstehung der Mediation und ihrer Grundannahmen im Kontext zu den Grundprinzipien der Außergerichtlichen Konfliktregelung (AKR) im Kontext unterschiedlicher Rechtstraditionen
- 2.10. Aspekte des Verfahrens der AKR im Vergleich zum Gerichtsverfahren
- 3. Das Mediationsverfahren im Rahmen der Wirtschaftsmediation
- 3.1. Grundlagen des Verfahrensablaufes
- 3.2. Zu einzelnen Mediationsphasen im Rahmen des Mediationsprozesses
- 3.3. Phase 1: Vorbereitung, Einführung und Auftragerteilung
- 3.4. Phase 2: Informationsrecherche und Themensammlung
- 3.5. Phase 3: Interessenklärung
- 3.6. Phase 4: Kreative Ideensuche
- 3.7. Phase 5: Bewertung und Auswahl
- 3.8. Phase 6: Abschluss und Vereinbarung
- 3.9. Ausgewählte Mediationskonzepte im Rahmen der Wirtschaftsmediation: Kompetitive Methode und Wolfssprache
- 3.10. Ausgewählte Mediationstechniken im Rahmen der Wirtschaftsmediation
- 4. Wirkungsbereiche des Mediators als Wirtschafts- bzw. Rechtsmediator
- 4.1. Zur Bedeutung der Sozialen Kompetenz im Rollenverständnis des Mediators in der Wirtschaftsmediation
- 4.2. Das Vier-Seiten-Modell der Nachricht nach Friedemann Schulz von Thun als handlungsorientierte Arbeitstechnik des Mediators im Rahmen der Wirtschaftsmediation
- 4.3. Chancen und Risiken des Einsatzes der Wirtschafts- und Rechtsmediation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht neue Wege in der Mediation und im Umgang mit Konflikten im Kontext der gewaltfreien Kommunikation, insbesondere im Bereich der Wirtschaftsmediation. Sie zielt darauf ab, den Begriff der Wirtschaftsmediation zu definieren, ihn von anderen Mediationsformen abzugrenzen und die Grundlagen des Mediationsverfahrens im wirtschaftlichen Kontext darzustellen.
- Abgrenzung der Wirtschaftsmediation von anderen Mediationsformen
- Grundlagen der Mediation und Konflikttheorie
- Verfahrensablauf und Phasen des Mediationsverfahrens in der Wirtschaftsmediation
- Rollenverständnis und Kompetenzen des Mediators
- Chancen und Risiken der Wirtschaftsmediation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der gewaltfreien Kommunikation und ihrer Bedeutung für die Mediation ein. Kapitel 1 befasst sich mit der Definition und Abgrenzung der Wirtschaftsmediation von anderen Mediationsformen. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der Mediation, verschiedene Konfliktarten und deren Ursachen. Kapitel 3 beschreibt detailliert den Ablauf des Mediationsverfahrens in der Wirtschaftsmediation, inklusive der einzelnen Phasen. Kapitel 4 charakterisiert den Wirkungsbereich des Mediators und beleuchtet dessen Rolle und Kompetenzen.
Schlüsselwörter
Gewaltfreie Kommunikation, Wirtschaftsmediation, Konfliktlösung, Mediationsprozess, Mediator, Konfliktarten, Verfahrensablauf, soziale Kompetenz.
- Arbeit zitieren
- Diplom - Wirtschaftsjurist Lajos Orban (Autor:in), 2008, Die gewaltfreie Kommunikation. Neue Wege in der Mediation und im Umgang mit Konflikten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123389