"Das Verständnis der Gegenwart und die Vorschau in die Zukunft ist – diese These gilt allgemein – ohne Kenntnis der Vergangenheit nicht möglich."(STRENZ 1986, S.13) Diese Aussage haben schon - in ähnlicher Form - große Philosophen wie Hobbes und Schriftsteller wie André Malraux formuliert. Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen ist eine notwendige Grundvoraussetzung, um Problemen der Gegenwart oder Fragen über die Zukunft entgegen treten zu können. Dieses einfache Prinzip kann in privaten wie in wissenschaftlichen Bereichen angewendet werden. Wenn man diesen Grundsatz auf global relevante Themen wie den Klimawandel projiziert, so wird man auf folgenden Bereich stoßen: Die Historische Geographie. Diese beschäftigt sich allgemein mit "raumrelevanten Prozessen menschlicher Aktivitäten und den sich daraus ergebenden räumlichen Strukturen zu einer beliebigen Zeit der Vergangenheit". Das bedeutet, dass sich die Historische Geographie grundsätzlich mit dem "geographischen Kernparadigma 'Mensch–Umwelt–Beziehung'" auseinandersetzt und wichtige Beiträge in bezug auf dessen Prozesse liefert.
Im Folgenden soll nun ein Einblick in die Arbeitsmethoden, die Arbeitsverfahren und die Aufgaben bzw. Inhalte der Historischen Geographie gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitsmethoden der Historischen Geographie
- Arbeitsmaterial der Historischen Geographie: die Quellen
- Die progressive Methode
- Die reduktiven Methoden
- Querschnittliche und längsschnittliche Betrachtungsweise
- Die typologische Methode
- Die komparative Methode
- Arbeitsverfahren
- Historisch-geographische Feldforschung
- Naturgeographische Relikte
- Kulturgeographische Relikte
- Andere Verfahren
- Pollenanalyse
- Phosphatuntersuchung
- Historisch-geographische Feldforschung
- Aufgabenstellungen und Inhalte der Historischen Geographie
- Kulturlandschaftspflege
- Begriffserklärung
- Entwicklung des Schutzes von Kulturlandschaften
- Der Wert von Kulturlandschaften
- Weiteres Aufgabenbeispiel: Lange Reihen
- Kulturlandschaftspflege
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Einblick in die Methoden und Arbeitsweisen der Historischen Geographie. Ziel ist es, die verschiedenen Ansätze zur Analyse vergangener räumlicher Strukturen und Prozesse darzustellen und deren Bedeutung für das Verständnis gegenwärtiger Herausforderungen zu beleuchten.
- Arbeitsmethoden der Historischen Geographie (Quellenanalyse, progressive und reduktive Methoden)
- Historisch-geographische Feldforschung und ihre Verfahren
- Aufgabenstellungen der Historischen Geographie (z.B. Kulturlandschaftspflege)
- Bedeutung historischer Landschaftsforschung für das Verständnis aktueller Fragestellungen
- Die Rolle von Quellenmaterial (schriftlich und sachlich) in der historischen Geographie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung betont die Bedeutung des Verständnisses der Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft. Das Kapitel über Arbeitsmethoden der Historischen Geographie unterscheidet zwischen verschiedenen Quellenarten (schriftlich und sachlich) und analysiert unterschiedliche Methoden wie die progressive und reduktive Methode. Das Kapitel zu den Arbeitsverfahren beschreibt die historisch-geographische Feldforschung und weitere Verfahren wie Pollen- und Phosphatuntersuchungen. Der Abschnitt zu den Aufgabenstellungen und Inhalten der Historischen Geographie beleuchtet beispielhaft die Kulturlandschaftspflege und die Analyse langer Reihen.
Schlüsselwörter
Historische Geographie, Quellenanalyse, progressive Methode, reduktive Methode, Feldforschung, Kulturlandschaftspflege, Landschaftsrekonstruktion, Raum-Zeit-Analyse, Mensch-Umwelt-Beziehung.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Anger (Autor:in), 2007, Historische Geographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123404