Am 1. Juli 1944 musste Diktator General Jorge Ubico nach 14 Jahren an der Macht als Präsident abtreten. Zehn Jahre später, am 27. Juni 1954, musste der demokratisch gewählte Präsident Jacobo Arbenz Guzmán abdanken. Die zehn Jahre, die dazwischen liegen, nennt man auch den zehnjährigen Frühling Guatemalas. Mit dieser Zeitspanne beschäftigt sich diese Arbeit. Besonderes Augenmerk ist darauf gerichtet, warum dieser verheißungsvolle zehnjährige Frühling zu Ende ging, warum Arbenz gestürzt wurde und das Land nach einer kurzen demokratischen Phase wieder in eine vierzig Jahre andauernde, äußerst blutige Diktatur zurückfiel. Meine Hypothese ist, dass die USA eine entscheidende Rolle beim Übergang von der Demokratie zur Diktatur spielten.
Zunächst wird kurz auf die wichtigsten Charakteristika der Amtszeit von Juan José Arévalo und von Jacobo Arbenz eingegangen. Dann möchte ich aufzeigen, welche Akteure und welche Interessen beim Sturz von Arbenz eine Rolle spielten. Danach wird der Verlauf des Sturzes geschildert und im Fazit möchte ich untersuchen, was zum Sturz von Arbenz geführt hat und aus welchen Motiven heraus die USA gehandelt haben. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Betrachtung der eigentlichen Situation in Guatemala im Unterschied zur wahrgenommenen Situation durch die USA. Abschließend sollen kurz die Folgen der guatemaltekischen Revolution und ihrer Niederschlagung für Guatemala selbst, aber auch für den gesamten lateinamerikanischen Kontinent aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE GUATEMALTEKISCHE REVOLUTION 1944-1954
- DIE REGIERUNG UNTER ARÉVALO (1945-1951)
- DIE REGIERUNG UNTER ARBÉNZ (1951-1954)
- DER STURZ ARBENZ: AKTEURE UND INTERESSEN
- USA: UNITED FRUIT COMPANY, ANTIKOMMUNISMUS UND CIA
- GUATEMALA: KONTRAREVOLUTIONÄRE, OLIGARCHIE UND MILITÄR
- DER VERLAUF DES STURZES: DIE OPERATION SUCCESS
- FAZIT: WER WAR ENTSCHEIDEND FÜR DEN STURZ VON ARBENZ?
- AUSBLICK: FOLGEN FÜR DIE WEITERE GESCHICHTE GUATEMALAS UND FÜR LATEINAMERIKA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der guatemaltekischen Revolution von 1944 bis 1954, insbesondere mit dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Gründe für den Untergang des „zehnjährigen Frühlings“ in Guatemala und der Rückkehr zu einer Diktatur. Die Arbeit untersucht die Rolle der USA beim Übergang von der Demokratie zur Diktatur und präsentiert die Hypothese, dass die USA eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielten.
- Die Entwicklungen in Guatemala während der 1940er Jahre
- Die Rolle der USA in der guatemaltekischen Politik
- Die Interessen verschiedener Akteure im Kontext des Sturzes von Arbenz
- Die Auswirkungen des Sturzes von Arbenz auf Guatemala und Lateinamerika
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext und die zentrale These der Arbeit erläutert. Anschließend beleuchtet sie die wichtigsten Charakteristika der Amtszeit von Juan José Arévalo und von Jacobo Arbenz. In den folgenden Kapiteln werden die Akteure und ihre Interessen beim Sturz von Arbenz analysiert. Dabei wird der Fokus auf die Rolle der USA, der United Fruit Company, des Antikommunismus und der CIA gelegt. Weiterhin werden die Gegenspieler in Guatemala, wie die Konterrevolutionäre, die Oligarchie und das Militär, betrachtet. Das Kapitel über den Verlauf des Sturzes beleuchtet die Operation Success und die Strategien, die die USA in diesem Prozess einsetzten. Im Fazit werden die entscheidenden Faktoren für den Sturz von Arbenz untersucht und die Motive der USA hinterfragt. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Folgen der guatemaltekischen Revolution und ihrer Niederschlagung für Guatemala selbst sowie für den gesamten lateinamerikanischen Kontinent.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Themen wie die guatemaltekische Revolution, den Sturz von Arbenz, die Rolle der USA, Antikommunismus, United Fruit Company, CIA, Konterrevolution, Oligarchie, Militär, Operation Success und die Folgen der Revolution für Guatemala und Lateinamerika.
- Arbeit zitieren
- Eva Dorothée Schmid (Autor:in), 2001, Die guatemaltekische Revolution und der Sturz von Arbenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12343