In der vorliegenden Masterarbeit wird die Implementierung der Förderung selbstregulierten Lernens in praktischen Unterrichtskonzepten für den Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und Technik der fünften und sechsten Klassen des Gymnasiums untersucht. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie gut die Förderung der prozessbezogenen Kompetenz aus Sicht der pädagogisch-psychologischen Forschung in Best-Practice-Beispielen der Unterrichtspraxis gelingt. Die Basis für die Begutachtung des Lehr-Lern-Materials bilden sieben Qualitätskriterien, die aus empirisch abgesicherten direkten und indirekten Fördermaßnahmen selbstregulierten Lernens abgeleitet wer-den. Trotz der Berücksichtigung in der Leitperspektive Prävention und Gesundheitsförderung des Bildungsplans 2016 hat die qualitative Untersuchung von zwei Unterrichtskonzepten gezeigt, dass eine Förderung selbstregulierten Lernens von Lehrkräften vorwiegend auf der Ebene der indirekten Förderung umgesetzt wird. Dies genügt den Qualitätskriterien dieser Arbeit nur teilweise. Dennoch konnten eine weitere untersuchte Unterrichtseinheit und die Weiterentwicklung eines Materials zeigen, dass eine qualitativ hochwertige Implementierung in den naturwissenschaftlichen Fachunterricht möglich ist. Die Materialien sind dieser Arbeit beigefügt und können von angehenden sowie praktizierenden Lehrkräften genutzt werden. Insgesamt besteht ein großer Wissensvorsprung aufseiten der Forschung gegenüber der Praxis, der nur durch einen höheren Stellenwert der Förderung selbstregulierten Lernens und der gezielten Unterstützung von Lehrkräften in Form von hochwertigen Beispielmaterialien überwunden werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Selbstreguliertes Lernen in der pädagogisch-psychologischen Forschung
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Lernstrategien
- 2.3 Modelle der Selbstregulation
- 2.3.1 Prozessmodelle
- 2.3.2 Schichtenmodelle
- 2.4 Förderung der Selbstregulation
- 2.4.1 Fördermodell
- 2.4.2 Direkte Fördermaßnahmen
- 2.4.3 Indirekte Fördermaßnahmen
- 2.5 Zusammenfassung der Qualitätskriterien
- 3 Selbstreguliertes Lernen in der Unterrichtspraxis
- 3.1 Selbstregulation im Bildungsplan Baden-Württembergs
- 3.2 Der Beitrag von Schulbüchern zur Selbstregulation
- 3.3 Beispiel 1: Feuer löschen – aber richtig!
- 3.3.1 Anbindung an die pädagogisch-psychologische Forschung
- 3.3.2 Methodische Analyse Stunde 1: Methoden des Feuerlöschens
- 3.3.3 Methodische Analyse Stunde 2/3: Typen von Feuerlöschern
- 3.3.4 Methodische Analyse Stunde 4: Löschen von speziellen Bränden
- 3.3.5 Methodische Analyse Stunde 5: Verhalten im Brandfall an der eigenen Schule
- 3.3.6 Analyse und Beurteilung der Qualität des Materials aus Sicht der Pädagogischen Psychologie
- 3.3.7 Weiterentwicklung der Unterrichtseinheit
- 3.4 Beispiel 2: Sinneswahrnehmungen erkunden
- 3.4.1 Anbindung an die pädagogisch-psychologische Forschung
- 3.4.2 Methodische Analyse 1. Unterrichtsabschnitt: Einführungsphase
- 3.4.3 Methodische Analyse 2. Unterrichtsabschnitt: Planungsphase
- 3.4.4 Methodische Analyse 3. Unterrichtsabschnitt: Experimentierphase
- 3.4.5 Methodische Analyse 4. Unterrichtsabschnitt: Reflexionsphase
- 3.4.6 Methodische Analyse 5. Unterrichtsabschnitt: Präsentationsphase
- 3.4.7 Analyse und Beurteilung der Qualität des Materials aus Sicht der Pädagogischen Psychologie
- Qualitative Analyse von Unterrichtskonzepten hinsichtlich ihrer Förderung von selbstreguliertem Lernen
- Evaluation der Unterrichtskonzepte anhand von Qualitätskriterien, die aus der pädagogisch-psychologischen Forschung abgeleitet werden
- Entwicklung von Materialien zur Verbesserung der Umsetzung selbstregulierten Lernens im Unterricht
- Zusammenhang zwischen selbstreguliertem Lernen und der Entwicklung von fachlichen Kompetenzen
- Bedeutung von selbstreguliertem Lernen im Hinblick auf die Präventions- und Gesundheitsförderung im Bildungssystem
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Integration von selbstreguliertem Lernen in praktische Unterrichtskonzepte für den Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und Technik in der Sekundarstufe I. Ziel ist es, die Qualität der Förderung prozessbezogener Kompetenzen anhand empirisch abgesicherter Kriterien in ausgewählten Unterrichtsmaterialien zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik selbstregulierten Lernens und stellt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Untersuchung dar. Im zweiten Kapitel wird der theoretische Rahmen der Arbeit gesetzt, indem selbstreguliertes Lernen aus der pädagogisch-psychologischen Forschung beleuchtet wird. Dabei werden verschiedene Modelle und Fördermaßnahmen vorgestellt, die für die spätere Analyse der Unterrichtskonzepte relevant sind. Das dritte Kapitel widmet sich der Implementierung von selbstreguliertem Lernen in der Unterrichtspraxis. Es werden zwei exemplarische Unterrichtskonzepte für den Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und Technik analysiert und hinsichtlich ihrer Qualität der Förderung selbstregulierten Lernens bewertet.
Schlüsselwörter
Selbstreguliertes Lernen, selbstgesteuertes Lernen, Unterrichtspraxis, indirekte Förderung, direkte Förderung, Lehrmaterial, BNT, Implementierung in den Fachunterricht
- Arbeit zitieren
- Fee Camilla Wohlfart (Autor:in), 2022, Idee und Wirklichkeit selbstregulierten Lernens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1234586