Vergütung von Pflegepersonen. Eine Bestandsaufnahme


Projektarbeit, 2022

17 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Ergebnisse
1.1 Vergütung vs. Arbeitsbedingungen
1.2 Vergleich verschiedener Berufsgruppen
1.3 stillschweigende Gesundheitspolitik
1.4 persönliche Reflexion

2 Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Der Fachkräftemangel in gesundheitsbezogenen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum wird bereits seit Jahren heißt diskutiert. Vor allem Pflegekräfte sind hierbei die Leidtragenden. Diese arbeiten unter teilweise desaströsen Arbeitsbedingungen. Hinzu kommt, dass der Arbeitsaufwand und die Entlohnung in keiner Relation stehen. Das heißt, dass der tatsächlich erbrachte Aufwand der Pflegepersonen nicht gerecht vergütet wird. Damit spielen immer mehr Gesundheits- und Krankenpflegepersonen mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln oder zumindest zu kündigen, was wiederum zu einem verstärkten Fachkräftemangel führt, welcher ohnehin schon stark ausgeprägt ist. Seit geraumer Zeit wird von der Politik und den verantwortlichen Stellen versprochen, die Arbeitsbedingungen dieser essentiellen Berufsgruppe im Gesundheitswesen zu verbessern. Unter anderem sollen Anreize geschaffen werden, welche Pflegepersonen von Berufsausstiegen abhalten sollen. Eine bessere Vergütung wäre beispielsweise ein solcher Anreiz (Grossmann, 2017, S. 2f). Die Betroffenen bekommen aufgrund der derzeitigen Umstände immer häufiger das Gefühl, dass die Pflege und Betreuung von hilfsbedürftigen Personen für die vergütenden Stellen, unter dem Aspekt der momentanen Vergütung, nicht mehr Wert ist und daraus folgend die Entlohnung an sich zu niedrig angesetzt wird. Herausforderungen, mit welchen die Pflege konfrontiert werden, verschärfen die Sachlage nochmals deutlich. Der demographische Wandel, die geringe Wertschätzung der Pflege hinsichtlich der Vergütung, Kostendruckfaktoren, Finanzierungsprobleme und sinkende Arbeitszufriedenheit aufgrund von Personalmangel werden in naher Zukunft, falls keine Gegenmaßnahmen eingesetzt werden, die Versorgungslandschaft immens beeinträchtigen (Reichert, 2009, S. 27f).

Lohnverhandlungen, wie dies von anderen Berufsgruppen bekannt ist, existieren in der Pflege kaum (Glassner, Pernicka & Dittmar, 2015, S. 55). Gerade in dieser Sparte wären jedoch Verhandlungen dieser Art vonnöten, um den Personalmangel gewissermaßen minimieren zu können. Denn durch die Intensivierung der Arbeit und der knapp ausfallenden Entlohnung von Pflegepersonen ist dies aktuell eines der größten Probleme des Gesundheitssystems im deutschsprachigen Raum (Glassner, Pernicka & Dittmar, 2015, S. 70). „Im internationalen Vergleich betrachtet, kommen in Deutschland mit 11,5 dennoch vergleichsweise viele Pflegekräfte und Entbindungshelfer auf 1.000 Einwohner. Deutschland liegt im europäischen Vergleich damit im oberen Drittel“ (Glasser, Pernicka & Dittmar, 2015, S. 70). Nichtsdestotrotz ist in Deutschland ein starker Fachkräftemangel aufgrund der geringen Vergütung bemerkbar. Daraus resultierend lässt sich folgende Frage stellen: Welche, in der Literatur beschrieben Schwachstellen hinsichtlich der Entlohnung von Pflegepersonen, können aufgezählt werden? Das Ziel der Hausarbeit ist es, die Problematik der Vergütung von Pflegepersonen aufzulisten und zu diskutieren.

1 Ergebnisse

Im Hauptteil werden die Ergebnisse dargestellt, die auch zugleich die Forschungsfrage beantworten sollen.

1.1 Vergütung vs. Arbeitsbedingungen

Neben der Vergütung von Pflegepersonen, führen auch die aktuellen Arbeitsbedingungen dazu, dass die Zufriedenheit von Mitarbeitern/Innen im Gesundheitswesen stetig sinkt. Die seit Jahren prognostizierte demographische Entwicklung wird die Situation der Pflegelandschaft in den nächsten Jahrzehnten hierbei nochmals erschweren. Die Politik versucht seit geraumer Zeit, den Patienten/Innen und den Angehörigen eine gewisse Selbstständigkeit in puncto Pflege zu übermitteln, um zeitintensive Versorgungen minimieren und Pflegepersonen entlasten zu können. Im Gegensatz dazu liegt eine Ökonomisierung des Gesundheitssystems vor. Kosteneinsparungen, indem weniger Personal eingestellt wird oder Material gespart wird, sind die Folge davon. Hinzu kommt, dass die Anleitung zur Selbstständigkeit von Patienten/Innen und Angehörigen in vielen Fällen scheitert. Somit sind sowohl Pfleger/Innen, welche ohnehin aufgrund der Kosteneinsparungen zusätzlich belastet werden, als auch Patienten/Innen und deren Angehörige, die Leidtragenden dieses Dilemmas (Mairhuber, 2019, S. 5f). Was die Entlohnung von Gesundheits- und Krankenpflegern/Innen angeht, schneiden vor allem jene Pfleger/innen schlecht ab, welche aus privaten Gründen in Teilzeit arbeiten. Falls Aspekte wie Alleinerziehung oder eine Scheidung hinzukommen, kann diese Gruppe als besonders existenzgefährdet eingestuft werden. Die Entlohnung von Vollzeitbeschäftigten gemessen am Arbeitsaufwand wird ebenso als verbesserungswürdig eingestuft (Mairhuber, 2019, S. 8).

Auch Auth (2020, S. 313) geht auf die problematische Lage von Teilzeitangestellten im Pflegebereich ein. Die Teilzeitbeschäftigung stelle generell ein Hindernis für das zukünftige Leben der Betroffenen dar, da diese in sozialer Hinsicht schlechter abgesichert und vor allem mit steigendem Alter mit Erwerbslosigkeit konfrontiert wären. Hinzu kommt, dass immer mehr Pflegepersonen aufgrund der unzureichenden Vergütung der Gefahr ausgesetzt sind, in Armut zu leben (Auth, 2020, S. 313f). „Wenn man in Deutschland oder in anderen westlich-kapitalistischen Ländern über Armut spricht, bezieht man sich in der Regel auf relative Armut, also auf einen materiellen Lebensstandard, der nicht ausreicht, um eine Teilhabe am soziokulturellen Leben zu gewährleisten“ (Auth, 2020, S. 314). Folgende Tabelle zeigt die einkommensabhängige Armutsgefährdung von Personen in Deutschland auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus dieser Tabelle wird ersichtlich, dass eine Pflegeperson, wenn diese weniger als 1.225 Euro Netto verdient und alleinerziehend (Kind unter 14 Jahre) ist, als armutsgefährdet gilt. Oftmals unterschreitet jedoch genau diese Gruppe die Risikogrenze zur Armutsgefährdung, da diese aufgrund von privaten Verpflichtungen einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen und somit automatisch weniger verdienen (Auth, 2020, S. 315). Im Österreichischen-Arbeitsklima-Index wird ersichtlich, dass mehr als ein Drittel des Pflegepersonals, welches im stationären Setting beschäftigt ist, die Entlohnung als nicht zufriedenstellend empfindet. Unterschiede in Hinsicht des Einkommens unter den Bundesländern sind an dieser Stelle ebenso zu erwähnen. Die Einkommen variieren von Bundesland zu Bundesland teilweise unerklärlich stark. So kamen Autoren/Innen einer Studie, welche sich mit den Arbeitsbedingungen in den Gesundheits- und Sozialberufen in der Steiermark beschäftigte, zum Entschluss, dass knapp drei Viertel der Befragten die Vergütung als zu niedrig einstuften. Eine ähnliche Studie präsentierte, dass im Bundesland Tirol ebenso knapp drei Viertel der Pflegepersonen derselben Ansicht war (Mairhuber, 2019, S. 8). Solche Ungleichheiten werden auch in Deutschland beobachtet. So verdienen Altenpfleger im Durchschnitt mehr als Altenpflegerinnen. Ein Unterschied in Hinsicht der Entlohnung von Altenpflegern/Innen ist, wie folgende Tabelle aufzeigt, auch zwischen West- und Ostdeutschland bemerkbar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hierbei wird ersichtlich, dass die Bruttoeinkommen zwischen West- und Ostdeutschland sowie zwischen Männern und Frauen stark variieren. In Westdeutschland verdienen Altenpfleger/Innen demnach fast 500 Euro (Brutto) mehr als in Ostdeutschland. In beiden Teilen Deutschlands verdienen Männer monatlich mehr als 100 Euro (Brutto) als Frauen (Auth, 2020, S. 316).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Vergütung von Pflegepersonen. Eine Bestandsaufnahme
Hochschule
Hochschule Fresenius; Hamburg
Note
2,0
Jahr
2022
Seiten
17
Katalognummer
V1234655
ISBN (eBook)
9783346654748
ISBN (Buch)
9783346654755
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vergütung, Pflegepersonen, Pflege
Arbeit zitieren
Anonym, 2022, Vergütung von Pflegepersonen. Eine Bestandsaufnahme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1234655

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