Resilienzförderung in der stationären Jugendhilfe. Wie kann Heimerziehung die Resilienz von Kindern und Jugendlichen fördern?


Hausarbeit, 2021

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Stationare Jugendhilfe
2.1 Begriffserklarung und gesetzlicher Rahmen
2.2 Zielgruppe der Heimerziehung

3. Resilienz
3.1 Begriffserklarung
3.2 Forschungsstand
3.3 Schwerpunkte der Resilienzforschung
3.4 Salutogonesekonzept nach Antonovsky
3.5 Resilienzmodelle
3.6 Risikofaktoren
3.7 Das Schutzfaktorenkonzept

4. Resilienzforderung in der Heimerziehung
4.1 Unterstutzungsmoglichkeiten durch die Heimerziehung

5. Fazit

6. Literaturen- und Quellenverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Der Begriff und die Notwendigkeit von Resilienz erfahrt im Bereich der Padagogik, Sozialarbeit und der padagogischen Psychologie heutzutage immer mehr Anerken- nung. Es gibt Erwachsene, die ihre Kindheit trotz Gewalterfahrungen, wie Miss- brauch, Misshandlung, Vernachlassigung, Armut oder Traumata uberlebt haben. Ent- gegen ungunstiger Umstande konnen sich Kinder und Jugendliche uberraschend po- sitiv, kompetent und gesund entwickeln. Dadurch wird die Frage aufgeworfen, wes- halb sie widerstandsfahiger trotz negativer Erfahrungen geworden sind.

Kinder und Jugendliche, welche sich in stationaren Hilfen zur Erziehung befinden zeigen oft Defizite in ihrer Entwicklung und Bindung auf, da diese bereits in einem jungen Alter unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind. Voraussetzung fur die Aufnahme in stationare Kinder- und Jugendhilfeangebote sind zum einen die aku- te Gefahrdung des Kindeswohls durch die Herkunftsfamilie, sowie die Eignung und Notwenigkeit der Heimunterbringung, wenn ambulante und teilstationare Maftnah- men bereits ausgeschopft worden sind.

In meiner Arbeit mochte ich nun die Frage klaren, ob und inwieweit die stationare Ju- gendhilfe die Resilienzforderung, von dort betreuten Kindern und Jugendlichen, posi- tiv unterstutzen kann. Einleitend gebe ich einen kurzen Uberblick uber die Heimer- ziehung, in ihrer gesetzlichen Grundlage und ihrer Zielgruppe. Anschlieftend mochte ich die Geschichte des Resilienzbegriffs aufgreifen. Nach der Beschreibung der Kauai-Langsschnittstudie von Emmy E. Werner und der Mannheimer Risikostudie, gehe ich auf die Schwerpunkte der Resilienzforschung ein. Weiterfolgend mochte kurz auf das Salutogenesekonzept von Antonovsky und des Weiteren auf die Resili- enzmodelle eingehen und diese kurz beleuchten. Darauf folgend gehe ich auf die Ri- siko- und Schutzfaktoren der Resilienz ein. Im vierten Abschnitt beziehe ich mich auf die Forderung von Resilienz in der stationaren Jugendhilfe und wie diese umgesetzt werden kann. Ich beende die Hausarbeit mit einem Fazit, in dem ich die gesammel- ten Informationen zusammenfassen werde und meine Fragestellung implizit beant- worten mochte.

2. Stationare Jugendhilfe

Da sich diese Hausarbeit mit der Arbeit in der stationaren Jugendhilfe befasst, wer- den im folgenden Text gesetzliche Strukturen und die Zielgruppe eben dieser defi- niert.

2.1 Begriffserklarung und gesetzlicher Rahmen

Zur Heimerziehung ist gesetzlich folgendes im Achten Sozialgesetzbuch §34 fest- gelegt:

„(1) Hilfe zur Erziehung in einer Einrichtung uber Tag und Nacht (Heimerziehung) oder in einer sonstigen betreuten Wohnform soll Kinder und Jugendliche durch eine Verbindung von Alltagserleben mit padago- gischen und therapeutischen Angeboten in ihrer Entwicklung fordern. (2) Sie soil entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen sowie den Moglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie 1. eine Ruckkehr in die Familie zu erreichen versu- chen oder 2. die Erziehung in einer anderen Familie vorbereiten oder 3. eine auf langere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf ein selbstandiges Leben vorbereiten. (...)“

Der Gesetzgeber spricht von Heimerziehung und sonstigen betreuten Wohnformen, die in Jugendwohngruppen, teilstationaren Gruppen, betreutem Wohnen und intensi- ver sozialpadagogischer Einzelbetreuung gegliedert sind.

Demnach hat die Kinder- und Jugendhilfe den Auftrag die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch tagliche Bildungsangebote zu unterstutzen. Ziele, Strukturen und Dauer der Hilfeleistungen richtet sich hierbei nach den individuellen Bedurfnis- sen des Einzelnen und werden in einem Hilfeplanverfahren durch das Individuum, dem Jugendamt, der stationaren Einrichtung und der Herkunftsfamilie definiert und festgelegt. Wird eine Ruckfuhrung in die Herkunftsfamilie angestrebt, so wird der Hil- feplanprozess durch den intensiven Einbezug der Eltern begleitet. In besonderen Umstanden kommt fur das Kind oder den Jugendlichen eine Pflegefamilie in Be- tracht. Wird die Heimerziehung als Lebensform auf langere Zeit angedacht, belauft sich die zeitliche Perspektive womoglich bis zur Verselbststandigung des jungen Menschen. Mit der Lebensweltorientierung nach Thiersch als Leitgedanke des Ach- ten Sozialgesetzbuches werden in der Heimerziehung die fruheren und gegenwarti- gen Beziehungen der Kinder und Jugendlichen beachtet und gefordert.

2.2 Zielgruppe der Heimerziehung

Als differenzierte Wohnangebote in der stationaren Kinder- und Jugendhilfe wird nach §34 SGB VIII beispielhaft unbegleiteten minderjahrigen Fluchtlingen, Kindem und Jugendlichen mit einem heilpadagogischen Bedarf, Traumatisierten oder psychi- sche Erkrankten, Innenbetreute und Au&enbetreute Adressat*innen, sowie Men- schen mit einer Beeintrachtigung oder Behinderung, die Betreuung und Begleitung angeboten. Durch ein individuelles Hilfeplanverfahren, wird durch Fachpersonal des Allgemein Sozialen Dienstes (ASD) der kommunalen Jugendamter festgestellt, wel- che Bedurfnisse und Bedarfe Kinder und Jugendliche mitbringen, die Zuflucht in sta- tionaren Wohngruppe suchen oder aufgrund einer akuten Kindeswohlgefahrdung er- halten mussen.

Die stationare Heimerziehung ist ein multidisziplinares Arbeitsfeld, dadurch bedarf die Arbeit ein multiprofessionelles Team. Dieses besteht grofttenteils aus Erzieher*innen, Sozialpadagog*innen und Sozialarbeiter*innen und ggf. je nach Schwerpunkt der Einrichtung, auch aus erlebnispadagogischen, therapeutischen oder heilpadagogischen Fachkraften. In der Arbeit wird das Fachpersonal durch Freiwilligendienste, Praktikant*innen und Ehrenamtlichen unterstutzt und erweitert.

3. Resilienz

Nachfolgend werde ich den Begriff der Resilienz, sowie dessen geschichtliche Ent­wicklung beschreiben. Folglich mochte ich auf die einzelnen Resilienzmodelle einge- hen, sowie die Schwerpunkte der Resilienzforschung beleuchten und abschlieftend auf die Risiko- und Schutzfaktoren eingehen.

3.1 Begriffserklarung

Resilienz leitet sich aus dem lateinischen resilire ab, welches mit abprallen oder zu- ruckspringen ubersetzt werden kann. Zudem lasst sich es sich vom englischen Wort resilience ableiten, welches hingegen dem lateinischen Wort mit Belastbarkeit, Wi- derstandskraft oder Elastizitat ubersetzt werden kann.

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Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Resilienzförderung in der stationären Jugendhilfe. Wie kann Heimerziehung die Resilienz von Kindern und Jugendlichen fördern?
Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln
Veranstaltung
Psychologie Vertiefung
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
17
Katalognummer
V1235909
ISBN (eBook)
9783346657183
ISBN (Buch)
9783346657190
Sprache
Deutsch
Schlagworte
resilienzförderung, jugendhilfe, heimerziehung, resilienz, kindern, jugendlichen
Arbeit zitieren
Nele-Marie Schrader (Autor:in), 2021, Resilienzförderung in der stationären Jugendhilfe. Wie kann Heimerziehung die Resilienz von Kindern und Jugendlichen fördern?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1235909

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